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Emissionskredite als Rettung für chinesische Hersteller?

Emissionskredite als Rettung für chinesische Hersteller?

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Die Einführung der endgültigen EU-Zölle auf in China produzierte Elektroautos wirkt sich weiterhin spürbar auf den Markt aus. Im zweiten Monat nach der Einführung der Anti-Subventionsabgaben, Ende Dezember 2024, schwankte der Marktanteil chinesischer Marken im Elektroautosegment zwischen acht und neun Prozent, wie aus der aktuellen European Electric Car Market Intelligence Study von Matthias Schmidt hervorgeht. Diese Entwicklung setzt einen Trend fort, der sich bereits im Sommer abgezeichnet hat. Vor der Einführung der Zölle hatten viele Hersteller ihre Lagerbestände abverkauft, um die drohenden Abgaben zu umgehen. Diese vorgezogenen Verkäufe führten zu einer kurzzeitigen Steigerung der Marktanteile im Juni. Nach dem Inkrafttreten der Zölle im Juli nahm der Anteil chinesischer Elektroautos an den Neuzulassungen jedoch spürbar ab.

Ein weiterer Faktor für den Verkaufsdruck im Juni war eine neue EU-Typgenehmigung, die zusätzliche Cybersecurity-Anforderungen einführte. Bestimmte Modelle, die diesen Anforderungen nicht entsprachen, mussten vor Inkrafttreten der Regelung zugelassen werden. Seitdem passen chinesische Hersteller ihre Strategie an, um den Auswirkungen der Strafzölle zu begegnen. Statt Elektroautos verlagert sich der Fokus verstärkt auf Modelle mit Verbrennungsmotor oder Plug-in-Hybride. Diese unterliegen den neuen Abgaben nicht – womit die Zölle auf E-Autos aus China der EU in Sachen Klimaschutz einen Bärendienst erweisen. Im Dezember sank der Anteil von Elektroautos an den Neuzulassungen chinesischer Marken auf unter 40 Prozent. Noch im Juni lag dieser Wert bei rund 60 Prozent. Besonders deutlich wurde die Verschiebung bei BYD, wo inzwischen fast 40 Prozent der ausgelieferten Autos Plug-in-Hybride sind.

Die Rahmenbedingungen für chinesische Elektroauto-Exporteure könnten sich aber bald wieder verbessern. Experten prognostizieren einen deutlichen Rückgang der Transportkosten für Autofrachter. Die Frachtraten für Schiffe mit einer Kapazität von 6500 Autos lagen zuletzt bei bis zu 120.000 US-Dollar (ca. 115.000 Euro) pro Tag, sollen aber in den kommenden Monaten um bis zu 50 Prozent sinken. Zudem kommen vermehrt RoRo-Schiffe mit verstärkten Decks zum Einsatz, die Elektroautos auf allen Ebenen transportieren können. Diese Entwicklungen könnten die Kosten für den Export chinesischer Modelle in die EU senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit teilweise wiederherstellen.

Ein weiteres wichtiges Ziel für chinesische Hersteller sind Märkte außerhalb der Europäischen Union. In Großbritannien, das die EU-Zölle nicht übernommen hat, wurde im Dezember jedes vierte in Europa neu zugelassene chinesische Elektroauto registriert. Auch Norwegen bleibt ein relevanter Absatzmarkt, da es ebenfalls nicht an die neuen EU-Abgaben gebunden ist. Für das Jahr 2025 erwarten Analysten, dass chinesische Marken etwa 10 Prozent des europäischen Elektroautomarktes ausmachen werden. Bis 2027 könnte dieser Anteil leicht auf fast 12 Prozent steigen. Dazu tragen sowohl die Eröffnung neuer Produktionsstätten in Ungarn und der Türkei als auch sinkende Transportkosten bei. Gleichzeitig bleibt der Wettbewerb mit westlichen Herstellern hoch, die zunehmend neue Modelle auf den Markt bringen.

Ein möglicher Ausweg für chinesische Hersteller sind regulatorische Kompensationsmechanismen. Ab 2025 könnten sogenannte Emissionskredite zusätzliche Einnahmen generieren, um einen Teil der Zölle auszugleichen. Polestar plant, durch den Verkauf solcher CO2-Zertifikate dreistellige Millionenbeträge in Euro zu erzielen. Eine Kooperation mit Mercedes, Volvo Cars und Smart soll helfen, diesen Markt zu nutzen. Insgesamt bleibt der Einfluss der Zölle auf die europäische Elektroauto-Landschaft spürbar. Die Reaktionen der chinesischen Hersteller zeigen jedoch, dass sie verschiedene Strategien verfolgen, um ihre Position zu sichern.

Quelle: Matthias Schmidt – European Electric Car Market Intelligence Study

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