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US-Regierung und Umweltbehörde EPA planen deutlich schärfere Abgasregeln

US-Regierung und Umweltbehörde EPA planen deutlich schärfere Abgasregeln

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Die US-Regierung und die Umweltschutzbehörde EPA planen deutlich strengere Emissions-Vorschriften für Kraftfahrzeuge. Diese sollen den laufenden Übergang zu einer sauberen Fahrzeugzukunft beschleunigen und die Klimakrise bekämpfen. Genaue Grenzwerte werden zwar nicht genannt, man spricht aber von neuen Standards, die erstmals von Pkw sowie leichten, mittelschweren und schweren Nutzfahrzeugen der Modelljahre 2027 bis 2032 erfüllt werden sollen.

Mitte August 2022 unterzeichnete US-Präsident Joe Biden den sogenannten „Inflation Reduction Act of 2022“ (IRA). Das Gesetz soll der hohen Inflation entgegenwirken und den Klimaschutz in den USA vorantreiben. Bestandteil ist auch die Förderung von Elektroautos: Neue Stromer erhalten eine Steuergutschrift von bis zu 7500 US-Dollar. Die Vorteile betreffen nur Limousinen mit einem Verkaufspreis von bis zu 55.000 US-Dollar und SUVs/Pickups mit einem Verkaufspreis von bis zu 80.000 US-Dollar. Damit möchte Biden auch den heimischen Elektroauto-Markt stärken.

Zudem plant die US-Regierung nun, die Luftqualität für Gemeinden im ganzen Land zu verbessern, indem sie mit der Umweltschutzbehörde deutlich strengere Emissions-Vorschriften für Kraftfahrzeuge ausgearbeitet haben. Zusammengenommen würden diese Vorschläge laut eigener Angaben fast zehn Milliarden Tonnen CO2-Emissionen einsparen, was mehr als dem Doppelten der gesamten CO2-Emissionen der USA im Jahr 2022 entspreche. Gleichzeitig würden sie „Amerikas Abhängigkeit von etwa 20 Milliarden Barrel Ölimporten verringern“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Bis 2055 zehn Milliarden Tonnen weniger CO2

„Indem wir die ehrgeizigsten Schadstoffnormen vorschlagen, die es je für Pkw und Lkw gegeben hat, lösen wir das Versprechen der Biden-Harris-Regierung ein, die Menschen und den Planeten zu schützen, indem wir die gefährliche Luft- und Klimaverschmutzung entscheidend verringern und erhebliche wirtschaftliche Vorteile wie niedrigere Kraftstoff- und Wartungskosten für Familien sicherstellen“, sagte EPA-Administrator Michael S. Regan. Diese ehrgeizigen Standards seien aufgrund der Fortschritte und Investitionen in die Herstellung sauberer Fahrzeuge, einschließlich der Investitionen in die heimische Elektroauto-Produktion, „leicht zu erfüllen„.

Seit dem Amtsantritt von Präsident Biden habe sich die Zahl der verkauften Elektroautos verdreifacht, während sich jene der verfügbaren Modelle verdoppelt hat. Im ganzen Land gebe es über 130.000 öffentliche Ladestationen, was eine Steigerung um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 bedeute. Auch private Unternehmen hätten seit der Unterzeichnung des „Inflation Reduction Act“ durch Präsident Biden mehr als 120 Milliarden Dollar in inländische E-Fahrzeuge und Batterien investiert. Die neuen vorgeschlagenen Emissionsnormen für leichte, mittlere und schwere Nutzfahrzeuge würden das Klima und andere schädliche Luftverschmutzungen erheblich reduzieren und damit erhebliche Vorteile für die öffentliche Gesundheit bringen, insbesondere in Gemeinden, die am stärksten unter der schlechten Luftqualität leiden. Gleichzeitig würden die vorgeschlagenen Normen die Wartungskosten senken und Fahrern und Lkw-Betreibern erhebliche Kraftstoffeinsparungen bringen.

Die EPA geht davon aus, dass die vorgeschlagenen Normen bis zum Jahr 2055 fast zehn Milliarden Tonnen CO2-Emissionen vermeiden würden – das entspreche laut der US-Regierung mehr als dem Doppelten der gesamten CO2-Emissionen der USA im Jahr 2022. Die vorgeschlagenen Normen würden auch andere schädliche Luftverschmutzungen reduzieren und zu weniger Erkrankungen der Menschen führen. Durch die beschleunigte Einführung von Technologien, die neben der Umweltverschmutzung auch die Kraftstoff- und Wartungskosten senken, sollen die vorgeschlagenen Normen dem Durchschnittsverbraucher über die Lebensdauer eines leichten Nutzfahrzeugs rund 12.000 Dollar einsparen – verglichen mit einem Fahrzeug, das nicht den neuen Normen unterliegt. Insgesamt schätzt die EPA, „dass der Nutzen der vorgeschlagenen Normen die Kosten um mindestens eine Billion Dollar übersteigen würde“.

Neue Normen für alle Fahrzeugklassen

Neue Grenzwerte nennen US-Regierung und Umweltschutzbehörde EPA noch nicht. Jedoch sollen die neuen Standards auf den bestehenden Vorschriften für PKW und leichte LKW der Modelljahre 2023 bis 2026 aufbauen. Der Vorschlag behalte das Regelungskonzept der früheren EPA-Normen für leichte Nutzfahrzeuge bei, nutze aber die Fortschritte der sauberen Fahrzeugtechnologie, um sowohl die Klimabelastung als auch die Smog- und Rußemissionen weiter zu reduzieren. Es kann also davon ausgegangen werden, dass in den USA künftig Partikelfilter, SCR-Katalysatoren und Ähnliches vorgeschrieben werden.

„Im Zeitraum von 2027 bis 2055 belaufen sich die prognostizierten Nettonutzen für leichte und mittelschwere Nutzfahrzeuge auf 850 Milliarden bis 1,6 Billionen Dollar. Es wird erwartet, dass durch den Vorschlag bis 2055 7,3 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden, was einer vierjährigen Eliminierung aller Treibhausgasemissionen des gesamten gegenwärtigen US-Verkehrssektors entspricht“, erklärt die EPA. Der Vorschlag zur drastischen Senkung der Fahrzeugemissionen berücksichtige eine breite Palette verfügbarer Kontroll-Technologien, sodass die Hersteller selbst entscheiden dürften, wie sie die neuen Grenzwerte einhalten möchten und was für ihre Fahrzeugflotten am besten ist. Die EPA geht davon aus, dass die gesamte Branche den weit verbreiteten Einsatz von Filtern zur Verringerung der Partikelemissionen vorantreiben und den Einsatz von CO2-reduzierenden Technologien für Verbrenner verstärken werden.

Dank der neuen Pläne soll auch der Übergang zu Elektrofahrzeugen beschleunigt werden. Je nachdem, welchen Weg die Hersteller zur Erfüllung der Normen wählen, gehe man davon aus, dass im Jahr 2032 bereits 67 Prozent der Verkäufe von leichten Nutzfahrzeugen und 46 Prozent von neuen mittelschweren Nutzfahrzeugen auf Elektrofahrzeuge entfallen könnten. Die vorgeschlagenen Normen für leichte Nutzfahrzeuge bis zum Jahr 2032 werden voraussichtlich zu einer Senkung der durchschnittlichen Flottenemissionen um 56 Prozent im Vergleich zum Jahr 2026 führen, schätzt die EPA. Im Falle mittelschwerer Nutzfahrzeuge könnten die Emissionen um 44 Prozent sinken.

Zudem möchte man die Gesetze für schwere Nutzfahrzeuge wie Lieferwagen, Müllwagen oder Kipper, Lastwagen der öffentlichen Versorgungsbetriebe, Transit-, Shuttle- und Schulbusse sowie für Lastwagen verschärfen. Diese sollen die Vorschriften für schwere Nutzfahrzeuge ab dem Jahr 2027 ergänzen, die die EPA im Dezember 2022 beschlossen hat – „unter Berücksichtigung der Vielfalt im Schwerlastverkehr“, heißt es. Die prognostizierten Nettovorteile für schwere Nutzfahrzeuge lägen zwischen 180 und 320 Milliarden US-Dollar. Es wird davon ausgegangen, dass somit bis 2055 1,8 Milliarden Tonnen CO2 vermieden werden können. Das soll der Eliminierung aller Treibhausgasemissionen des gesamten derzeitigen US-Verkehrssektors für ein ganzes Jahr entsprechen.

Investitionen in Amerikas saubere Transportzukunft

Die vorgeschlagenen Normen stünden im Einklang mit den Zusagen der Automobilhersteller und der US-Bundesstaaten, die in den nächsten zehn bis 15 Jahren den Einsatz umweltfreundlicher Fahrzeugtechnologien in leichten und mittelschweren Flotten beschleunigen wollen. Die Auto- und Lkw-Hersteller gehen dazu über, Elektrofahrzeuge als integralen und wachsenden Bestandteil in ihre aktuellen und zukünftigen Produktlinien aufzunehmen, was zu einer zunehmenden Vielfalt an sauberen Fahrzeugen für die Verbraucher führe.

Diese Entwicklungen werden durch Präsident Bidens Politik unterstützt, die nach eigenen Angaben „beispiellose Ressourcen zur Unterstützung der Entwicklung und des Marktes für saubere Fahrzeugtechnologien und der damit verbundenen Infrastruktur bereitstellen und bedeutende Investitionen in die Ausweitung der Herstellung, des Verkaufs und der Nutzung von emissionsfreien Fahrzeugen tätigen“. Mit dem Fortschritt würden die Batteriekosten weiter sinken und das Interesse der Verbraucher an Elektrofahrzeugen nehme weiter zu. Die USA fördere zudem die Erzeugung von sauberem Strom und die Produktion von sauberem Wasserstoff, die für die Dekarbonisierung des Verkehrs notwendig sind.

Die Vorschläge der EPA würden auf einer umfassenden Einbeziehung von Interessengruppen aus Industrie, Gewerkschaften, Interessenvertretern und führenden Persönlichkeiten der Gesellschaft basieren. Die Vorschläge der EPA werden im Federal Register veröffentlicht und können von der Öffentlichkeit eingesehen sowie kommentiert werden. Man werde auch weiterhin mit der Öffentlichkeit und allen interessierten Stakeholdern als Teil des regulatorischen Entwicklungsprozesses zusammenarbeiten.

Quellen: EPA – Biden-Harris Administration Proposes Strongest-Ever Pollution Standards for Cars and Trucks to Accelerate Transition to a Clean-Transportation Future / Auto Motor und Sport – USA wollen Abgasregeln enorm verschärfen / Reuters – Biden looks to boost EV sales with plan to cut vehicle emissions

Der Beitrag US-Regierung und Umweltbehörde EPA planen deutlich schärfere Abgasregeln erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

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