VW-Beschäftigte und Politik kritisieren Volkswagen-Sparpläne
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Volkswagen plant drastische Maßnahmen. Geplante Werksschließungen und massive Stellenstreichungen stehen im Raum, was nicht nur die Belegschaft alarmiert, sondern auch Politiker und Gewerkschaften auf den Plan ruft. Betriebsratschefin Daniela Cavallo informierte die Mitarbeiter über den geplanten Kurs. Die Konzernleitung plant laut Betriebsratsinformationen gravierende Einschnitte. So könnten bis zu drei Standorte in Deutschland geschlossen und viele weitere erheblich verkleinert werden. Dazu soll VW verschiedene Abteilungen ins Ausland verlagern und Outsourcing-Lösungen für bestimmte Aufgaben nutzen.
Geplante Einschnitte und Abbau von Arbeitsplätzen bei VW
Diese Nachricht schlug bei den Betroffenen und in der Öffentlichkeit ein. Die Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem VW seine langjährige Beschäftigungsgarantie aufgekündigt hat, wodurch betriebsbedingte Kündigungen ab Mitte 2025 möglich wären. Der Widerstand gegen die Pläne ist deutlich spürbar, wie das Manager-Magazin berichtet. Die IG Metall, die größte deutsche Industriegewerkschaft, hat sofort reagiert und übt scharfe Kritik am Vorgehen der VW-Führung. Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall, bezeichnete die Pläne als inakzeptabel und als einen „tiefen Stich ins Herz“ der Beschäftigten. Für ihn zeigt die Konzernführung mit den Kürzungsplänen wenig Bereitschaft, eine zukunftsorientierte Lösung zu erarbeiten. Die Gewerkschaft fordert ein nachhaltiges Konzept, das auf Langfristigkeit setzt und den Beschäftigten eine Perspektive bietet, anstatt einseitig Kosten zu reduzieren.
Politische Stimmen haben sich ebenfalls gegen die Maßnahmen gestellt. Bundeskanzler Olaf Scholz machte klar, dass frühere Managementfehler nicht auf die Beschäftigten abgewälzt werden dürften. Für die Bundesregierung steht fest, dass der Erhalt von Arbeitsplätzen oberste Priorität hat. Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies warnte das VW-Management davor, Standorte aufzugeben, da dies nicht nur Kapazitäten, sondern auch wichtiges Know-how kosten würde. Niedersachsen ist ein bedeutender Anteilseigner am VW-Konzern, was die politische Verantwortung noch weiter verstärkt. Ministerpräsident Stephan Weil und Kultusministerin Julia Willie Hamburg sind Mitglieder im VW-Aufsichtsrat und stehen fest an der Seite der Beschäftigten, besonders, wenn es um den Standort Wolfsburg geht, der über 60.000 Mitarbeiter beschäftigt.
In dieser angespannten Lage äußerte sich auch Verena Hubertz, Vize-Fraktionschefin der SPD im Bundestag, kritisch gegenüber den Plänen. Sie forderte die VW-Führung auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und die soziale Partnerschaft im Unternehmen ernst zu nehmen. Die Konzernspitze solle sich am Verhandlungstisch um eine Lösung bemühen, die den Erhalt der Arbeitsplätze in den Fokus stellt. Auch Niedersachsens Oppositionsführer Sebastian Lechner (CDU) forderte die Landesregierung auf, entschlossen gegen mögliche Werksschließungen in Niedersachsen vorzugehen. Laut Lechner sei die Lage im VW-Konzern besorgniserregend. Für ihn ist es wichtig, dass Ministerpräsident Weil und die Landesregierung alles unternehmen, um die Standorte und damit die Arbeitsplätze in Niedersachsen zu sichern.
Widerstand der Gewerkschaften und politischer Druck auf VW
Der Druck auf das VW-Management wächst. Nicht nur die Gewerkschaften und die Politik, sondern auch die Beschäftigten selbst setzen sich aktiv zur Wehr. Mitarbeiter:innen in verschiedenen Werken wie Kassel-Baunatal, Wolfsburg und Zwickau äußerten ihren Unmut und kündigten entschlossenen Widerstand an. Carsten Büchling, Betriebsratsvorsitzender in Kassel, und sein Stellvertreter Christian Wetekam betonten, dass die Sparpläne des Managements keine einfache Verhandlungsstrategie seien. Vielmehr deuten sie auf einen grundsätzlichen Ausverkauf des Konzerns in Deutschland hin. Sie sehen in den Plänen einen möglichen Verlust der Technologieführerschaft und fordern die Konzernleitung auf, ein langfristiges und belastbares Konzept zu entwickeln. Mitarbeiter zogen mit Trillerpfeifen und Weckern vor Werkstore, um ihre Enttäuschung zu zeigen. Im Werk Zwickau beteiligten sich mehr als 6000 Mitarbeiter an einer Protestaktion.
Die Drohung eines „heißen Winters“ macht die Entschlossenheit der Beschäftigten deutlich. Sollte der Vorstand nicht auf die Forderungen eingehen, wollen sie spätestens am 1. Dezember bundesweit Protestaktionen starten und den Produktionsbetrieb lahmlegen. Am kommenden Mittwoch treffen sich VW und die Gewerkschaft in Wolfsburg zu einer weiteren Verhandlungsrunde. Hier könnte sich entscheiden, ob sich der Konzern auf eine Einigung einlässt oder ob es zu einem längeren Konflikt kommt. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Konzernführung an ihrem Sparkurs festhält oder ob es zu einem Kompromiss mit der Belegschaft und den Gewerkschaften kommt.
Quelle: Manager-Magazin – VW-Beschäftigte und Betriebsrat drohen mit Blockade der Fabriken
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