Betrachtung: Trends im Umfeld der E-Mobilität in 2023
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Die Elektromobilität wird auch im kommenden Jahr Schritte nach vorne gehen. Sei es durch die Einführung neuer Elektroauto-Modelle, dem verstärkten Ankommen des Wandel der Mobilität in der Gesellschaft oder auch dem Fokus der Wirtschaft auf dieses Marktsegment. Elektroauto-News.net hat sich mit Experten aus dem Umfeld der E-Mobilität ausgetauscht, um deren Trends im Umfeld der E-Mobilität in 2023, in Erfahrung zu bringen.
Umstieg auf E-Mobilität wird so einfach wie nie
Francesca Spengos, Co-Founder und COO von WeVee, geht davon aus, dass der Fokus 2023 darauf liegen wird, „den Umstieg auf E-Autos so unkompliziert, schnell und mühelos wie möglich zu gestalten“. Dies sei aus ihrer Sicht notwendig, damit der Umstieg auf Elektromobilität nicht weiter ins Stocken gerät, wie es aktuell aufgrund langer Lieferzeiten, hoher Preise (Fahrzeug/ Strom) sowie sich schnell entwickelnder Technologie als auch immer noch fragmentierter Ladeinfrastruktur, der Fall sei.
„Durch innovative, ganzheitliche Lösungen, wie Leasing mit Gehaltsausgleich, effiziente Lade-Apps, mit angepasster Routenplanung und einheitlichen Zahlungslösungen, und E-Auto-Sharing ließen sich diese überwinden“, so die Co-Founder eines Unternehmens, welches sich auf die Fahne schreibt die Masseneinführung von Elektromobilität durch Entwicklung, Betrieb und Lizenzierung von Technologieplattformen nach vorne zu bringen.
Abschließend gibt sie zu verstehen, dass die E-Mobilität aktuell „die zukunftsweisendste und nachhaltigste Verkehrsart auf dem Markt“ sei. „Ein baldiger und reibungsloser Übergang vom Verbrenner ist dringend notwendig, denn es führt kein (nachhaltiger) Weg daran vorbei, Verhaltensänderungen in Richtung einer grüneren Zukunft zu ermöglichen“, so Spengos weiter.
Plug&Charge, bidirektionales und intelligentes Laden und Verordnung AFIR
Sofia Diakhate, Chief Operating Officer (COO) von Plugsurfing, hat sich zu den Trends im Umfeld der E-Mobilität in 2023 geäußert. Dabei sehe das Unternehmen drei Themen, welche die E-Mobilität prägen werden: Plug&Charge, bidirektionales und intelligentes Laden sowie die Verordnung über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe, kurz AFIR.
Diakhate führt aus, dass in den kommenden Jahren immer mehr Ladestationen und E-Autos mit Plug&Charge ausgestattet werden. Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine Technologie, die eine direkte Echtzeitkommunikation zwischen Fahrzeug und Ladestation ermöglicht, sobald dieses lädt. „Die bevorzugte Zahlungsmethode wird erkannt und der Ladevorgang wird automatisch gestartet – ganz ohne RFID-Schlüssel, App oder Kreditkarte“. Das Laden wird somit auch für E-Auto-Neulinge zum Kinderspiel.
Darüber hinaus sieht sie Entwicklungen sowohl von Seiten der Industrie, als auch der Politik bei den Themen bidirektionales und intelligentes Laden. „So können E-Autos mit Ladestationen in der Umgebung sowie dem Stromnetz kommunizieren und die Energiemenge wird individuell an den Bedarf angepasst, sodass nicht zu viel Strom aus dem Netz gezogen wird“, so die COO von Plugsurfing.
Hierdurch sei es möglich, dass, „wenn mehrere E-Autos gleichzeitig am selben Ort geladen werden oder das Stromnetz kurz vor der Überlastung steht“, intelligent gesteuert werden können. Beim bidirektionalen Laden fungiert die Batterie eines E-Autos auch als Stromspeicher. „Wenn E-Autos also nicht genutzt werden, können sie erneuerbare Energie speichern und sind jederzeit für die nächste Fahrt einsatzbereit“. In diesem Zusammenhang sei der Verweis auf den Podcast mit Silke Bagschik von Volkswagen erlaubt. Diese führt aus, wie man E-Autos als fahrende Energiespeicher verwenden könnte.
Plugsurfing bringt mit der Verordnung über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe ein Thema auf den Tisch, welches der E-Mobilität auf politischer Ebene einen zusätzlichen Schub geben könnte. „Damit werden beispielsweise Daten, die E-Autofahrer:innen brauchen, um ein funktionierendes, verfügbares Ladegerät zu finden, europaweit standardisiert. Unternehmen sind somit verpflichtet, diese Daten den Fahrer:innen über eine App ihrer Wahl zur Verfügung zu stellen“, so Diakhate zur angedachten Logik dahinter.
Sie führt aber auch aus, dass es abzuwarten bleibt, wie die Gesetzgebung konkret aussehen wird. „Das Europäische Parlament etwa möchte Betreiber verpflichten, ihre Ladestationen mit Kreditkartenlesern nachzurüsten. Das wäre aber ein Schritt zurück, angesichts der aktuellen technologischen Entwicklungen wie Plug&Charge, die voll einsatzfähig sein werden, wenn die AFIR in Kraft tritt“, so die COO von Plugsurfing abschließend.
Ausbau von Ladeinfrastruktur genau dort wo sie gebraucht wird
Florian Lüft, Director von Envision Digital Deutschland, zeigt sich zuversichtlich, dass die Transformation der Mobilität und Energie in 2023 voranschreitet. Trotz Herausforderungen am Markt werde sich aber an der grundsätzlichen Richtung zu elektrischen Fahrzeugen nichts ändern, die Entscheidung dafür wurde klar getroffen.
„Umso mehr wird es wichtig sein, Ladeinfrastruktur genau an den Orten auszubauen, wo die Fahrzeuge normalerweise stehen und das Laden in den natürlichen Tagesablauf eingebunden ist. Und das ist vor allem zuhause und in der Firma der Fall. Oder für Geschäftsreisende in Hotels, die entsprechende Ladelösungen bereitstellen,“ so Lüft. Dieser gibt auch zu verstehen, dass das Feedback aus der Hotellerie immer mehr in diese Richtung geäußert wird, „dass Gäste explizit nach Lademöglichkeiten fragen und ihre Buchung von der Verfügbarkeit abhängig machen.“
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