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Oliver Blume: „VW hat alle Chancen, erfolgreich zu sein“

Oliver Blume: „VW hat alle Chancen, erfolgreich zu sein“

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Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume bezeichnet die kürzlich erzielte Einigung mit dem Betriebsrat und der IG Metall als entscheidenden Schritt zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens gegenüber der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Nach intensiven Verhandlungen wurde ein umfassendes Maßnahmenpaket verabschiedet, das darauf abzielt, Überkapazitäten in der Produktion abzubauen und die Wettbewerbsfähigkeit an den deutschen Standorten deutlich zu verbessern.

Blume erklärte gegenüber den Interviewpartner Sven Astheimer und Christian Müßgens: „Mit der jetzt vereinbarten dauerhaften Reduzierung um rund 730.000 Fahrzeuge richten wir unsere technischen Produktionskapazitäten wettbewerbsfähig aus.“ Diese Anpassung sei eine grundlegende Voraussetzung, um auch in Zukunft als verlässlicher und wirtschaftlich stabiler Arbeitgeber für Tausende von Menschen agieren zu können. Gleichzeitig umfasst das Paket den sozialverträglichen Abbau von mehr als 35.000 Arbeitsplätzen bis zum Jahr 2030. Blume betonte in diesem Zusammenhang: „Wir lassen niemanden allein.“ Dieser Abbau werde durch verschiedene Personalinstrumente begleitet, um die Betroffenen bestmöglich zu unterstützen.

Optimierung der Produktionskapazität spart bares Geld

Ein zentrales Element des Maßnahmenpakets ist die Optimierung der Werkbelegung und Produktionskapazitäten. Volkswagen hat in der Vergangenheit deutlich mehr Fahrzeuge und Teile produziert, als tatsächlich nachgefragt wurden. Dies führte zu einer teuren Überinvestition, die nun korrigiert werden soll. Blume erläuterte, dass die Reduzierung der Produktionskapazitäten dem Umfang von zwei bis drei großen Werken entspreche. Dennoch wurde bewusst darauf verzichtet, einen großen Standort komplett zu schließen. Stattdessen sollen Anpassungen an mehreren Standorten vorgenommen werden, um die Effizienz zu steigern, ohne die lokale Wirtschaft übermäßig zu belasten. Diese Vorgehensweise sieht Blume als wegweisend und nachhaltig, da sie es erlaubt, die Produktion an den tatsächlichen Bedarf anzupassen und gleichzeitig Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern.

Finanziell verspricht sich Volkswagen durch die beschlossenen Maßnahmen eine erhebliche Entlastung. Blume erklärte, dass durch die Einsparungen mittelfristig über 15 Milliarden Euro jährlich an nachhaltigen Kosteneffekten erzielt werden sollen. Davon entfallen mehr als vier Milliarden Euro auf Einsparungen bei Arbeitskosten, strukturelle Optimierungen und Produktionsmaßnahmen. Diese finanziellen Mittel sind essenziell, um die Transformation des Konzerns zu finanzieren und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Blume betonte, dass es nicht um kurzfristige Stabilisierung geht: „Es ist nicht unsere Art, ein paar Pflaster zu kleben, um Volkswagen von einem Jahr aufs andere zu stabilisieren.“ Stattdessen sei das Ziel, eine klare Perspektive für die kommenden Jahre zu schaffen, die sowohl die Kernmarke Volkswagen als auch die anderen Marken des Konzerns umfasst.

Neben den internen Herausforderungen sieht Blume auch die gesamte deutsche Wirtschaft vor grundlegenden Problemen. Der Wirtschaftsstandort Deutschland müsse umfassend reformiert werden, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. „Deutschland braucht einen Aufbruch – weg vom Standstreifen zurück auf die Überholspur“, forderte der VW-Konzernchef. Konkret nannte er den Abbau von Bürokratie, geringere Abgaben und bezahlbare Energiepreise als zentrale Faktoren, die notwendig seien, um die Industrie zu stärken.

Zu hohe CO₂-Flottenwerte: „Jeder Euro, den wir Strafe zahlen müssten, ist ein schlecht investierter Euro“

Gleichzeitig mahnte er die Europäische Union, die ehrgeizigen CO₂-Ziele zu überdenken. „Jeder Euro, den wir Strafe zahlen müssten, ist ein schlecht investierter Euro“, erklärte Blume. Er plädierte dafür, einen Realitätscheck durchzuführen und die Ziele an die tatsächliche Entwicklung der Elektromobilität anzupassen. Der Hochlauf der E-Mobilität hat sich langsamer entwickelt, als ursprünglich angenommen, was neben dem Produktangebot auch an unzureichender Ladeinfrastruktur, hohen Energiepreisen und fehlenden Fördermodellen liegt.

Die Elektromobilität bleibt für Volkswagen jedoch ein zentraler Fokus. Blume betonte, dass der Konzern große Fortschritte bei der Kostensenkung für Elektrofahrzeuge gemacht hat. Bis 2026 plant Volkswagen, vier Modelle für unter 25.000 Euro auf den Markt zu bringen, 2027 soll ein weiteres Modell für 20.000 Euro folgen. Dennoch sieht Blume auch in Hybridantrieben eine wichtige Übergangstechnologie. Diese könnten dazu beitragen, Kunden schneller an die Elektromobilität heranzuführen, insbesondere in Regionen wie den USA und China, wo unterschiedliche Anforderungen und Regulierungen bestehen. Auch in Europa prüft der Konzern, wie Hybridmodelle strategisch ergänzt werden könnten.

Um die Abhängigkeit von asiatischen Batterieherstellern zu reduzieren, investiert Volkswagen massiv in den Aufbau eigener Zellfabriken. Die Tochtergesellschaft PowerCo spielt dabei eine zentrale Rolle. Blume erklärte, dass Werke in Salzgitter, Valencia und Kanada geplant seien, um die Batterieversorgung zu sichern. Gleichzeitig arbeitet man in China mit dem Partner Gotion zusammen, um Technologien vor Ort zu entwickeln und später global zu nutzen. „In China werden die Teams trainiert und alle Anlagen eingefahren, die dann in unsere eigenen Werke der PowerCo kommen“, erläuterte Blume. Dies sei Teil der Strategie, die Produktionskosten für Elektroautos in China um 40 Prozent zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit in diesem wichtigen Markt zu stärken.

China-Absatz weiterhin optimistisch betrachtet

Trotz der Fortschritte bleibt der chinesische Markt eine Herausforderung. Der Marktanteil von VW ist dort gesunken, und der Konzern prüft Kapazitätsanpassungen in seinem Produktionsnetzwerk. Blume zeigte sich jedoch optimistisch, dass Volkswagen durch lokale Entwicklungskompetenz und auf die Kundenwünsche zugeschnittene Modelle erfolgreich bleiben werde. Für die Sportwagenmarke Porsche, die Blume parallel zu VW führt, sieht er trotz eines Rückgangs der Verkaufszahlen in China keinen Anlass für Sparmaßnahmen. Der Fokus liege auf der Einführung neuer Modelle, die das Portfolio deutlich stärken sollen. Blume verteidigte zudem seine Doppelrolle als VW-Konzernchef und Porsche-Chef als strategisch sinnvoll: „Keine der beiden Rollen leidet darunter, dass ich eine Doppelfunktion habe.“

Abschließend zeigte sich Blume zuversichtlich, dass Volkswagen die derzeitigen Herausforderungen meistern kann. Mit umfassenden Maßnahmen, die von Kostensenkungen über den Ausbau der Elektromobilität bis hin zu strategischen Anpassungen in wichtigen Märkten reichen, sieht er den Konzern gut gerüstet für die Zukunft. „Volkswagen hat alle Chancen, erfolgreich zu sein“, fasste Blume zusammen.

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung – „Der vereinbarte Abbau entspricht zwei bis drei großen Werken“

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