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Rückruf belastet BMW-Quartalszahlen deutlich

Rückruf belastet BMW-Quartalszahlen deutlich

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Nach einem dritten Quartal mit außergewöhnlichen Belastungen infolge eines Rückrufs mitsamt entsprechenden technischen Aktionen zum Integrierten Bremssystem (IBS) erwartet die BMW Group ein Schlussquartal mit sequenziell steigenden Auslieferungen. Wie in der Ad-hoc-Mitteilung vom 10. September dargestellt, dämpften die technischen Aktionen im Berichtszeitraum von Juli bis September – neben der Kaufzurückhaltung in China – die Absatz- und Erlössituation deutlich. Zudem fiel ein zusätzlicher Gewährleistungsaufwand in einem hohen dreistelligen Millionenbetrag an. Als Konsequenz hatte die BMW Group ihre Jahresprognose bereits vor gut zwei Monaten angepasst.

Ungeachtet dessen bleibt BMW zufolge der Hochlauf der E-Mobilität intakt und hat auch im dritten Quartal zum Erfolg der BMW Group beigetragen: Ihre Elektroauto-Auslieferungen wuchsen gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich um +10,1 Prozent, der Absatzanteil vollelektrischer Fahrzeuge stieg auf 19,1 Prozent. Dabei wächst der E-Auto-Anteil einmal mehr gegen einen rückläufigen Gesamtabsatz: Insgesamt hat die BMW Group im Neun-Monats-Zeitraum gut 1,75 Millionen Autos ausgeliefert, 4,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, als es noch 1,84 Millionen waren. Fast 300.000 der bislang 2024 ausgelieferten Fahrzeuge waren Elektroautos, 19 Prozent mehr als in den ersten drei Quartalen 2023. Insbesondere in Europa punktet die Marke BMW mit ihren vollelektrischen Modellen und verzeichnet in den ersten neun Monaten ein Plus von 36 Prozent.

Mit Blick auf das kommende Jahr erwartet BMW nochmals eine deutliche Zunahme beim Absatz voll- und teilelektrifizierter Autos. „Vor diesem Hintergrund sehen wir keine Veranlassung für eine Anpassung oder Verschiebung der verschärften EU-Vorgaben bezüglich der CO2-Flottenziele für 2025“, sagte der Vorsitzende des Vorstands der BMW AG, Oliver Zipse, bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen. „Wir haben uns lange und intensiv auf die neuen Flottenziele vorbereitet. Daher sind wir zuversichtlich, auch die verschärften Vorgaben für das Jahr 2025 zu erreichen.“

In Europa erzielte die Marke BMW per September insgesamt ein moderates Wachstum von +7,6 Prozent, in einzelnen Märkten wie Großbritannien (+ 21 Prozent), Spanien (+ 19 Prozent), Italien (+ 17 Prozent) und Frankreich (+ 14 Prozent) legten die Auslieferungen deutlicher zu. Trotz der IBS-bedingten Maßnahmen in der Region Americas und Auslieferungsstopps im US-Markt erreichten die Auslieferungen das Vorjahresniveau, und BMW hielt seinen Marktanteil stabil. Mit Hochdruck arbeitet das Unternehmen am Austausch der IBS-Komponenten und treibt die Bearbeitung der Fahrzeuge in Kundenhand sowie derjenigen im Lagerbestand voran. Bei den meisten Bestandsfahrzeugen würden die Auslieferungen nach Komponentenaustausch vor Jahresende erfolgen, so der Hersteller.

“Wir investieren dieses Jahr so viel wie noch nie”

Nach den außergewöhnlichen Belastungen im dritten Quartal geht unser Blick nach vorne: Im vierten Quartal nehmen wir trotz hoher geplanter Vorleistungen wieder Kurs auf ein stärkeres Ergebnis, um damit unsere Jahresziele zu erreichen“, so Zipse. „Dabei halten wir die Balance aus kurzfristiger Ergebnissicherung und langfristigem Erfolg: Wir investieren dieses Jahr so viel wie noch nie in neue Produkte, Technologien und unsere Werke, damit wir ab dem nächsten Jahr mit der Neuen Klasse die Erfolgsgeschichte von BMW fortschreiben.“

Die IBS-bedingten Auslieferungssperren und -verzögerungen beeinflussten im Berichtszeitraum die Finanzkennzahlen des Konzerns erheblich. Im dritten Quartal erzielte die BMW Group Konzernumsatzerlöse von 32,4 Milliarden Euro (Q3 2023: 38,5 Milliarden Euro / -15,7 Prozent). Per September liegen die Erlöse bei knapp 106 Milliarden Euro, 5,8 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2023 mit gut 112,5 Milliarden Euro.

Das operative Konzernergebnis (EBIT) betrug im dritten Quartal 1,7 Milliarden Euro (Q3 2023: 4,4 Milliarden Euro / -61,0 Prozent). Per September lag das operative Ergebnis bei 9,6 Milliarden Euro, knapp 32 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum mit knapp 14,1 Milliarden Euro. Die EBT-Marge im Konzern betrug im dritten Quartal 2,6 Prozent bzw. 8,4 Prozent per September (Q3 2023: 10,6 Prozent/ -8,0 Prozent-Punkte; 2023: 11,9 Prozent; -3,5 Prozent-Punkte).

BMW

Auf der Basis seiner trotz der Belastung durch den Rückruf immer noch soliden bilanziellen Aufstellung investiere das Unternehmen kontinuierlich in seine Zukunft. In diesem Jahr erwartet BMW Höchstwerte bei den Forschungs- und Entwicklungsleistungen sowie für Investitionen, um u.a. die Elektroautos der Neuen Klasse und die Elektrifizierung, Dekarbonisierung und Digitalisierung des Unternehmens voranzutreiben. Die Forschungs- und Entwicklungsleistungen des Konzerns betrugen wie geplant in den ersten neun Monaten 6,6 Milliarden Euro und übertrafen deutlich das Niveau des Vorjahrs (2023: 5,2 Milliarden Euro / +27 Prozent).

Bestätigung der angepassten Jahresprognose

BMW will im vierten Quartal die Maßnahmen der technischen Aktionen zum IBS mit Hochdruck weiter vorantreiben und bislang gesperrte Autos an Kunden ausgeben. In vielen Märkten nimmt die BMW Group laut eigener Aussage auch eine robuste Nachfrage nach ihren Autos wahr und bestätigt daher die für das Geschäftsjahr 2024 im September angepasste Prognose.

Das Konzernergebnis vor Steuern wird demnach deutlich zurückgehen. Bei den Fahrzeugauslieferungen im Segment Automobile wird ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr erwartet. Die EBIT-Marge für 2024 wird in einem Korridor von 6 Prozent bis 7 Prozent prognostiziert.

Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 06.11.2024

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