Stellantis teilt Rekordergebnis für 2022 mit
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Der 14 Marken umfassende Autokonzern Stellantis hat für das Gesamtjahr 2022 Rekordergebnisse mit einem Nettogewinn von 16,8 Milliarden Euro und einem angepassten operativen Ergebnis von 23,3 Milliarden Euro erzielt. Gleichzeitig habe Stellantis große Fortschritte bei der Umsetzung des Strategieplans Dare Forward 2030 gemacht, so das Unternehmen in einer aktuellen Mitteilung: In einer für die Branche entscheidenden Zeit will das Unternehmen an Dynamik in den Bereichen Elektrifizierung, Software-Entwicklung und vertikale Integration zugelegt haben.
„Zusätzlich zu unseren Rekord-Finanzergebnissen und der konzentrierten Umsetzung unseres Strategieplans Dare Forward 2030 haben wir auch die Wirksamkeit unserer Elektrifizierungsstrategie in Europa unter Beweis gestellt“, so Carlos Tavares, CEO von Stellantis. Der Konzern habe jetzt die Technologie, die Produkte, die Rohstoffe und das gesamte Batterie-Ökosystem, um die gleiche transformative Reise in Nordamerika zu unternehmen – beginnend mit den ersten vollelektrischen Ram- und Jeep-Fahrzeugen ab 2023 bzw. 2024.
Der Strategieplan Dare Forward 2030 wurde im März 2022 verabschiedet und basiert auf drei Grundpfeilern, durch die Stellantis seine Finanzziele erreichen will, den Nettoumsatz bis 2023 (im Vergleich zu 2021) auf 300 Milliarden Euro zu verdoppeln und gleichzeitig im gesamten Jahrzehnt zweistellige Margen aufrechtzuerhalten.
Stellantis strebt bis 2038 Netto-Null-CO2-Emissionen an. Zwischenziel ist eine Halbierung des CO2-Ausstoßes bis 2030 gegenüber 2021. Im Jahr 2022 reduzierte das Unternehmen den CO2-Fußabdruck seiner Industrie- und Immobilienanlagen (Scopes 1 und 2) laut eigener Aussage um 11 Prozent. Auf dem Weg zur Steigerung der Kundenzufriedenheit erreichte Stellantis drei Monate nach Lieferung an den Endkunden eine Reduzierung der Fahrzeugmängelraten um 30 Prozent. Alle wichtigen HR-Prozesse des Unternehmens seien an Verpflichtungen zu Vielfalt und Inklusion ausgerichtet worden, 27 Prozent der Führungspositionen seien jetzt von Frauen besetzt, wobei bis 2025 ein Anteil von 30 Prozent angestrebt wird.
41 Prozent mehr Elektroautos
Der Schub bei der Elektrifizierung von Stellantis beschleunigte sich mit einem Anstieg der weltweiten Verkäufe von rein batterie-elektrischen Fahrzeugen (BEV) um 41 Prozent im Jahresvergleich auf 288.000 Fahrzeuge im Jahr 2022. Mit derzeit 23 Elektroauto-Modellen auf dem Markt soll sich das Portfolio bis Ende 2024 auf 47 E-Modelle mehr als verdoppeln. Das Ziel sei, bis 2030 weltweit mehr als 75 Elektro-Modelle auf dem Markt zu haben und einen weltweiten E-Auto-Absatz von 5 Millionen Einheiten zu erreichen.
Insbesondere die Marke Jeep enthüllte die erste Phase ihrer E-Offensive mit der Einführung des Jeep Avenger, dem allerersten vollelektrischen Jeep-SUV und Europäischem „Auto des Jahres 2023“. Außerdem wurden der vollelektrische Jeep Recon und der Wagoneer S vorgestellt, die beide für den nordamerikanischen und andere wichtige globale Märkte bestimmt sind. Die Marke Ram folgte und stellte Anfang des Monats ihre mit Spannung erwartete brandneue, vollelektrische Produktionsversion Ram 1500 REV vor, die im 4. Quartal 2024 erhältlich sein soll.
Stellantis ist die Nummer eins beim Absatz von rein-elektrischen Nutzfahrzeugen in der EU30 und die Nummer zwei in der EU30 beim Gesamtabsatz von rein-elektrischen Fahrzeugen, mit dem neuen Fiat 500 Elektro als meistverkauftem Elektroauto in Italien und dem Peugeot e-208 als Nummer eins in Frankreich. Das Unternehmen ist in den USA die Nummer eins beim Verkauf von Plug-in-Hybriden (PHEV), wobei der Jeep Wrangler 4xe sowohl in den USA als auch in Kanada die Nummer eins unter den Teilzeitstromern ist.
Das Unternehmen hat bereits Standorte für fünf Batteriefabriken (drei in Europa und zwei in Nordamerika) mit Automotive Cells Company, Samsung SDI und LG Energy Solution bestätigt. Da die vertikale Integration von Rohstoffen weiterhin im Fokus steht, wurden separate Vereinbarungen mit Vulcan Energy, Controlled Thermal Resources, Alliance Nickel Limited (ehemals GME Resources Limited), Element 25 und Terrafame unterzeichnet.
Stellantis hat auch Flugtaxis und Wasserstoff im Blick
Stellantis hat auch seine strategische Partnerschaft mit Archer vertieft und Pläne zur gemeinsamen Herstellung von Midnight angekündigt, dem elektrischen vertikalen Start- und Lande-Flugzeug (eVTOL), mit dem die Verkehrsbelastung in Städten verringert werden soll. Um die Entwicklung seiner wasserstoffbetriebenen Angebote zu beschleunigen, kündigte das Unternehmen Pläne zum Erwerb einer Beteiligung an Symbio an, einem weltweit führenden Unternehmen für emissionsfreie Wasserstoffmobilität. Darüber hinaus tätigte Stellantis Ventures zehn Start-up-Investitionen. Drei Projekte sollen 2023 gestartet werden.
Fortschritte habe Stellantis beim Thema Software gemacht, was durch die Partnerschaften mit Amazon, Foxconn und Qualcomm, die Einstellung von mehr als 1500 Software-Ingenieuren und die rund 700 Absolventen der Software and Data Academy ermöglicht worden sei. Unterdessen schreite auch die Entwicklung der Softwareplattformen STLA Brain, STLA SmartCockpit und STLA AutoDrive voran. Straßentests mit Prototypen sollen in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 beginnen, mit dem Beginn der Technologieproduktion Ende 2024. Mit der Übernahme von aiMotive will Stellantis seine Kerntechnologie für künstliche Intelligenz und autonomes Fahren verbessert haben. Die Akquisition ergänze die bestehende Arbeit mit BMW und Waymo.
Die Software-Wachstumsstrategie sei auf gutem Weg, ihre Ziele für 2030 von 20 Milliarden Euro Nettoumsatz und rund 40 Prozent Bruttomarge zu erreichen, da das Geschäft im Jahr 2022 gegenüber 2021 um 25 Prozent gewachsen sei. Am Ende des Jahres umfasste das Volumen der monetarisierbaren vernetzten Fahrzeuge von Stellantis (basierend auf dem 5-Jahres-Car-Parc) rund 13 Millionen Fahrzeuge. Das Ziel sind rund 34 Millionen Fahrzeuge bis 2030. STLA Brain und Standardisierungsbemühungen von Legacy-Systemen und -Lösungen sollen dafür sorgen, die Zahl an Steuergeräten pro Fahrzeug um mehr als 50 Prozent deutlich zu reduzieren.
Was Stellantis, hervorgegangen aus der Fusion von Fiat-Chrysler und PSA, in seinen ersten zwei Jahren demonstriert hat, ist laut eigener Aussage nur „ein kleiner Vorgeschmack“ auf die großen Auswirkungen, die das Unternehmen auf die Mobilitäts-Ökosysteme der Zukunft haben will. Man darf also gespannt sein.
Quelle: Stellantis – Pressemitteilung vom 22.02.2023
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