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Aiways U6: Ab Frühjahr 2023 in Deutschland, ab 45.000 Euro

Aiways U6: Ab Frühjahr 2023 in Deutschland, ab 45.000 Euro

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Das chinesische Automobil Start-up Aiways legt nach! Nach dem U5 folgt nun das vollelektrische SUV-Coupé U6, bei dem nicht nur das Design ansehnlich ist, sondern es sich auch technisch einiges getan hat.

Eines muss man Aiways lassen: Der chinesische Autobauer lässt seinen Worten Taten folgen und vor allem ist er noch im Geschäft. In den letzten fünf Jahren sind Elektromobil Start-ups wie Pilze aus dem Boden geschossen und oftmals sehr schnell wieder verschwunden. Auch Aiways war eines der Unternehmen, denen man nur wenig Überlebenschance eingeräumt hat. Schließlich wurde das E-Mobil Start-up erst 2017 gegründet und Kaliber wie Tesla oder Nio sind ein Beispiel dafür, wie hart es ist, als Automobilhersteller Fuß zu fassen, geschweige denn schwarze Zahlen zu schreiben. Wie schwer aller Anfang ist, zeigen die Aiways-Verkaufszahlen des vergangenen Jahres: in Europa entschieden sich gut 3.000 Kunden für den Aiways U5, in Deutschland waren es mehr als 1.000.

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Deutlich zu wenig. Doch das soll sich jetzt mit dem Aiways U6 ändern, der im ersten Quartal bei den deutschen Händlern stehen wird. „Für uns ist der U6 das entscheidende Auto, weil wir beim U5 einiges gelernt haben“; ordnet Aiways-Europachef Dr. Alexander Klose den Neuling ein. Optisch hat das 4,80 Meter lange SUV-Coupé definitiv das Zeug dazu. Das Exterieur-Design erinnert an eine Mixtur aus Lotus Eletre und Polestar 2, was ja nicht die schlechteste Idee ist.

Der Aiways U6 kann sich sehen lassen und wird schon aufgrund seines Auftritts mehr Abnehmer finden als der Vorgänger. Zumal die chinesischen Techniker aus den Unzulänglichkeiten des Erstlings oft die richtigen Schlüsse gezogen haben. Das fängt schon bei der Heckklappe an, die wesentlich weiter aufschwingt, sodass man auch mit einer Körpergröße von 1,85 Metern aufrecht darunter stehen kann und geht mit dem Interieur weiter.

Der Innenraum wirkt deutlich hochwertiger als das noch beim Aiways U5 der Fall ist. Aufgeräumter ist das Cockpit auf alle Fälle. Nicht nur beim Exterieur stand Volvo beziehungsweise Polestar Pate, auch die Bedienlogik ist quasi identisch. Die Kommandozentrale ist der 14,6 Zoll große Touchscreen, über den im Grunde alle Infotainment und Fahrzeugfunktionen gesteuert werden. Die Fernbedienung per Lenkradknöpfe ist nur komplementär. Bei den ersten Bedienversuchen stellten uns die Basisfunktionen vor keine großen Probleme.

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Ähnlich wie bei dem chinesisch-schwedischen Stromern basiert das Infotainment auf der Android-Software. Das Smartphone kann dann natürlich per Android Auto, aber auch per Apple CarPlay in das Infotainment eingebunden werden. Ein großer Kritikpunkt beim Aiways 5 war das Fehlen eines Navigationssystems, in dem auch die Reichweite des Fahrzeugs einfließt und dementsprechend die passenden Ladestationen angezeigt werden. Auch das ändert sich jetzt. Die Navigation läuft immer noch über das Handy des Fahrers ab, jetzt wird aber eine App namens Pump mit Google-Maps kombiniert, die auf die Fahrzeugdaten zugreift und damit auch Ladesäulenempfehlungen anhand der Restreichweite geben kann. Wird interessant zu sehen sein, wie und ob das in der Praxis funktioniert.

Der Radstand des Aiways U6 beträgt 2,80 Meter, deswegen hat man im SUV Coupé hinten viel Platz, vor allem weil man die Füße auch unter die Vordersitze schieben kann. Trotz der abfallenden Dachlinie bleibt über dem Haupt noch etwas Platz. Eine nette Spielerei ist der große Bedienhebel der Automatik, der dem Fahrhebel einer Yacht nachempfunden ist: Dreht man am Griff, wird die Fahrstufe eingelegt. Mit einem Gewicht von lediglich 1.790 Kilogramm gehört der U6 eher zu den Leichtgewichten.

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Deswegen reicht auch die Nennleistung von 160 kW / 218 PS und das Drehmoment von 315 Newtonmetern aus, um den Aiways in sieben Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h zu beschleunigen, bei 160 km/h wirft die Elektronik den Anker. Den Durchschnittsverbrauch gibt Aiways mit 15.9 bis 16.6 kWh/100 km an. So viel zu den technischen Daten. Fast noch wichtiger ist, dass sich unter dem Blech ebenfalls einiges getan hat. Die Techniker haben die Elektroarchitektur verändert und die Zahl der Steuereinheiten deutlich reduziert. Damit sind jetzt vermehrt drahtlose Updates möglich.

Der Aiways U6 teilt sich mit dem U5 die MAS-Plattform und damit auch die 63-Kilowattstundenbatterie, die für eine Reichweite von rund 400 Kilometer (WLTP) gut sein soll. Das ist nicht Fisch und Fleisch. Andere bieten zumindest Akkus mit 75 kWh oder sogar bis zu 100 kWh Kapazität an. „Wir wollen erst einmal abwarten, wie weit die Kunden wirklich fahren und dann die Batteriegröße dementsprechend anpassen“, sagt Alexander Klose. Für Aiways ist durchaus denkbar, die Batteriekapazität bei Bedarf auf 53 kWh zu reduzieren oder eben auf 72 bis 80 kWh zu erhöhen. Allerdings würde mit der höheren Kapazität auch der Preis deutlich in die Höhe schießen, der in etwa 45.000 bis 48.000 Euro betragen dürfte.

Über den Autor: Wolfgang Gomoll; press-inform

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