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Auto-Experte Bratzel: Elektromobilität ist „kein Selbstläufer“

Auto-Experte Bratzel: Elektromobilität ist „kein Selbstläufer“

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Autoexperte Prof. Stefan Bratzel sprach in einem Interview mit dem Automobilclub ADAC über die Herausforderungen für die deutschen Autohersteller, was in Sachen Ladeinfrastruktur getan werden muss und was geschehen sollte, damit Städte wieder lebenswerter werden.

Zwar sei die aktuelle Situation für die Autohersteller angesichts gestörter Lieferketten, dem Mangel an Halbleitern, dem europaweiten Aus für den Verbrennungsmotor und der instabilen weltpolitischen Lage „nicht sehr vorteilhaft“, so Bratzel. „Trotzdem haben die Automobilhersteller noch nie so viel verdient wie im letzten Jahr. Es gab Rekordgewinne trotz eines Rückgangs der Absatzzahlen“, so der Experte. Bratzel geht davon aus, „dass Autofahren teurer werden wird“. Zum Beispiel geht er davon aus, „dass es ein Bonus-Malus-Modell geben muss, um die klimapolitischen Herausforderungen zu stemmen“ – was vor allem das Verbrenner-Fahren verteuern würde.

Der Gründer und Direktor des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach findet es „grundsätzlich richtig, dass Fahrzeuge mit einem geringeren CO2-Ausstoß preislich bevorrechtigt werden“. Die Verkehrs- und Energiewende aber werde nur gelingen, „wenn wir auch die Photovoltaik in Verbindung mit Wallboxen, Smart Charging und mit dem bidirektionalen Laden fördern“, was „in den nächsten zehn Jahren“ gelingen müsse. „Da sind Riesenchancen drin“, sagt Bratzel, und auch neue Geschäftsmodelle für Automobilhersteller.

Allerdings sieht er bei all dem „ein Defizit in der deutschen Politik, dass man das nicht bis zum Ende denkt“. Bratzel vermisst „einen General Manager für Elektromobilität“, etwa wenn es um den landesweiten und flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur geht: „Wenn das Geld nicht richtig eingesetzt wird, wenn man sich nicht vernünftig um die Umsetzung bis zum Ende kümmert, dann hat man ein Problem“.

Zum Beispiel findet er die eher langsamen AC-Ladesäulen mit maximal 22 kW in Städten fehl am Platz. „AC-Säulen gehören nicht in den öffentlichen Straßenraum“, findet er. „Langsam laden kann man zu Hause oder am Arbeitsplatz“, sagt Bratzel. Im städtischen Bereich seien Schnellladeparks sinnvoller, „sodass man, wenn man keine Garage mit Stromanschluss hat, da in einer Viertelstunde 200 oder 250 Kilometer nachladen kann“, etwa während eines Einkaufs im Supermarkt.

„Man muss das Mobilitätssystem breiter denken“

Damit bis 2035 eine funktionierende Infrastruktur zum Laden von Elektroautos bereit steht, sollten „schon jetzt die Voraussetzungen geschaffen werden!“, betont Bratzel. Die Elektromobilität sei „kein Selbstläufer“, etwa auch was die Beschaffung von Rohstoffen für Batterien betrifft. „Jetzt muss man das Thema wirklich angehen, weil sonst wird es nichts mit dem Ende des Verbrennungsmotors 2035“, sagt der Autoexperte. „Mit der klimapolitischen Herausforderung haben wir ein Jahrhundertproblem. Das ist kein Spiel und kein Spaß.

Im Allgemeinen aber sei es allein mit der Elektromobilität zur Senkung der CO2-Emissionen des Verkehrssektors nicht getan, findet Bratzel: „Man muss das Mobilitätssystem breiter denken“, sagt er: „Die Städte attraktiver zu machen bedeutet, dass für das private Automobil weniger Platz bleibt“. Er geht deshalb auch von höheren Parkgebühren und von weiteren Zufahrtsbeschränkungen aus.

Quelle: ADAC – „Ich vermisse einen General Manager für die Elektromobilität“

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