ACEA: Regulierung bremst Autohersteller aus
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Europäische Autohersteller und Zulieferer haben sich mit EU-Kommissar Stéphane Séjourné getroffen, um Maßnahmen zur Stärkung der gesamten automobilen Wertschöpfungskette zu besprechen. Themen waren Batterien, kritische Rohstoffe und bezahlbare Energie für Industrie und Verbraucher, wie der europäische Automobilherstellerverband ACEA (für Association des Constructeurs Européens d’Automobiles) berichtet.
Mario Draghi, italienischer Wirtschaftswissenschaftler und ehemaliger Zentralbanker, griff in einem Bericht die Herausforderungen der Branche auf, welche kommuniziert wurden. Er kritisiert, dass die EU Klimaziele verfolge, ohne eine abgestimmte Industriepolitik zu berücksichtigen. Dies setze die Branche unter Druck. Der Wettbewerb um Ressourcen, Kapital und Kunden nehme zu, während geopolitische Unsicherheiten und steigende Kosten die Situation verschärften. Zudem entwickle sich der Markt für Elektroautos langsamer als erwartet. Um konkurrenzfähig zu bleiben, brauche es entschlossene Entscheidungen und strukturelle Reformen.
Die Umstellung auf emissionsfreie Mobilität bedeute weit mehr als einen Technologiewechsel. Ein vernetztes System sei notwendig, das neue Partnerschaften in der Wertschöpfungskette fördere. Sigrid de Vries, Generaldirektorin des europäischen Herstellerverbands ACEA, sieht in der europäischen Autoindustrie eine Erfolgsgeschichte. Eine zu detaillierte Regulierung einzelner Produktionsschritte erschwere jedoch die Anpassung an neue Bedingungen. Europa könne eine führende Rolle bei emissionsfreien Autos übernehmen, wenn gezielte Anreize geschaffen und regulatorische Rahmenbedingungen verbessert würden.
Benjamin Krieger, Generalsekretär des Zuliefererverbands CLEPA, betont die Bedeutung technologischer Vielfalt. Ingenieure sollten Freiraum erhalten, um neue Lösungen zu entwickeln. Eine abgestimmte Förderstrategie sei essenziell, um Investitionen zu sichern. Frühzeitige technologische Durchbrüche bräuchten gezielte Unterstützung, um ihre Weiterentwicklung zu ermöglichen. Europas Automobilindustrie benötige stabile Rahmenbedingungen und eine klare Strategie. Nur so lassen sich Innovationen effizient in marktfähige Produkte überführen. Ohne eine einheitliche politische Richtung drohe Europa, im globalen Wettbewerb an Boden zu verlieren.
Man könnte nun vermuten, dass der ACEA mit „stabilen Rahmenbedingungen und einer klaren Strategie“ einen Fokus auf Elektromobilität einfordert. Leider nein: Der ACEA spricht sich wieder einmal für die vermeintliche Technologieoffenheit aus. Und vergisst aber gänzlich zu erwähnen, dass die Umstellung auf emissionsfreie Mobilität im Kern bereits 2009 beschlossen und hinsichtlich der CO₂-Flottenwerte in 2025 schon im Jahr 2019 final bestätigt wurde. „Wer es als Autohersteller versäumt hat, sich darauf einzustellen, hat in dieser Hinsicht schlicht und einfach und auf ganzer Linie versagt“, um unseren Chefredakteur Michael Neißendorfer zu zitieren, der das Gebaren des ACEA vor einiger Zeit harsch kritisiert hat.
Quelle: ACEA – Holistic approach needed to lead zero-emission manufacturing, regulation alone can’t get us there
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