Wie Mercedes-Benz auf E-Autos umstellen und klimafreundlicher werden will
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Der Produktionsvorstand von Mercedes-Benz, Jörg Burzer, gab in einem Interview mit Automobil Produktion einige interessante Einblicke in die Strategie des Autoherstellers für die kommenden Jahre. „Wir richten bereits jetzt alles auf E-Mobilität aus“, sagte Burzer zum Beispiel über die Planungen für die Zukunft. Aktuell gehe es deshalb stark um „die Integration von E-Fahrzeugen in den Werken“. Dabei gelte „prinzipiell: Alle Mercedes-Benz-Gewerke richten ihren Fokus klar auf die Elektromobilität, um unsere Strategie ‚Electric only‘ bis zum Jahr 2030 realisieren zu können.“
Wann genau die Umstellung auf reine E-Auto-Werke erfolgt, kann Burzer allerdings noch nicht sagen. „Das hängt davon ab, wie sich die Kundennachfrage gestaltet“, erklärt er, und zwar weltweit betrachtet. Er geht davon aus, „dass es in der ersten Hälfte dieses Jahrzehnts auch reine E-Werke geben wird“.
„Untertürkheim spielt in diesem Atemzug natürlich eine entscheidende Rolle, mit seinen zwei Batteriewerken, dem E-Campus, für den wir gerade den Grundstein gelegt haben, sowie der zukünftigen EATS-Fertigung“, so Burzer. Zudem habe der Hersteller in den USA vor zwei Monaten ein Batteriewerk eröffnet, als Nächstes folge Sindelfingen. „Es ist schön zu sehen, wie reibungslos das alles abläuft“, sagt der Manager.
Es gebe aber auch Herausforderungen, etwa bei den Batterien für die E-Autos: „Wir sind jetzt in der Situation, in der wir auf der Zellseite Kapazitäten absichern müssen und uns natürlich sehr genau anschauen, wie Innovationszyklen in der Batteriezellentechnologie ablaufen“, sagt Burzer. Dabei diene die Partnerschaft mit ACC dazu, „ein Netzwerk zu schaffen, um die Kapazitäten für den Elektro-Hochlauf gewährleisten zu können“. Mercedes-Benz ist je zu einem Drittel mit den Joint-Venture-Partnern Stellantis und TotalEnergies an ACC beteiligt. Gemeinsam planen die Unternehmen den Aufbau mehrerer Batteriefabriken in Europa.
Um sich komplett klimaneutral aufstellen zu können, seien umfassende Maßnahmen notwendig, wie Burzer erklärt, etwa durch Grünstrom-Verträge für das Produktionsnetzwerk. Seit diesem Jahr stamme die Energie, die für die Werke zugekauft werden muss, „ausschließlich aus regenerativen Quellen – also 100 Prozent Grünstrom“. Ein nächster Schritt sei zu überlegen, „wie man noch unabhängiger von fossilen Energieträgern wird. Energieintensive Prozesse wie etwa die Gusstechnologie werden künftig auch unter dem Nachhaltigkeitsaspekt bewertet“, so der Manager.
Ein wichtiger Faktor sei auch „die Eigenenergieversorgung“, die man „am ehesten“ realisieren könne, „wenn man Photovoltaik auf jedem möglichen Fabrikdach weltweit einsetzt“. Künftig gehe zusätzlich hierzu „auch darum, an eigenen Standorten Windparks aufzubauen“. Darüber hinaus gebe es „für energieintensive Gewerke, wie zum Beispiel die Lackieranlage, auch Ansätze, wie man den Gasbedarf weiter herunterfahren oder ganz eliminieren kann.“
Quelle: Automobil Produktion – „Alle Gewerke richten ihren Fokus auf die Elektromobilität“
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