Second-Life-Batteriemarkt: 7 Milliarden US-Dollar an Wert bis 2033
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Der Markt für E-Auto-Batterien im zweiten Leben – also Akkus, die für den Einsatz im Fahrzeug nicht mehr geeignet sind – ist aus vielen Gründen von großer Bedeutung. Dazu gehören die finanzielle Wertschöpfung in der zukünftigen Energieinfrastruktur von Second-Life-Batterien als Stationärspeicher, dank Recycling die Schaffung einer Kreislaufwirtschaft für ausgediente Batterien und somit insgesamt niedrigeren Kosten und ein besserer CO2-Fußabdruck. Der neue Bericht „Second-life Electric Vehicle Batteries 2023-2033“ des Beratungsunternehmens IDTechEx hebt die Fortschritte in der Second-Life-Branche hervor, die von regulatorischen und technologischen Entwicklungen bis hin zu Aktivitäten von Unternehmen in der Batteriediagnose und -umnutzung reichen. IDTechEx prognostiziert, dass der Markt für E-Auto-Batterien im zweiten Leben bis 2033 einen Wert von 7 Milliarden US-Dollar (etwa 6,5 Milliarden Euro) erreichen wird.
Im Großteil aktueller E-Autos kommen Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz, und sobald ihre anfängliche erste Lebensdauer von mindestens acht bis zehn Jahren abgelaufen ist, sind sie womöglich aufgrund der Degradation und somit geringeren Kapazität, sprich: weniger Reichweite, für den Einsatz in Elektrofahrzeugen nicht mehr optimal geeignet. Doch die zweite Verwendung der Batterie im Second-Life kann die Lebensdauer der E-Auto-Batterie erheblich verlängern. Je nach Gesundheitszustand (SOH, State of Health) und Restkapazität der Batterie können Batterien im zweiten Leben in weniger anspruchsvollen Anwendungen wie stationärer Energiespeicherung oder Elektromobilitäts-Anwendungen mit geringeren Anforderungen an die Reichweite weiter eingesetzt werden.
Forscher:innen der TU München etwa gehen davon aus, dass ein Lithium-Ionen-Akku mindestens 20 bis 25 Jahre lang genutzt werden kann, bis er endgültig das Zeitliche segnet. Diese lange Lebensdauer bringt einen Mehrwert für branchenübergreifende Interessengruppen, wie etwa Elektrofahrzeug- und Batteriehersteller, Verbraucher:innen, Versorgungsunternehmen, Netzbetreiber, Energieunternehmen und Stromverbraucher.
Die Interessengruppen müssen wichtige Entscheidungen in Bezug auf das End-of-Life-Management von ausgedienten E-Fahrzeug-Batterien treffen, so IDTechEx. Second-Life-Batterien, die durch einen Wiederaufarbeitungsprozess aufgefrischt werden, bieten Vorteile der Maximierung des Batteriewerts und der Verlängerung der Batterielebensdauer, während zu frühes Recycling dazu führen würde, dass Batterien diesen Wert vorzeitig verlieren. Wird die Wiederaufarbeitung gewählt, müssen Entwickler von Second-Life-Speichersystemen weitere Entscheidungen treffen, um sicherzustellen, dass ihre Systeme technologisch und ökonomisch abbildbar und sinnvoll sind. Dabei müssen mehrere Prozessvorgänge berücksichtigt werden, wie z.B. Batteriebeschaffung, Demontagetiefe, Test-/Grading- und Wiedermontageverfahren. Der neue Bericht von IDTechEx bewertet, wie sich diese Prozesse auf die endgültige Preisgestaltung von Second-Life-Speichern auswirken.
IDTechEx
In diesem noch jungen, aber bereits sehr wettbewerbsintensiven Markt sind die Hauptakteure sowohl an der Wiederverwendung von Batterien im zweiten Leben als auch an der Gesundheit und Leistungsbewertung von Altbatterien aus E-Autos beteiligt. Eine wachsende Zahl von Repurposer- und Batteriediagnostiker-Start-ups beginnt bereits damit, Lieferketten mit Autoherstellern aufzubauen. Der Mangel an Batteriestandardisierung ist laut IDTechEx derzeit eines der Haupthindernisse auf dem Second-Life-Markt, und daher könne die Beschaffung eines größeren Volumens an ähnlich gestalteten Batterien dazu beitragen, sowohl datengesteuerte Batteriemodellierung als auch Wiederverwertung deutlich zu vereinfachen.
Derzeit ist China der dominierende Markt für E-Auto-Batterien im zweiten Leben. IDTechEx hat jedoch beobachtet, dass die USA und Europa Schlüsselregionen sind, in denen die Akteure große Fortschritte bei Second-Life-Speichern machen. Diese Akteure haben sich im Allgemeinen auf Installationen hinter dem Stromzähler konzentriert, also Lösungen für Endkunden.
Einige Akteure, die Second-Life-Speicher bereits kommerzialisiert haben, werden ihre Technologien jedoch bald mehr und mehr so skalieren, dass sie für große Netzanwendungen geeignet sind, auf dem Front-of-the-Meter-Batteriespeichermarkt, wo sich hohe Erlöse erzielen lassen.
Quelle: IDTechEx – Pressemitteilung vom 13.03.2023
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