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Einstieg bei Northvolt hat für CATL „keine Priorität“

Einstieg bei Northvolt hat für CATL „keine Priorität“

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Pan Jian, der stellvertretende Vorsitzende und Mitgründer des chinesischen Batterieherstellers CATL, hat in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auch über den kriselnden europäischen Batteriehersteller Northvolt gesprochen – und den in den Medien kolportierten Einstieg der weltmarktführenden Chinesen bei Northvolt, um das Unternehmen zu retten. Pan stellte klar, dass das Thema „nicht unsere Priorität“ sei. Generell sei CATL aber „offen dafür, europäischen Firmen zu helfen, die unsere Hilfe brauchen.“

Pan bestätigte aber, im vergangenen halben Jahr im Austausch mit Northvolt gewesen zu sein. „Es gab Gespräche darüber, ob wir Northvolt helfen können mit Produktion und Technologie“, so der CATL-Vize. Dabei sei es um ein Lizenzmodell gegangen, wie es mit Ford der Fall ist. Dass Northvolt jedoch „in einer so schwierigen finanziellen Situation“ ist, habe man bei CATL nicht gewusst. Das Timing für eine wie auch immer gelagerte Kooperation ist demnach etwas ungünstig: „Hätte sich Northvolt ein oder zwei Jahre früher gemeldet, wäre es einfacher gewesen, weil sie da noch finanziell stabil waren“, sagt Pan, und fügte hinzu: „Es gibt aber immer noch die Möglichkeit, dass wir ihnen in der Produktion helfen können.“

Auf den europäischen Markt generell bezogen sagte der CATL-Mitgründer, dass das Unternehmen definitiv „Batterien in Europa produzieren und Teil des Marktes sein“ will. Eine Fabrik betreibt CATL bereits in Thüringen in der Nähe von Erfurt, eine weitere in Ungarn ist derzeit in Bau. Aktuell ist CATL auf der Suche nach einem dritten europäischen Standort. „Wir werden dazu bald etwas bekannt geben“, kündigte Pan an.

Fürchten sollte sich die europäische und deutsche Industrie nicht vor den chinesischen Konkurrenten, findet Pan: „Seht chinesische Unternehmen als würdige Gegner, nicht als Bedrohung“, sagt er im FAZ-Interview. Deutschland liege bei Elektroautos auch „nicht weit hinter China“, habe allerdings „nur nicht erwartet, dass China so schnelle Fortschritte macht in den vergangenen Jahren. Das war ein Schock für sie“, so der CATL-Mitgründer. Aber deutsche und europäische Unternehmen seien „immer noch sehr gut“ und „werden auch sehr wettbewerbsfähige Elektroautos bauen, sobald sie den Schock überwunden haben.“

Vor allem bei der Software, so Pan am Beispiel der entsprechenden VW-Sparte Cariad, laufe es allerdings „nicht so, wie sie sich das vorgestellt hatten“. Europas Pech sei, dass Softwareingenieure fehlen. Chinas Autohersteller hingegen „hatten Glück, weil China viele Entwickler hat, die davor Smartphone-Apps entwickelt haben“. In Europa werde das alles von US-Unternehmen getrieben.

„Europas Autohersteller müssen aufwachen und sich mehr anstrengen“

Europas Autohersteller müssen aufwachen und sich mehr anstrengen“, so Pan weiter. Denn letztlich sei es „wie bei jedem Megatrend. Die etablierten Unternehmen brauchen Zeit“, vor allem bei Organisationen mit Hunderttausenden Mitarbeitern sei es schwer, „die Richtung zu wechseln, vor allem in der Mentalität.“ Langfristig gebe es keinen Grund, warum die Deutschen und Europäer das nicht auch schaffen sollten. „Aber große Organisationen brauchen Schreckensnachrichten, um auf den richtigen Pfad zu kommen.“

Von allen politischen Wirren, etwa den EU-Zöllen auf E-Autos und der Wiederwahl von Donald Trump, zeigt Pan sich unbeeindruckt: „Jeden Tag gibt es neue Nachrichten. Keiner weiß, was morgen passiert.“ Er schüttelt all das ab als „kurzfristigen Lärm“. CATL konzentriere sich lieber „auf die Ingenieurskunst und darauf, verlässliche Batterien herzustellen“. Denn am Ende sei es „unsere Fähigkeit, die besten Batterien zu günstigen Preisen herzustellen, die wirklich zählt.“

Quelle: FAZ – „Letztlich sind Deutsche und Chinesen recht ähnlich“

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