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260.000 km und kaum müde: Dekra bescheinigt E-Auto-Akkus sehr gute Haltbarkeit

260.000 km und kaum müde: Dekra bescheinigt E-Auto-Akkus sehr gute Haltbarkeit

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Die Batterien von Elektroautos sind langlebiger als Verbraucher manchmal meinen möchten. Das hatten in den vergangenen Monaten unter anderem die US-Universität Stanford und das kanadische Technologieunternehmens Geotab berichtet, nun kommen die Experten des deutschen Prüfunternehmens Dekra zu dem selben Schluss: Selbst bei höheren Laufleistungen zeigen sich die allermeisten Antriebsbatterien immer noch in einem guten Zustand, wie die Dekra aus inzwischen mehr als 25.000 State-of-Health-Tests ableitet, die mit dem patentierten Dekra Batterie-Schnelltestverfahren bislang durchgeführt wurden. Ein Beispiel dafür seien die 2018 in München in Dienst gestellten Elektrotaxis von Jaguar.

Sechs der besagten Jaguar I-Pace-Modelle im anspruchsvollen Taxi-Dienst wurden in diesem Jahr von Dekra getestet. Bei Laufleistungen zwischen knapp 180.000 km und mehr als 260.000 km innerhalb der vergangenen sechs Jahre lag der State of Health der Antriebsbatterien zwischen 95 und 97 Prozent. „Wir haben die Fahrzeuge im Schnitt etwa eineinhalbmal pro Tag geladen, und zwar nicht besonders schonend, sondern immer ganz voll, um den Fahrern die entsprechende Sicherheit mit Blick auf die Reichweite zu geben. Unsere Erfahrungen mit den Elektroautos sind ausgesprochen positiv“, erklärt Gregor Beiner, Geschäftsführer Münchener Taxi Zentrum (MTZ).

Die Batterien seien „sehr, sehr langlebig“, so Beiner weiter, „und erst recht mit den Sicherheitspuffern, die die Hersteller einbauen, halten sie die Kapazität sehr lange.“ Deshalb habe das MTZ auch schon weitere Elektroautos eingeflottet, viele weitere sollen, bis zur Komplettelektrifizierung, folgen: „Heute haben wir rund 70 Fahrzeuge in der Flotte, gut ein Drittel davon sind Elektroautos verschiedener Marken. Bis 2029 wollen wir unsere gesamte Flotte elektrifiziert haben“, so der Geschäftsführer des Taxiunternehmens.

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind viele Interessenten nach wie vor sehr zurückhaltend, wenn es um Elektroautos geht. „Viele Menschen übertragen zum Beispiel ihre Erfahrungen mit Smartphone-Akkus auf das Thema Elektromobilität. Sie haben bei mobilen Endgeräten erlebt, dass sie schon nach wenigen Jahren eine spürbar geringere Akku-Kapazität haben, und befürchten bei Elektroautos den gleichen Effekt“, so Christoph Nolte, Executive Vice President von Dekra und Leiter der Service Division Vehicles. „Unsere Erfahrungen mit dem Batterie-Schnelltest belegen deutlich höhere Nutzungsdauern. Die Antriebsbatterien sind insgesamt sehr gut. Wir stellen auch bei höheren Laufleistungen in den meisten Fällen noch einen State-of-Health über 90 Prozent fest.

Natürlich gebe es auch Ausreißer, so die Dekra in ihrer Mitteilung. Je nach Fahrstil, Klima und Ladeverhalten könne eine Antriebsbatterie im Elektroauto langsamer oder schneller altern. Als kostspieligstes Bauteil des gesamten Autos hat sie einen entscheidenden Einfluss auf den Wert eines gebrauchten Elektroautos. Deshalb sind verlässliche Informationen zum Batteriezustand ein entscheidender Faktor für einen funktionierenden Gebrauchtwagenmarkt.

Der patentierte Dekra Batterie-Schnelltest, der genau hier ansetzt, wird schon in vielen Ländern Europas angeboten und ist aktuell für rund 130 verschiedene Fahrzeugmodelle verfügbar. Innerhalb von 15 Minuten bringt das Verfahren mit einem statischen Test und einer kurzen Beschleunigungsfahrt von rund 50 bis 100 Metern ein präzises Ergebnis zum Gesundheitszustand der Batterie. Basis ist die sogenannte Parametrierung der einzelnen Fahrzeugmodelle, bei der die Batterie im Neuzustand bei aufwändigen Messfahrten unter verschiedensten Bedingungen belastet und ausgewertet wird.

Dekra

So entsteht eine Art Koordinatenstruktur, anhand dessen unser System die eigentlichen Messwerte beim Test analysiert und bewertet“, erklärt Christoph Nolte. Zurzeit arbeiten die Dekra Experten an einer Weiterentwicklung des Testverfahrens, das ganz ohne Fahrt auskommt. Dabei sollen die entsprechenden Messwerte ermittelt werden, während die Batterie anstelle der Beschleunigung durch einen kurzen Ladevorgang belastet wird. „Das weiterentwickelte Testverfahren wollen wir im Lauf des kommenden Jahres nach und nach für verschiedene Fahrzeugmodelle auf den Markt bringen. Dann wird das Ganze noch unkomplizierter“, so Dekra Experte Nolte.

Quelle: Dekra – Pressemitteilung vom 17.12.2024

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