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GWM Ora 07: Test und Eindrücke der E-Sportlimousine

GWM Ora 07: Test und Eindrücke der E-Sportlimousine

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Im Juni waren wir erstmals mit der Elektro-Sportlimousine GWM Ora 07 in und um Mainz unterwegs, um erste Eindrücke zu sammen. Diese haben wir nun in einem längeren Test vertieft. Ehemals als Funky Cat gestartet, hat der Hersteller Great-Wall-Motor-Marke (GWM) seiner Marke Ora eine neue Nomenklatur verpasst. Aus der Ora Funky Cat wurde somit der GWM Ora 07. Die Strategieänderung zielte darauf ab, eine klar definierte Markenpräsenz in Europa zu etablieren. Dennoch bleiben die Katzen-Namen ein wenig im Hinterkopf.

Zwei Wochen war die GWM Ora 07 in der GT-Variante in Steel Gray zu Gast. Die Topversion der E-Sportlimousine aus dem Hause GWM Ora. Angetrieben wird sie Allrad, mit einer Systemleistung von 300 kW (408 PS) und 680 Nm Drehmoment. Damit soll er von 0 auf 100 km/h in nur 4,5 Sekunden sprinten. Bis zu 520 km Reichweite seien nach WLTP-Zyklus drin, einer 86 kWh-Batterie sei Dank.

Bevor wir in den Test des Elektroautos von GWM Ora eintauchen, sei noch erwähnt, meine Eindrücke sind vollkommen subjektiv und spiegeln demnach nur unsere eigene Meinung wider. Wir denken aber, dass die Informationen, Eindrücke und Fotos in diesem Artikel ihren Teil dazu beitragen können, um sich ein erstes Bild der sportlichen Elektrolimousine von Great Wall Motor Ora zu verschaffen.

Wie immer gilt, somit auch bei diesem Test- und Erfahrungsbericht, sollten am Ende von deiner Seite noch Fragen offenstehen, einfach melden und wir versuchen diese zu beantworten. Falls du deine Meinung zur ehemaligen Ora Funky Cat mit anderen Leser:innen teilen magst, mach dir gerne die Kommentarfunktion unter dem Review zunutze.

GWM Ora 07: Elektro-Sportcoupé – Nicht nur für den Sommer

“Du liebst das Besondere”, dann ist das Sportcoupé von GWM die richtige Wahl. Zumindest, wenn es nach dem Automobilhersteller selbst geht. Ob das der Fall ist, gilt es zu beurteilen. Besonders ist der Stromer alle Mal. Nur manchmal nicht ganz genau so, wie man es sich selbst wünscht. Die sportliche Limousine erinnert ein wenig an alte Saab-Modelle oder den Porsche Panamera, will es aber vor allem mit Marktbegleitern wie Hyundai Ioniq 6, dem Tesla Model 3 sowie dem Nio ET5 aufnehmen, wie uns bereits im Juli ’23 mitgeteilt wurde. Der Weg dorthin, ein langer. 4871 mm Länge, 1862 mm Breite bei einer Höhe von 1500 mm, trifft auf einen Radstand von 2870 mm. Der Wendekreis wird mit 11,5 Meter angegeben.

In puncto Software möchte GWM einen Unterschied machen. Das gelingt auch. Aber eben auch nur manchmal. Dazu ein wenig mehr Hintergrundinformationen. Mit Einführung des GWM Ora 03 / Ora Funky Cat sprach man von einem “Car-Panion”, den die chinesische Marke ihrem Fahrer an die Seite stellen wollte. Einem Freund, auf den man im Alltag hört. Dieser im Gegenzug aber auch auf einen selbst. So kann man dem GWM Ora 07 neben dem Namen Ora auch einen anderen geben. Unser Testwagen hörte auf den Namen Charlie. Und das so gut, dass er sogar auf Gespräche, in denen dieser Name vorkam, aufhorchte. Insofern sollte man ein wenig aufpassen, welchen Namen man vergibt. Dadurch, dass dieser recht simpel geändert werden kann, kann man dies entsprechend oft umsetzen.

Hierfür war allerdings ein tiefer Eingriff in das System des Elektroautos notwendig, da es gar nicht so einfach ist, den Namen auszutauschen, wie man als nicht so technisch versierte Person eventuell denkt. Zumindest durften wir dies bei der Recherche lernen. Die Frage ist nur, hätte man das Geld hierfür besser, an anderer Stelle im Auto investieren können? Hätte man in der Tat. Man hätte es direkt bei nur Ora belassen können, das reicht bei Alexa und Co. auch aus. Ob man nun aber eine freundschaftlichere Verbindung zu einem Auto aufbaut, nur weil es einen anderen Namen hat, darf jeder für sich beantworten.

Kommen wir zurück zum eigentlichen Review des Testautos. In Mainz konnten wir den Stromer in DreamScape Purple, der wohl auffälligsten der drei Farben (Steel Gray und Snow White als weitere Varianten), für einige Kilometer Probe fahren. Zwei Antriebe, drei Fahrzeugvarianten sowie drei Farben (Exterieur) und zwei Farben (Interieur) stehen zur Wahl beim Kauf oder Leasing des E-Autos. Unser Testwagen kam zwar in der höchst motorisierten Variante daher, dafür aber mit der eher zurückhaltenderen Farbe Steel Gray. Eine gute Kombo, finden wir.

Mit der GT-Variante des E-Autos gibt es von allem mehr: mehr Leistung, mehr Drehmoment, mehr Akku und damit auch mehr Reichweite. Allen Versionen gleich ist die Auswahlmöglichkeit des Interieurs. Hier kommt die ehemals als Funky Cat bekannte Sportlimousine in einem braunen oder schwarzen Farbton daher. Fünf Jahre Garantie, 160.000 km Fahrleistung in acht Jahren sowie 12 Jahre Korrosionsschutzprogramm als auch fünf Jahre Garantie auf den Lack gibt es ab Werk mit dazu.

Im Unterboden verbaut ist eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie, mit 86 kWh / 83,5 kWh-Kapazität (brutto/ netto) in der GT-Version. Geladen werden kann diese serienmäßig über Typ-2 mit 11 kW Ladeleistung, von 0 auf 100 Prozent benötigt die GWM Ora 07 acht Stunden 37 Minuten mit dem großen Akku. Annehmbar, da es über Nacht an der heimischen Wallbox ohnehin keinen Unterschied macht, ob man nun drei, vier oder acht, neun Stunden lädt. Tagsüber dauern aber gerade die letzten zehn Prozent deutlich länger als zunächst gedacht – wie wir an dem ein oder anderen Arbeitstag selbst zu spüren bekamen.

Eine Peak-Ladeleistung von 88 kW wird im technischen Datenblatt als DC-Ladeleistung angegeben. Damit lädt der Stromer von 10 auf 80 Prozent in 43 Minuten auf. Immer noch hinnehmbar, zumindest, wenn man sich nicht mit Ioniq 6, Model 3 oder ET5 auf eine Stufe stellt. Hier kann man dann nur verlieren. Was daran liegt, dass der GWM Ora 07 auf einem 400-Volt-Bordnetz aufbaut, welches eingeschränkt daherkommt. Insofern kann hier auch kein Software-Update Hilfe verschaffen. Als wir GWM Ora darauf angesprochen haben, ob ein Over-the-Air-Update noch ein paar mehr kW-Ladeleistung herauskitzeln könnte, wurde darauf verwiesen, dass das intern kein großes Thematik sei. Schade eigentlich.

Bei allen drei Versionen gleich klein, der Kofferraum. 333 Liter Volumen, beziehungsweise maximal 1045 Liter bei umgeklappten Sitzen. Genutzt als Fünfsitzer müsste dann wohl ein Teil des Gepäcks daheim stehen bleiben. Wobei man die Sportlimousine wohl auch eher im Einsatz als Zweisitzer sehen wird, so unsere Vermutung. Im Fond gibt es dank dem 2,87 Meter langen Radstand durchaus Platz für Mitfahrer:innen. Viel Beinfreiheit bleibt aber auch eher Auslegungssache. Zudem muss man beim Einladen im Kofferraum darauf achten, dass das Gepäck korrekt positioniert ist. Da ein nach innen gewölbter Abschluss dem System durchaus signalisiert, dass der Kofferraum zu voll sei. Mit ein wenig Drücken geht er dann aber doch zu.

Interieur und Exterieur der GWM Ora 07 im Blick

Man bekommt eine sportliche Limousine zu sehen, die diesen Namen verdient. Das Design wirkt fließend, mit sanften Übergängen, rahmenlosen Türen und einem adaptiven elektrischen Heckflügel (ab der Pro-Version, der ab 70 km/h automatisch ausfährt). Runde LED-Scheinwerfer vorne und hinten, wie sie bereits vom GWM Ora 03 bekannt sind, runden das attraktive Erscheinungsbild ab. Die Ähnlichkeit zu den eingangs erwähnten Modellen wie dem Panamera ist unverkennbar, ebenso Anklänge an den Bentley Continental. Keine schlechte Referenz. Dennoch verfolgt man mit der eigenen Designlinie “Retro Futurism” eine europäische Designtradition, ohne diese bloß zu kopieren. Dies wird auch an der Kombination eigener und bekannter Designelemente deutlich, wie etwa den LED-Scheinwerfern.

Weniger optisch, vielmehr akustisch kommt die Begrüßung und Verabschiedung der Elektro-Sportlimousine daher. Diese erscheint durchaus ein wenig zu gewollt und vor allem zu aufdringlich. Insbesondere, wenn man den Stromer beim Einkaufen einfach nur abstellen und verschließen möchte, ist es ein wenig zu viel des Guten. Denn die Blicke der Passanten sind dann durchaus auf die E-Limousine gerichtet. Great Wall Motor freut sich aber sicherlich darüber.

Im Innenraum setzt sich der hochwertige Eindruck fort. Die verwendeten Materialien sind spürbar edler und tragen zum Premium-Gefühl bei. Man berührt die Oberflächen gerne, und die Sportsitze vorn – auf Wunsch mit Belüftungs- und Massagefunktion – laden zum Verweilen ein. Für Personen über 1,80 Meter könnte der Platz jedoch etwas großzügiger sein, da Mittelkonsole und Lenkrad besonders auf der Fahrerseite etwas beengt wirken. Das Interieur des Elektroautos erscheint zwar etwas überladen, aber gleichzeitig aufgeräumter im Vergleich zur GWM Ora 03. Auch hier sind Anklänge an europäische Designtraditionen sichtbar.

Besonders auffällig sind die drei ineinander verschlungenen Instrumente hinter dem Lenkrad und die ansteigende Mittelkonsole, die zu den durchdachtesten Elementen des Designs gehören. Obwohl das E-Auto stark auf Sprachsteuerung setzt, kann es auch über praktische Dreh- und Drückschalter bedient werden – ein klarer Vorteil im Alltag, wenn die Sprachsteuerung nicht wie gewünscht funktioniert. Das passierte auch während unserer Probefahrt, dazu später mehr. Über den 12,3 Zoll großen Touchscreen sind weitere Funktionen und Einstellungen des Elektroautos zugänglich.

Ein echter Blickfang ist die große Panoramascheibe im Dach, die von innen und außen einen beeindruckenden Eindruck hinterlässt und das E-Auto aufwertet. Serienmäßig mit an Bord sind außerdem getönte Scheiben hinten, ein beheizbares Lenkrad, ein intelligenter Sprachassistent, mehrfarbige Ambientebeleuchtung, ein vollautomatischer Parkassistent, rundum Parksensoren und eine Rückfahrkamera.

Vor allem Licht spielt im Interieur des Stromers eine entscheidende Rolle. Hier setzt man auf eine Lichtwelt, die sich entweder an die Fahrmodi anpassen, nach eigenen Vorgaben eingestellt werden oder sich auf die jeweilige Fahrsituation ausrichten kann. Beim Rückwärtsgang einlegen schaltet sich das Licht (Ablenkung) aus. Beim Vorwärtsfahren schalten sich die LEDs wieder ein. Allerdings sollte man insbesondere beim Gang einlegen darauf achten, dass dieser wirklich greift. Das war nicht immer der Fall, was dazu geführt hat, dass der Tritt aufs Strom-Pedal anstatt einer Vorwärts- eine Rückwärtsbewegung ausgelöst hat. Worauf es noch zu achten gilt, kannst du aus den nachfolgenden Fahreindrücken aufschnappen.

Vollelektrisch durch den Alltag mit der GWM Ora 07

Nähert man sich dem GWM Ora 07 mit dem Schlüssel in der Hosentasche, gibt eine Lichtanimation zu verstehen, dass man als Fahrer:in erkannt wurde. Die Türgriffe, an allen vier Türen, klappen aus und geben den Weg ins Innere des E-Autos frei. Manchmal klappt das leider nicht ganz so gut, wie man es sich wünscht. Dann muss eben doch selbst Hand angelegt werden. Ein Startknopf muss nicht betätigt werden, um mit dem Stromer loszufahren. Hier reicht es, den Gang einzulegen, und los geht es.

Es stehen fünf Fahrmodi zur Auswahl: Eco, Komfort, Normal, Sport und Individuell. Die GT-Variante bietet zusätzlich eine Sport+-Taste am Lenkrad, die für einen zeitlich begrenzten Extra-Schub sorgt. Dieser zusätzliche Boost hinterlässt besonders im Stadtverkehr einen positiven Eindruck. Auf Autobahnen und Landstraßen hingegen vermisst man einen etwas kräftigeren Vorwärtsdrang, wodurch die Sportlimousine hier weniger dynamisch wirkt als erwartet. Und das trotz der Tatsache, dass das E-Auto 300 kW (408 PS) und 680 Nm Drehmoment Leistung mit sich bringt.

Spurhalteassistent, intelligenter Geschwindigkeitsregler und Highway Assist, das autonome Fahren auf Level 2 Plus sind ebenfalls gesetzt, aber auch hier würde ein wenig mehr Feinschliff nicht schaden. Gleiches gilt für den Querverkehrswarner mit automatischer Notbremsung und die Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitsübertretungswarnung. Insbesondere die Verkehrszeichenerkennung war während unseres zweiwöchigen Testzeitraums alles andere als zuverlässig. Auf der Autobahn mit 120 km/h erlaubter Höchstgeschwindigkeit war im Head-up-Display ein 80 km/h-Zeichen zu sehen, die Sprachsteuerung verwies auf 50 km/h die erlaubt seien. Worauf verlässt man sich also?

Aufgefallen ist zudem die LED-Warnung im Inneren – kennen wir so schon vom Einstellen der Temperatur – wenn sich ein E-Auto von hinten nähert, auch wenn man gar nicht überholen will. Auch das ist ein wenig zu viel des Guten, da es gerade in der Nacht bei konzentriertem Fahren doch deutlich ablenkt.

Positiv hervorzuheben ist die Tatsache, dass der Stromer mit einer guten Straßenlage überzeugt, unterstützt durch den tiefen Schwerpunkt, der für stabile Kurvenfahrten sorgt. Das ist auch nötig, denn der Spurhalteassistent greift teils recht stark in das Lenkverhalten ein. Zwar soll er den Insassen Sicherheit bieten, doch eine feinfühligere Abstimmung wäre wünschenswert. Der Assistent neigt dazu, in äußeren Kurven einzugreifen, aber dafür in engen Kurven den Wagen zu weit in die Innenlinie zu tragen. Hier besteht definitiv noch Optimierungspotenzial. Bereits bei der Übergabe wurde uns erklärt, wie man den Spurhalteassistenten deaktiviert. Es wäre jedoch ideal, wenn Fahrer:innen diese Einstellung dauerhaft anpassen könnten, ohne sie jedes Mal manuell vornehmen zu müssen.

Ein weiteres Problemfeld ist die Software, insbesondere die Sprachsteuerung. Sie reagiert häufig dann, wenn sie es nicht soll, und bleibt wiederum stumm, wenn man sie braucht. Befehle, selbst wenn sie klar und einfach formuliert sind, werden entweder nicht verstanden oder ständig hinterfragt. Zwar ist die Sprachsteuerung weniger aufdringlich als beim GWM Ora 03, doch das Nutzererlebnis bleibt suboptimal. Die Sprachsteuerung mischte sich auch unangenehm in Telefonate ein, was den Gesprächsfluss störte.

Hinzu kam während unserer Testfahrt eine festhängende Android Auto-Navigation, die sich nicht mehr richtig starten ließ. Ein Wechsel zur integrierten Bord-Navigation war notwendig, die zwar funktionierte, aber etwas überladen wirkte im Vergleich zur schlankeren externen Alternative. Während des gesamten Testzeitraums kam es zudem häufig vor, dass das GPS-Signal nicht erreichbar war, wodurch sowohl die Bord- als auch die Android Auto-Navigation stockte oder ganz ausfiel. Geht alles besser.

Reichweite, Verbrauch und Lademöglichkeiten im Blick

In den vorherigen Abschnitten sind wir schon auf einige Aspekte des vollelektrischen Fahrens mit dem GWM Ora 07 eingegangen. Jetzt gilt es, dass wir das Thema Laden noch ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. Zunächst die Fakten des Testautos.

Allradantrieb mit 300 kW / 408 PS, bei max. Drehmoment von 680 Nm
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,5 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h
86 kWh-Lithium-Eisenphosphat-Batterie (brutto)
83,5 kWh-Lithium-Eisenphosphat-Batterie (netto)
Energieverbrauch auf 100 km (kombiniert) 17,5 kWh
Reichweite (kombiniert) bis zu 520 km nach WLTP
0 g/km CO₂-Emissionen, kombiniert

Für zwei Wochen waren wir im E-Auto mit Allradantrieb und 86 kWh-Lithium-Eisenphosphat-Batterie (brutto) unterwegs. Eine Reichweite von bis zu 520 Kilometer nach WLTP-Zyklus sei zu erreichen, so der Hersteller im technischen Datenblatt. In der Realität war das leider nicht gänzlich der Fall. Aber auch nicht extrem weit davon entfernt. Dazu gleich mehr.

Als wir den GWM Ora 07 zurückgegeben haben, standen deutlich über 1000 Kilometer auf dem digitalen Tacho. Auch bei diesem Elektroauto haben wir darauf geachtet, verschiedenste Strecken zu fahren, um ein fundiertes Urteil darüber fällen zu können, wie er sich im Alltag bewährt. Ein Schwerpunkt lag dabei auf Überlandfahrten. Wir gingen davon aus, dass der Stromverbrauch pro 100 Kilometer deutlich ansteigen würde, was sich auch bestätigt hat, nicht zuletzt, da wir seine Performance ausgefahren sind. In Summe lagen wir dennoch bei nur rund 17,7 kWh pro 100 km. Sehr nah an dem, was das technische Datenblatt des Sportcoupés verspricht. Geht man ein wenig achtsamer mit dem Strompedal um, dann lassen sich gar Werte unter der 16 kWh-Grenze erreichen, trotz widriger Wetterbedingungen.

Maximal 88 kW Ladeleistung am DC-Ladepunkt oder sowie 11 kW AC-Ladeleistung bringt das E-Auto mit sich. Von 0 auf 100 Prozent benötigt die GWM Ora 07 hierfür 5 Stunden 52 Minuten mit dem kleinen Akku, und 8 Stunden 37 Minuten mit dem großen Akku. Von 10 auf 80 Prozent geht es in 4 Stunden und 7 Minuten beziehungsweise 6 Stunden und zwei Minuten. Hier sei vermerkt, dass die letzten zehn Prozent deutlich am längsten Zeit in Anspruch nehmen.

Eine DC-Peak-Ladeleistung von 88 kW wird im technischen Datenblatt angegeben. Damit lädt der Stromer von 10 auf 80 Prozent in 36 Minuten mit der kleinen Batterie. Bei der großen Batterie werden 43 Minuten daraus.

11 kW Wechselstrom (AC), von 0 auf 100 Prozent – 6 Stunden 2 Minuten
50 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 1 Stunde 22 Minuten
100 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 46 Minuten (88 kW Peak)

Preise der GWM Ora 07 im Überblick

Sollten dich die bisherigen Eindrücke des Sportcoupés neugierig gemacht haben, dann ist es nun wohl an der Zeit, einen Blick auf die Preise zu werfen. Hierbei handelt es sich um die Brutto-Listenpreise des GWM Ora 07 – Stand Oktober 2024:

GWM Ora 07 Pure-Variante – ab 41.990 Euro
GWM Ora 07 Pro-Variante – ab 44.490 Euro
GWM Ora 07 GT-Variante – ab 53.490 Euro

Los geht’s ab 41.990 Euro in der Pure-Variante mit Frontantrieb sowie 150 kW (204 PS) Leistung und einem Drehmoment von 340 Nm. Dahinter reiht sich die Pro-Variante mit ebenso viel Leistung aber ein paar mehr Extras ab 44.490 Euro ein. Den krönenden Abschluss bildet die GT-Variante. Mit dieser gibt es von allem mehr. Mehr Leistung, mehr Drehmoment, mehr Akku und damit auch mehr Reichweite. Für mehr Geld, versteht sich, hier werden mindestens 53.490 Euro fällig.

Fazit zu zwei Wochen mit dem GWM Ora 07

Der GWM Ora 07 GT bietet auf den ersten Blick vielversprechende Fahrleistungen und ein auffälliges Design. Mit 300 kW (408 PS) und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,5 Sekunden erfüllt die Elektro-Sportlimousine ihre sportlichen Ansprüche. Auch die Reichweite von bis zu 520 Kilometern im WLTP-Zyklus ist ein Pluspunkt, obwohl der Verbrauch im Alltag leicht über den Herstellerangaben liegt. Das elegante Äußere mit fließenden Linien und hochwertigen Materialien im Innenraum hinterlässt einen durchweg positiven Ersteindruck.

Leider zeigen sich bei genauerem Hinsehen einige Schwächen. Besonders die Ladezeiten enttäuschen, da die Peak-Ladeleistung von 88 kW im Vergleich zu anderen E-Autos dieser Klasse, wie dem Tesla Model 3 oder dem Hyundai Ioniq 6, deutlich hinterherhinkt. Auf Langstrecke muss man entsprechend längere Ladepausen einplanen, was den Alltagsnutzen des Autos mindert. Auch die Handhabung der Software lässt zu wünschen übrig: Während das Konzept eines sprachgesteuerten Assistenten interessant ist, reagierte das System während des Tests häufig unzuverlässig und beeinträchtigte das Fahrerlebnis.

Der Innenraum besticht durch hochwertige Materialien und eine angenehme Atmosphäre, besonders dank der Panoramascheibe und der farblich anpassbaren Ambientebeleuchtung. Dennoch ist der Platz im Cockpit für größere Personen etwas begrenzt, und die Benutzeroberfläche wirkt teils überladen. Positiv hervorzuheben ist jedoch die gut abgestimmte Fahrdynamik, die durch den tiefen Schwerpunkt unterstützt wird und in Kurven für ein stabiles, sportliches Fahrgefühl sorgt.

Insgesamt bietet der GWM Ora 07 GT eine gute Basis, lässt aber in wichtigen Bereichen wie Ladeinfrastruktur und Software noch Luft nach oben. Für Käufer:innen, die Wert auf sportliches Design und Fahrkomfort legen, könnte der Ora 07 eine interessante Option sein, jedoch sollten die technischen Einschränkungen und längeren Ladezeiten berücksichtigt werden.

Disclaimer: Die GWM Ora 07 wurde uns für diesen Testbericht kostenfrei für den Zeitraum von zwei Wochen zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unsere hier geschriebene, ehrliche Meinung.

Der Beitrag GWM Ora 07: Test und Eindrücke der E-Sportlimousine erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

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