Europa: Abstand zwischen PHEV und E-Autos verringert sich im Januar
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In fünf der letzten sechs Monate lag der Anteil von elektrischen Fahrzeugen in Deutschland bei über 20 Prozent. Im Dezember (20,6 %) sank der Anteil leicht unter den Höchstwert des Vormonats (23,3 %) zurück. Generell war ein starker Anstieg des E-Auto-Absatz gegen Ende 2021 zu verzeichnen, wohingegen Plug-In-Hybride stetig und gleichmäßig im Absatz gewachsen sind. Anfang des Jahres scheint sich nun einiges zu drehen.
2021 ist die gesamte Pkw Produktion auf 3,1 Mio. Einheiten gesunken, was nach Angaben des VDA den niedrigsten Stand seit 1975 bedeutet. Zeitgleich überschritt die Produktion von elektrifizierten Fahrzeugen die Grenze von um die 600.000 Einheiten im gleichen Zeitraum. Auch künftig darf man davon ausgehen, dass der Absatz von reinen Stromer, getrieben durch Förderungen und Subventionen, weiter wächst. In einem Ausmaß, dass man dauerhaft mehr E-Autos als Diesel-Fahrzeuge absetzen wird. Automobil-Analyst Matthias Schmidt geht davon aus, dass wir zu Beginn des Jahres zunächst einen Rückgang der E-Auto-Absatzzahlen sehen werden. Plug-In-Hybride hingegen dürften beim Absatz wachsen. Dies scheint sich zu bewahrheiten.
Wie er bereits im Januar vermuten ließ, sei dies zurückzuführen auf den Jahresendspurt der Automobilhersteller im vergangenen Jahr, um die CO2-Emissionsziele zu erreichen. Aus diesem Grund wird das erste Quartal 2022 wohl auch etwas ruhiger anlaufen, bevor E-Autos hinsichtlich ihrem Absatz ab Q2/2022 wieder das Ruder an sich reißen werden. PHEV wird dies zumindest helfen beim Absatz ein wenig aufzuholen – da der Lagerbestand der Teilzeitstromer tatsächlich weniger von Absatzschwankungen betroffen war. Auf lange Sicht wird es für diese allerdings nicht so rosig aussehen.
Plug-In-Hybride können zwar kurzfristig zur Senkung von THG-Emissionen beitragen, wenn sie einen nennenswerten Teil ihrer Fahrten elektrisch zurücklegen (mindestens 40 Prozent). Da sie aber mittel- und langfristig zum Erreichen der Klimaziele auch mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden müssen, seien sie eher als Brückentechnologie zu bewerten. In Deutschland müssen PHEVs bis Mitte 2023 mindestens 80 km pro Elektroauto zurücklegen können (vorher waren es 60 km) oder einen CO2-Ausstoß von weniger als 50 g/km aufweisen und die Hälfte der Zeit im E-Fahrzeugmodus gefahren werden können, wobei man sich auf Daten aus der Praxis stützen wird.
All dies ist erforderlich, um die entscheidenden niedrigeren monatlichen Steuersätze in Anspruch nehmen zu können, die eines der wichtigsten Argumente für die Einführung von PHEV sind. Die Teilzeitstromer wurden von vielen als trojanische Pferde betrachtet, bei denen Dienstwagenfahrer von einer niedrigen Leasingrate, dank Kaufsubventionen in vielen Märkten, sowie von der niedrigeren monatlichen/jährlichen Steuerrate (je nach Markt) profitieren können.
Eine Studie, entstanden am Center Automotive Research (CAR), warnt vor einem drastischen Wertverlust bei Plug-in-Hybriden und Verbrennern. Der Studie zufolge sollen sich die ohnehin umstrittenen Teilzeitstromer spätestens mit Inkrafttreten der umfangreichen Limitierungen bei der Förderung ab 2023 nur noch mit hohen Abschlägen wiederverkaufen lassen, wie das Handelsblatt exklusiv aus der Analyse zitiert. Autobanken könnten demnach hohe Abschreibungen drohen, wenn die Leasing-Rückläufer als Gebrauchtwagen zurückkommen. Selbiges drohe bei Verbrenner-Fahrzeugen.
In Zahlen blickt Europa Ende Januar auf 79.855 zugelassene Elektroautos sowie 69.188 Plug-In-Hybrid bisher in 2022. Für die reinen Stromer entspricht dies einem Wachstum von 73,9% im Vorjahresvergleich. PHEV hingegen konnten nur ein Wachstum von 7,5 Prozent verzeichnen.
Quelle: Matthias Schmidt – European Electric Car Market Intelligence Study January 2022
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