EU-Entscheidung: Hintertür für E-Fuels bleibt offen
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Auch wenn die EU nun eine Hintertür für E-Fuels offen lässt, ist es laut Renault-Chef Luca De Meo nicht die Sicherung der Zukunft für den Verbrennungsmotor. Dafür sei es wahrscheinlich zu spät, sagt er gegenüber Politico.eu mit Blick in Richtung Deutschland. Die Bundesregierung hatte hartnäckig darauf hingewirkt, dass auch die Zulassung von Neufahrzeugen, die mit E-Fuels betrieben werden können, nach 2035 noch möglich sein soll. Italien, Polen, Bulgarien und Tschechien unterstützten dieses Anliegen. Laut Italiens Premierministerin Giorgia Meloni sei das Verbrennerverbot zu ideologisch und würde nicht nur Italien in die Deindustrialisierung treiben.
E-Fuels seien nur eine Nischenlösung, weil „die Produktion noch minimal ist und die Industrie die Lieferketten erst aufbauen muss, aber sie sind eine Chance“, sagte De Meo demnach jedoch. Allerdings glaube er nicht daran, dass dies an der bereits auf breiter Basis eingeschlagenen Entwicklung hin zur Elektromobilität etwas ändern werde. Der Trend weg vom Motor sei unumkehrbar, da die Zulieferer, die in ganz Europa Zehntausende von Mitarbeitern beschäftigen. sich vom Verbrennungsmotor abwenden, führt De Meo aus. „Niemand entwickelt in Europa von Grund auf einen neuen Verbrennungsmotor. Das ganze Geld fließt in die Elektro- oder Wasserstofftechnologie“, ist er überzeugt. Allerdings begrüßt der Renault-Chef, dass die EU eine gewisse Technologieoffenheit ermöglicht. „Die EU-Emissionsvorschriften sollten den Autoherstellern nicht vorschreiben, wie sie das Null-Emissionsziel im Jahr 2035 erreichen“, zitiert Politico seine Meinung.
Viel wichtiger, als nun neue Energie in Verbrennungsmotoren zu stecken, sei es laut De Meo, nun den Rückstand auf China schnell wieder aufzuholen. Bei der Batterietechnologie seien die Asiaten den europäischen Firmen derzeit um ein ganzes Jahrzehnt voraus. Renault gehört zu den Autoherstellern, die eigentlich eine längere Übergangszeit als bis 2035 haben wollten, um auf klimaneutrale Antriebe umzustellen. Viele andere Hersteller verfolgen schon deutlich länger einen auf E-Mobilität fokussierten Kurs.
Die FDP in Deutschland feiert sich indes selbst für die nun durchgeboxte Anpassung der EU-Pläne. „Es wäre absurd, die Technik des Verbrennungsmotors in Europa zu begraben und das Potenzial synthetischer Kraftstoffe nicht voll zu nutzen“, zitieren die Liberalen Verkehrsminister Volker Wissing auf LinkedIn. „Wir sichern Europa Chancen, indem wir wichtige Optionen einer klimaneutralen Mobilität erhalten“, ist die FDP überzeugt.
Quelle: Politico – „Renault CEO’s message to Germany: Car engines are dying, the future is electric“
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