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VW ID.7: Fakten und technische Daten zur Enthüllung

VW ID.7: Fakten und technische Daten zur Enthüllung

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Zugegeben: Der Original-Spot ging schon vor mehr als drei Jahrzehnten ins Ohr, im Kopf aber hängt er heute noch. Und obwohl es den Hersteller aus dem schwedischen Trollhättan längst nicht mehr gibt, ist der Spruch „Auf langen Strecken zuhause“ untrennbar mit dem Namen Saab verknüpft. Ein gelungener Marketing-Coup – und erstaunlicherweise fragte sich damals niemand, ob man mit einem solchen Wagen denn guten Gewissens auch eine kurze Fahrt würde antreten können.

Seither hat sich vieles verändert. Doch gerade in Zeiten der E-Mobilität ist die lange Strecke mehr denn je eine Herausforderung. VW will im neuen ID.7 nun beides zusammenbringen und wirbt in Sachen Reichweite mit bis zu 700 Kilometern. Das ist durchaus eine Ansage. Möglich machen soll das zum einen die mit 86 kWh (netto) größte VW-Batterie der noch kurzen ID.-Geschichte – zum anderen ein strömungsgünstiges Design, das den Fahrtwind so gut es irgend geht um Karosserie und Räder herumbugsiert.

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Knappe fünf Meter misst der ID.7, fast drei Meter beträgt allein der Radstand. So ist das eben, wenn man im modularen Elektrobaukasten ganz am Rand sucht. Vor allem aber zeigt er sich mit rund 1,50 Höhe deutlich schnittiger als die technisch weitgehend baugleich basierenden, aber plumperen SUV der Marke. Zumal man trotz der fallenden Dachlinie drinnen keine Demut zeigen muss. Am Ende steht ein cw-Wert von ungefähr 0,23 – und die Erkenntnis: Schick kommt weiter.

Gesetzt ist zum Auftakt der für die Plattform übliche Heckantrieb. Allerdings ist die Leistung der magneterregten Synchronmaschine um satte 60 auf 210 kW gestiegen. Für gleichbleibende Temperaturen im System sorgt dabei eine neuartige Kombikühlung mit Öl und Wasser. Dass der Leistungszuwachs mit gerade mal vier Kilo Mehrgewicht einherfährt, darauf sind sie bei VW dann doch schon ein klein wenig stolz.

VW ID.7 Pro S mit größerem Akku und mehr Ladeleistung

Die Energie holt sich der Motor aus einem Stromspeicher zwischen den Achsen. Der zum Marktstart im Herbst verfügbare ID.7 Pro verfügt dabei über eine 77-kWh-Batterie (brutto: 82 kW). Im später folgenden ID.7 Pro S dann kommt der Akku mit 86 kWh (brutto: 91 kWh) zum Einsatz. In dieser Version steigt obendrein die Gleichstrom-Ladeleistung von 170 auf 200 kW. Beide Batterien lassen sich bei aktiver Zielführung auf dem Weg zur Ladesäule automatisch vorkonditionieren.

Praktisch für Vielfahrer ist die Multistopp-Routenplanung. Dabei hat das Navi die Karte im Auge, die am Ziel gewünschte Restreichweite und die Power der Säulen. Gut möglich, dass es statt für einen langen Ladevorgang für zwei kurze Stopps mit hoher Leistung entscheidet – und trotzdem Zeit spart. Übrigens: Zur Schonung des Akkus gibt es den „Care Mode“. Er beschränkt den Ladestand nach oben auf 80 Prozent, lässt sich aber bei Bedarf übersteuern.

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Auch innen tut VW viel, um lange Distanzen angenehm zu machen. Der ID.7 bietet nicht bloß jede Menge Platz, sondern optional eine neue Generation Gestühl. Bis zu 14-fach verstellbar, vor allem aber klimatisiert. Sensoren für Temperatur und Feuchtigkeit erkennen, was Rücken und Po gerade brauchen – und regelt entsprechend. Obendrein ist auch maximales Heizen garantiert, maximale Belüftung oder maximales Trocknen.

Auf Wunsch werden Vielfahrer sogar massiert. Zehn Luftpolster in der Lehne blähen sich abwechselnd auf, kneten die Muskulatur und leeren sich wieder. Zwei weitere dieser Kissen in der Sitzfläche aktivieren Becken und Wirbelsäule. Von der „Aktion Gesunder Rücken“ gibt’s dafür vorab schon mal das AGR-Gütesiegel. Auch hübsch: Die gewaltige Überkopf-Verglasung lässt sich elektrisch zwischen klar und blickdicht dimmen.

Derart verwöhnt, erwartet den Fahrer eine neue Cockpit-Philosophie, bei der die Instrumente auf das gesetzlich Notwendige reduziert sind. Stattdessen projiziert das serienmäßige Head up Display alles Wichtige virtuell vors Auto – schwirrende Richtungspfeile für die Navigation inklusive. Das ist im Wortsinn großes Kino. Als Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine fungiert ein freistehender 15-Zoll-Touchscreen mit neuer Menüführung – und wer mag, kann mit dem ID.7 selbstverständlich sprechen. Schade allerdings, dass VW nicht von den wenig komfortablen Touchslidern lassen wollte.

Sicher unterwegs on- wie offline

Vor allem aber ist der ID.7 als erstes Auto überhaupt nach den seit Juni 2022 gelten Regularien für Update-Fähigkeit und Cyber-Security zertifiziert. Immerhin handelt es sich bei modernen Gefährten ja eher um rollende Smartphones, denn um reine Fortbewegungsmittel. Und während in den Golf-Anfängen noch 50.000 Zeilen Programmcode für die Steuergeräte genügten, braucht es heute schon bis zu 100 Millionen – bei künftiger vollständiger Vernetzung gut und gerne auch das Zwei- oder Dreifache. Genügend Angriffsmöglichkeiten jedenfalls für Datendiebe und andere Bösewichte. Da kann Vorsicht ab Werk nicht schaden.

Fahren kann der ID.7 selbstredend auch. Und sogar überraschend gut. Für ein Fünf-Meter-Teil erweist er sich sogar als ausgesprochen agil. Auch ohne Mithilfe der Hinterachse. Das liegt natürlich mit daran, dass die Räder vorne bloß lenken, aber nicht treiben und so einen engen Einschlag erlauben. Bei einem in der bisherigen Tradition ganz sicher zu erwartenden Allrad-Modell dürfte der Wendekreis womöglich etwas größer geraten.

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Die Abstimmung erweist sich als angenehm straff. Sogar eine Art Wankausgleich bekommt der ID.7 mit dem DCC-Fahrwerk geregelt. Für jedes Rad einzeln reagieren die Dämpfer 200 Mal pro Sekunde auf Veränderung. Das bringt kaum gekannte Ruhe in die zügige Bogenfahrt. Wer ein paar Grad mehr Drehung um die Hochachse schätzt, kann obendrein das ESC auf Stellung „Sport“ arretieren. Dann halten sich elektronische Helfer deutlich länger im Hintergrund. Übertreiben sollte man es dennoch nicht. Masse schiebt halt auch.

Apropos Helfer: An Assistenz wird aufgeboten, was die Konzernregale hergeben. So hält der ID.7 die Spur, wahrt Tempo und Abstand, späht in tote Winkel und wirft im Notfall den Anker. Der „Travel Assist“ arbeitet mit Schwarmdaten und unterstützt auch den assistierten Spurwechsel auf der Autobahn. Sogar Parken kann der ID.7 selbstständig. Hübscher Kollateralnutzen der neuen Software: Sie speichert nach einmaligem Abfahren bis zu fünf Park-Routen über eine Distanz von bis zu 50 Metern. Hilft gegen randsteinbewehrte Hinterhöfe genauso wie beim Säulen-Slalom in der Tiefgarage. Und sollte es gar zu eng werden: Die Überwachung funktioniert über das Smartphone auch von außen.

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Die Wagen für das Reich der Mitte laufen in China vom Band, die für Europa und Nordamerika im deutschen E-Werk Emden. Im zweiten Halbjahr startet dort die Serienproduktion. Über die Preise darf derweil noch gerätselt werden. Ein eher offenes Geheimnis hingegen ist, dass es in Bälde wohl auch eine Kombi-Version des ID.7 oder zumindest einen „Shooting Brake“ geben dürfte.

Bliebe noch ein hübsches technisches Detail: Auch im ID.7 sitzen hinten Trommelbremsen wie einst im Käfer. Hört sich im Wortsinn altbacken an, bringt aber Vorteile bei Gewicht, Platz – und die Beläge halten ein Autoleben lang, versprechen sie bei VW. Und da Nummer 7 so weit kommt, wie kein ID. vorher – womöglich setzt sich ja irgendwann der legendäre Käfer-Slogan durch: Läuft und läuft und läuft…

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