VW eröffnet Future e-Mobility Campus in Zwickau
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Volkswagen Sachsen hat Mitte Januar den neuen Erweiterungsbau seines Bildungsinstituts eröffnet. Nach knapp dreijähriger Bauzeit werden im „Future e-Mobility Campus“ ab sofort neue Aus- und Weiterbildungsformate für die Automobil- und Zulieferindustrie angeboten, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Mit einer jährlichen Kapazität von bis zu 1000 Auszubildenden und 8000 Kursteilnehmern für die Weiterbildung ist die Volkswagen Bildungsinstitut GmbH einer der größten und bedeutendsten Bildungsanbieter für den Automobilbau in Sachsen.
„Das Volkswagen Bildungsinstitut hatte mit der Qualifizierungs- und Weiterbildungsoffensive einen entscheidenden Anteil am erfolgreichen Sprung von Volkswagen in die Elektromobilität“, sagt Prof. Thomas Edig, Geschäftsführer Personal & Organisation bei Volkswagen Sachsen. „Mit der Erweiterung des Stammsitzes bieten wir nun noch bessere Angebote für die sächsische Automobil- und Zulieferindustrie sowie für unsere Beschäftigten im Konzern. In unseren neuen Lernräumen vermitteln wir Wissen in Zukunftsfeldern“. Für eine Arbeitswelt, die immer digitaler und komplexer wird, werde so aktiv den Fachkräfteaufbau unterstützt. Dabei arbeitet das Bildungsinstitut eng mit den lokalen Hochschulen, Arbeitsagenturen sowie den Industrie- und Handelskammern des Bundeslandes zusammen.
„Die Transformation der Automobilindustrie erfordert strategisches Handeln. Dazu gehört die Erweiterung des VW-Bildungsinstituts, mit der beste Voraussetzungen für innovative Themen wie autonomes Fahren, Ladetechnik und Sensoren geschaffen werden“, sagt Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen. Volkswagen bilde hier nicht nur die eigene Belegschaft aus und weiter, sondern auch Partner und Zulieferer. Die Erweiterung bezeichnet der Ministerpräsident als ein starkes Bekenntnis von Volkswagen zum Standort Sachsen, von dem die ganze Region profitiere. Die Sächsische Staatsregierung werde die Mobilität der Zukunft auch weiterhin fördern und begleiten, zum Beispiel mit der Technologieförderung, mit Investitionen in Digitalisierung, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Zukunft im Blick: Bildungsinstitut soll neue Standards setzen
Mit der räumlichen und fachlichen Erweiterung will das Bildungsinstitut der steigenden Nachfrage nach Qualifizierungen im Zukunftsbereich Elektromobilität bei Volkswagen nachkommen. Rund ein Drittel der jährlichen Aufträge kommen durch Zulieferer und Dienstleister und gehen auf den sich verändernden Aus- und Weiterbildungsbedarf ein.
So hat beispielsweise die Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker seit 2018 mit dem Schwerpunkt „System- und Hochvolttechnik“ eine zusätzliche inhaltliche Ausrichtung erfahren. Neue Themen sind beispielsweise die Steuerung von Fahrzeugfunktionen über Softwareschnittstellen sowie der Umgang mit Hochvoltsystemen. Die bisherigen Grundlagen wie Sicherheit, Komfort und Vernetzung auf konventionelle Antriebsarten werden somit ergänzt. Auch weitere Zukunftsthemen der Fahrzeugtechnik wie etwa das autonome Fahren unter Nutzung des Mobilfunkstandards 5G seien bereits weit fortgeschritten und sollen sukzessive in die Aus- und Weiterbildung integriert werden.
Start in die E-Mobilität: Wissensoffensive mit 20.000 Trainingstagen in Zwickau
Die Elektromobilitäts-Offensive von Volkswagen hat in Sachsen begonnen. Mit dem ID.3 lief Ende 2019 das erste Modell des Modularen E-Antriebsbaukastens in Zwickau vom Band. Als erster Standort mit Großserienfertigung wurde Zwickau in nur 26 Monaten von 100 Prozent Verbrenner auf 100 Prozent Elektromobilität umgebaut. 2022 wurden hier insgesamt 218.000 E-Autos produziert.
Das Bildungsinstitut hat diese Transformation mit einem umfangreichen Schulungsprogramm für die Belegschaft begleitet und maßgeblich getrieben, so der Hersteller. Allein 8000 Beschäftigte des Werks Zwickau wurden im Zeitraum von 2018 bis Ende 2020 auf die Produktion von E-Fahrzeugen trainiert. 300 neue Schulungsthemen wurden für den Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) gelehrt und insgesamt rund 20.000 Trainingstage angeboten. Mehr als 3500 Mitarbeitende haben zu den neuen technischen Produkt- und Fertigungsprozessthemen erweiterte Kompetenzen erworben. Eigens dafür hatte das Bildungsinstitut Hochvolt- und Trainingslabore der Automatisierungstechnik, Robotik und IT in Zwickau aufgebaut, um zu Spezialthemen praxisnah zu schulen.
Mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung
Das Volkswagen Bildungsinstitut ist eine 100-prozentige Tochter von Volkswagen Sachsen. Es ist als Kompetenzzentrum auf die Aus- und Weiterbildung sowie Personalentwicklung und Organisationsberatung für die Automobil- und Zulieferindustrie spezialisiert.
Seit seiner Gründung am 14. Dezember 1990 hat sich das Bildungsinstitut kontinuierlich weiterentwickelt. Der Hauptauftraggeber ist Volkswagen, jedoch zählten im vergangenen Jahr auch mehr als 100 weitere Firmen zum Kundenstamm. Insgesamt bietet das Bildungsinstitut 14 Ausbildungsberufe, sechs duale Studiengänge und mehr als 200 Weiterbildungskurse an. Qualifiziert wird nicht nur in Deutschland sondern auch in China, Mexiko, Indien, den USA, Portugal und Brasilien – meist an bedeutenden internationalen Konzernstandorten.
Die 130 Beschäftigten arbeiten mehrheitlich als Ausbilder und Wegbereiter von Aus- und Weiterbildungsangeboten. Dabei sind sie nicht nur an den drei sächsischen Standorten Zwickau, Chemnitz und Crossen tätig, sondern auch vor Ort im In- und Ausland. Das Bildungsinstitut setzt seit seiner Gründung auf die Zusammenarbeit mit starken Partnern aus dem Bildungsbereich und arbeitet mit zahlreichen renommierten Universitäten, Hoch- und Fachschulen sowie deutschlandweit mit über 90 Bildungspartnern zusammen, um sein Portfolio fortlaufend auszubauen.
Die Investitionssumme für den „Future e-Mobility Campus“ lag bei rund 15 Millionen Euro, davon tragen das Volkswagen Bildungsinstitut und Volkswagen Sachsen gemeinsam 1,7 Millionen Euro. Die neue geschaffene Fläche beträgt 5000 Quadratmeter und erweitert den Stammsitz in Zwickau auf nun 28.000 Quadratmeter Gesamtfläche. In den neuen Themenräumen wird auf vier Etagen Wissen zu Hochvolttechnik, alternativen Antrieben, automatisiertes Fahren, Automatisierung und Digitalisierung sowie modernen Fügeverfahren gelehrt.
Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 18.01.2023
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