Bidirektionales Laden soll in Deutschland 2025 starten
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Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck lud Ende der vergangenen Woche zum zweiten Europäischen Gipfel für bidirektionales Laden (Vehicle-to-Grid; V2G) im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ein. Zusammen mit etwa 90 europäischen Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik besprach er die nächsten Schritte zur Einführung des bidirektionalen Ladens in Deutschland ab 2025.
„E-Autos können als mobile Stromspeicher enorm zur Stabilisierung des Stromsystems beitragen. Ihre Batterien können zur Zwischenspeicherung elektrischer Energien genutzt werden und schaffen so zusätzliche Flexibilität. Das ist eine echte Win-Win Situation – auch die Autobesitzer können damit Geld verdienen“, wird Habeck in einer aktuellen Mitteilung des Wirtschaftsministeriums zitiert. Die europäischen Vertreter der Industrie haben demnach bei dem Treffen „deutlich gemacht, dass sie ab 2025 bidirektionale Fahrzeuge und Dienstleistungen kommerziell verfügbar machen möchten und gemeinsam die hierfür erforderlichen technischen Grundlagen und Datenformate entwickelt haben“. Das sei „ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg zu einem klimafreundlichen und sicheren Energie- und Mobilitätssystem.“
Ein Jahr nach der Auftaktveranstaltung überreichten die Europäische Industriekoalition im Rahmen des zweiten Gipfels die Ergebnisse der länder- und branchenübergreifenden Zusammenarbeit zur Einführung des bidirektionalen Ladens an den Minister. Rund 60 Unternehmen der europäischen Automobil-, Digital- und Energiewirtschaft haben ein Set von knapp 40 Datenpunkten und Schnittstellen identifiziert, die zur Umsetzung des bidirektionalen Ladens erforderlich sind.
Die Geschäftsprozesse und regulatorischen Rahmenbedingungen müssen in der EU weiterentwickelt und für die neue Technologie fit gemacht werden. Dazu gehörten insbesondere ein klar definierter Rechtsrahmen, der die Rechte und Pflichten für das bidirektionale Laden definiert sowie ökonomische Anreize für Nutzer und Industrie, um in diesem Bereich zu investieren. Ferner hätten die Teilnehmer deutlich gemacht, dass sie sich einfachere Netzzugangsregeln und -entgelte sowie eine insgesamt weniger restriktive Ausgestaltung wünschen, um stromnetzdienliche bidirektionale Ladedienstleistungen anbieten zu können.
Frankreich ist Deutschland voraus
Mit Blick auf den deutschen Rechtsrahmen empfehlen die beteiligten Unternehmen ein vereinfachtes Messkonzept und eine einfache Saldierungslogik, um den besonderen Erfordernissen des bidirektionalen Ladens gerecht zu werden. Ferner wünschen sich die beteiligten Unternehmen eine rechtliche Testfeld-Umgebung, damit die erforderliche praktische Erfahrung gesammelt werden kann.
Wie sich die noch bestehenden Probleme in den kommenden Monaten lösen lassen, muss allerdings erst noch bewiesen werden. Ob das bidirektionale Laden in Deutschland tatsächlich schon im kommenden Jahr eingeführt werden kann, möchten die Experten in einem für Mai 2025 geplanten Treffen abschließend klären. Andere Länder sind da schon weiter. Erst vor wenigen Tagen fiel in Frankreich, als erstes Land in Europa, der Startschuss für V2G.
Quelle: BMWK – Pressemitteilung vom 23.10.2024
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