#renault #scenic #news #futur #mobility #drivethechange #electric #together

Andreas Rade & Hannes Jaenicke über die Transformation der Mobilität

Andreas Rade & Hannes Jaenicke über die Transformation der Mobilität

Warning: Undefined array key "use_custom_image" in /var/www/htdocs/web9/treffen/wp-content/plugins/custom-about-author/display-about-author-block.php on line 134

Hannes Jaenicke, Schauspieler, Autor und Umweltaktivist sowie Andreas Rade, Geschäftsführer Politik und Gesellschaft des Verbands der Automobilindustrie (VDA) e.V., haben sich die Zeit genommen, um mit mir über die Transformation der Mobilität zu sprechen. Elektromobilität stand hier als ein Pfeiler im Raum, den es zu betrachten galt. Aber auch darüber hinaus hat man sich ausgetauscht. Unter anderem über die Rolle der Politik und was man von anderen Ländern lernen könne.

Blickt man in bisher erschienene Interviews/ Gespräche der beiden Podcast-Gäste würde man vermuten, dass diese „unterschiedliche Lager“ vertreten, wenn es um die Mobilitätswende als solches geht. Dies ist auch im Elektroauto-News.net Podcast der Fall. Und dennoch findet man bei einigen Punkten durchaus einen Konsens. Bei anderen Punkten wird ein wenig debattiert, lässt gleichzeitig die Meinung des Anderen für sich stehen. Aus meiner Sicht ein sehr spannender Austausch auf Augenhöhe. Sicherlich nicht der Letzte der Beiden hier im Portal.

Nachfolgend kannst du direkt reinhören. Oder dir das Transkript des Gesprächs zu Gemüte führen. Viel Spaß damit.

Gespräch mit Andreas Rade & Hannes Jaenicke zu: Wie können wir klimaneutrale Mobilität erreichen?

Sebastian

Hallo Hannes, hi Andreas. Schön, dass ihr euch die Zeit nehmt, dass wir uns ein wenig über den Weg zur erfolgreichen Transformation unserer Mobilität unterhalten, ein Stück weit austauschen, hier mal verschiedene Ansichten zusammenbringen in dem Podcast. Die Frage, die sich uns stellt oder die uns auch alle wo bewegt, ist, wie können wir klimaneutrale Mobilität erreichen? Welche Rolle spielen hierbei eben E-Mobilität, E-Fuels, Wasserstoff, was es eben alles gibt? Und da ist eigentlich so die grundsätzliche Frage: Sind wir denn auf dem richtigen Weg, um da eine Transformation einzuleiten? Und wenn ja, was sind aktuell die Schritte, die euch ein Stück weit beschäftigen auf dem Weg zur klimaneutralen Mobilität? Vielleicht magst du da mal anfangen, Hannes, uns einfach mal einen Einblick darauf zu geben, wie Mobilität dich im Alltag beschäftigt und was aus deiner Sicht die richtigen Schritte sind, um da eine Transformation einzuleiten.

Hannes

Erstmal danke für die Einladung. Hallo Andreas, ich freue mich total, dass sich so vermeintlich konträre Positionen treffen, weil ich glaube, das ist die einzige Art konstruktiv nach vorne zu kommen. Meine erste Frage wäre: Reden wir über Deutschland oder reden wir über Europa oder weltweit? Weil, wir sind in Deutschland natürlich ein bisschen hinterher, gerade wenn man uns mit Nordeuropa vergleicht, sagen wir mal Holland, Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland. Im Vergleich zu anderen Ländern, sagen wir mal, oder Bundesstaaten wie Texas, Alabama, Arkansas sind wir relativ fortschrittlich. Meine erste Frage wäre: Wenn wir über Mobilität reden, reden wir dann auch über Deutschland oder reden wir eher international?

Das Zweite ist, ich bin ein Landbewohner. Ich wohne auf dem tiefsten Land in Bayern, etwa 50 Kilometer südwestlich von München. Ich bin also ein Opfer des miserablen öffentlichen Verkehrs. Der ist in den Städten, wie wir wissen, sehr weit entwickelt und auch oft vorbildlich und auf dem Land sieht es sehr anders aus. Ich bin im Moment noch komplett aufs Auto angewiesen, weil ich nicht mal einen S-Bahnanschluss habe in der Nähe. Insofern kenne ich natürlich beide Seiten, die Notwendigkeit Auto zu fahren, als auch die Notwendigkeit den ÖPNV schleunigst, dringend zu verbessern. Und insofern ist die Frage der Mobilitätskriminalität, finde ich, geht natürlich immer erstmal an die Politik.

Was passiert da? Wird tatsächlich das Bahnnetz wieder ausgebaut, wie es früher schon mal war? Wir haben sehr viel Bahnstrecken stillgelegt oder wollen wir, wie die FDP es sich wünscht, noch mehr Straßen bauen? Das halte ich für völligen Quatsch. Ich denke, das Geld sollte dringend in den ÖPNV fließen. Da wäre meine Frage an den VDA, wie der VDA das sieht.

Sebastian

Da würde ich ganz kurz noch eingrätschen, bevor Andreas dann darauf antwortet. Wir würden uns in der Betrachtung, weil wir jetzt eben auch mit Andreas vom VDA hier im Gespräch sind, erst mal auf Deutschland fokussieren, weil sonst fangen wir bei Adam und Eva an, wenn wir da die komplette Welt in Betrachtung ziehen. Das nur zur Einordnung. Jetzt kann gerne Andreas antworten.

Andreas

Ja, auch nochmal vielen Dank für die Einladung, Sebastian und Hannes. Ich glaube, dass wir mit dem E-Auto einen echten Game-Changer haben. Ich meine, das Thema ist schon seit einigen Jahrzehnten und ich glaube, dass wir jetzt die Chance haben, Mobilität, auch die individuelle Mobilität, CO₂-frei und abgasfrei darzustellen. Insofern, glaube ich, haben wir jetzt wirklich einen Punkt erreicht, wo wir das nicht nur beschreiben, sondern wirklich umsetzen können. Insofern sind wir aber auch eine globale Industrie, glaube ich, weil es geht auch darum, Hannes, sowohl südlich von München klimaneutral zu fahren, als auch der Welt. Und deswegen, glaube ich, ist auch die Industrie, die deutsche Industrie, immer die Frage, dass wir unser Modell, was wir hier gerade ausrollen, auch so exportieren können, dass wir auch in Texas künftig, hoffentlich, klimaneutral fahren können.

Hannes

Da wäre meine erste Frage, weil ich arbeite regelmäßig in Holland. Ich mache für die ARD einen sogenannten Amsterdam-Krimi und da staunt man als Deutscher dann doch, wie rückständig wir sind. Wie wir uns nach wie vor weigern, irgendwie Innenstädte menschenfreundlich zu machen, sprich autofrei. Es ist nicht so, dass Holland ein Dritte-Welt-Land ist, was irgendwie in Zelten pennt, sondern es ist ein hoch entwickeltes, noch dichter besiedeltes Land als Deutschland. Dass Deutschland nicht dauernd versucht, das Rad neu zu erfinden, das machen andere für uns, siehe Tesla als Vorreiter oder Toyota beim Wasserstoff, sondern dass wir eigentlich mal über den Tellerrand gucken sollten, auch als Industrie, als Verbraucher, als Politik: Was machen andere Länder besser und richtiger als wir? Warum sind manche Länder so weit voraus?

Ich nehme jetzt mal als Beispiel Holland, weil ich da regelmäßig arbeite. Und woran liegt das, dass wir eigentlich das Auto behandeln, wie der Inder seine Kuh und der Amerikaner seine Schusswaffe. Das ist ein Fetisch, der mit Klimaneutralität, mit Reduktion von CO₂-Ausstoß überhaupt nichts zu tun hat und meines Erachtens auch gar nicht vereinbar ist, weil auch ein Elektroauto produziert in der Herstellung eine Unmenge an CO₂ und Schadstoffen. Insofern weiß ich jetzt nicht, ob das E-Auto, das fahre ich seit zehn Jahren, ich war einer der allerersten in Deutschland, die i3 gefahren sind. Ich tue mir diese Qual seit zehn Jahren an. Ich bin ein begeisterter E-Autofahrer, aber ich sehe das nicht als echte Mobilität.

Andreas

Ich würde jetzt sagen, ich habe mit der Waffe nichts zu tun. Ich persönlich fahre Fahrrad zur Arbeit, ich nutze ÖPNV, ich gehe auch zu Fuß und ich fahre auch E-Auto. Ich glaube, das ist übrigens das Bild, was die meisten eigentlich im Alltag haben. Punkt ist aber, es wird das Auto geben. Es ist Teil der Mobilität, es ist Teil auch von Teilhabe und ich glaube schon, dass es ein großer Schritt ist, dass wir jetzt diesen Aufwuchs haben, den Hochlauf haben. Wir haben hier 15 Millionen Fahrzeuge bis 2030, soweit es die Ampelkoalition nicht besetzt. Und du sprichst Holland an. Ja, das ist richtig. Andere Länder sind da uns voraus. Holland, im Norden, Norwegen und so weiter, haben früher begonnen. Da haben wir ein echtes Infrastrukturproblem.

In Deutschland, glaube ich, haben wir angebotsheitlich jetzt so gemacht, dass wir die Angebote haben an klimaneutralen Fahrzeugen. Was uns fehlt, sind Ladepunkte und da ist leider die Situation so, dass die Hälfte der Kommunen auch keinen öffentlichen Ladepunkt haben, dass wir die 1 Million Ladepunkte, die wir haben wollen bis 2030, da müssen wir einen Zahn zulegen, nämlich fünfmal so schnell ausbauen, wie wir aktuell dabei sind. Das sind Punkte, da machen uns andere Länder was vor, das ist völlig richtig.

Sebastian

Ich grätsche mal kurz rein. Ihr habt jetzt zwei unterschiedliche Ausrichtungen. Ich sehe Hannes geht eher in die Richtung ÖPVN ist so das Thema, wo wir dann eben angehen sollten, um dann eine Veränderung herbeizuführen. Du, Andreas, vertrittst natürlich vonseiten des VDA, dann trotzdem die E-Mobilität an sich.

Andreas

Aber Sebastian, ich mache nicht Auto versus ÖPNV. Das normale Leben der Menschen ist, dass sie alles nutzen. Auch für mich wichtig. Ich wohne in der Stadt, bin öfter auf dem Land und habe auch einen Verkehrsmittelmix. Ich glaube, dass, davon auszugehen, wir sollten, glaube ich, schon ein bisschen aufhören, das eine gegen das andere auszuspielen. Das tue ich auch nicht. Ich sehe aber schon, dass wir in dem Bereich des Autos einen Riesenschritt nach vorne machen können, mit den neuen Möglichkeiten. Übrigens auch in der technologischen Art, wo zunehmend, glaube ich, ich nenne es Rufsysteme, auf dem Land gibt es sowas häufig schon, wo auch der individuelle Verkehr mit ÖPNV an sich wachsenden Angeboten, Carsharing, Ridepooling. All das gibt es, gerade für Stadt-Land-Beziehungen wichtig.

Also ich glaube, wir sollten ein bisschen die alten Feindbilder, sagen wir mal, ruhen lassen und ein bisschen gucken, dass wir die einzelnen Verkehrsmittel zusammenwachsen lassen, aber auch für sich stärken. Und nochmal, wir haben, glaube ich, das Wort „Zeitenwende“ ist oft gefallen. Wir haben eine Zeitenwende im Bereich des Autos, das künftig klimaneutral fahren wird. Das ist ein richtiger Sprung nach vorne, glaube ich.

Hannes

Gebe ich dem Andreas völlig recht. Ich glaube, man sollte nicht das eine oder andere Verkehrsmittel ausspielen, es sei denn, es geht um Inlandsflüge. Da bin ich tatsächlich der Meinung, dass man die wie in Frankreich verbieten sollte, weil die Bahn mittlerweile auch schneller ist als irgendwie am Münchener Flughafen und dann nochmal nach-

Andreas

Ja, aber auch ich fahre Bahn, aber wenn man es realistisch betrachtet, ist der Flugverkehr im europäischen Emissionshandelssystem. Insofern, auch das wäre Vorbild für den Verkehr insgesamt, glaube ich, wo wir also den CO₂-Verbrauch deckeln, indem wir ihm auch einen Preis geben. Auch darüber muss man natürlich reden.

Hannes

Ja, aber ich meine, wir verfehlen jegliches Klimaziel krachend. Andreas, das weißt du genauso gut wie ich. Wir haben es in den letzten Jahren verfehlt. Wir verfehlen es nach wie vor. Das heißt, wir müssen alle Schrauben, an denen man drehen kann, tatsächlich ein bisschen heftiger drehen.

Andreas

Ja, das ist richtig.

Hannes

Das gilt für Güter auf die Bahn, das gilt für Inlandsflüge, das gilt für den Autoverkehr. Ich meine, die G-Klasse von Benz ist ausverkauft bis 2025. Das beliebteste deutsche Auto ist ein SUV. Nichts davon ist nachhaltig, nichts davon geht in Richtung einer Klimaneutralität. Ich weiß, dass die Industrie die Fahrzeuge anbietet. Wie gesagt, ich bin begeisterter i3-Fahrer. Ich halte das tatsächlich für ein visionäres Fahrzeug, aber der Markt sieht im Moment noch sehr anders aus. Der CO₂-Ausstoß sieht sehr anders aus. Es werden Staatsstraßen, Autobahnen gebaut, die in den 80ern, 90ern des letzten Jahrhunderts geplant wurden. Da läuft immer noch irrsinnig viel in die falsche Richtung. Das ist kein Vorwurf an die Autoindustrie. Das ist vornehmlich ein Vorwurf an ein Totalversagen der Politik, was Klimapolitik betrifft, was Verkehrspolitik betrifft. Das gilt leider auch noch für den Pflegebereich, für den Agrarbereich. Wir sind ein extrem reformunwilliges Land.

Und das ist eigentlich das, wo wir auch in diesem Thema darüber reden sollten, woran das liegt, dass wir in der Mobilitätswende, wir reden immer darüber reden, wir kriegen sie ja nicht hin. Du sagst mit völligem Recht, es fehlen uns Ladestationen. Ich bin gestern von München nach Freiburg gefahren mit meiner Familie und natürlich waren zwei der Ladestationen defekt und das kenne ich nun auch schon seit zehn Jahren. Das ist eine Katastrophe. Warum kommen wir da nicht in die Puschen? Das wäre eine Frage, die ich gemeinsam mit dir gerne mal diskutieren würde. Ist es tatsächlich nur die Politik, die versagt? Sind es die privaten Anbieter der Ladestationen? Woran liegt das, dass es immer noch so knirscht im Getriebe bei der Mobilitätswende? Das wäre eine Frage, die mich persönlich interessiert.

Andreas

Es gibt viele verschiedene Baustellen, die du angesprochen hast. Straßen, nehmen wir mal die Situation der Brücken. Gebaut wird seit Jahren, bekannt, zu wenig gemacht. Das fällt uns wortwörtlich auf die Füße demnächst, glaube ich. Zweitens ist die Situation der Bahn ein Drama. Wir müssen den Güterverkehr jetzt gerade abmelden, die Bahn. Auch das ist eine Baustelle für den Bereich Autoverkehr, glaube ich. Rahmenstruktur sind wir hinterher. Da reden wir über zu lange Planungszeiträume, die wir da haben und natürlich auch zu spät angefangen. Und wir müssen, ich nehme das Wort aus dem Thema Nutzverkehr, auch da haben wir, da reden wir über ein Viertel der CO₂-Emissionen, die wir haben im Verkehrsbereich. Die Angebote sind da. Es gibt klimaneutrale Lastwagen, die am Ende mit Windenergie fahren können, aber da müssen wir natürlich auch dafür sorgen, dass überall diese Fahrzeuge laden können.

Also da reden wir über lange Planungszeiten. Auch da müssen wir die Planungszeiten verkürzen. Wir brauchen einen Sprung nach vorne in dem gesamten Ausbau der Netzstruktur. Das ist, glaube ich, das A und O, wenn wir über die Mobilität reden, wie wir sie uns alle wünschen. Und das sage ich als VDA-Vertreter: „Wir wollen klimaneutral fahren.“ Das ist eine Aussage, die im Unternehmen mit vielen Milliarden hinterlegt ist. Allein bis 2026 werden über 2 Milliarden investiert, nochmal so viel in den Ausbau der Werke. Das ist ein Riesentransformationsprozess, den wir hier leisten und ich will nur mal deutlich sagen. Als Deutschland, du hast gesagt: „Nicht das Rad neu erfinden.“ Doch, ein Stück weit schon, weil wir haben die Aufgabe als Deutschland das Rad klimaneutral neu zu erfinden. Das tun wir und es ist dann Erfolgsfall bei uns, wenn wir es weltweit exportieren können.

Deutschland ist Exportland. Wir sind sehr gut in dem Bereich Chemie, Maschinenbau, Autoindustrie und ich glaube, dass es unser Markenzeichen wäre, dass wir uns hier so aufstellen, dass wir dieses Modell dann mal Kopierfähigkeit, das ist glaube ich ein Schlagwort dafür, weil wir wollen auch das in Indien, in Afrika und anderen Regionen der Welt klimaneutrale Mobilität anbieten können. Nur dann hat das Ganze auch einen Sinn.

Hannes

Da gebe ich dir völlig recht. Für mich als reiner Laie und Nichtfachmann sieht es natürlich ein bisschen skurril aus, dass die meisten E-Autos oder auch Wasserstofffahrzeuge im schweren Luxussegment auf dem Markt unterwegs sind, also ich sage jetzt mal Beispiel Audi e-tron. Wir reden über die Porsches mit 3,5 Tonnen Gewicht und die eine 350 kW Ladestation brauchen, anstatt dass das Auto, was wir brauchen, ist ein kleines, mobiles Stadtfahrzeug, wie der Renault ZOE oder früher der Prius. Ich verstehe nicht, warum dann die deutsche Autoindustrie mit diesen riesen-schweren Luxus-E-Karossen auf den Markt kommt, weil es ist genau das, was wir nicht brauchen.

Andreas

Du hast selber den i3. Das ist ein kleineres Modell. Fakt ist, dass wir in den nächsten Jahren 160 Modelle auf dem Markt haben und ich glaube, es werden auch kleinere Modelle von deutschen Anbietern da sein. Wir haben aktuell Situationen, natürlich Stichwort Halbleiter-Mangel, verschiedene Krisen, die wir bewältigen müssen. Der Umbau muss auch verdient werden. Das wird vorwiegend in den größeren Fahrzeugbereichen erst mal gemacht, aber der Umbau ist auf dem Weg.

Aber richtig, wir müssen es so hinbekommen, Hannes, dass wir auch Kleinfahrzeuge bezahlbarer, für alle bezahlbare Fahrzeuge anbieten können. Da reden wir auch darüber, dass wir die auch in Europa und Deutschland produzieren müssen. Und da haben wir Situationen, Stichwort Energiepreise, Rohstoffversorgung, die sich eben diese Kleinfahrzeuge aktuell nicht rentabel in Deutschland produzieren lassen. Auch das gehört dazu. Mein Ziel ist, dass wir in der gesamten Bandbreite Fahrzeuge anbieten können für die Verbraucherinnen und Verbraucher, die bezahlbar sind. Mein Ziel ist aber auch, dass wir diese in Europa, in Deutschland produzieren können. Darüber reden wir auch. Es geht nicht nur darum, dass wir die Fahrzeuge im Schaufenster sehen, sozusagen, sondern es ist mein Ansatzpunkt als Industrie, dass wir sie auch in Deutschland und in Europa produzieren können.

Hannes

Aber jetzt so rein aus der Gegenwartsperspektive des Laien, der ich nun mal bin, sieht es so aus, den Wasserstoffautomarkt haben die Asiaten gekapert und sehr früh da sehr viel investiert. Ich sage jetzt mal Toyota, Miata und Hyundai und Kia, wie sie alle heißen. Beim Elektroauto war es natürlich erstmal Tesla, auf dem die Deutschen mit großer Lust und Laune zehn Jahre herumgehackt haben. Bei jedem Batteriebrand hat der Spiegel mal zwei Seiten geschrieben. Es ist uns davon gerauscht mit dem Dreiermodell und jetzt kommen die Chinesen auf den Markt. Ich habe das Gefühl, dass wir Deutschen auch leider viel zu lange mit Diesel-Mogelei und Diesel-Skandalen sich beschäftigt haben und irgendwelchen Audi Kombis mit 560 PS, anstatt tatsächlich in einen neuen Fahrzeugtyp zu investieren.

Jetzt hecheln wir quasi hinterher, weil wenn man in den USA auf die Straßen guckt, und das ist immer noch der größte Automarkt der Welt, da rollt das deutsche Auto noch als Luxusverbrenner durch die Gegend und nicht als E-Auto und nicht als Wasserstoffauto. Und das ist so lustig, weil BMW ist so ein Vorreiter gewesen, immer mit dem C-Roller, mit dem Wasserstoff 7er, mit dem i3 und dann komischerweise kriegen Deutsche dann, selbst wenn sie mal visionär denken und arbeiten, ganz schnell kalte Füße und nehmen meinen geliebten i3 dann auch bitte noch vom Markt, was ich nicht ganz verstehe, weil das ist genau das Auto, was wir eigentlich brauchen, ein kleines mobiles Stadtauto mit einer relativ großen Reichweite. Also ich werde diesem Auto nachtrauern, wenn sie es dann plötzlich-

Andreas

Du kannst dir dann ein anderes kleines holen. Es gibt, ich glaube, sogar einen bayerischen Anbieter. Der größte Automarkt der Welt ist China, setzt uns gleichzeitig natürlich auch neuen Wettbewerbssituationen aus. Auch da kommen neue Entwickler auf den Markt. Müssen Deutsche aufholen? Ja, also natürlich ist es sichtbar, dass andere zunächst mal direkt auf dem Markt waren, aber ich glaube, wir sind in dem Modus, dass wir nicht mehr aufholen müssen, sondern ganz vorne im Wettbewerb mit dabei sind. Insofern nochmal, es geht auch darum, dass wir als deutsche Industrie den Wettbewerb auch gewinnen können. Wir wollen weiterhin in dem Bereich führend bleiben, um auch diese Fahrzeuge anbieten zu können und dazu müssen wir auch reden, dass wir Standortbedingungen haben in Deutschland und Europa, die das gewährleisten können.

Sind wir zu spät? Darüber kann man lange streiten. Am Ende sind immer lange Vorlaufzeiten. Aber ja, es ist richtig, dass andere Anbieter mit ihren Fahrzeugen auf dem Markt waren. Aber auch übrigens, weil natürlich die Infrastruktur zunächst mal da sein muss. Insofern ist es auch ein bisschen diese Henne-Ei-Frage, die wir beantworten müssen. Klar ist, glaube ich, dass die Produkte jetzt auch von deutschen Anbietern auf den Markt kommen, quer über alle Fahrzeugklassen hinweg. Wir haben verschiedene Probleme mitzubestehen, Stichwort Halbleiter-Mangel, der das auch erstmal limitiert das ganze, aber das Angebot ist nicht mehr das Limit. Das Limit ist die Frage der Bezahlbarkeit, der Standortbedingungen, aber auch der Ladestruktur. Daran müssen wir arbeiten, was den Bereich Autoverkehr angeht.

Du hast den Bereich Bahn genannt. Auch da müssen wir, glaube ich, gucken, dass wir einen Schritt, einen Sprung nach vorne machen. Ich will aber noch mal eine Sache ansprechen. Viel zu wenig im Fokus, finde ich, der Bereich Nutzfahrzeuge. Ich bin biografisch mit dabei gewesen, die LKW-Maut einzuführen. Das Thema behandle ich lange mit und heute kann ich sagen, wir haben das in Hannover gezeigt, auf der Nutzfahrzeugmesse. Wir können künftig die Tonne eines Gutes mit Windenergie transportieren, egal ob auf Straße oder Schiene. Das ist ein wirklicher Game-Changer.

Und nochmal, wir reden über Eintritt in CO₂-freien Verkehr. Und dafür brauchen wir definitiv eine Ladestruktur, die funktioniert und definitiv einen Strompreis, der auch für die Spediteure so ist, dass er sagt, erstens, es funktioniert. Ich kann laden. Zweitens ist es sogar noch rentabler, also sprich vom Strompreis und da, glaube ich, müssen wir noch wirklich ran, weil in diesem Bereich gelingt es oder es gelingt nicht. Es gibt nicht die Leute, die hier Vorreiter sind. Das Ganze muss gelingen und nochmal, wir reden über Eintritt der CO₂-Emission. Und das ist ein Riesenschritt, der da möglich wäre.

Sebastian

Da kommst du auch an einen Punkt, wo du auch Forderungen platzierst, wie auch Hannes von seiner Seite schon. Das heißt, dann können wir persönlich alle noch so viel Wandel herbeisehnen. Der Wandel muss angetrieben werden vonseiten Politik und Wirtschaft, dann auch tatsächlich. Da muss Vorgabe kommen.

Andreas

Am Ende ist jeder Teil des Wandels. Hannes ist es seit zehn Jahren. Ich habe das Glück, jetzt auch elektrisch zu fahren und erlebe das und das macht großartigen Spaß. Ich würde nie wieder was anderes fahren, kann ich nur empfehlen und das Fahrgefühl ist ein ganz anderes. Und es ist toll. Hinten kommt nichts mehr raus. Also für mich ist es wirklich eine tolle Sache. So bin ich hier auch Teil des Wandels, aber es ist immer natürlich eine Frage des Angebots. Da würde ich sagen, die Fahrzeuge sind da. Es muss wachsen das Vertrauen, dass es auch gelingt, dass ich auch laden kann, dass du die berühmte Wasserkiste transportieren kannst, dass du den berühmten einmal jährlichen Urlaub auch hinbekommen kannst. Das sind Routinen und ich glaube, meine Erfahrungen sind der Wechsel von Routinen eines der schwierigsten Aufgaben in der ganzen Verkehrspolitik.

Aber deswegen muss man, glaube ich, hier, wir beide, wir drei hier, auch sagen: Elektrisch fahren funktioniert, elektrisch fahren macht Spaß, elektrisch fahren ist sogar noch billiger. Also macht es. Aber man muss auch nicht verschweigen, dass wir einen Nachholbedarf haben in der Ladestruktur, hat Hannes geschildert. Gerade im ländlichen Bereich ist das oftmals ein bisschen schwierig, wobei auch du, Hannes, vermutlich zu Hause eine Wallbox hast und das laden kannst, schätze ich mal. Insofern, worauf es ankommt, dass wir gerade in den Städten, das ist das paradoxe, dass wir in den Städten dafür sorgen, dass die Menschen in den Mietshäusern auch laden können. Ich glaube, das ist an sich der Schwachpunkt aktuell.

Hannes

Ich habe keine Wallbox, ich bin privat Mieter und kann dort nicht laden, aber ich habe die Wallbox im Büro, sodass wenn ich ins Büro fahre, kann ich dort laden. Aber wenn man mal nach Santa Monica guckt, gibt es ganze Straßen, wo an jeder Parkuhr unten ein Stecker ist zum Laden. Es gibt Länder, die machen das wie die Straßenlaternen, und zwar solarbetrieben.

Mich wundert, dass ein Hightech-Land wie Deutschland, was Automobilität betrifft, so unfassbar hinterherhängt und dass wir es auch nicht hinkriegen, nehmen wir als Musterbeispiel L.A. L.A. hat sich zum Ziel gesetzt, zur nächsten Olympiade, die dort stattfindet, ich glaube 2028, wird die Stadt CO₂-neutral und die sind relativ rabiat. Die bauen jetzt in einem unfassbaren Tempo eine sogenannte Light rail, das ist eine Art S-Bahn und sie machen sukzessiv auf allen großen Boulevards, also Venice Boulevard, Olympic Boulevard, Wilshire Boulevard, das sind großen Straßen, immer mal auf jeder Richtung eine Spur dicht und die wird jetzt freigemacht für E-Scooter, Fahrräder, Rollerblader, Skater.

Die gehen da vor und da gibt es komischerweise von der Bevölkerung keinen Widerstand. Und das wundert mich in Deutschland so, dass es jedes Mal, wenn es heißt: „Wir schaffen jetzt Parkplätze ab und machen mal eine richtige Menschenstraße daraus“, gibt es einen Aufschrei. Dann klagt auch sofort irgendein Autobesitzer. Wir sind diesen Autofetisch in Deutschland, den verstehe ich nicht, weil eine Stadt wird sehr viel lebenswerter, wenn sie nicht für Autos gebaut wird, sondern für Menschen.

Siehe Utrecht, das ist für mich so ein Musterbeispiel, Leiden, Delft, Haarlem, Amsterdam, das sind Städte, die alle sukzessive dicht machen. Jetzt fangen die Spanier an, in Madrid und Barcelona, die Italiener fangen an. Wir in Deutschland erstarren in Panik, wenn es heißt: „Wir machen mal eine Straße dicht.“ Und das ist für mich der größte Bremser bei einer Mobilitätswende, dass wir einfach unsere Städte, glaube ich, einfach wieder für Menschen bauen sollten und nicht für Autos.

Andreas

Ich war noch nicht in L.A., aber dass du L.A. als Vorbild schilderst, dass überrascht mich jetzt schon ein bisschen.

Hannes

Lass mich das ganz kurz präzisieren. Die Geschichte von L.A. ist relativ einfach. Die Reifenlobby hat es in den 50er Jahren geschafft, dass das gesamte Tram-Bahn-System in Los Angeles abgeschafft wird, damit wirklich jeder Los Angelino sich ein Auto kauft. Und jetzt, weil ich nur noch sporadisch da drüben bin zum Arbeiten, ich komme jedes Mal hin und erkenne die Stadt nicht mehr. Und da habe ich wirklich lange gelebt, weil die in einem solchen Tempo jetzt umbauen. Man steht auch jetzt plötzlich dauernd vor Schranken. Es gab nie eine einzige Schranke in ganz Los Angeles. Plötzlich gibt es auf jedem Boulevard in Santa Monica, weil da dieser Light rail durchfährt und der fährt plötzlich von Hollywood zum Grand Central, der fährt von Hollywood zum Flughafen, der kommt von Long Beach hoch zum Flughafen.

Also die machen es in einem Tempo, ich weiß es nicht, warum die Genehmigungsverfahren drüben so viel schneller gehen. Das ist eine Erdbeben-gebeutelte Stadt, ganz nebenbei. Ich kann nur jedem empfehlen, mal hinzufahren zu sehen, wie schnell man Städte umbauen kann, wenn der Wille da ist. Und da ist Los Angeles im Moment echt ein Muster, wie Chicago. Chicago ist nachweislich die weltweit fahrradfreundlichste Stadt der Welt. Da sollte man dann vielleicht mal hingucken als Deutscher. Wie machen die das? Warum kann man das nicht vielleicht in irgendeiner Form einfach kopieren?

Andreas

Bei allen Beispielen, die du genannt hast, Delft, Groningen, Kopenhagen, andere Städte. Ich glaube, man sieht immer, der Hebel daran ist Angebote zu schaffen. Insofern, glaube ich, die sind gewachsen, das ist eine Angebotsstruktur, wo Möglichkeiten eröffnet werden, ohne den Fokus daraufzulegen, dass andere zu schließen sind. Ich glaube, diese Beidseitigkeit muss man haben. Aber nochmal, wenn ich sehe, dass Baden-Württemberg mehr Ladepunkte hat als Dänemark zum Beispiel. Wir müssen das Ganze auch europäisch denken. Ich glaube, in dem Bereich, wir sind Europa. Ich glaube, da haben wir auch viel nochmal zu tun. Wir sollten, glaube ich, auch über Deutschland hinaus gucken. Am Ende ist Mobilität für uns in Europa zu vollziehen. Und ich glaube, das sind auch Punkte, die wir in Angriff nehmen müssen.

Sind wir schlecht in Deutschland? Ja, ich persönlich mag dieses Deutschland Bashing nicht, weil wenn wir jetzt sehen, wir haben auch viele Dinge hinbekommen. Wir haben seit 1990 40 % der CO₂-Emissionen reduziert. Davon hängt, Hannes, das ist bestimmt, was ich sage, richtig, auch der Abbau der Industrie in Ostdeutschland zusammen. Aber wir sind nicht nur schlecht. Wir haben eine Menge auch hinbekommen. Ich glaube, was wir brauchen, ist auch so ein Drive, wie wir das machen wollen. Das ist mein Anliegen jedenfalls. Ich will, dass wir auch nach vorne gucken, dass wir [unverständlich] eine Gestaltbarkeit bekommen, dass wir diese Kopierfähigkeit da haben, dass sozusagen auch die Leute in L.A. sagen: „Guck mal, die in Berlin oder die in südlich von München, die haben es hinbekommen, so will ich es auch machen.“ Das ist mein Bild.

Und noch mal, gerade als Industrieland, glaube ich, bis wir dieses Ansinnen haben, dass wir diese Bereiche, in denen wir stark sind, das ist Chemie, das ist Maschinenbau, das ist Autoindustrie, alles wichtige Bestandteile dieses Umbaus. Das ist sozusagen der Punkt, den wir erreichen müssen. Deswegen, wenn ich jetzt bei VDA, wenn ich diese Botschaft habe: „Ich will diese Fortschrittsgeschichte erzählen. Wir müssen investieren in diesen Umbau, investieren in die Industrie, die dazu bereit ist.“

Ich glaube trotzdem, Hannes, dass wir auch darüber reden müssen, wie sich urbane Mobilität darstellt. Richtig? Wir müssen darüber reden, wie wir Stadt-Land-Mobilität herstellen, richtig? Aber für mich nochmal ist, glaube ich, der große Punkt zu sagen, wir haben im Bereich des Autos und neuen Nutzfahrzeuge in den letzten Jahren wirklich einen Riesenschritt hinbekommen, dass wir am Ende von A nach B kommen und hinten kommt nichts raus. Das finde ich eine ganz großartige Sache. Ist jetzt nicht alles gelöst? Nein, aber auf jeden Fall ein sehr großer Schritt in dem Problembereich, ist erstmal technologisch möglich zu lösen.

Dazu braucht es Voraussetzungen, die inzwischen woanders gelöst werden muss, bei den Energieversorgern oder auch bei Raststätten und anderen. Es sind andere Akteure gefragt, die jetzt mal, sagen wir mal, Mobilität ermöglichen müssen, die Emissions- und CO₂-frei möglich ist. Also das ist nicht nur die deutsche Autoindustrie, die dafür sorgen kann und sorgen muss, dass es so ist. Der Punkt ist vorbei.

Hannes

Da gebe ich dir absolut recht. Also ich glaube, mein größter Vorwurf ist der an die Politik. Ich nehme wieder ein Beispiel aus Kalifornien. Da gibt es eine sogenannte Solardachpflicht. Die lehnt die CDU/CSU rabiat ab. Und in Kalifornien…

Andreas

In Deutschland gibt es die aber auch.

Hannes

Wenn du jetzt in Kalifornien einen neuen, ich sage mal, baust du mal sowas wie Möbel Lutz, baust du neuen IKEA, eine neue Tankstelle, dein eigenes Dach renovierst, dann muss da Photovoltaik drauf. Jetzt wäre meine allererste Frage: Warum ist nicht auf jedem deutschen IKEA, Bauhaus, Möbel Lutz, auf jeder Tankstelle eine gigantische Photovoltaikanlage? Das haben wir alles verschlafen, weil mit diesen…

Andreas

Und das voller Ladesäulen. Sehr gut.

Hannes

Entschuldige, man kann sogar jetzt schon Solarcarports kaufen, aber da muss der Privatmann wieder tief in die Tasche greifen. Warum macht man es nicht allgemein zur Pflicht, dass auf sämtliche Industriedächer, in diesen ganzen Gewerbeparks, für die wir immer noch Grünflächen vernichten wie die Weltmeister. Warum kommt da nicht überall eine Photovoltaikanlage drauf? Wo ist das Hindernis, zu sagen, das machen wir zum Gesetz?

Andreas

Wir sollten es, Hannes, wenn [unverständlich] schon viel mehr als im Nord [unverständlich] Sonne, die ihr da habt. Wir haben die nicht so viel. Ich glaube, wir sollten es zum Geschäftsmodell machen. Das ist der entscheidende Punkt. Ich glaube nicht, dass jemand da abgeneigt ist zu investieren. Das ist Investition in die Zukunft im wahrsten Sinne des Wortes. Ich glaube, wir müssen in Deutschland einige Dinge so regeln, dass wir aus diesen Transformationen ein Geschäftsmodell machen. Ich glaube, dann wird es auch funktionieren. Weil am Ende, wenn du es Gesetz machst, Hannes, einer muss es irgendwie bezahlen. Ich würde es lieber so machen, dass da Leute mit Geld verdienen. Dann ist es auf jeden Fall auch wahrscheinlich nahezu ein Selbstläufer.

Hannes

Gebe ich dir absolut recht, aber ich meine, Herr Schäuble hat seinerzeit die Solarförderung aber einkassiert. Plötzlich hat es sich eben nicht mehr gelohnt, auf jede Scheune in Bayern-

Andreas

Ja, das war ein Fehler.

Hannes

Ein kapitaler Fehler, was die 10H-Regelung ist, das Schwachsinnigste, was weltweit überhaupt passiert. Herr Aiwanger will bis heute, dass 20 Kilometer zwischen jedem Rotor und jedem Gebäude stehen. Jetzt ist es wenigstens auf 1.000 Meter reduziert. Auch das ist ein Witz.

Andreas

Da ein Fehler aus Bayern. Da gebe ich dir ganz recht

Hannes

Ich glaube, Bayern hat letztes Jahr drei Rotoren aufgestellt und Sachsen einen. Ich meine, das ist so peinlich und das nennt dann Deutschland tatsächlich eine Energiewende. Und das ist genau die Energie, die wir für E-Autos brauchen. Ich würde liebend gerne an meiner Parkuhr solarbetrieben laden können, aber auch da sind uns wieder andere Länder davon gezogen. Ich meine, man gucke nach Amsterdam. Da kann man wirklich mittlerweile an fast jedem Baum demnächst laden. Es ist völlig irre, wie weit die uns da enteilt sind.

Und da ist mein Vorwurf auch tatsächlich, das kann nicht Schuld der Industrie sein, weil man verdient an Ladestationen. Es ist ein Geschäftsmodell, sonst würde Engie und wie sie alle heißen, das nicht machen und Shell und ich weiß nicht wer. Aber mich wundert auch so, dass wir immer noch Parteien wählen, die einfach ihren Selbstsinn in der Bremse sehen. Ich meine, außer dem Tankrabatt kam von der FDP in dieser gesamten Legislaturperiode noch kein einziger konstruktiver Vorschlag außer Bremsen. Wir bremsen beim Waffenrecht, wir bremsen beim Ausbau des ÖPNV, wir wollen neue Straßen, auch wenn sie in den 80ern war. Wir haben eine Regierung, in der im Moment sportlich gebremst wird von einer gewissen Partei.

Und mit denen macht man keinen Fortschritt. Und da wird genau das, was der Andreas zu Recht fordert, nämlich ein ganz schneller Ausbau der Ladestation, Ausbau von Wasserstofftankstellen. Das wird mit einer solchen Partei nicht funktionieren, weil sie einfach immer nur bremst. Es sei denn, es gibt mal einen Tankrabatt und das dürfte mit die dümmste Subventionierung gewesen sein, die Deutschland in den letzten Jahren erlebt hat.

Sebastian

Ich glaube, damit können wir es dann auch dabei belassen. Ich glaube, weil sonst, wenn wir jetzt hier über die Politik die ganze Zeit noch „herziehen“, ich glaube, das haben wir alle verstanden. Der Wandel muss von dort kommen. Der muss dort gestützt, unterstützt werden für Deutschland. Da gibt es viele Ansätze und da müssen wir uns vielleicht dementsprechend einen Politiker in der nächsten Runde mit reinholen, der da mal seine Sicht der Dinge vertritt.

Ich finde, ihr habt da sehr wertvollen Input geliefert, der hoffentlich unsere Hörer, Hörerinnen auch zum Nachdenken anregt und dass man einfach auch mal schaut, wie man Mobilität miteinander verbinden kann und dass wir uns da öffnen für die verschiedenen Ansätze, die ihr beide genannt habt. Dass es eben nicht nur das eine oder das andere gibt, sondern generell offen ist dafür. Und dann, ich sage mal, insofern man das selbst beeinflussen kann, dann auch ein Stück weit die Politik dahin beeinflusst, dass die eben die Rahmenbedingungen dementsprechend verändern, dass wir mit Mobilität oder mit der Transformation der Mobilität nach vorne kommen. Danke für eure Zeit.

Andreas

Danke dir.

Hannes

Danke für die Einladung.

Gerne kannst du mir auch Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Hörer des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

Der Beitrag Andreas Rade & Hannes Jaenicke über die Transformation der Mobilität erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Avatar


Avatar

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu. Datenschutzerklärung