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BMW-Aufsichtsrat Reithofer: „Niemand darf uns unterschätzen“

BMW-Aufsichtsrat Reithofer: „Niemand darf uns unterschätzen“

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BMW-Aufsichtsratsvorsitzender Norbert Reithofer zieht sich im Mai 2025 aus dem Unternehmen zurück und blickt im Interview mit dem Manager Magazin auf seine Amtszeit und die Herausforderungen der deutschen Automobilindustrie. Besonders die Elektromobilität, die Transformation des Unternehmens und die Konkurrenz aus China standen im Fokus seiner Einschätzungen.

Reithofer erkennt an, dass er in einer Zeit abtritt, die für die deutsche Automobilindustrie von grundlegenden Herausforderungen geprägt ist. „Wer auf den perfekten Zeitpunkt wartet, der findet ihn vermutlich nie“, betont er und verweist darauf, dass Krisen in der Branche keine Ausnahme, sondern eine Konstante seien. „Als Vorstandsvorsitzender habe ich 2008 und 2009 die Finanzkrise und ihre Folgen erlebt. 2020 kam Corona. Beides hat BMW erfolgreich bewältigt und ist heute robuster denn je.“ Diese Erfahrung gibt ihm die Zuversicht, dass das Unternehmen auch die aktuellen Umbrüche meistern wird.

Konkurrenz aus China und die neue Rolle der Elektromobilität

Eine der größten Herausforderungen sieht Reithofer in der wachsenden Konkurrenz aus China, insbesondere durch Hersteller wie BYD, die technologisch und preislich neue Maßstäbe setzen. „BYD hat in seinem Preissegment ein sehr beachtliches Produktangebot. Das war schon bei der IAA 2023 in München zu erkennen.“ Gleichzeitig betont er, dass der chinesische Markt bereits zu mehr als 50 Prozent aus Elektroautos und Plug-in-Hybriden besteht. Diese Entwicklung mache es notwendig, in diesem Segment wettbewerbsfähig zu sein, sowohl technologisch als auch bei den Kosten.

Als Antwort auf die Herausforderungen verweist Reithofer auf die Einführung der Neuen Klasse, einer neuen Modellgeneration, die ab 2025 produziert wird. „Mit der Neuen Klasse werden wir auch in China sehr konkurrenzfähig sein. Technologisch machen wir einen großen Sprung nach vorn. Nicht nur, was Batterie, E-Antrieb und Bedienkonzept angeht, sondern zum Beispiel auch beim Bordnetz.“ Mit der Neuen Klasse soll BMW nicht nur in China, sondern auch in anderen wichtigen Märkten wie Japan, Südkorea, Kanada und den USA punkten.

Reithofer weist darauf hin, dass BMW frühzeitig in die Elektromobilität eingestiegen ist, unter anderem mit dem BMW i3, der als „batterieelektrisches Megacity-Vehicle“ rund 250.000-mal verkauft wurde. „Wir haben damals die Basis geschaffen für unseren heutigen Erfolg. Ohne den BMW i3 und die technologischen Erfahrungen würden wir heute nicht so viele elektrische Fahrzeuge verkaufen.“

Heute haben fast 20 Prozent der neu verkauften BMW-Fahrzeuge einen batterieelektrischen Antrieb, doch die Rentabilität der Elektroautos bleibt eine Baustelle. „Es war immer der Plan, dass die Gewinne aus Modellen mit Verbrennungsmotor den Hochlauf der Elektromobilität mitfinanzieren. So funktioniert erfolgreiche Transformation.“ Reithofer zeigt sich überzeugt, dass die Neue Klasse auch bei der Profitabilität einen entscheidenden Sprung bringen wird. „Wir haben nie einen Wettbewerber unterschätzt – aber gleichzeitig sollte auch niemand BMW unterschätzen.“

Regulierung und geopolitische Spannungen

Neben technologischen Herausforderungen sieht Reithofer die deutsche und europäische Automobilindustrie auch durch übermäßige Regulierung und geopolitische Spannungen belastet. „Diese kleinteilige Regulierung in Europa schadet den Unternehmen. Mittelständler können diese Vielzahl an Anforderungen oft nicht mehr stemmen.“ Er warnt zudem vor einem Eskalieren der Handelskonflikte zwischen den USA und China, da viele Rohstoffe und Batteriezellen aus Asien stammen. „Wer in den USA wie in China erfolgreich sein will, der muss auch im jeweiligen Land produzieren und sich mit den lokalen Gegebenheiten auseinandersetzen.“

Obwohl BMW die Produktion in Deutschland in den vergangenen Jahren zurückgefahren hat, betont Reithofer die Bedeutung der heimischen Standorte. „In den vergangenen fünf Jahren haben wir rund fünf Milliarden Euro in unsere deutschen Standorte investiert.“ Gleichzeitig sei die Entscheidung für das neue Werk in Ungarn richtig, um die Wachstumsambitionen des Unternehmens zu erfüllen.

Abschließend blickt Reithofer auf seine Zukunftspläne. Nach einer langen Karriere bei BMW möchte er sich aus der Wirtschaft zurückziehen: „Ich sehe dem Mai positiv entgegen und kann mir ein Leben außerhalb der Wirtschaft sehr gut vorstellen.“ Mit der Einführung der Neuen Klasse und einem gestärkten Fokus auf Elektromobilität sieht er BMW gut aufgestellt, um die Herausforderungen der nächsten Jahre erfolgreich zu meistern. „BMW ist ein erfolgreiches Unternehmen, global aufgestellt, und bietet Produkte voller Zukunftstechnologie. Ich bin überzeugt, dass wir auch künftig eine führende Rolle spielen werden.“

Quelle: Manager Magazin – „Niemand kann es sich wünschen, dass Volkswagen in Schieflage gerät“

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