SPD-Chefin zu VW: Kein Sparen auf Kosten der Beschäftigten
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Am heutigen Montag treffen sich Volkswagen und die Gewerkschaft IG Metall in Wolfsburg zur vierten Runde der Tarifverhandlungen. Die Gespräche finden vor dem Hintergrund eines erneuten Warnstreiks statt, der neun von zehn VW-Werke in Deutschland betrifft. Die Gewerkschaft will damit den Druck auf den Konzern erhöhen, nachdem bisher keine Einigung in Sicht ist. Bereits Anfang Dezember hatten rund 100.000 Beschäftigte mit Arbeitsniederlegungen ein starkes Signal gesetzt, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Diesmal soll der Streik länger dauern und in jeder Schicht wiederholt werden.
Die Diskussionen drehen sich um die Bezahlung von etwa 120.000 Beschäftigten sowie die Beschäftigungssicherung, die VW nach über 30 Jahren kündigen will. Zusätzlich plant der Konzern, die Zahl der Auszubildenden zu reduzieren und Sonderzahlungen für Leiharbeiter abzuschaffen. Laut Betriebsrat stehen drei Werke und zahlreiche Arbeitsplätze auf der Kippe. VW rechtfertigt diese Pläne mit hohen Kosten und niedriger Auslastung.
SPD-Chefin Saskia Esken hat sich kritisch zu den Plänen des Unternehmens geäußert, wie unter anderem das Manager Magazin berichtet. Sie forderte Zugeständnisse vom Management und kritisierte die angekündigten Maßnahmen als Provokation. Esken hob hervor, dass der Betriebsrat substanzielle Vorschläge gemacht habe, die jedoch vom Vorstand abgelehnt wurden. Gleichzeitig verwies sie auf die hohe Dividendenzahlung des Unternehmens vor einigen Monaten und bezeichnete die Belastung der Beschäftigten als unverhältnismäßig.
Volkswagen lehnt Gehaltserhöhungen ab und fordert stattdessen Kürzungen um zehn Prozent. Die IG Metall schlägt vor, eine mögliche Gehaltserhöhung zunächst in einen Zukunftsfonds einzuzahlen. Damit könnten Kosten von 1,5 Milliarden Euro eingespart werden, ohne Werksschließungen oder Entlassungen vorzunehmen. Der Betriebsrat fordert zudem, dass Management und Aktionäre ebenfalls einen Beitrag leisten, indem sie auf Boni und Dividenden verzichten. Konzernchef Oliver Blume bezeichnete diese Vorschläge als unzureichend und betonte, dass VW weiterhin in einer schwierigen finanziellen Lage sei. Gleichzeitig signalisiert er, dass der Vorschlag ein möglicher Ausgangspunkt für weitere Gespräche sein könnte.
Währenddessen spitzt sich der Konflikt zu. Die Gewerkschaft hat angekündigt, die Warnstreiks auszuweiten. Im Vergleich zur vorherigen Woche sollen die Arbeitsniederlegungen in jeder Schicht vier Stunden andauern. Betroffen sind erneut neun Werke, wobei das Werk in Osnabrück aufgrund eines anderen Tarifvertrags nicht einbezogen ist. VW erklärte, man wolle die Auswirkungen der Streiks minimieren und habe entsprechende Maßnahmen vorbereitet. Nach dem ersten Warnstreik sprach der Konzern von überschaubaren Produktionsausfällen, da die Fertigung ohne größere Probleme wieder aufgenommen werden konnte.
Beide Seiten betonen, dass sie eine Lösung noch vor Weihnachten anstreben. Doch die Zeit wird knapp, und die Positionen bleiben verhärtet. Daniela Cavallo, Betriebsratsvorsitzende und Vertreterin der IG Metall in den Verhandlungen, forderte den Vorstand auf, ernsthafte Kompromisse zu suchen. Sie warnte jedoch, dass eine Eskalation unvermeidlich sei, falls keine Einigung erzielt werde.
Quelle: Manager Magazin – SPD-Spitze fordert Volkswagen zu Zugeständnissen auf / NOZ.de – Saskia Esken wirft VW-Bossen Blockade vor und verlangt Dividendenverzicht
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