Genesis GV60 Sport Plus AWD: Test, Eindrücke & Erfahrungen
Warning: Undefined array key "use_custom_image" in /var/www/htdocs/web9/treffen/wp-content/plugins/custom-about-author/display-about-author-block.php on line 134Mehrere hundert Kilometer standen am Ende des Testzeitraums des Genesis GV60 Sport Plus AWD auf dem digitalen Tacho. Von Sonnenschein, bis leichtem Schneefall und eisigen Minustemperaturen durfte der Erstlingsstromer von Hyundais Premium-Marke Genesis einiges mitmachen. Aber auch wir hatten unsere Freude am E-Auto im doch nicht sehr unauffälligen São Paulo Lime Farbton. Der in der Tat mehr als einmal zum Gesprächsstart verholfen hat.
Mit der Sport Plus-Variante des Genesis GV60 ist die höchste Ausstattung des E-Autos Ende Januar 2023 vorgefahren. Bringt hierbei zwei jeweils 160 kW starken Motoren und Allradantrieb mit sich. Sowie einen Drift- als auch einen Boost-Modus, der während zehn Sekunden für zusätzliche 40 kW sorgt. Doch dazu später mehr.
Ausnahmsweise stand mit diesem Testwagen kein Roadtrip ins Haus. Stattdessen durfte eher im urbanen Umfeld seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Aber keine Sorge, auch hier haben wir Reichweite, Ladegeschwindigkeit sowie das gesamte Auftreten des E-Autos genau unter die Lupe genommen.
Bevor wir in den Test des Elektroautos von Genesis eintauchen sei noch erwähnt, meine Eindrücke sind vollkommen subjektiv und spiegeln demnach nur meine eigene Meinung wider. Ich denke aber, dass die Informationen, Eindrücke und Fotos in diesem Artikel ihren Teil dazu beitragen können, um sich ein erstes Bild des vollelektrischen GV60 von Genesis zu verschaffen.
Wie immer gilt, somit auch bei diesem Test- und Erfahrungsbericht, sollten nach dem Lesen des Test- und Fahrberichts des Genesis GV60 Sport Plus AWD von deiner Seite noch Fragen offenstehen, einfach melden und ich versuche diese zu beantworten. Falls du deine Meinung zum GV60 mit anderen Leser:innen teilen magst, macht dir gerne die Kommentarfunktion unter dem Review zu Nutze.
Genesis GV60: Erstes Elektroauto der Premium-Marke auf eigener Plattform
Mit dem Genesis GV60 hat die Premium-Marke ihr zweites E-Auto vorgestellt. Allerdings das Erste, welche auf der eigenen vollelektrischen Plattform E-GMP (Electric-Global Modular Platform) aufbaut. Die neue Fahrzeugarchitektur wurde ursprünglich exklusiv von Hyundai entwickelt und dient als Unterbau für die E-Autos der Hyundai Submarke Ioniq. Wird aber nun auch von deren Premium-Marke Genesis genutzt. Damit wolle man den Aufbruch in Richtung Elektrifizierung der Marke unterstreichen.
Bei der Namensgebung des doch wegweisenden Elektroautos hat man sich Gedanken gemacht. So erläutert die Marke die Bezeichnung des Fahrzeugs wie folgt: „Das ‚G‘ in GV60 steht für Genesis, während das ‚V‘ für Vielseitigkeit steht. Die Zahl „60“ steht für die Position in der Genesis Modellreihe und macht den GV60 zu seinem bisher sportlichsten Fahrzeug.“
Dass der Premium-Ansatz der Marke innewohnt, daran gibt es wohl kein Zweifel. Auf den ersten Blick weiß dies der GV60 nicht in Gänze zu vermitteln. Mag aus meiner Sicht aber auch an der eher zu auffälligen Lackierung in São Paulo Lime liegen. Persönlich stehe ich eher auf gedeckte Farben und könnte mir diesen Farbton eher für einen E-Sportwagen gut vorstellen. Aber wie heißt es so schön, Geschmäcker sind verschieden.
Aber keine Sorge, die Marke bietet genügend Auswahl bei der Farbwahl des kompakten Stromers. Dieser ist in insgesamt elf Farben erhältlich, darunter vier brandneue Farben: São Paulo Lime, Hanauma Mint, Atacama Copper und Atacama Copper Matte. Bewusst habe man sich für den auffälligen Farbton in Lime-Optik entschieden, um den aktiven und dynamischen Charakter des Fahrzeugs zu unterstreichen. Nach außen wird das Ganze als „Kommunikationsfarbe“ beschrieben, was auch erklärt, warum man in Fahrzeugtests – On- wie Offline – immer São Paulo Lime sieht.
Aber ganz ehrlich, es kommt doch auf die inneren Werte an. Auch bei einem Elektroauto. Im Fall des 4.515 mm langen, 1.890 mm breiten sowie 1.580 mm hohen Hochleistungs-Elektro-Crossover im sportlich-schnittigen Coupé-Design wären das dann wohl eine Leistung von je 160 kW/ 218 PS an Vorder- und Hinterachse sowie einem maximalen Drehmoment von 700 Nm. Gepaart mit einer Reichweite von 466 Kilometer (WLTP kombiniert).
Damit steht dann aber auch der Genesis GV60 Sport Plus AWD vor einem. Die höchste Ausstattungsvariante des Elektroautos auf der E-GMP-Plattform. Darunter reihen sich noch der GV60 Premium mit einem 168 kW starken Elektromotor, Hinterradantrieb und einem Fokus auf maximale Reichweite ein. Sowie der GV60 Premium mit Sport Paket. Dieser setzt ebenfalls auf Allradantrieb, gespeist von zwei Elektromotoren (160 kW hinten / 74 kW vorn) – mit Abstrichen bei der Leistung.
Im Rahmen des Reviews beschränken wir uns jedoch auf den uns zur Verfügung gestellten Testwagen, welcher neben der Serienausstattung mit weiteren Paketen & Sonderausstattungen versehen war. Doch dazu in einem der späteren Abschnitte mehr.
Erster Eindruck: Eine Mischung zwischen sportlich und elegant
Abgesehen vom Farbton, das Thema hatten wir nun schon genug, vermag der Genesis GV60 durchaus ein elegantes Auftreten zu vermitteln. Gepaart mit ein wenig Sportlichkeit. Für mich eine durchaus passende Kombination. Auffällig ist sicherlich der Designansatz, welcher eher auf Rundung statt Ecken und Kanten setzt. Steht ihm allerdings. Auf den ersten Blick fällt die Front ins Auge. An sich sprechen die Fotos im Artikel für sich, mag aber auch nicht unerwähnt lassen, dass der Genesis GV60 trotz seines frischen Design-Ansatzes einige relevante Designelemente der Marke aufgreift.
Die Marke steht für ihr ikonisches Zwei-Linien-Design, welches sich auch beim GV60 zu präsentieren vermag. So bildet Frontgestaltung mit den charakteristischen Quad-Leuchten im Zwei-Linien-Design die passende Ergänzung zur elegant-voluminösen Karosserie, wie es die Premium-Marke von Hyundai zu vermitteln vermag. Ebenfalls greift der Stromer den charakteristischen Crest-Kühlergrill auf, welcher allerdings nach unten versetzt wurde. Was meiner Meinung nach deutlich sportlicher und dynamischer aussieht, als wenn dieser wie bei anderen Genesis-Modellen mit der Unterkante der Motorhaube abschließen würde.
Das Genesis Flügel-Emblem befindet sich mittig, auf der unteren Hälfte der Clamshell-Haube, bei der Motorhaube und Kotflügel aus einem einzigen massiven Blechstück geformt sind. Eben dieses minimalistische, rund wirkende, zurückhaltende Design zieht sich über das gesamte E-Fahrzeug hinweg und setzt nur an einzelnen Punkten einen Akzent. Übrigens tut diese Zurückhaltung dem sportlichen Auftreten des Stromers kein Abbruch.
So wirkt der GV60 äußerst muskulös und sorgt mit seiner gewölbten Oberfläche für einen breiten, kraftvollen Auftritt. Beim Dachprofil setzt der Genesis-Stromer auf einen coupéhafte-Ansatz, welcher am Fahrzeugheck in einem markanten Flügelspoiler endet. Durch den hintere Kotflügel bekommt das E-Auto nochmals optisch entsprechendes Volumen verliehen und unterstreicht somit das sportliche Erscheinungsbild. Ein wenig gewöhnungsbedürftig sind in diesem Zusammenhang – oder eher generell – die digitalen Seitenspiegel. Auf diese gehe ich in einem der folgenden Absätze nochmals ein.
Auch die Türgriffe, welche in Stäbchenform daherkommen und ausfahren, sobald man sich dem Fahrzeug nährt, wirken nicht gänzlich passend. Mir erscheinen diese ein wenig zu schmal, dafür, dass man eher ein kraftvolles Auftreten vermitteln möchte. Dem cW-Wert ist beides natürlich zuträglich.
Vollelektrisch durch den Alltag mit dem Genesis GV60 Sport Plus AWD
Das äußere Erscheinungsbild des Genesis GV60 haben wir nun zur Genüge auf uns wirken lassen. Steigen wir ein und fahren los. Oder lassen eben auch hier zunächst den Blick durch den Innenraum schweifen. Dabei fallen zwei Dinge sofort auf, die Bildschirme der digitalen Außenspiegel – zumindest auf annähernd gleicher Höhe wie diese und nicht wie beim Audi e-tron unterhalb der Fensterkante. Sowie die Glaskugel im mittleren Bereich des E-Autos.
Anspruch von Genesis war es, einen geräumigen und komfortablen Innenraum zu schaffen. Etwas, was durchaus gelungen ist, solange man im Fond Platz nimmt. In der zweiten Reihe wird es dann nicht ganz so bequem, insofern jemand mit meiner Körpergröße auf dem Fahrersitz Platz nimmt. Kommen wir auf die Glaskugel beziehungsweise die Crystal Sphere zurück, wie sie korrekterweise genannt wird. Diese soll als Bindeglied zwischen Fahrer und Fahrzeug dienen. Wurde bei mir aber auch stets zum Gesprächsgegenstand, was dies überhaupt sei.
Das verrate ich dir. Wird der GV60 gestartet, rotiert die Kugel und wird vom Designobjekt zur Shift-by-wire-Schaltung des Stromers. Hierdurch gelingt es der Premium-Marke zudem eine gewisse futuristische Note in den Innenraum einzubringen, passend zur Mobilität der Zukunft. In die man mit dem GV60 von Seiten Genesis starten möchte.
Untergebracht ist die Crystal Sphere in der Mittelkonsole, welche sich den fehlenden Antriebsstrang im Unterboden zunutze macht, um das Gefühl zu erwecken beinahe zu schweben. Neben der Schaltung findet man dort zudem den Zugriff auf das Infotainmentsystem – Connected Car Integrated Cockpit (ccIC) sowie die Möglichkeit, das eigene Smartphone in der induktiven Ladeschale unterzubringen.
Bleiben wir kurz beim Infotainmentsystem. Denn der GV60 ist das erste Genesis-Modell, das das Infotainmentsystem der nächsten Generation einsetzt. Dieses vereint Kombiinstrument und Navigation zu einem Panoramadisplay. Gleichzeitig werden die Inhalte von Kombiinstrument, Navigation und Head-Up-Display nahtlos miteinander verknüpft. In der Tat kann man auch als Laie die Verknüpfung der verschiedenen Displays erahnen. Unterscheidet sich meinem Empfinden nach nicht unbedingt in Hinblick des Angebots der eigenen Marktbegleiter.
Positiv hervorheben lässt sich aber sicherlich die Tatsache, dass man nachweislich Wert auf Nachhaltigkeit legt. Verschiedene Innenraumelemente werden aus umweltfreundlichen und recycelten Materialien hergestellt. Die Sitze, die Armlehnen an den Türen und an der Konsole sind aus pflanzenbasiertem Leder gefertigt. Die Sitzbezüge und Türverkleidungen sind aus speziellen Garnen gefertigt, die aus recycelten PET-Flaschen und Fischernetzen gewonnen werden.
Die Seitenspiegel hatte ich als eine Besonderheit im GV60 bereits erwähnt. Wird aber noch durch weitere Spielereien und einzigartige Ansätze begleitet. Ein Beispiel, welches zu nennen ist, ist Face Connect. Hierbei handelt es sich um eine Gesichtserkennungsfunktion, mit der Türen ohne Fahrzeugschlüssel ver- oder entriegelt werden können. Der Fahrer muss lediglich den Türgriff berühren und sein Gesicht der in der B-Säule befindlichen Kamera zuwenden. Auch Head-Up-Display (HUD), der Fahrersitz, das Lenkrad, die Seitenspiegel und die Infotainment-Einstellungen stellen sich je nach erkanntem Gesicht entsprechend auf den Fahrer ein.
Tür öffnen per Face ID würde ich noch als Spielerei abtun, die ich nicht unbedingt brauch. Den Luxus zu haben, dass sich das E-Fahrzeug voll auf dich einstellt, nur über den Blick in die Kamera, das ist schon eine feine Sache. Nun blicken wir noch schnell unter die Haube, bevor wir uns an Reichweite, Verbrauch und Lademöglichkeiten machen.
Das Hochleistungsmodell – der GV 60 Sport Plus AWD – verfügt über zwei 160-kW-Motoren für die Vorder- und Hinterräder, die eine Gesamtleistung von 320 kW, ein maximales Drehmoment von 700 Nm und eine maximale Reichweite von 466 km nach WLTP kombiniert liefern. Allen gleich ist der 77,4 kWh große Lithium-Ionen-Akku im Unterboden des E-Fahrzeugs.
Das Modell mit der höchsten Leistung besitzt neben zwei gleichstarken E-Motoren zudem noch einen „Boost“-Knopf am Lenkrad. So lässt sich wie gewohnt links durch die unterschiedlichen Fahrmodi schalten, wohingegen der rechte Button zusätzliche Leistung für 10 Sekunden bereitstellt. Damit beschleunigt der Stromer in 4,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist dann bei 235 km/h erreicht. Ein Drift-Modus hat der GV60 ebenfalls im Angebot. Diesen habe ich allerdings nicht getestet, da einfach kein Bedarf dafür vorhanden ist.
Reichweite, Verbrauch und Lademöglichkeiten im Blick
In den vorherigen Abschnitten bin ich nun schon auf einige Aspekte des vollelektrischen Fahrens mit Genesis GV60 eingegangen. Was man anmerken kann, schon zu diesem Zeitpunkt, ist, dass er durchaus zu überzeugen weiß. Jetzt gilt es, dass wir das Thema Laden noch ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. Zunächst die Fakten meines Testfahrzeugs.
Allradantrieb mit 320 kW/ 490 PS Leistung, bei max. Drehmoment von 700 Nm
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,0 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h
77,4 kWh-Lithium Ionen-Akku (brutto)
Energieverbrauch auf 100 km (kombiniert) 19,1 kWh/ 100 km
Reichweite (kombiniert) 466 km nach WLTP
0 g/km CO2-Emissionen, kombiniert
Gefahren wurde der Genesis GV60 Sport Plus AWD sowohl bei gefühlt molligen Temperaturen von um die zehn bis 15 Grad Celsius, als auch deutlich unter der minus zehn Grad Celsius-Marke. All dies übt natürlich seinen Einfluss auf den Energieverbrauch, Ladegeschwindigkeit und Co. aus. Nur, um das Ergebnis entsprechend einzuordnen. Da im Testzeitraum keine weitere Dienstfahrt anstand, kamen nur ein paar hundert Kilometer auf dem Tacho zusammen. Dennoch ausreichend genug, um ein erstes Urteil zu fällen.
Zu lesen war ein Verbrauch von um die 22,1- 24,3 kWh/ 100 km – je nach dem wie lang die jeweilige Tagesstrecke war, die zurückgelegt wurde. Hier hat sich entsprechend gezeigt, dass gerade Kurzstrecken auf den Energieverbrauch ihre Auswirkung gezeigt haben. Die Masse des Fahrzeugs mag natürlich zunächst auch einmal in Bewegung versetzt werden. Bei Sprints, insbesondere im Zusammenspiel mit der Boost-Funktion, war dann auch mal schnell die 30 kWh-Grenze angekratzt. Hier wusste man aber, wie der Energiemehrverbrauch zustande kam.
Fehlende Energie kann natürlich über AC- und DC-Ladefunktion nachgeladen werden. Dazu gleich mehr. Aber auch in puncto Rekuperation muss sich der GV60 von Genesis nicht verstecken. Die Steuerung der Rekuperationsstufe erfolgt über die Paddles am Lenkrad und das vierstufig. Damit ist es möglich den Stromer komplett gleiten zu lassen oder bis auf null herunter zubremsen, nur über die Kraft der Rekuperation.
Mit dem angegebenen Energieverbrauch hat man sich durchaus über den Angaben aus dem technischen Datenblatt bewegt. Allerdings kam ich nicht an die Energieverbrauchswerte (teils deutlich höher), die ich in anderen Testberichten herauslesen konnte, heran. Insofern würde ich, auch aufgrund der äußeren Einflüsse, die Verbrauchswerte des Genesis GV60 als annehmbar, mit leichten Abstrichen bewerten. So oder so, irgendwann geht jedem E-Auto die Energie aus. Hier profitiert der Genesis-Stromer dann ganz klar von der Hyundai-Plattform mit 800-Volt-Technologie.
Die schnellstmögliche Lademöglichkeit bieten somit Gleichstrom-Lader mit 350 kW-Ladeleistung. In gerade einmal 16 Minuten wird der Akku von zehn auf 80 Prozent geladen. Eine Ansage. Anders ausgedrückt: Unter fünf Minuten an einer Schnellladesäule lädt der Genesis GV60 Strom für gut 100 Kilometer Reichweite gemäß WLTP nach. Vorausgesetzt, der GV60 nutzt die Batteriekonditionierungsfunktion, welche die Batterietemperatur steuert und so für optimale Ladebedingungen sorgt.
An den 350 kW-Lader haben wir es leider nicht geschafft. Blicken hier aber auf den ADAC die zu verstehen geben: „Die durchschnittliche Ladeleistung lag bei der ADAC Messung bei enormen 192 kW“. Die Auswertungen aus der EVDatabase ergeben gar eine konstante Ladegeschwindigkeit von 200 kW, bei einem Peak von 233 kW. Kann sich sehen lassen.
Wie man es bereits von den Konzerngeschwister Hyundai IONIQ 5 und dem KIA EV6 kennt, ist der Genesis GV60 ebenfalls in der Lage Energie aus seinem Lithium-Ionen-Akku wieder abzugeben. Seine integrierte Ladekontrolleinheit (Integrated Charging Control Unit, ICCU) beinhaltet eine „Vehicle-to-Load“-Funktion (V2L). Diese ermöglicht es, Strom mit einer Leistung von bis zu 3,6 kW aus der Fahrzeugbatterie zu entnehmen. Dazu wird der Ladeanschluss des GV60 durch einen einfachen Adapter in eine Steckdose verwandelt. Über diesen Stromanschluss können sowohl Haushaltsgeräte betrieben als auch andere Elektroautos aufgeladen werden.
Genesis GV60: Preise & Förderung durch Umweltbonus
Sollten dich die bisherigen Eindrücke des Elektro-Crossover im sportlich-schnittigen Coupé-Design überzeugt haben, dann ist es nun wohl an der Zeit einen Blick auf die Preise zu werfen. Auch ob die Förderung durch den Umweltbonus für das Elektroauto von Genesis eine Option ist, will ich nicht unbeachtet lassen.
Der Umweltbonus E-Auto erfuhr zum 01. Januar 2023 eine Schärfung. Seit dem konzentriert sich die Förderung für elektrische Fahrzeuge nur noch auf Kraftfahrzeuge, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben. Dies bedeutet konkret, dass nur noch batterie- und brennstoffzellenbetriebene Fahrzeuge mit dem staatlichen Umweltbonus gefördert werden. Hierdurch reduziert sich die Förderung von E-Autos maßgeblich.
Konkret wird der Kauf von reinen Elektroautos (batterie- oder brennstoffzellenbetrieben) seit Januar 2023, je nach Kaufpreis, mit 3.000 bis 4.500 Euro bezuschusst, so das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Ab dem 1.9.2023 werde der Kreis der Antragsberechtigten zudem auf Privatpersonen begrenzt. Für E-Autos über 45.000 Euro Nettolistenpreis entfällt der Umweltbonus ab dem 1. Januar 2024 vollständig.
Hierbei handelt es sich um die Brutto-Listenpreise der GV60 Varianten, abgerufen am 11. Februar 2023. Preislich war der Testwagen bei 86.075 Euro eingepreist. Dieser setzt, wie bereits erwähnt, auf der leistungsstärksten Allrad-Variante Sport Plus AWD auf. Ist zusätzlich noch mit dem Technikpaket, Sitzpaket Komfort für erste und zweite Sitzreihe, Performance Nappaleder Sitzpaket, dem Outdoor Paket sowie dem Bang & Olufsen Audiosystem, Panoramadach und den digitalen Außenspiegel ausgestattet. Ebenfalls schlug die Sonderlackierung mit einem Aufpreis zu buche.
Umweltbonus gibt es dennoch. Denn der Nettolistenpreis liegt unter der magischen 65.000 Euro-Grenze der Bafa. Sprich, eine Kaufprämie in Höhe von 4.500 Euro wäre möglich für den Genesis GV60 Sport Plus AWD. Stand Februar 2023 wohlgemerkt.
Fazit zum Test des Genesis GV60 Sport Plus AWD
Der Genesis GV60, als Einstiegsstromer der Marke, macht einiges richtig. Lassen wir die gewöhnungsbedürftige Farbe sowie die optionalen digitalen Außenspiegel mal außen vor, bekommt man ein E-Auto zu sehen, welches durchaus als sportlich, elegant durchgehen kann. Insbesondere der Innenraum überzeugt durch seinen minimalistischen, aufgeräumten Ansatz, mit Details wie der Crystal Sphere als Blickfang im Zentrum der Mittelkonsole.
Auch gefällt die runde, reduzierte Form im äußeren Erscheinungsbild, welche durch gezielte Details, wie die wuchtige Schulterpartie in Szene gesetzt wird. Die Tatsache, dass der Kühlergrill bei diesem Modell bewusst nach unten gesetzt wurde und somit ein anderes, nicht unbedingt Genesis übliches Erscheinungsbild formt, hat mich zumindest angesprochen. Wobei der Vergleich zu den anderen Stromer der Marke nicht gänzlich fair erscheint, aufgrund der Eingruppierung im eigenen Portfolio.
Dennoch macht dies den Genesis GV60 Sport Plus AWD interessant. Da er teilweise eben doch mit der Historie der Marke bricht, diese für sich neu formt, ordnet und vor allem einordnet. In puncto Energieverbrauch muss man allerdings noch eine Schippe nachlegen. Da schneiden die Konzern-Geschwister IONIQ 5 von Hyundai und EV6 von KIA doch besser ab. Wobei man beim (Schnell-)laden definitiv nichts verkehrt macht mit dem GV60, 800-Volt-Technologie sei Dank.
In meinen Augen ein durchaus sportlicher, kompakter Elektro-Crossover mit dem gewissen Etwas von Luxus. Genügend Platz im Innenraum, selbst für große Menschen. Beim Frunk (20 Liter) könnte man sicher noch mehr herausholen. Wobei es fürs Ladekabel reicht und auch der Boost-Mode hat seinen Freund in mir gefunden. Jedoch im Alltag wohl weniger Einsatz finden würde.
Wenn du die Möglichkeit hast. Einsteigen, losfahren und berichten was du davon hältst? Ansonsten interessiert mich natürlich auch deine Meinung zum Genesis GV60 und bin gespannt, ob ich dir deine Fragen beantworten kann.
Disclaimer
Der Genesis GV60 Sport Plus AWD wurde uns für diesen Testbericht kostenfrei, für den Zeitraum von zwei Wochen zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unsere hier geschriebene ehrliche Meinung.
Der Beitrag Genesis GV60 Sport Plus AWD: Test, Eindrücke & Erfahrungen erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.