VW-Tarifrunde: IG Metall fordert schnelle Lösung
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Am Montag beginnt in Hannover eine entscheidende Tarifrunde zwischen Volkswagen und der IG Metall, wie das Manager Magazin berichtet. Die Gespräche, die sich über zwei Tage erstrecken sollen, gelten als wegweisend. Die Gewerkschaft drängt auf eine schnelle Lösung und zeigt sich offen für eine Einigung noch vor Jahresende. Ihr Verhandlungsführer Thorsten Gröger betonte am heutigen Freitag die Dringlichkeit, Entscheidungen vor Weihnachten zu treffen, um eine Eskalation im nächsten Jahr zu vermeiden.
Ein zentrales Thema der Verhandlungen ist die Forderung von Volkswagen nach einem zehnprozentigen Gehaltsverzicht der Beschäftigten. Ferner plant der Konzern, verschiedene Boni und Zulagen zu streichen. Betriebsbedingte Kündigungen stehen weiterhin zur Debatte, was die Gewerkschaft entschieden ablehnt. Die IG Metall fordert dagegen die Sicherung aller Arbeitsplätze und Standorte, begleitet von einer langfristigen Beschäftigungsgarantie für die rund 130.000 Mitarbeitenden.
Nach der letzten Verhandlungsrunde am vergangenen Montag berichteten beide Seiten von Fortschritten. Arne Meiswinkel, Verhandlungsführer der Volkswagen AG, erklärte: „Die heutigen Gespräche verliefen konstruktiv, wir liegen aber in der Lösung noch weit auseinander. Wir müssen gemeinsam weitere finanzielle Potentiale identifizieren. Ziel bleibt es, kurzfristig umsetzbare und nachhaltig wirkende Maßnahmen zur Kostenentlastung zu finden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern.“ Streitpunkte wie mögliche Werksschließungen scheinen vom Tisch, was als Zeichen für eine Annäherung gewertet wird. Dennoch bleibt die Lage angespannt. Während im VW-Aufsichtsrat Berichten zufolge hitzige Diskussionen über den harten Sparkurs geführt werden, äußern die Großaktionäre Porsche und Piech zunehmend Kritik an der schleppenden Umsetzung des Sanierungsprogramms.
Die Gespräche finden dieses Mal nicht in Wolfsburg, sondern in einem Hotel in Hannover statt. Proteste und Warnstreiks hatten die Verhandlungen am Stammsitz zuletzt begleitet und die Atmosphäre zusätzlich belastet. Eine Verlagerung des Treffpunkts soll offenbar die Ruhe wahren und die Verhandlungsbereitschaft fördern. Die IG Metall sieht eine gute Lösung nur dann gegeben, wenn Perspektiven für alle Standorte und Mitarbeitenden geschaffen werden. Ein dauerhafter Gehaltsverzicht wird strikt abgelehnt. Gröger unterstrich die Bedeutung von Stabilität für die betroffenen Regionen und forderte klare Signale vom Konzern, um Unsicherheiten zu beseitigen.
Die genaue Dauer der Verhandlungen ist unklar. Beide Seiten hoffen jedoch, bis zum Ende des Jahres einen Kompromiss zu finden, um den Weg für 2025 frei von Konflikten zu machen. Von der Seitenlinie äußerte sich Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit deutlichen Worten beim Handelsblatt Industrie-Gipfel in Berlin den Autohersteller Volkswagen für dessen Modellpolitik kritisiert: „Ihr heißt Volkswagen und nicht Luxuswagen“, sagte er, und forderte VW auf, günstige Elektroautos zu bauen, um dazu beizutragen, sich von selbst aus der Krise zu befreien. Habeck stellte bereits tags zuvor einige Fördermaßnahmen wie günstigeren Ladestrom, eine 1000-Euro-Prämie zum Laden eines Elektroautos sowie ein soziales Leasing für Geringverdiener nach Vorbild Frankreichs vor.
Quelle: Manager Magazin – IG Metall will noch vor Weihnachten Einigung bei VW
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