Das bringt das Autojahr 2025: Der E-Trend geht weiter
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Für BMW hat die Neue Klasse fast schon eine mystische Bedeutung. Mit ihr vollzogen die Münchner Anfang der 1960er Jahre den wichtigen Schritt zu einem modernen Autobauer. Jetzt, nach mehr als 60 Jahren, gibt es wieder eine Neue Klasse. Die geschichtsträchtige Bezeichnung zeigt, wie wichtig diese reinrassige Elektro-Architektur für den Münchner Autobauer ist. Den Anfang macht im Herbst ein allradgetriebener E-Crossover in den Dimensionen des aktuellen iX3 und dann ist auch die wenig handliche Bezeichnung Neue Klasse endlich verschwunden und das Auto heißt schlicht BMW iX3. Die Studie Vision Neue Klasse X gibt bereits einen Ausblick auf das E-SUV. Ein weiterer Vertreter dieser automobilen Gattung ist der BMW iX, der ein Facelift erhält.
Und ja, in München haben sie die Freude am Verbrenner-Fahren nicht vergessen, wie der BMW M3 Touring CS mit brachialen 405 kW / 550 PS zeigt. Nicht ganz so fulminant dürfte der BMW M2 CS auftreten. Auch wenn einige mit mehr als 368 kW / 500 PS rechnen, sollte ein Respektabstand zum großen Bruder gewahrt bleiben. BMWs Lifestyle-Marke Mini bringt ein Cabrio und einen sportlichen Mini Electric JCW (auch als Aceman). Da die bayerischen Briten zweigleisig fahren, gibt es die Dynamiker auch mit Verbrennungsmotor.
Was die Neue Klasse für BMW ist, ist der Mercedes CLA für die Konkurrenten aus Stuttgart-Untertürkheim. Nach mäßig erfolgreichen Modellen wie dem EQC braucht die Marke mit dem Stern eine neue Energiespritze. Dringend! Die soll der CLA beziehungsweise die neue MMA-Plattform (Mercedes Modular Architecture) mit moderner 800-Volt-Technik liefern, die superschnelle Ladezeiten garantiert. Beim CLA peilt Mercedes eine Reichweite von 750 Kilometern und einen Durchschnittsverbrauch von 12 kWh/100 km an. 2026 wird es auch noch Hybridversionen geben. Eine ganz andere Klientel spricht der Mercedes-AMG PureSpeed an, von dem nur 250 Exemplare gebaut werden. Preis ist noch keiner bekannt. Dafür hat der Renner keine Windschutzscheibe und einen nervigen Bügel in der Mitte.
Fehlt eigentlich nur noch Audi, um das deutsche Premium-Trio zu komplettieren. Nachdem man sich mit der PPE (Premium Platform Electric) rund zwei Jahre mehr Zeit gelassen hat als vorgesehen, geht es nun Schlag auf Schlag. Nach dem Porsche-Macan-E-Technikbruder Audi Q6 e-tron rollt demnächst der Audi A6 e-tron als Avant und als Sportback zu den Händlern. Während der S6 e-tron mit bis zu 405 kW / 551 PS die linke Autobahnspur für sich gepachtet hat, will der Audi A6 Sportback e-tron performance mit einem cw-Wert von 0,21 und einer Reichweite von rund 750 Kilometern dem Mercedes CLA den Schneid abkaufen, bevor dieser überhaupt auf dem Markt kommt.
Mercedes-Benz
Damit das Geschäft floriert, braucht man auch noch Modelle mit Verbrennungsmotor, die beim Ingolstädter Autobauer nun ungerade Zahlen in der Bezeichnung tragen. Die dritte Generation des Erfolgs-SUVs Audi Q5 steht Anfang des Jahres beim Händler. Damit der Crossover ein Erfolg wird, basiert er auf der Premium Platform Combustion (PPC). Mit der neuen Technik geht auch ein modernes Infotainment und eine Elektrifizierung der Antriebsstränge einher. Später im Jahr folgen auch noch zwei Plug-in-Hybride. Die dürfte es auch beim Audi A7 geben, der die Nachfolge des bisherigen A6 antritt. Und wo wir gerade bei ungeraden Zahlen sind: Der Q3 ist eine der wichtigsten Säulen der Ingolstädter Modell-Offensive in diesem Jahr.
Wenn die Deutschen derart die Hosenträger schnalzen lassen, wollen die Franzosen nicht einfach nur zuschauen. Schließlich hat die Grande Nation ebenfalls eine Automobilgeschichte, auf die die Gallier zu Recht stolz sind. Der Alpine A290 soll dem Erfolg der charmanten Neuauflage des Renault R5 eine sportliche Nuance einhauchen. Optisch gelingt das, fahrdynamisch nur bedingt. Vielleicht legt das ansehnliche E-Coupe Alpine A390 in dieser Hinsicht noch eine Schippe drauf. Eine fast schon eingebaute Erfolgsgarantie hat der zweite Retro-Stromer Renault 4.
DS Automobiles
Der DS N°8 ist das neue Flaggschiff der französischen Premiummarke DS. Mit einer Länge von 4,82 Metern und einer Reichweite von bis zu 750 Kilometern wollen die Gallier ab Mitte des Jahres endlich in die Phalanx der deutschen Platzhirsche Mercedes, BMW und Audi eindringen. Und weil sich die Stellantis-Strategen so gut mit der Reanimation vergilbter Luxusmarken auskennen, heben sie auch Lancia auch außerhalb Italiens wieder aus dem Taufbecken. Den Anfang macht der schmucke Ypsilon, der ab Mitte des Jahres als Hybridbenziner und als Elektroversion (rund 400 km Reichweite) zu haben ist. Auch der Fiat Grande Panda dürfte seine Anhänger finden. Peugeot hebt mit dem vollelektrischen Fastback E-408 den Finger. Flankiert wird der Stromer von den Long-Rang-Versionen des E-3008 und des E-5008.
VW schickt den Tiguan Allspace in Rente und ersetzt ihn durch den Tayron. Die zweite Generation des beliebten T-Roc dürfte die letzte mit Verbrennungsmotor sein. Immerhin bietet VW den Crossover auch als Plug-in-Hybrid-Variante an. Skoda will den chinesischen Neuankömmlingen mit dem kompakten Stelzenstromer Elroq gleich zu Beginn des Jahres ein Schnippchen schlagen, indem man bei diesem Modell quasi Preisparität zum Karoq herstellt. Und das, ohne die typischen Skoda-Attribute wie Raumangebot und Praktikabilität zu vernachlässigen. Ab Februar steht der Elroq in den Schauräumen der Händler. Entscheidet man sich für die vorläufige Topversion mit 210 kW / 286 PS und einer 82-Kilowattstunden-Batterie, muss man allerdings tiefer in die Tasche greifen.
Wo Skoda auftaucht, sind die Koreaner nicht weit. Der Hyundai Inster bietet eine Reichweite von bis zu 370 Kilometern für 23.990 Euro. Mindestens ein Segment darüber ist der Kia EV4 angesiedelt und auch bei der Reichweite sollte de E-Crossover mehr bieten. Erlkönigbilder zeigen den Stromer mit steilem und flach abfallendem Heck. Wie schaut es mit den Chinesen aus? Wir sind mal so frei und zählen die Geely-Marken Polestar sowie Volvo zum Reich der Mitte. Der Elektro-GT Polestar 5 sollte eigentlich schon längst auf dem Markt sein, jetzt solle es dieses Jahr klappen. Volvo schickt die große Elektrolimousine ES90 gegen Mercedes EQE, Audi A6 e-tron und BMW i5 ins Rennen. Ungeachtet des schleppenden Absatzes in Europa hält BYD an seinen Ambitionen fest. Ein wichtiges Auto, um diese Ziele zu erreichen, wird das 4,83 Meter lange Mittelklasse-SUV Sealion 7 sein.
Press-Inform / Daniel Heyne
Und sonst? Alfa Romeo ist nur noch ein müder Abglanz glorreicher Zeiten. Immerhin bekommen die beiden SUVs Stelvio und Tonale eine Modellüberarbeitung, die neben einer frischeren Optik, modernerer Technik und im Falle des Tonale auch stärkere Motoren beinhaltet. Was Alfa recht ist, ist Opel nur billig. Der neue Frontera ist sowohl als Hybrid als auch vollelektrische Variante erhältlich und soll wie sein Vorgänger als familientaugliches Stadtauto reüssieren. Dacia macht seinem Namen als Preis-Leistungs-Meister mit dem Bigster alle Ehre, der in Deutschland viel Auto für weniger als 25.000 Euro bietet. Ford setzt mit dem Puma Gen-E die Elektrifizierung der Modellpalette fort. Mindestens genauso interessant ist der Crossover Capri, der auf einer Multi-Energy-Architektur steht. Also sowohl mit einem Verbrennungsmotor als auch mit einem vollelektrischen Antrieb ausgestattet werden kann. Der Pickup Ranger wird ebenfalls zum PHEV-Teilzeitstromer, während der Ford Mustang GTD mit einer Rundenzeit unter sieben Minuten auf der Nordschleife des Nürburgrings für Furore gesorgt hat.
Im Jahr 2025 will Ferrari endlich das Tuch von dem vollelektrischen SUV ziehen. Selbst die Traditions-Sportwagenmarke muss mit der Zeit gehen und bringt mit dem F80 nach dem SF90 Stradale bereits das zweite Hybrid-Modell auf den Markt. Auch wenn manche Fans des Cavallino Rampante angesichts des V6-Biturbo und drei Elektromotoren die Nase rümpfen, dürften die Leistungsdaten schnell für eine Entspannung der Gesichtsmuskeln sorgen: Der Maranello-Bolide hat bis zu 883 kW / 1200 PS und schafft wahnwitzige 350 km/h.
Press-Inform / Porsche
Angesichts dieser Leistungsausbeute lässt sich Lamborghini nicht lumpen und setzt den Huracan-Nachfolger Temerario ebenfalls unter Strom. Das Ergebnis: V8-Doppelturbo, Plug-in-Hybrid-Modul und 677 kW / 920 PS. Das bringt uns zu Porsche: Die Zuffenhausener nehmen den Fuß vom Gas und bringen Derivate des 911er, die sich ohnehin wieder so gut verkaufen werden wie geschnitten Brot. Interessant ist die Modellpflege des GT3 mit Touring Paket, der mit 375 kW / 510 PS genauso viel leistet, wie bisher aber mit einem maximalen Drehmoment von 450 Newtonmetern 20 Nm weniger hat als bisher. Ein Tribut an die Abgasregularien.
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