CO2-Prämie jetzt auch in Österreich
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In Deutschland gibt es das ja schon länger – Geld dafür kassieren, dass man ein Elektroauto fährt und damit CO2 einspart. Zahlreiche Anbieter haben sich etabliert, die im Rahmen des Förderinstruments Treibhausgasminderungsquote (kurz THG-Quote) diese Einsparungen sammeln, zertifizieren und gebündelt an die Mineralölfirmen verkaufen. Dafür gibt es aktuell bis zu 400 Euro pro Jahr. Rund ein Drittel aller Elektroautos in Deutschland sollen bereits erfasst sein. Nun zieht endlich auch Österreich nach, allerdings mit einer deutlich geringeren Prämie von maximal 82 Euro pro Jahr. Warum die Einsparungen österreichischer Elektroautofahrer so viel weniger wert sind, haben wir den ersten österreichischen Anbieter in diesem Bereich gefragt.
epuls nennt sich das im Mai 2022 gegründete Unternehmen mit Sitz in Wien. Es ist eine Tochtergesellschaft der Münzer Bioindustrie, einem Unternehmen, das sich seit Jahren mit der Herstellung und Zertifizierung von Biokraftstoffen beschäftigt. Mit der Zertifizierung von CO2-Einsparungen kennt man sich also aus. epuls bietet Privatpersonen und Firmen aktuell maximal 82 Euro Prämie pro Auto und Jahr. Aber warum nur so wenig im Vergleich zu Deutschland?
Der Grund liegt in der unterschiedlichen Gesetzgebung: verkehrsrelevante Emissionen sind (noch) nicht Teil des europäischen Zertifikatshandelssystem EU-ETS, sondern werden national geregelt. In beiden Ländern sind Mineralölfirmen gesetzlich verpflichtet, jährlich einen gewissen Anteil an Treibhausgasen einzusparen. Die Regelungen dafür finden sich in den jeweiligen Kraftstoffverordnungen. Nun sind die Strafen für die Nichterfüllung der Einsparungsverpflichtung in Deutschland aber vierzig mal höher als in Österreich, nämlich 600 Euro gegenüber 15 Euro pro Tonne CO2. Daher ist den deutschen Mineralölfirmen ein CO2-Zertifikat aus den Einsparungen, die Elektroautos bringen, wesentlich mehr wert als den österreichischen.
Die österreichische Kraftstoffverordnung wird jedoch gerade novelliert und befindet sich in der Begutachtungsphase. „Wir gehen davon aus, dass sich die Strafen bei Nichterfüllung im nächsten Jahr an das deutsche Niveau annähern werden„, erklärt epuls Geschäftsführer Christian Dyczek. Der Entwurf sieht für 2023 eine mindestens sechsprozentige Einsparung sowie eine Staffelung der entsprechenden Ausgleichszahlungen vor: 600 Euro für die ersten (nicht erreichten) fünf Prozent, 15 Euro pro Tonne CO2 Äquivalent für das letzte eine Prozent. Ab 2024 sollen die Ausgleichszahlungen generell ebenfalls 600 Euro pro Tonne CO2 Äquivalent betragen.
Sobald die Novelle umgesetzt wird, wird epuls also auch die Prämien anpassen. Dann können österreichische Elektroautofahrer wohl mit ähnlich hohen jährlichen Zahlungen wie in Deutschland rechnen.
Quelle: epuls.at
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