VW-Chef: Werke und Stellenstreichungen unvermeidbar
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Volkswagen steht vor einschneidenden Veränderungen. Der Konzern plant, mehrere Werke in Deutschland zu schließen und Arbeitsplätze abzubauen. Diese Schritte seien notwendig, um die Produktion an die aktuellen Marktbedingungen anzupassen, erklärte VW-Markenchef Thomas Schäfer. Sowohl Produktionsstätten für Komponenten als auch Auto-Werke könnten betroffen sein. Ein Verzicht auf Schließungen sei derzeit nicht absehbar, so Schäfer gegenüber der Welt am Sonntag.
Der geplante Stellenabbau soll über bestehende Programme wie Altersteilzeit und freiwillige Aufhebungsverträge erfolgen. Allerdings betonte Schäfer, dass diese Maßnahmen nicht ausreichten, wie die Tagesschau berichtet. Ein vollständiger Abbau allein über diese Wege würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Innerhalb von drei bis vier Jahren soll die Marke umfassend neu ausgerichtet werden. Kündigungen könnten dabei unausweichlich sein. Insbesondere, wenn man den eng gesteckten und notwendigen Zeitrahmen einhalten wolle.
Gleichzeitig laufen intensive Tarifverhandlungen zwischen Volkswagen und der IG Metall. Am Donnerstag fand in Wolfsburg die dritte Verhandlungsrunde statt. Begleitet wurde das Treffen von einer Großkundgebung, an der etwa 7000 Beschäftigte aus Niedersachsen, Hessen und Sachsen teilnahmen. Betriebsratschefin Daniela Cavallo warnte, dass dies nur ein Vorgeschmack auf mögliche Proteste sei. Ab Dezember könnten Warnstreiks folgen, falls keine Einigung erzielt werde.
Die Arbeitnehmervertretung fordert klare Zusagen für den Erhalt von Arbeitsplätzen und Standorten. Im Gegenzug wären Mitarbeitende und Führungskräfte bereit, Gehaltseinbußen hinzunehmen. Laut IG Metall und Betriebsrat könnte VW auf diese Weise bis zu 1,5 Milliarden Euro einsparen. Schäfer zeigte sich offen für Kürzungen im Management. Bereits seit Anfang des Jahres wurde das Fixgehalt des Vorstands um fünf Prozent reduziert. Zudem verzichteten Führungskräfte auf eine Inflationsausgleichszahlung von 1000 Euro sowie auf eine geplante Gehaltserhöhung von 3,5 Prozent.
Die Gewerkschaft macht Druck auf das Unternehmen. Nach der ergebnislosen Verhandlungsrunde am Donnerstag kündigte die Tarifkommission der IG Metall einstimmig Warnstreiks ab Dezember an. Verhandlungsführer Thorsten Gröger erklärte, dass ein Arbeitskampf bevorstehen könnte, wie ihn Deutschland seit Jahren nicht mehr erlebt habe. Wie lange und intensiv dieser Konflikt ausgetragen werde, liege in den Händen von Volkswagen.
Quelle: Tagesschau.de – VW-Chef hält an Schließung von Fabriken fest
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