Gewinn der VW-Gruppe bricht stark ein
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Der Volkswagen Konzern erwartet für das laufende Jahr Auslieferungen von rund 9 Millionen Autos – leicht unter den 9,24 Millionen aus dem Vorjahr. Der Umsatz wird auf etwa 320 Milliarden Euro geschätzt, ebenfalls knapp unter dem Vorjahresniveau von 322,3 Milliarden Euro. Für das operative Ergebnis rechnet der Konzern mit 18 Milliarden Euro, was einer Marge von 5,6 Prozent entspricht. Besonders deutlich zeigen sich die Herausforderungen im dritten Quartal. Hier brach das operative Ergebnis um 42 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro ein.
Damit erreichte die Rendite lediglich 3,6 Prozent, ein Rückgang um mehr als zwei Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Absatz sank um sieben Prozent auf knapp 2,2 Millionen Autos, mit besonders hohen Verlusten in China, einem der wichtigsten Märkte für Volkswagen. Chinesische Kunden greifen zunehmend auf Elektroautos einheimischer Hersteller zurück, während Verbrennermodelle an Attraktivität verlieren.
VW kämpft stark mit Absatzrückgang in China
Die VW-Kernmarke verbuchte eine Marge von nur noch zwei Prozent nach neun Monaten und kämpft mit erheblichen Herausforderungen in China. Der Abwärtstrend hat auch Porsche und Audi, zwei gewinnstarke Marken des Konzerns, erfasst. Diese Entwicklungen betonen den Bedarf nach Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen, wie Finanzchef Arno Antlitz feststellte. Die laufenden Restrukturierungsmaßnahmen belasten den Gewinn zusätzlich: Bislang entstanden 2,2 Milliarden Euro an Restrukturierungskosten, was das Nettoergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 64 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro sinken ließ.
Trotz dieser Zahlen blieb die Reaktion der Investoren verhalten – die Aktienkurse legten nach anfänglichem Rückgang leicht zu. Grund dafür ist die Annahme, dass die Quartalszahlen die Erwartungen der Anleger bereits widerspiegeln. Ein Hoffnungsschimmer bietet der positive Auftragseingang in Westeuropa im dritten Quartal, der laut Antlitz eine solide Grundlage für das vierte Quartal darstellt.
Thomas Schäfer, Leiter der VW-Kernmarke unter Druck
Thomas Schäfer, Leiter der VW-Kernmarke, steht unter Druck, die Rentabilität zu steigern. Sein Ziel ist eine operative Marge von 6,5 Prozent bis 2026. Angesichts der schwachen Nachfrage plant Volkswagen, zusätzlich rund fünf Milliarden Euro einzusparen. Schäfer erwägt, mehrere Standorte in Deutschland zu schließen und Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern. Die Betriebsratschefin Daniela Cavallo äußerte sich kritisch zu diesen Maßnahmen und betonte, dass die Gewerkschaft diese Einschnitte verhindern wolle. Derzeit laufen die Verhandlungen über den Haustarifvertrag in Wolfsburg.
Interessant ist die Entwicklung bei Skoda, einer Marke der Volkswagen-Gruppe. Im Vergleich zur VW-Kernmarke zeigte sich Skoda profitabler und erzielte in den ersten neun Monaten mit 1,7 Milliarden Euro einen höheren Gewinn, obwohl der Umsatz nur ein Drittel des VW-Umsatzes beträgt. Skoda-Chef Klaus Zellmer führt den Erfolg auf die günstigeren Produktionskosten in Tschechien zurück.
Antlitz betonte, dass das wirtschaftliche Umfeld für die Volkswagen-Gruppe weiterhin herausfordernd bleibe. Der Konzern sieht sich verstärkt gefordert, die eingeleiteten Performanceprogramme konzernweit umzusetzen. Der im dritten Quartal verzeichnete Zuwachs an Aufträgen in Westeuropa gibt laut Antlitz Grund zur Zuversicht, und das breite Portfolio von Verbrennermodellen über Hybride bis zu vollelektrischen Autos sorgt für Rückenwind für die letzten Monate des Jahres.
Quelle: Volkswagen AG – Pressemitteilung / manager-magazin – Volkswagen-Gewinn bricht im dritten Quartal ein / Automobilwoche – Gewinn von Volkswagen bricht ein – Marke VW kaum noch profitabel
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