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Wo sind eigentlich die kleinen Elektroautos?

Wo sind eigentlich die kleinen Elektroautos?

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Die New York Times hat sich in einem kürzlich veröffentlichten Artikel gefragt, wie umweltfreundlich elektrisch betriebene SUV- und Pickup Trucks sind. Besonders in den USA kommen immer mehr dieser riesigen Fahrzeuge auf den Markt. Aber auch in Europa sind die meisten E-Autos zu groß und zu teuer.

Elektrisch betriebene Fahrzeuge sind energieeffizienter. Da sind sich die Experten einig. So argumentiert die New York Times in dem Artikel, dass ein Ford F-150 Lightning bis zu 50 Prozent weniger Treibhausgase produziert als ein vergleichbarer Pickup mit Verbrennungsmotor. Natürlich kommt es dabei auch darauf an, wie der Strom hergestellt wird. Energie aus erneuerbaren Quellen ist natürlich viel umweltfreundlicher als Strom aus Kohle oder Gas. Die Produktion der Batterie wird häufig gerne als Argument gegen elektrische Fahrzeuge genutzt. Wird die hohe Energie in der Produktion der Batterie im Lebenszyklus des Autos durch die Einsparungen beim Fahren wieder ausgeglichen? Und was ist mit den ethischen Bedenken bei der Förderung benötigter seltener Rohstoffe? Eine schwierige Diskussion, in der die Batterie zwar in den meisten Bereichen die Nase vorne hat – an der sich die Experten noch lange reiben werden. Hier geht es aber vor allem um ein anderes Problem.

Zurück in die USA. Bis 2025 prophezeien Experten, wird der Markt in den USA zu 78 Prozent aus den beliebten und beleibten SUVs und Trucks bestehen. Neben dem Ford F150 Lightning und dem Rivian R1T kommen immer mehr elektrische Pickups auf den Markt. Zuletzt hat Dodge den Ram 1500 REV vorgestellt. Der Hummer EV stellt mit seinen Leistungs- und Fahrzeugdaten sowieso alles in den Schatten. Bis zu 1000 PS in einem Fahrzeug, dass über 4 Tonnen wiegt, verlangen natürlich ordentlich Energie. Alleine die verbauten Batterien mit mehr als 200 kWh Kapazität wiegen um die 900 kg. Der ADAC gibt für diesen Wahnsinn auf Rädern einen Verbrauch von 36 kWh auf 100 Kilometer an. Bei meinem aktuellen Ladetarif von 0,60 Euro würde mich der Hummer EV auf 100 km locker doppelt so viel kosten wie ein Audi A6 3.0 TDI mit 7 Litern Diesel an der Zapfsäule. Die negativen Effekte der elektrischen Antriebe kommen in diesen großen, schweren Autos besonders zum Tragen. Oder andersrum gesagt: Elektromobilität ist in kleinen leichten und sparsamen Fahrzeugen am effizientesten. Doch wo sind die?

Wo bleiben Stromer fürs Einstiegssegment?

Damit sind wir wieder in Europa. Natürlich gibt es kompakte Elektroautos mit kleinem Akku. Der Renault Zoe war lange Zeit ein Vorreiter in diesem Segment. Auch Fiat 500 Elektro, der Dacia Spring oder mein geliebter VW e-up! gehören dazu. Doch im Vergleich zum Verbrenner ist die Auswahl um einiges überschaubarer. Viele Hersteller lassen noch die Finger von dem Segment. Und die vorhandenen Fahrzeuge kosten im Vergleich zu ihren benzinbetriebenen Zwillingen um einiges mehr. Denn die Batterietechnik ist eben noch teuer. Damit sind Autos für viele Menschen nicht attraktiv.

Deshalb stecken die Hersteller ihre Entwicklung lieber in ein Fahrzeug, das ohnehin hochpreisig ist und bessere Margen verspricht. Diese Premium Modelle wiederum sind größer und schwerer. Da hilft auch die beste Aerodynamik eines Mercedes EQS nur bedingt, wenn er einen 108 kWh Akku und 2,5 Tonnen mit sich rumschleppt. Tesla hat diese Strategie von Anfang an verfolgt. Gestartet in der Oberklasse mit dem Model S will man die Erfolge der Firma und Fortschritte in der Entwicklung nutzen, um kleinere Fahrzeuge für den Massenmarkt zu bauen. Weiter als bis zur Mittelklasse ist man mit dem Model 3 bisher aber noch nicht gekommen.

Eine Studie von Bloomberg NEF (aus dem Jahr 2021) besagt, dass ab 2027 die Produktion eines batterieelektrischen Autos günstiger wird als die eines Verbrenners. Als Gründe wird die fortschreitende Entwicklung in der Batterietechnik genannt, die Batterien in den kommenden Jahren um mehr als die Hälfte günstiger machen werden. Auch Synergieeffekte in der Produktion und höhere Stückzahlen werden die Preise senken. Diese Entwicklung beginnt laut der Studie ebenfalls bei größeren Fahrzeugen. Vans und Transporter werden zuerst kosteneffizienter zu produzieren sein, dann die Mittelklasse bis schließlich auch Kleinwagen mit Batterie billiger sein werden als der Verbrenner.

Wir beobachten also eine logische und nachvollziehbare Entwicklung. Für die meisten Menschen mit dem Wunsch, sich auf ein elektrisches Fahrzeug einzustellen bedeutet das allerdings: Vielleicht ist die Zeit noch nicht reif. Vom langsamen Ausbau der Ladeinfrastruktur wollen wir jetzt gar nicht erst anfangen. Für uns Fans von Elektromobilität bedeutet das vor allem, dass es weiter spannend bleibt. Die Meinung in den USA übrigens ist gespalten.

Die New York Times schließt mit dem Fazit, dass es viele Experten gibt, die davon ausgehen, die E-Auto-Revolution sei ein Grund, das Konzept von Mobilität grundsätzlich zu überdenken. Andere sagen, es sei wohl das beste, dem Markt einfach das zu geben, was er wolle: Den Hummer EV und seine Mitstreiter.

Quellen: New York Times – Just How Good for the Planet Is That Big Electric Pickup Truck? / Transport & Environment – EVs will be cheaper than petrol cars in all segments by 2027, BNEF analysis finds / ADAC – GMC Hummer EV: Testfahrt im Elektro-Pickup der Superlative

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