#renault #scenic #news #futur #mobility #drivethechange #electric #together

Flotten-Elektrifizierung, innovative App: Wie Telekom die Mobilität besser machen möchte

Flotten-Elektrifizierung, innovative App: Wie Telekom die Mobilität besser machen möchte

Warning: Undefined array key "use_custom_image" in /var/www/htdocs/web9/treffen/wp-content/plugins/custom-about-author/display-about-author-block.php on line 134

In den Aufgabenbereich der Telekom Mobility Solutions fällt der gesamte Fuhrpark der Deutschen Telekom. Dabei handelt es sich um rund 22.000 Fahrzeuge. Die Mobilitäts-Tochter setzt nach eigenen Angaben auf eine Diversifikation des Produktportfolios, um Mobilität bedarfsgerecht und innovativ zu gestalten. Im Interview mit dem Branchenmagazin Automobil Industrie verrät die Geschäftsführerin Olga Nevska, welche Ansätze im Bereich nachhaltige Mobilität die Telekom bereits erfolgreich eingeführt hat, welche Innovationen noch auf der Agenda stehen und wohin die Reise im Bereich betriebliche Mobilität gehen kann.

Olga Nevska gilt als eine der einflussreichsten und bestvernetzten Mobilitätsmanagerinnen Deutschlands. In ihren Aufgabenbereich als Chefin der Telekom Mobility Solutions (TMS) fallen sämtliche Firmenfahrzeuge der Deutschen Telekom und damit auch die gesamte Mobilitätsstrategie des Telekommunikations-Riesen. Dabei handelt es sich um rund 22.000 Fahrzeuge: 14.000 davon werden rein gewerblich genutzt. Dies sind überwiegend Servicefahrzeuge für die Kundentermine der Techniker und speziell ausgestattete Fahrzeuge, die den Rollout des Netzes sicherstellen sollen.

6000 Fahrzeuge sind nach eigenen Angaben Firmenwagen, die auch privat genutzt werden und somit in die Car Policy fallen: Das sind größtenteils Firmenwagen für Beratung, Sales und Vertrieb – aber auch etwa 1000 klassische Dienstwagen, die als Benefit den Executives zur Verfügung gestellt werden. Dazu sollen rund 240 Sharing-Fahrzeuge sowie ein gewisser Anteil an Fahrzeugen gehören, die sich aktuell in der Qualitätsinspektion, in Tests oder der Aussteuerung befinden.

Olga Nevska ist die Geschäftsführerin der Telekom Mobility Solutions. Sie steht hinter dem Vorhaben, eine digitale Plattform zu entwickeln, die Verkehrsträger aller Art miteinander vernetzt. | Bild: Telekom

Die Elektrifizierung des Telekom-Fuhrparks hat die Managerin laut Interview mit dem Branchenmagazin Automobil-Industrie „fast abgeschlossen„: „Wir haben schon 2019 mit der Elektrifizierung des Fuhrparks begonnen und hatten Ende 2022 auf freiwilliger Basis bereits einen Elektro-Anteil von 40 Prozent. Der Weg war also nicht mehr weit. Wir weisen inzwischen eine reine BEV-Flotte vor und haben alle Hybride aus dem Portfolio genommen“, erklärt Nevska. Der erste Bereich, der komplett umstellte, war übrigens die Tochter T-Systems (wir berichteten), die zugleich eine Art Versuchsobjekt war. Die Elektrifizierung sei hier ausgezeichnet angenommen worden, heißt es weiter. Olga Nevska ist überzeugt, dass die Resonanz von E-Flotten auch in anderen Unternehmen positiv sein kann. Jedoch bräuchte es „eine sehr gute Vorbereitung“. Man benötige ein ausreichendes Portfolio an Fahrzeugen, Themen wie die Ladeinfrastruktur müssten genauso geklärt sein wie die Belegverrechnung oder das Werkstattmanagement. „In unserem Team gibt es ein spezielles Callcenter, Kfz-Mechaniker und andere Experten, die das notwendige Knowhow mitbringen. Das haben wir über mehrere Jahre aufgebaut“, erzählt Nevska weiter.

Reichweitenangst ist fast kein Thema mehr

Mittlerweile sei Reichweitenangst auch fast kein Thema mehr, weil es genügend Fahrzeuge gebe, die gute 450 Kilometer weit kommen. Auch reiche die Ladeinfrastruktur hierzulande definitiv aus, um sich für ein Elektroauto zu entscheiden. Dies gelte vor allem für normale Pkw. Doch gibt die TMS-Chefin auch zu, dass das Laden bei Gewerbeflotten mit Nutzfahrzeugen noch eine ganz andere Herausforderung sei. „Bei unseren 14.000 Serviceflottenfahrzeugen sind die Fortschritte noch bescheidener, weil es am Markt noch zu wenig Transporter mit zuverlässiger Reichweite und ausreichend Ladefläche gibt. Diese Fahrzeuge kommen aber in diesem Jahr und wir werden auch da Gas geben“, heißt es.

Auch seien die Lieferzeiten der Hersteller eine Hürde, die es derzeit nicht leichter machen, einen ganzen Fuhrpark zu elektrifizieren. „Die Lieferzeiten sind ein Thema, das uns seit Corona begleitet. Aufgrund der Chipkrise und des Ukraine-Krieges hat sich die Situation noch verschlechtert“, resümiert sie im Gespräch. Die Telekom habe ihr Elektroauto-Portfolio auf 56 Modelle ausgebaut, jedoch seien aktuell nur 30 verfügbar.

Dies sei deshalb schlecht, weil die Telekom E-Fahrzeuge kaufe und auch wieder verkaufe und das Unternehmen müsse „planbar agieren„. So kann es durchaus passieren, erklärt sie weiter, dass Fahrzeuge mit hohen Lieferzeiten von über einem Jahr aus dem Portfolio genommen werden. Man habe einen engen Austausch mit den Herstellern und werde auch bei den internen Kunden dementsprechend entgegenwirken, indem man frühzeitig dazu aufruft, Neubestellungen zu tätigen. „Wir sind wichtig für die OEMs, da große Unternehmen einfach die Drehscheibe für die zunehmende Elektrifizierung sind“, ist sich Olga Nevska sicher.

Außerdem habe man den sogenannten Lifecycle der Firmenfahrzeuge von drei auf vier Jahre verlängert. Die durchschnittliche Lieferzeit liege momentan bei etwa acht Monaten, was gut planbar sei. Jedoch gebe es auch andere Herausforderungen in Bezug auf die internen Kund:innen und Mitarbeiter:innen: „Wenn das Fahrzeug nicht dem entspricht, wie wir es bestellt haben, weil bestimmte Teile bei der Fertigung nicht verbaut werden können, ist das ein anderes Problem. Es ist ein sensibles Thema, wenn etwa das gewünschte Soundsystem fehlt oder die Farbe nicht stimmt. Das müssen wir dann den internen Kunden vermitteln und eventuell Raten anpassen“, bemängelt sie. Sowieso bieten die durch Inflation und schwierige Lieferkettensituationen gestiegenen Preise Diskussionspotenzial – vor allem hinsichtlich der in diesem Jahr auslaufenden E-Auto-Förderung.

„Nachhaltigkeit ist fester Bestandteil unserer Strategie“, erklärt Adel Al-Saleh, Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom | Bild: Telekom

Olga Nevska erzählt im Interview mit dem Magazin auch, dass sich etliche Mitarbeiter gegen einen Firmenwagen entscheiden würden. Auch, weil die Telekom viele Mitarbeiter-Leistungen anbiete, die flexibel genutzt werden können. Nevska spricht von einem „Benefit-Budget„: So biete man ein Elektroauto-Abo für alle Mitarbeitenden, Gehaltsumwandlung in ein Fahrrad, ein eigenes Carsharing mit 40 Stationen, Shuttle-on-demand für Dienstreisen mit dem Partner Loki und ein Fahrrad-Abo mit dem Partner Swapfiets oder eine BahnCard für bis zu zwei Personen an. „Man kann sich das Geld auch auszahlen lassen, es für ein Sabbatical nutzen oder für die Rente ansparen“, fügt die Managerin hinzu.

Noch sei man bei der Telekom nicht mit einem klassischen Mobilitätsbudget unterwegs, wie es etwa SAP jüngst eingeführt hat. Man sei aber im Austausch und schaue es sich genau an. Beim Walldorfer Softwarekonzern lässt sich das festgelegte Mobilitätsbudget individuell für verschiedene Verkehrsmittel einsetzen: für Bahnreisen, E-Scooter, Bike- oder Carsharing-Angebote, die Straßenbahn oder gar für Taxis. Olga Nevska sagt: „Man braucht Alternativen, denn eines ist klar: Die Antriebswende ersetzt nicht die Mobilitätswende.“

„Wir möchten Vorreiter bei betrieblicher Mobilität sein“

Betriebliche Mobilität sei ein wichtiges Thema, bei der die Telekom Vorreiter sein möchte. In einem anderen Interview mit dem Fuhrparkmagazin bfp erklärte Nevska Ende 2022 Folgendes: „Wir haben klare Ziele, welche wir im Rahmen unserer Strategie verfolgen. Erstens und ganz grundsätzlich natürlich die Gewährleistung und Absicherung der Mobilität im Unternehmen – vor allem im Bereich Service- und Technik-Fleet. Zweitens: Nachhaltigkeit, insbesondere vor dem Hintergrund CO₂-Emissionen und sozialer Verantwortung. Drittens: Kundenzufriedenheit – extern wie interne Mobilität soll nicht nur gewährleistet, sondern auch einfach zugänglich und nutzbar sein. Und viertens natürlich: Effizienz. Das betrifft natürlich die Kosten, aber auch die Möglichkeit, je nach Zeitpunkt und Situation die optimale Mobilitätslösung zur Verfügung zu stellen.“

Getreu der Corporate Social Responsibility (CSR) müssen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern nämlich ab diesem Jahr detaillierte CSR-Berichtspflichten erfüllen. Um die ambitionierten CO₂-Ziele des Telekommunikationsunternehmens zu erfüllen, habe man eben auch den Anstoß zur kompletten Elektrifizierung der Flotte gegeben. „Dabei muss man ehrlicherweise sagen, dass der größte Teil unserer CO₂-Emissionen nicht aus dem Fuhrpark resultiert, sondern aus dem Betrieb der Infrastruktur im Kerngeschäft, den Daten- und Serverzentren. Diese Emissionen fallen fast schon zwangsläufig an – immer dann, wenn etwa irgendwo ein Telekom-Kunde sein Handy nutzt. Für diesen Energiebedarf setzen wir auf Grünstrom“, erklärte die TMS-Chefin dem Magazin bfp.

Ziel der Telekom ist es, vernetzte Mobilitätsangebote über eine neue App zu bündeln und anzubieten | Bild: Telekom

Die deutschlandweit aktive Fahrzeug-Flotte verursache nach eigenen Angaben lediglich rund 26 Prozent aller mobilitätsbedingten CO₂-Emissionen bei der Telekom. Das „Travel Management“ komme sogar nur auf rund zwei Prozent, weil sich die meisten Meetings inzwischen mit Online-Konferenzen abdecken lassen. Auch die Möglichkeit des Homeoffice minimiere die Reiseaktivitäten. Denn der größte Teil der mobilitätsbedingten Emissionen, rund zwei Drittel, stammt laut Nevska aus dem Pendelverkehr der Mitarbeitenden. Telekom Mobility Solutions setze vor allem Schwerpunkte bei der Diversifikation des Mobilitätsportfolios und dem Ausbau digitaler Lösungen. „Damit meine ich, wir setzen auf Elektromobilität, wo es sinnvoll und möglich ist. Ferner bieten wir aber auch komfortable Sharing- und Pooling-Möglichkeiten, um die Auslastung der Fahrzeuge zu erhöhen. Auch Mikromobilität spielt in unserem Portfolio eine besonders wichtige Rolle“, sagt Nevska.

Die Telekom arbeite selbst mit Partnern an neuen digitalen Mobilitäts-Lösungen: In diesem Jahr werde man deshalb die App und „Mobility-as-a-Service“-Lösung namens „Goodride“ einführen, die für alle Mitarbeiter:innen gilt, aber auch im Familien- und Freundeskreis genutzt werden kann. „Wenn jemand schnell an ein Ziel möchte, dann würde je nach den individuellen Präferenzen, etwa möglichst preisgünstig, möglichst schnell oder möglichst CO₂-neutral, ein Angebot gezeigt, das auch in der App mit einem Klick gebucht und bezahlt werden kann“, erklärt die TMS-Geschäftsführerin. Als Endnutzer brauche es also nicht mehr 25 verschiedene Apps wie heute, sondern nur noch eine.

Zudem gibt sie einen Ausblick: „Eine solche Plattform bietet viele Analogien zu unserem Telekommunikationsgeschäft. Wir haben gelernt, Kunden auch Services und somit einen Mehrwert jenseits unseres eigenen Portfolios anzubieten. Ich kann mir vorstellen, dass wir als Telekom unseren Kunden neben den bekannten Telekommunikationspaketen beispielsweise auch 1000 Mobilitätsminuten zum Kauf anbieten. Dafür geben wir digitalen Zugang zu den jeweiligen Partnern, die das dann mit ihren Angeboten abwickeln.“ Heute sei dies noch nicht möglich, aber man sei ein „Trusted Data Provider und hierfür prädestiniert“, heißt es weiter. 

Olga Nevska wirbt auch für ein nationales Mobilitäts-Ökosystem: Ich bin fest der Überzeugung, dass Deutschland eine einheitliche Sicht auf die Entwicklung der Mobilität braucht. Wir müssen auf Bundesebene und weniger in Verbünden oder Städten denken. Und vor allem aus Sicht der Endkunden, also der Reisenden.“ Dafür brauche es neue Player und Partnerschaften wie Tech-Unternehmen, der ÖPNV, aber auch Carsharing-Unternehmen. Alle müssten beteiligt sein und einen gemeinsamen Standard beschließen. Telekom Mobility Solutions wäre bereit, alle „Player“ zusammenzubringen und datengetriebene Mobilität wahr werden zu lassen. Die neue Plattform „Goodride“ sei jedenfalls erst der Anfang.

Quellen: Automobil Industrie – „Ich kann mir vorstellen, dass die Telekom Mobilitätsminuten anbietet“ / T-Systems – Pressemitteilung vom 13.04.2022 / Deutsche Telekom – Pressemitteilung vom 9.09.2021 / Telekom Mobility Solutions – Betriebliche Mobilität: wohin geht die Reise?

Der Beitrag Flotten-Elektrifizierung, innovative App: Wie Telekom die Mobilität besser machen möchte erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Avatar


Avatar

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu. Datenschutzerklärung