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Simon Scherzer: Renault legt alle Details zum Kangoo E-Tech Electric offen

Simon Scherzer: Renault legt alle Details zum Kangoo E-Tech Electric offen

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In der aktuellen Podcast-Folge geht es um einen Elektro-Hochdach-Kombi, den Renault Kangoo E-Tech Electric, also die rein elektrische Variante des Kangoo, der 2021 neu aufgelegt wurde, jetzt 2023 rein elektrisch daherkommt in zwei unterschiedlichen Ausstattungslinien. Einmal für Kommunen, einmal für Familien, die mit dem Stromer unterwegs sein wollen.

Ich konnte ihn in der Nähe von Köln Probefahren, habe mich danach mit dem Produktmanager Simon Scherzer an einen Tisch gesetzt und mich mit diesem über den Kangoo E-Tech Electric ausgetauscht. Entschuldigt die Störgeräusche im Hintergrund, wie das eben so ist, wenn viele Kolleg:innen zusammenkommen, um das Fahrzeug kennenzulernen, geht es nicht so ganz leise zu, aber die Inhalte kommen, glaube ich, relativ gut rüber.

Wir gehen rein ins Gespräch mit Simon. Viel Freude damit. Nach der eingebetteten Folge gibt’s das Transkript, mit allen Informationen, zum Nachlesen.

Gerne kannst du mir auch Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Hörer des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

Transkript zu Renault legt alle Details zum Kangoo E-Tech Electric offen

Sebastian

Hi Simon, vielen Dank, dass du dir heute die Zeit nimmst, dass wir uns ein wenig über den Kangoo E-Tech Electric unterhalten, der 2023 jetzt auch als reine E-Variante auf den Markt kommt. Ist insofern eine Neuigkeit, als der Kangoo an sich schon mal für die Industrie da war 2012. Jetzt 2022, 2023 kommt er auch für die Familie, Großstadt auf den Markt. Bevor wir da einsteigen und ein wenig über das Fahrzeug erfahren, stelle ich doch gerne mal kurz selbst vor.

Simon Scherzer

Hallo zusammen. Hi Sebastian, ich bin Simon. Ich bin Produktmanager bei Renault seit 2022, seit November. Habe vorher schon verschiedene Positionen bei Renault gemacht und kümmere mich als Produktmanager um den Kangoo in der Pkw-Variante, sowohl E-Tech als auch ICE, also den Verbrenner.

Sebastian

Wunderbar, also haben wir einen Experten auf der anderen Seite des Mikrofons sitzen. Über den Begriff E-Tech hatten wir es bereits im Vorgespräch kurz. Das steht, wofür oder was ordnet ihr darunter ein?

Simon Scherzer

Ja genau, bei Renault bedeutet E-Tech erst mal, dass es sämtliche Fahrzeuge mit alternativen Antrieben sind. Das heißt, wir reden hier von Plug-in-Hybriden oder vom Full-Hybrid. Die gibt es jetzt beim Kangoo nicht. Beim Kangoo haben wir die vollelektrische Variante, deswegen dann Kangoo E-Tech Electric.

Sebastian

Ja, erklärt es auf jeden Fall. Jetzt das Modell, so wie er draußen steht, wie wir ihn jetzt hier gesehen haben, den gibt es in der Verbrenner-Variante schon ein Stück weit länger. Jetzt habt ihr ihn, glaube ich, 2022, 2023 auf die Straße gebracht als E-Auto, oder?

Simon Scherzer

Genau, den Kangoo an sich, den gibt es wirklich schon seit ’97 und der Kangoo 3 wurde in der Verbrenner-Variante 2021 eingeführt als Nutzfahrzeug und als Pkw. 2022 kam dann erst das Nutzfahrzeug als E-Tech-Variante und jetzt Ende letzten Jahres im Dezember haben wir die Kaufantragsöffnung für die Pkw-Variante als Electric.

Sebastian

Ja, sehr schön. Danke für den Überblick. Den Kangoo an sich, den Kangoo, den gab es aber auch schon mal vorher in der elektrifizierten Variante oder rein elektrisch.

Simon Scherzer

Genau.

Sebastian

Das ist aber auch schon ein paar Jahre her, wenn ich mich richtig entsinne.

Simon Scherzer

Genau, also den Pkw gab es nie als elektrische Variante bisher. Das ist jetzt neu. Vorher gab es schon mal Konzeptfahrzeuge, die auch als Pkw gedacht waren, aber als marktreife Variante gibt es seit 2011 den Kangoo ZE, hieß er damals noch, allerdings auch noch mit einer kleinen Batterie und ich glaube 170 Kilometer Reichweite, nach NEFZ waren es damals, da hat sich jetzt deutlich was getan und die neue Variante basiert dann auf dem Kangoo 3 und nicht mehr auf dem Kangoo 2.

Sebastian

Jetzt haben wir die eine Veränderung, dass wir nicht mehr in NEFZ messen, sondern in WLTP und Reichweite darüber hinaus hat sich dennoch einiges getan. Kannst du den Kangoo E-Tech dann auch ein Stück weit einordnen, wo dieser sich jetzt aktuell bewegt von seinen Werten her?

Simon Scherzer

Klar, man muss immer berücksichtigen bei dem Thema, das wir hier ein großes Fahrzeug haben, was auf Praktikabilität und Raumangebot ausgelegt ist. Das heißt, wir haben eine Hochdach-Kombi, dementsprechend ist der Verbrauch auch nicht zu vergleichen mit, ich wähle jetzt beispielsweise, Megane E-Tech Electric ist, der letztes Jahr auf den Markt gekommen ist. Das führt dann dazu, dass wir bei einer 45 Kilowattstunden-Batterie eine wettbewerbsfähige Reichweite von 285 Kilometer haben nach WLTP. Das ist auch vergleichbar mit dem Wettbewerb. Wenn wir uns den WLTP City-Zyklus anschauen, dann ist es sogar so, dass wir auf 340 Kilometer kommen.

Renault
Sebastian

Und ihr gebt auch das Heft da so ein Stück weit in die Hand von Fahrer:in indem ihr da, ich glaube, zwei Fahrmodi anbietet, drei Rekuperationsstufen. Vielleicht kannst du das auch ein Stück weit für uns einordnen, was das bedeutet. Gerade bei den Fahrmodi gab es auch Abstufungen oder Eingriffe, dass wir da auch ein Verständnis dafür bekommen.

Simon Scherzer

Prinzipiell ist es so, das Auto fährt sich wie eine klassische Automatik mit einem Einganggetriebe. Wir haben dann die Option, die Leistung, die sonst bei 122 PS liegt, mit dem Eco-Modus, das ist einfach ein Schalter am Armaturenbrett, auf 75 PS zu drosseln. Dann ist es auch so, dass die Höchstgeschwindigkeit nicht mehr bei 130 km/h liegt, sondern bei 110 km/h. Ich sage mal so, optimal für den innerstädtischen Bereich, weil hier möchte ich meine Reichweite optimieren und muss nicht irgendwie Langstrecke fahren, höhere Geschwindigkeiten erreichen. Das, denke ich, passt ziemlich gut.

Sebastian

Die Rekuperationsstufen hatten wir, die kenne ich jetzt auch oder die gibt es bei verschiedensten E-Auto-Modellen mittlerweile. Da habt ihr jetzt aber drei Stufen, die ich einschalten kann. Wir sind den jetzt auch Probegefahren vor unserem Gespräch hier. Ich habe da sehr wenig Unterschiede gespürt und auch dieses klassische One-Pedal-Feeling, was man jetzt von vielen Marktbegleitern von euch kennt, das fehlt mir da ein Stück weit. Du hast vorhin in dem Pressegespräch einen schönen Vergleich gebracht, wie man die einordnet ungefähr. Vielleicht kannst du das gerade hier noch mal wiederholen.

Simon Scherzer

Gerne. Erst mal ist es so, dass durch diesen B-Modus, wie er sich bei den Fahrzeugen nennt, die Rekuperationsstufen dann, dass die Batterie wieder geladen wird. Wenn die Batterie voll ist, ist es sowieso, dieser Modus steht nicht zur vollen Verfügung. Prinzipiell ist es dann so gedacht, dass ich diese drei Abstufungen habe. B 1, das wird dann verglichen mit einem Leerlauf wie bei einem thermischen Fahrzeug. B 2 soll dann ungefähr den Effekt einer Motorbremse haben und wenn ich im Modus B 3 bin, dann bremst das Fahrzeug bis auf 7 km/h ab. Aber es gibt natürlich auch noch deutlich stärkere Rekuperationsstufen, die das Fahrzeug jetzt nicht hat. Es ist jetzt im klassischen Sinne kein One-Pedal-Drive möglich, aber bis auf 7 km/h kann ich abbremsen.

Sebastian

Reicht aber für den normalen Stadtfluss, auch schon mal aus, wenn man einfach mit dem Verkehr gleiten will. Ansonsten, jetzt haben wir, sage ich mal, die technischen Fakten so weit. Bei der Optik gibt es da Unterschiede zur Verbrenner-Variante, die es im Moment auch auf dem Markt noch gibt oder seid ihr da relativ gleich unterwegs?

Simon Scherzer

Ich kann schon sagen, dass wir relativ gleich sind. Es ist so, dass das Fahrzeug die gleichen Abmessungen hat. Es ist die gleiche Karosserie, die gleiche Basis. Der Motor ist ein anderer und die Front hat sich verändert. Wir haben hier einen anderen Kühlergrill. Das liegt einfach daran, dass ich natürlich mit einem Verbrennermotor andere Bedürfnisse habe als mit dem Elektromotor, was die Kühlung et cetera angeht.

Außerdem ist es so, dass ich vorn dann unter der Renault Rhombe den Ladezugang habe. Das kennt man schon vom ZOE und so ist es möglich ganz entspannt, an die Ladesäule heranzufahren, vorn das Kabel hereinzustecken. Ein weiterer Unterschied, den es noch gibt, ist, dass diese Lackierung, die wir hier heute auch gesehen haben, das silber bis blau, so ein dunkles Metallic, dunkle Metallic-Lackierung, die gibt es derzeit exklusiv für den Kangoo in der E-Tech-Variante.

Renault
Sebastian

Jetzt hast du eben gerade gesagt, man kann die Ladestation schön mit der Front anfahren, Ladeleistung dann in dem Zusammenhang. Die Frage kommt auch auf, was bietet da der Kangoo E-Tech Electric an?

Simon Scherzer

Da haben wir letztendlich zwei Optionen. Ich kann mich für den 11 kW AC-Charger entscheiden und alternativ für die Kombination aus dem 22 kW AC-Lader, der dann auch immer mit der Schnellladung mit bis zu 80 kW kommt. 22 kW ist dann auch wirklich ein Highlight beim Fahrzeug, weil wir das sonst nur aus dem Premium-Segment kennen und das bedeutet im Endeffekt, dass ich an Wechselstrom-Ladesäulen doppelt so schnell laden kann wie ein Wettbewerber.

Sebastian

Spannend in dem Zusammenhang mit dem Fahrzeug, das ihr jetzt auch auf die Straße bringt. Waren die Assistenzsysteme, da seid ihr auch sehr gut ausgestattet, würde ich sagen, also sehr konkurrenzfähig auf jeden Fall, habt dann aber auch zumindest auf zweispurigen Straßen, hast du gesagt, autonomes Fahren Level 2 beinahe möglich. Vielleicht kannst du das noch erläutern für diejenigen, die jetzt nicht so das Verständnis davon haben, wie ihr das erreicht.

Simon Scherzer

Genau, wir haben da wirklich ein umfangreiches Portfolio an Fahrassistenzsystemen für ein Fahrzeug, was auf einem Nutzfahrzeug basiert. Es ist, glaube ich, sehr umfangreich und kann sich sehen lassen. Wir erreichen autonomes Fahren Level 2 aus der Kombination vom adaptiven Tempopiloten und dem Autobahn- und Stauassistenten. Außerdem haben wir einen Spurhalteassistenten mit aktivem Eingriff. Das bedeutet im Endeffekt auf mehrspurigen Straßen habe ich die Möglichkeit, dass das Fahrzeug selbstständig beschleunigt, verlangsamt von 0 bis 160 km/h. Wenn ich meine Hände am Lenkrad habe, sonst gibt es diese Warnung, dann lenkt das Fahrzeug für mich auch eigenständig.

Renault
Sebastian

Auch für das Fahrzeug, glaube ich, in der Klasse auch schon ein Novum dann irgendwo. Sicherheit ist auch so ein Thema, was betont wurde, was ihr wichtig und ernsthaft nehmt. Da war, beispielsweise, dieser Rettungscode am Fenster, wo du gesagt hattest und was mir hängen geblieben ist, dass eben auch die Batterie, dass ihr da auch einen Flutzugang, sozusagen, anbietet. Kannst du das ein Stück weit ausführen, was ihr euch dabei gedacht habt und was das dann überhaupt ist und wie es denn hoffentlich nicht genutzt wird in der Praxis, aber vorhanden ist für die Sicherheit?

Simon Scherzer

Genau, es geht darum, wenn das Fahrzeug dann doch mal verunfallt, dann habe ich diverse Komponenten, die es den Rettungskräften erleichtern sollen, mich zu retten letztendlich. Einerseits der QR-Code, der angesprochen wurde, der in der Windschutzscheibe ist und der beim Scannen dann verschiedene Informationen zum Fahrzeug ausspucken kann, die relevant sind. Der von dir angesprochene Zugang ist an der Batterie und der erleichtert es, das Fahrzeug zu fluten. Früher war es so, dass so etwas eine Stunde oder länger gedauert hat, um die Batterie dann zu löschen und so etwas ist jetzt durch diesen Zugang innerhalb von fünf Minuten möglich.

Renault
Sebastian

Ja und das haben auch alle Varianten. Es gibt zwei Ausstattungslinien, wenn ich es richtig weiß. Da unterscheidet ihr noch mal. Vielleicht kannst du das zum Abschluss noch mal ein Stück weit einordnen, was für zwei Varianten da von dem Kangoo E-Tech Electric auf die Straße kommen.

Simon Scherzer

Gerne, wie du schon sagtest, zwei Varianten. Die Batterie ist bei beiden die gleiche. Wir haben immer die 45 Kilowattstunden-Batterie. Was sich unterscheidet, ist einerseits der Lader. Ich habe einmal die Möglichkeit einen AC-11-Lader zu haben und die andere Möglichkeit die Kombination aus AC-22 plus DC-80. Das Ganze kostet dann 1.500 € Aufpreis. Ich denke, es ist definitiv wert, wenn ich dadurch die deutlich höhere Ladeleistung erreichen kann und ich habe zwei Ausstattungsniveaus.

Das ist ein mal der Equilibre, das ist hier mehr der Fokus auf das Wesentliche. Ich habe nicht die innovative Dachreling, die es bei Fahrzeugen auch gibt. Ich habe keine Leichtmetallfäden, sondern Designradblenden. Ich habe aber trotzdem schon eine Parkhilfe hinten und eine automatische Parkbremse. Außerdem habe ich schon diverse Fahrassistenzsysteme. Die zweite Variante, die wir haben, ist der Techno. Der Techno kostet im Vergleich zum Equilibre 2.700 € Aufpreis. Wir haben hier aber dann auch schon die Klimaautomatik. Wir haben die 17-Zoll-Leichtmetallräder. Wir haben ein Easy Link Multimediasystem, das man von Renault auch schon kennt und wir haben die innovative Dachreling, die es ermöglicht, aus der Dachreling ganz entspannt einen Dachträger zu machen. Zudem haben wir diverse Fahrassistenzsysteme und zusätzlich die Rückfahrkamera und eine Rundum-Einparkhilfe.

Renault
Sebastian

Vielen Dank, ich glaube, da haben wir einen relativ guten Rundum Überblick über den Kangoo E-Tech Electric bekommen von dir Simon und bin gespannt, was an Fragen von unseren Hörer:innen kommt. Danke dir für deine Zeit.

Simon Scherzer

Danke dir, Sebastian.

Der Beitrag Simon Scherzer: Renault legt alle Details zum Kangoo E-Tech Electric offen erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

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