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Umkämpftes Heimspiel: Höhepunkte der Paris Motor Show 2024

Umkämpftes Heimspiel: Höhepunkte der Paris Motor Show 2024

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Die Autonation Frankreich erwacht wieder! Hatte man jahrelang im Schatten der übermächtigen Nachbarn aus Deutschland mit dem Schicksal gehadert, kehrt mit der Elektromobilität und pfiffigen Autos wieder Selbstbewusstsein ein. Nicht nur deswegen ist die Paris Motorshow für die französischen Automobilhersteller mehr als eine Herzenssache, sondern fast schon eine Frage der Ehre! Deshalb setzen die französischen Autobauer alles daran, ihr Heimspiel wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen. Ein verständliches, aber nicht ganz einfaches Vorhaben.

Zum einen sind die klassischen Publikumsmessen nicht mehr die Besuchermagneten früherer Tage. Zum anderen haben im Ringen um Marktanteile neue Spieler die Bühne betreten. Vor allem chinesische Autobauer nutzen den Glamour der Seine Metropole, um ihre Produkte zu präsentieren. Das passt zum zunehmend selbstbewussten Auftreten der Hersteller aus dem Reich der Mitte. Was das Selbstwertgefühl angeht, schenken sich die Franzosen und Chinesen nicht viel. Deswegen wollen sich Renault, Citroën sowie der gesamte Stellantis-Konzern nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und halten mit einem Großaufgebot an Neuheiten dagegen.

Unter dem angriffslustigen Motto „Die Löwen kommen“ zieht Peugeot das Tuch vom neuen E-408. Daneben nimmt ein Konzeptauto die nächste Generation des Citroën C5 Aircross vorweg. Nach dem Erfolg des Fiat Topolino wollen die Franzosen pünktlich zum vierten Geburtstag des Elektrowürfels Ami ihrerseits mit witzigen Sondermodellen, die von Designern entworfen worden sind, eine Charmeoffensive starten. Wir gehen davon aus, dass es nicht nur bei Fingerübungen der Formgeber bleiben wird, sondern auch das Serienmodell in den Jungbrunnen geworfen wird.

Ebenso wie Citroën will auch Alfa Romeo an alte Zeiten anknüpfen. Ob das aber mit einer Ausstattungsversion des Alfa Romeo Junior Ibrida gelingt, ist allerdings fraglich. Auch wenn sich unter der Bezeichnung „Speciale“ und 100 kW / 136 PS Leistung eine Abgasanlage mit zwei Endrohren, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen sowie ein Sportpaket mit Schalensitzen von Sabelt verbergen. Schön und gut, aber im Grunde ein weiterer Beweis für die Tatsache, wie stiefmütterlich der französisch dominierte Stellantis-Konzern mit der italienischen Traditionsmarke umgeht. Abgesehen vom 33 Stradale, der ebenfalls zu sehen sein wird und der in Würde langsam alternden Giulia ist schon längst nicht mehr Alfa Romeo drin, wo das Scudetto drauf ist.

Bei Renault weht ein ganz anderer Wind. Der Renault R5 E-Tech Electric hat das Zeug zum Verkaufsschlager. Jetzt setzen die Franzosen mit einem Dreifachschlag noch einen drauf. Die Neuauflage des Klassikers Renault 17 mit elektrischen 199 kW / 270 PS lässt die Herzen der Fans sicher höherschlagen. Der Star der Show wird aber der Renault 4 E-Tech Electric sein, der ebenso wie sein Technikbruder R5 Sympathiepunkte einheimsen wird. Allerdings positioniert sich der etwas geräumigere Crossover im B-Segment oberhalb seines pfiffigen Bruders.

Alpine bewegt sich bei der Modellpalette fast analog zu Renault. Nach dem potenten R4-Verwandten A290 folgt in Paris die Power-Version des R5. Allerdings als Konzeptauto, wie der Name A390_ß verdeutlicht.Die A390_β gibt einen Ausblick auf einen zukünftigen sportlichen Fastback von Alpine, den wir wie eine A110 mit fünf Sitzen konzipiert haben“, strahlt Alpine-Chef Philippe Krief. Vom Namen her nicht neu, aber technologisch interessant, ist die Alpenglow Hy6, die neue Version des Alpine Prototyps mit einem Sechszylinder-Wasserstoffmotor.

Der Konter aus China fällt nicht ganz so wuchtig aus

Der Konter aus China fällt nicht ganz so wuchtig aus, wie man vermuten würde. BYD hält trotz der Absatzflaute an seinen ehrgeizigen Plänen fest. Auch wenn die Manager des chinesischen Autobauers traditionsgemäß auf Fragen nach Neuheiten mauern, reicht ein Blick auf den Heimatmarkt, um die Kandidaten für den Auftritt im Scheinwerferlicht einzugrenzen. Wir glauben, dass die BYD-Modellpalette einen größeren Crossover gut vertragen könnte und tippen auf den Sea Lion. Das Mittelklasse-SUV-Coupé würde auch gut zu der sportlicheren Positionierung passen, die die Chinesen zumindest für Teile ihrer Modellpalette anstreben.

Eine Nummer kleiner geht es der ambitionierte Newcomer Leapmotor mit dem SUV B10 an. Der C-Segment-Crossover dürfte mit einem Kampfpreis für Aufregung sorgen. Eine Nummer größer ist der 4,91 Meter lange Crossover Leapmotor C16, der mit drei Sitzreihen zu haben ist. Ähnlich ehrgeizig ist Hongqi. Die chinesische Staatsmarke schlechthin will mit dem Bruderpaar EHS7 (Crossover) und HS7 eher bei den Premium-Konkurrenzen wildern.

THK

Eine interessante Studie hat der japanische Technologie-Zulieferer THK am Start. Der fahrbereite Elektro-Prototyp LSR-05 war bereits auf der Messe in Tokio zu sehen und kommt nun erstmals nach Europa. Spannend ist der Antrieb des Elektromobils: Zwei Radnabenmotoren mit jeweils 93 kW / 126 PS und ein weiterer vorne mit 220 kW / 299 PS sollen dem LSR-05 eine besondere Agilität verleihen.

Und die Deutschen? Die sind auch nicht ganz untätig. Audi hat den lange erwarteten Q6 e-tron Sportback im Gepäck und Mini rollt mit den vollelektrischen Kraftprotzen John Cooper Works Electric sowie John Cooper Works Aceman in die französische Hauptstadt. Allerdings hätten wir uns schon etwas mehr Nachdruck gewünscht als die 190 kW / 258 PS. Die Leistungs-Zurückhaltung liegt wohl auch an der Batterie mit einem Energiegehalt von 54,2 kWh. Etwas konventioneller lässt es da BMW mit der zweiten Generation des 2er Gran Coupé angehen.

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