VW und Kanada planen nachhaltige Batterie-Lieferkette in Nordamerika
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Der Volkswagen-Konzern und die kanadische Regierung wollen die E-Mobilität im Land fördern und die Potentiale der kanadischen Automobil- und Batterielieferkette ausloten. Das wurde im Rahmen eines Memorandums of Understanding (MoU) vereinbart, das vor wenigen Tagen von Volkswagen CEO Dr. Herbert Diess und dem kanadischen Minister für Innovation, Wissenschaft und Industrie, François-Philippe Champagne, in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau in Toronto unterzeichnet wurde.
Beide Seiten wollen nun prüfen, welchen Beitrag Kanada zu den globalen und regionalen Batterielieferketten des Konzerns leisten kann. Die PowerCo, das neu gegründete Batterieunternehmen des Konzerns, übernehme dabei eine zentrale Rolle und werde die geplante Zusammenarbeit in den Bereichen Batteriewertschöpfung, Rohstofflieferketten und Kathodenmaterialproduktion in der Region Nordamerika vorantreiben, so VW in einer aktuellen Mitteilung.
PowerCo bündelt und verantwortet alle globalen Konzernaktivitäten entlang der Batterie-Wertschöpfungskette und soll die Versorgung mit Batteriezellen für die E-Mobilitäts-Offensive von Volkswagen absichern. Das schnell wachsende globale Batteriezellengeschäft ist eine wichtige Säule der NEW AUTO-Strategie von Volkswagen, die darauf abzielt, Volkswagen zu einem führenden Anbieter nachhaltiger und softwaregetriebener Mobilität zu machen. Allein in Europa sollen zügig hochstandardisierte Zellproduktionskapazitäten von insgesamt 240 Gigawattstunden pro Jahr aufgebaut werden. Darüber hinaus gibt es Pläne, eine eigene Gigafactory in Nordamerika zu errichten. Mögliche Produktionsstandorte werden derzeit geprüft.
„Ich begrüße es, dass Volkswagen und Kanada ein Memorandum of Understanding zur Batterie-Wertschöpfung unterzeichnet haben“, sagt Bundeskanzler Olaf Scholz. Dies sei „ein hervorragender Beleg dafür, dass sich die Zusammenarbeit mit unseren engen Freunden und Verbündeten in Kanada auch im Zusammenhang mit der Rohstoffsicherheit weiter vertieft und kann andere Unternehmen ermutigen, dem zu folgen.“
François-Philippe Champagne, Kanadas Minister für Innovation, Wissenschaft und Industrie, sagte, dass sich Kanada beim Übergang in eine sauberere, grünere Zukunft „schnell zum grünen Lieferanten der Wahl für große Automobilunternehmen einschließlich führender europäischer Hersteller“ entwickle. Durch die Partnerschaft mit Volkswagen könne Kanada seine Führungsrolle „als erstklassiges automobiles Innovations-Ökosystem für saubere Transportlösungen“ stärken. „Kanada setzt sich für den Aufbau einer starken und zuverlässigen Automobil- und Batterielieferkette hier in Nordamerika ein, um der Welt zu helfen, die globalen Klimaziele zu erreichen.“
„Kanada ist ein idealer Partner für unsere E-Mobilitäts- und Batteriestrategie“
„Volkswagen hat die Transformation zur E-Mobilität mit großem Nachdruck vorangetrieben und die Verantwortung der Branche im globalen Kampf gegen den Klimawandel erkannt. Der Konzern bietet seinen Kunden heute nicht nur die breiteste Palette an Elektromodellen, sondern rollt zugleich eine ambitionierte Batterie- und Ladestrategie aus“, sagt der scheidende Volkswagen CEO Dr. Herbert Diess. Hand in Hand mit Regierungen auf der ganzen Welt zu arbeiten, sei „eine absolute Voraussetzung, um unsere Klimaziele zu erreichen“, so Diess weiter. „Die Versorgung mit Batterierohstoffen und die Produktion von Vorläufer- und Kathodenmaterialien mit geringem CO2-Fußabdruck werden einen schnellen und nachhaltigen Ausbau von Batteriekapazitäten ermöglichen – ein wichtiger Hebel für unsere Wachstumsstrategie in Nordamerika.“
„Kanada ist ein idealer Partner für unsere E-Mobilitäts- und Batteriestrategie“, sagt Thomas Schmall, Volkswagen Konzernvorstand Technik: „Als Automobilhersteller sehen wir die Einhaltung strenger Nachhaltigkeitskriterien als oberste Priorität an. Für uns sind die Verfügbarkeit von Strom aus erneuerbaren Quellen und ein Rohstoffsektor mit Minen, die Material nach weltweit anerkannten Umwelt- und Sozialstandards liefern, von entscheidender Bedeutung.“
Gemeinsames Statement zur nachhaltigen Batterieherstellung und zuverlässigen Rohstoffversorgung
Für die Entwicklung einer nachhaltigen Batterieproduktion beabsichtigen beide Parteien, auf Grundlage anerkannter ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) die Zusammenarbeit zwischen PowerCo und dem kanadischen Bergbausektor zu intensivieren, der als weltweit führend in Hinblick auf Verantwortung und Transparenz gilt. Dazu plant PowerCo den Aufbau eines neuen, eigenen Verbindungsbüros in Kanada. Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit soll die Versorgung mit kritischen Rohstoffen wie Lithium, Nickel und Kobalt sein.
Beide Parteien sehen große Chancen für Volkswagen und PowerCo, die Produktion von Kathodenmaterial gemeinsam mit Partnern hochzufahren und kanadischen Lieferanten die Möglichkeit zu bieten, als Rohstofflieferanten, Veredler und Verarbeiter zu agieren.
Kanada sieht sich mit seinen enormen Rohstoffressourcen, einer guten Infrastruktur und einer hochentwickelten Automobilindustrie mit großem Produktions-Know-how und hochqualifizierten Arbeitskräften für gemeinsame Projekte bestens aufgestellt.
Technikvorstand Schmall erklärte weiter: „Die kanadische Regierung ebnet mit unternehmerischem Weitblick den Weg für zukunftssichere, gut bezahlte Arbeitsplätze für die Menschen in Kanada, insbesondere in der grünen Wirtschaft. Dies ist einer der Gründe, warum Volkswagen und PowerCo sehr erfreut sind, einen so aufgeschlossenen Partner zu haben, der eine vielversprechende Zusammenarbeit ermöglicht und großes Engagement auf allen Regierungsebenen zeigt.“
Nächster Schritt der Wachstumsstrategie für Nordamerika
Die Marken des Volkswagen Konzerns planen, bis Ende des Jahrzehnts mit mehr als 25 batterieelektrischen Modellen ein umfassendes elektrisches Produktportfolio in Nordamerika anzubieten. Gleichzeitig sollen umfassende regionale Kapazitäten für die Forschung und Entwicklung von Elektrofahrzeugen, die Fahrzeugmontage, die Komponentenproduktion und die Lieferbeziehungen auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent ausgebaut werden.
„Wir wollen Elektromobilität immer mehr Kunden und Gemeinden in Nordamerika zugänglich machen. Die heute unterzeichnete Vereinbarung zwischen dem Volkswagen Konzern und der kanadischen Regierung ermöglicht es uns, künftig noch enger mit lokalen Zulieferern zusammenzuarbeiten und unsere Fähigkeiten zu stärken“, sagt Pablo Di Si, designierter President und CEO, Volkswagen Group of America. „Wir investieren kontinuierlich in die Elektrifizierung und planen, bis 2030 mehr als 25 batterieelektrische Modelle auf den Markt zu bringen. Eine breit aufgestellte, lokalisierte Batterie-Lieferkette wird ein Schlüsselelement, um die ambitionierten Wachstumspläne von Volkswagen in Nordamerika voranzutreiben.“
Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 23.08.2022
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