Opel-Chef: „E-Mobilität verlangt mehr Einsatz“
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Florian Huettel, CEO von Opel Deutschland, hat bei der Premiere des neuen Opel Grandland Electric über die Herausforderungen und Chancen gesprochen, die die Automobilbranche in Zeiten der Elektrifizierung prägen. Huettel machte deutlich, dass das Jahr 2024 für Opel von großer Bedeutung ist. Neben dem 125. Jubiläum, das einen wichtigen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte darstellt, sei das Jahr auch ein Wendepunkt für die Transformation hin zur Elektromobilität.
„2024 ist das Jahr, in dem Opel als erster deutscher Hersteller ein vollständig elektrifiziertes Produktportfolio anbietet,“ betonte der Opel-CEO. Diese Umstellung basiert auf der sogenannten Multi-Energy-Plattform-Strategie von Opel, die es dem Unternehmen ermöglicht, sowohl Elektro- als auch Verbrennerfahrzeuge auf derselben Produktionslinie zu fertigen. Dies bietet eine besondere Flexibilität und Effizienz, insbesondere im Hinblick auf die Produktionskosten.
Doch trotz dieses Fortschritts sprach Huettel auch offen über die wirtschaftlichen Herausforderungen, die mit der Produktion in Deutschland einhergehen: „Hohe Lohn- und Energiekosten machen es zunehmend schwieriger, Autos komplett in Deutschland zu entwickeln und zu bauen.“ Opel hat jedoch erhebliche Investitionen getätigt, um diesen Schwierigkeiten entgegenzuwirken. So wurde das Werk in Eisenach mit einem Investment von 130 Millionen Euro modernisiert, um sowohl hybride als auch elektrische Autos auf derselben Linie zu produzieren. Ein wichtiger Schritt in diesem Prozess ist auch die lokale Montage von Batterien – ein weiterer Meilenstein in Opels Strategie der vertikalen Integration innerhalb der Wertschöpfungskette der Elektromobilität.
Ein weiterer kritischer Punkt, den der Opel-CEO ansprach, ist die notwendige gesellschaftliche und regulatorische Unterstützung, um die Klimaziele zu erreichen. „Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Generation,“ so Huettel. Er betonte, dass Opel trotz großer Fortschritte bei der Elektrifizierung nicht alleine den Wandel stemmen könne. Es brauche ein abgestimmtes Vorgehen, vornehmlich bei der Schaffung der notwendigen Ladeinfrastruktur. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, indem wir ein elektrisches Fahrzeugangebot entwickelt haben, aber wir benötigen den Ausbau der Ladeinfrastruktur und stabile gesetzliche Rahmenbedingungen, um den Übergang zu beschleunigen,“ so Huettel.
Ein entscheidender Fortschritt für Opel ist auch die bereits erwähnte Beteiligung an der europäischen Batteriefertigung. Im Rahmen eines Joint Ventures mit ACC (Automotive Cells Company) und Partnern wie Stellantis und Mercedes-Benz produziert Opel nun Batteriezellen in Frankreich. „Dies ist ein großer Schritt hin zu einer vollständig europäischen Wertschöpfungskette,“ erklärte Huettel und fügte hinzu, dass der neue Opel Grandland Electric das erste Modell sein wird, das komplett in Europa gefertigte Batterien nutzt. „Dies ist ein wichtiger Schritt zur Reduzierung unseres CO₂-Fußabdrucks und zur Stärkung der Kontrolle über die Lieferkette,“ so der Opel-CEO weiter.
In Bezug auf die politischen Rahmenbedingungen zeigte sich der Opel-CEO ebenfalls sehr klar: „Wir brauchen weniger Diskussionen und mehr Umsetzungen, wenn es um Emissionsstandards und CO₂-Vorgaben geht.“ Opel stehe voll und ganz hinter den verschärften Zielen der Europäischen Union, aber Huettel warnte, dass der Mangel an klaren und stabilen Regelungen den Fortschritt hemmen könne. „Wir sind bereit für den nächsten Schritt, aber wir brauchen Unterstützung durch Infrastruktur und eine klare Gesetzgebung.“ Oder wie Huettel für Opel treffend formuliert: „Wir bringen ein attraktives elektrisches Angebot auf den Markt, jetzt ist es an der Zeit, dass auch andere ihren Teil dazu beitragen.“
Disclaimer: Opel hat zur Vorstellung des Opel Grandland Electric nach Frankfurt/ Rüsselsheim eingeladen. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unsere hier geschriebene ehrliche Meinung.
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