Hyundai Inster Long Range im Test: Ein Kleiner ganz groß
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Zugegeben, wirklich billig ist der neue Hyundai Inster nicht und will es auch nicht sein. Doch der Basispreis von unter 23.000 Euro ist schon eine Ansage, denn die meisten europäischen Wettbewerber können von solch einem Einstiegsmodell mit Stecker nur träumen. Der Casper-Zwilling ist fraglos rein elektrisch, doch in erster Linie macht ihn sein rundlich-knuffiges Design mit leichten SUV-Anleihen zur echten Schau im Straßenverkehr.
Retro-Erinnerungen an die 1980er Jahre, pixelige Radiowecker und Polaroidfotos sind alles andere als zufällig, wobei der Inster keinerlei Klassik-Ambitionen in sich trägt, sondern mit extrovertiertem Design, pfiffigen Details und netten Ideen Teil der asiatischen Popkultur sein will, ohne dessen automobilem Kubismus zu frönen. Im Vergleich zum in Südkorea extrem erfolgreichen Casper bietet er ein identisches Design und einen Längenzuwachs von knapp 25 Zentimetern auf 3,83 Meter.
Das bringt nicht nur mehr Radstand und damit Platz für ein bis zu 49 kWh großes Akkupaket im Unterbau, sondern auch mehr Lebensraum im Fond und ein ausgewogenes Fahrverhalten. Dort können trotz überschaubarer Dimensionen sogar Erwachsene mit einer Größe von bis zu 1,90 Metern sitzen – eigene Türen inklusive.
Press-Inform / Daniel Heyne
Da sieht es bei der zudem deutlich teureren Konkurrenz von Mini Cooper E (28.150 Euro) oder Opel Corsa E (29.900 Euro) ganz anders aus, und allenfalls Citroën e-C3 (ab 23.300 Euro) und der jüngst spürbar preisreduzierte Fiat 500 Elektro (24.990 Euro) können in diesem Umfeld mitspielen, ohne derart aufzufallen. So charakterstark wie außen präsentiert sich der Hyundai Inster auch im Innern. Jede Menge Platz vorne wie hinten, übersichtliche 10,25-Zoll-Displays und eine einfache Bedienung über Direktwahltasten – genau so wünscht man sich einen elektrischen Kleinwagen der Neuzeit.
Dass die kugelrunden Frontscheinwerfer bei der Basisvariante noch in Halogentechnik gelblich funzeln, ist eines der wenigen Ärgernisse. Dafür gibt es Ablagen überall, praktische Haken und Komfortdetails wie klimatisierte Sitze oder ein optionales Panoramadach für Licht und Luft. Alle vier Sitze lassen sich bei Bedarf umklappen und so ist ein auch ein kurzes Campingvergnügen oder eine kleine Worksession auf dem Parkplatz drin – nicht allein beim nächsten Ladestopp.
Press-Inform / Daniel Heyne
Das Ladevolumen lässt sich durch die umklapp- und um 16 Zentimeter verschiebbare Rückbank von 238 auf 351 Liter erweitern. Wird die zweite Reihe umgelegt, stehen bis zu 1059 Liter zur Verfügung. Praktisch: Wie die größeren Modelle lässt sich der Inster auch über das Smartphone öffnen und schließen. Die Pixel-Rückleuchten finden sich angedeutet in vier Quadrat-Dioden im Lenkrad wieder und wenn es Warnmeldungen welcher Art auch immer gibt, blinkt die Ambiente-Beleuchtung stimmungsvoll im Takt, während das komfortable Fahrwerk nebst direkter Lenkung für gute Laune beim Fahrer sorgt.
Für seine Liga reicht die Reichweite locker
Das Antriebsportfolio ist einfach, übersichtlich und in sich stimmig. Die Einsteigerversion bietet eine Kombination aus kleinem Akkupaket mit 42 kWh und einem 71 kW / 97 PS starken Elektromotor an der Vorderachse. Nicht nur was die Reichweite anbetrifft, dürfte die stärkere Variante mit 85 kW (115 PS), 147 Nm Drehmoment und einer 49 kWh großen Batterie die größere Nachfrage finden. Dann läuft das Mini-E-Mobil aus Südkorea auf seinen 15-Zöllern, die sich auf Wunsch bis 17 Zoll aufblasen lassen, auf der Autobahn immerhin 150 km/h schnell.
Das Batteriepaket im Unterboden des Inster erstarkt an einem Schnelllader von 10 auf 80 Prozent in rund einer halben Stunde – leider ist das Ladetempo mit 85 Kilowatt allzu müde. Mit einem Normverbrauch von 15,3 kWh auf 100 Kilometern ermöglicht das große Akkupaket Reichweiten bis 370 Kilometer. Mehr braucht allerdings in dieser Mikroliga keiner. Ganz nebenbei bietet der Inster innen wie außen eine Vehicle-to-Load-Funktion für externe Geräte mit 230 Volt und ermöglicht so auch das bidirektionale Laden von E-Bikes, Elektrorollern oder der Campingausrüstung.
Press-Inform / Daniel Heyne
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