„Das Warten lohnt sich“: BMW Ms E-Vision – ein Einblick
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Dirk Häcker, Entwicklungsleiter von BMWs Performance-Sparte M, gewährte im Interview mit dem BMW M Magazin tiefgehende Einblicke in die aktuelle Entwicklung und Zukunft der High-Performance-Elektromobilität. Mit einer klaren Vision und großem Enthusiasmus beschreibt er die nächsten Schritte der Marke BMW M auf dem Weg zu einem vollelektrischen High-Performance-Fahrzeug, das die DNA der Marke weitertragen und neue Maßstäbe setzen soll.
Laut Häcker hat BMW M die Elektrifizierung bereits erfolgreich in die Produktpalette integriert. Mit Modellen wie dem BMW i4 M50 und dem BMW iX M60, die 2022 im Jubiläumsjahr der Marke auf den Markt kamen, seien echte vollelektrische Performance-Autos entstanden. In den darauffolgenden Jahren wurden weitere Modelle wie der BMW i7 M70 xDrive und der BMW i5 M60 xDrive eingeführt, die Häcker als nächste Stufe der Elektrifizierung bezeichnet.
Dabei sei BMW M keineswegs erst am Anfang der Elektrifizierung, sondern befinde sich mitten in der Umsetzung. Neben den vollelektrischen Modellen kommen auch Plug-in-Hybridsysteme in High-Performance-Fahrzeugen wie dem BMW M5 und dem BMW XM zum Einsatz, wobei langfristig das Ziel verfolgt wird, vollelektrische Modelle im High-Performance-Segment zu etablieren.
Modulträger: Neue Technologien für die M-DNA
Eine der zentralen Herausforderungen und gleichzeitig Chancen sieht Häcker in der Verbindung der typischen M-DNA mit der neuen Antriebstechnologie. Es sei ein Anspruch von BMW M, bei jedem Technologiesprung die fahrdynamischen Versprechen der Vergangenheit nicht nur zu halten, sondern sie zu übertreffen. Mit der Elektrifizierung gehe ein technologischer Wandel einher, der zahlreiche neue Möglichkeiten eröffne. Für Häcker und sein Team stehe fest, dass die Dynamik, Agilität und Präzision, die M-Modelle auszeichnen, auch in der elektrifizierten Zukunft eine zentrale Rolle spielen werden. Die Vision sei klar: BMW M will die Potenziale der Elektrifizierung voll ausschöpfen und mit neuen Innovationen überraschen.
Ein Meilenstein in dieser Entwicklung sind die neu konzipierten Modulträger für High-Performance-Elektroautos. Diese Fahrzeuge sind mit vier Elektromotoren ausgestattet, die jeweils ein Rad antreiben und es ermöglichen, jedes Rad unabhängig voneinander anzutreiben oder abzubremsen. Diese Architektur erlaubt eine präzise und schnelle Umsetzung des Fahrerwunsches, wie sie mit herkömmlichen Antriebssträngen nicht erreichbar wäre. Der Schlüssel zu diesem Konzept ist ein integrierter Regelungsalgorithmus, der die ideale Kraftübertragung für jeden Motor in Echtzeit berechnet. Das Ergebnis sei eine außergewöhnliche Fahrdynamik, die Häcker selbst bei ersten Testfahrten beeindruckt habe. Neben der Beschleunigung hob er die Kurvendynamik und die feinfühlige Regelung des Autos hervor, die die typischen M-Eigenschaften widerspiegelten.
Auch die Batterie spielt bei diesem Konzept eine entscheidende Rolle. Neben einer hohen Energieabgabe bei voller Beschleunigung muss sie auch die erhöhte Rekuperationsleistung der vier Motoren bewältigen können. Diese Anforderungen machen die Batterie zu einem zentralen Entwicklungsfeld, das eng mit den neuen Antriebstechnologien verknüpft ist. Für Häcker und sein Team ist klar, dass die Kombination aus vier Motoren, dem Regelungsalgorithmus und einer leistungsfähigen Batterie eine neue Dimension von Performance eröffnet. Dabei sieht er das Konzept als mögliche ultimative Ausbaustufe im Bereich High-Performance-Antriebe an – zumindest auf Basis des derzeitigen technologischen Standes.
Über Fortschritte und Herausforderungen in der Entwicklung
Die Entwicklung der Modulträger, die inzwischen in der zweiten Generation vorliegen, habe mehrere Jahre in Anspruch genommen. Von der ersten Idee bis zum heutigen Stand des Projekts vergingen etwa drei Jahre, wobei die zweite Generation auf den Erfahrungen des ersten Prototyps aufbaut und mit weiterentwickelten Technologien ausgestattet ist. Die Komplexität des Systems erforderte eine ganzheitliche Neuentwicklung der Fahrzeugarchitektur, was zu den größten Herausforderungen des Projekts zählte. Zudem wurden die Arbeiten durch Engpässe in Lieferketten und Logistik erschwert. Häcker sieht die Fahrzeuge nun aber auf einem sehr guten Weg.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verbindung der neuen Technologie mit traditionellen M-Elementen. So wurden bei den Modulträgern etwa die Achsen von BMW M3 und M5 integriert, um sowohl die Fahrdynamik zu optimieren als auch die optische Hochleistungs-DNA des Autos zu unterstreichen. Gleichzeitig konnten Erfahrungen aus der Serienfertigung von Elektroautos, wie etwa bei der Elektrolimousine i4 M50, genutzt werden, um den Entwicklungsprozess zu beschleunigen. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Elektromotoren und Energiespeicher, wo BMW M von den Fortschritten des Gesamtkonzerns profitiert.
Während die Serienreife des vollelektrischen High-Performance-Modells noch etwas Zeit in Anspruch nehmen wird, betont Häcker bereits, dass das E-Auto sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstrecke überzeugen werde. Er sieht die Rennstreckentauglichkeit als unverzichtbaren Bestandteil eines authentischen M-Modells und blickt auch optimistisch auf die Integration solcher Konzepte in den Motorsport. Während vollelektrische Rennwagen derzeit noch eine Ausnahme sind, sieht Häcker Potenzial, insbesondere bei Langstreckenrennen, die Elektrifizierung schrittweise voranzutreiben. Rennen wie das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring oder in Le Mans könnten künftig Plattformen für solche Konzepte werden, auch wenn dies noch einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte.
Abschließend macht Häcker deutlich, dass die Bestellbücher für das neue Modell noch nicht geöffnet sind. Doch er versichert, dass das Warten sich lohnen werde, da BMW M weiterhin auf höchste Qualität, Innovation und die typischen M-Eigenschaften setze, die Fans und Kunden seit Jahrzehnten schätzten.
Quelle: BMW M – Pressemitteilung
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