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Lucid CEO: Selbstfahrende Autos nicht vor 2030

Lucid CEO: Selbstfahrende Autos nicht vor 2030

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Lucid Motors, der US-amerikanische Hersteller von Luxus-Elektroautos, steckt derzeit in einer schwierigen Phase. Während die Verluste des Unternehmens steigen und der Aktienkurs fällt, berichtet CEO Peter Rawlinson von den ambitionierten Plänen seines Unternehmens. In einem aktuellen Interview äußerte sich Rawlinson auch zum autonomen Fahren. Warum er meint, Lucid habe Tesla inzwischen überholt, erklärte Rawlinson und fügte hinzu, dass er nicht vor 2030 Jahren mit einer Lösung für das autonome Fahren rechnet.

Peter Rawlinson äußerte sich skeptisch über den aktuellen Stand der Entwicklungen im Bereich autonomes Fahren. Seiner Einschätzung nach werde es noch Jahre dauern, bis wirklich autonome Fahrzeuge im Massenmarkt verfügbar sein werden. Laut Rawlinson unterschätzen viele die Komplexität der letzten Prozent, die nötig sind, um die Technologie vollständig zu realisieren. Er verglich die Herausforderung mit der Feinraffinierung von Gold, bei der die letzten Prozente des Prozesses die schwierigsten sind. Diese Hürde bezeichnete er als “letzte 0,01 Prozent“, die die nötig seien, um ein sicheres und zuverlässiges selbstfahrendes Auto auf die Straße zu bringen. Er sieht es als nahezu unmöglich an, vor 2030 eine echte Autonomie zu erreichen.

Lucid sieht sich weiterhin als Technologieführer im Bereich der Elektromobilität, insbesondere aufgrund der hohen Effizienz der eigenen Batterietechnologie, mit der das Unternehmen laut Rawlinson vor den Wettbewerbern liege. Bereits im Juli erklärte er, dass Lucid inzwischen vor Tesla stehe, die er als abgelenkt bezeichnete. Damit meint er, dass Tesla sich zu sehr auf Projekte wie Robotik konzentriert und dadurch den Fokus auf die Weiterentwicklung der Elektromobilität verloren hat. Lucid wolle die Reichweite und Effizienz seiner Elektroautos weiter optimieren, was er als entscheidenden Wettbewerbsvorteil im Premiumsegment sieht.

Trotz der Skepsis gegenüber der Entwicklung autonomer Fahrzeuge hat Lucid Pläne, sein Angebot um neue Modelle zu erweitern. Das Mid-Size-Programm, das ein mittelgroßes SUV für unter 50.000 US-Dollar (ca. 44.900 Euro) vorsieht, ist Teil dieser Strategie. Ziel ist es, erschwinglichere Elektroautos auf den Markt zu bringen, um eine breitere Zielgruppe zu erreichen und den Übergang zur Elektromobilität für mehr Menschen zugänglich zu machen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Verbesserung der Benutzeroberfläche der Autos und eben der Weiterentwicklung autonomer Fahrtechnologien.

Geschäft in Saudi-Arabien und strategische Investitionen

In dem Interview ging Rawlinson auch auf die Rolle Saudi-Arabiens ein, insbesondere die Beziehungen zum Saudi Public Investment Fund (PIF), der einer der größten Investoren von Lucid ist und das Unternehmen noch vor kurzem mit frischem Kapital versorgte. Rawlinson betonte, wie wichtig diese Partnerschaft für die Weiterentwicklung und das Wachstum des Unternehmens sei. Saudi-Arabien ist nicht nur ein strategischer Investor, sondern auch ein bedeutender Markt, in den Lucid expandieren möchte. Das Land selbst habe ambitionierte Ziele, die Elektromobilität voranzutreiben, und Lucid sieht darin eine große Chance.

Die Finanzen sind für Lucid derzeit ein zentrales Thema. Im dritten Quartal wird das Unternehmen voraussichtlich hohe Verluste verzeichnen, was teilweise auf die hohen Entwicklungskosten und den schwächelnden Markt zurückzuführen ist. Als Reaktion hat Lucid angekündigt, gorße Teile der eigenen Aktien zu verkaufen, um den hohen Kapitalbedarf zu decken. Das wiederum führte zu Einbrüchen an der Börse. Trotzdem bleibt der saudische Staatsfonds als einer der größten Investoren Lucid treu. Nur so könne Lucid mit etablierten Herstellern wie Tesla konkurrieren.

Wohin steuert Lucid?

Die aktuellen finanziellen Herausforderungen stellen Lucid vor erhebliche Probleme, doch langfristig ist das Unternehmen bestrebt, seine Modellpalette zu erweitern und in der Entwicklung neuer Technologien eine Vorreiterrolle einzunehmen. Rawlinsons Einschätzung, dass autonomes Fahren sich noch Jahre ziehen wird, zeigt aber, dass Hersteller wie Lucid und auch Tesla neben großen Versprechungen noch einen langen und steinigen Weg bis in die selbst versprochene Zukunft haben. Rawlinson ist jedoch zuversichtlich, dass das Unternehmen durch die Fokussierung auf technische Exzellenz und dank der Unterstützung starker strategischer Investoren die richtige Strategie verfolgt.

Quelle: Semafor – Lucid’s boss on sputtering EV market, Elon, and doing business in Saudi Arabia

Der Beitrag Lucid CEO: Selbstfahrende Autos nicht vor 2030 erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

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