Ikea: Staatliche Vorgaben bremsen die Elektromobilität aus
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“Entdecke die Schwierigkeiten”, könnte man analog zum Werbespruch von Ikea sagen: Der schwedische Möbelriese hat sich kritisch über die in Deutschland geltenden Vorgaben geäußert, die konkret den Ausbau der Elektromobilität massiv verlangsamen würden. So berichtet die dts-Nachrichtenagentur, dass Ikea in Deutschland eines der größten Ladenetze ausbauen wolle, dabei aber offenbar vielerorts an bürokratische Grenzen stoße.
“Es gibt zu wenig Fahrzeuge und auch nicht genug Fahrer. Hinzu kommen Probleme mit den Starkstromanschlüssen. Es gibt Standorte, an denen wir vor 2028 nicht einmal den Antrag bei der jeweiligen Behörde stellen können. Ich finde, da könnte es im Zusammenspiel Politik und Unternehmen besser laufen”, wird Ikea-Deutschlandchef Walter Kadnar zitiert. Je nach Region gebe es dabei große Unterschiede, wie gut sich die Elektromobilität entfalten könne.
Ikea will demnach an seinen 54 Einrichtungshäusern in der kommenden drei Jahren etwa 1000 Ladestellen für Elektroautos errichten. Losgehen soll es damit im Frühjahr 2025. Ladeinfrastruktur bei Ikea ist indes nicht neu, die Möbelhauskette war auch in Deutschland einer der Pioniere für öffentliche Ladestationen, die den Kunden sogar lange Zeit kostenlos zur Verfügung standen – wenn auch in der Regel auf maximal 20 kW Ladeleistung gedrosselt.
Kadnar: Hürden müssen abgeschafft werden
Ikea nutze die Elektromobilität auch dafür, sich zukünftig klimafreundlicher aufzustellen – sicherlich auch mit Blick auf die steigenden Anforderungen bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung. “Ikea Deutschland hat vor, über 70 Millionen Euro in Energiesysteme zu investieren und hat bereits 23 Photovoltaikanlagen an 19 Standorten gebaut. Jetzt produzieren wir ein Vielfaches mehr an grünem Strom, als wir verbrauchen. Aber es müssen Hürden abgeschafft werden, um weiterzukommen”, sagte Kadnar.
Wie schwierig es in Deutschland mitunter sein kann, eine Ladestation zu errichten, zeigte erst jüngst ein Bericht aus Köln. Dort müssen selbst nach der Vereinfachung des Verfahrens insgesamt 18 Behörden mehrfach eingebunden werden, was extrem viel Zeit in Anspruch nimmt. Vielerorts hinken die Netzbetreiber zudem mit dem Ausbau der Infrastruktur hinterher, vor allem in den Innenstädten sind oft gar keine Kapazitäten für mehrere Schnelllader vorhanden. Übergangsweise helfen da Ladestationen mit Pufferspeicher, mittelfristig wird aber kaum eine Kommune drumherum kommen, massiv Geld in die Verbesserung der Stromnetze zu investieren.
Quelle: Ad Hoc News – Ikea: Staat bremst Möbelunternehmen beim Umstieg auf E-Mobilität
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