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Microlino fühlt sich gegenüber Tesla benachteiligt

Microlino fühlt sich gegenüber Tesla benachteiligt

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Vor allem reine E-Auto-Hersteller wie Tesla verdienen in Europa viel Geld damit, dass sie CO2-Zertifikate an andere Hersteller verkaufen. Das Schweizer Unternehmen, das den Microlino als Isetta-Wiederbelebung neu als vollelektrische Version auf den Markt bringt, darf das nicht. Das empfindet Mitgründer Merlin Ouboter ungerecht, erzählte er der Handelszeitung (HZ) in einem Interview.

Das liege daran, dass Leichtfahrzeuge bei dieser Art des Emissionshandels bislang unberücksichtigt seien. Beim Microlino handelt es sich um einen kleinen Zweisitzer mit Türe an der Front. „Hier bemühen wir uns in Bern um eine Anpassung für Hersteller für Leichtfahrzeuge, wie wir es sind. Diese umweltfreundlichen Fahrzeuge gegenüber E-Autos zu benachteiligen, kann ja nicht im Sinne der Politik sein“, sagte Ouboter der HZ.

Ursprünglich produzierte das Unternehmen Tretroller, ehe es sich entschied, mit dem Microlino ein elektrisches Kleinstfahrzeug zu fertigen. „Im Durchschnitt sitzen nur 1,2 Personen in einem Fahrzeug, und die täglich zurückgelegt Distanz beträgt 30 bis 35 Kilometer. Dafür sind die heutigen Fahrzeuge völlig überdimensioniert“, sagt Ouboter in dem Interview. An diese mobilen Realitäten ist der Microlino angepasst. Im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen spare das kleine Fahrzeug in Produktion und Betrieb insgesamt 60 Prozent an CO2 ein.

„Vielleicht hätten wir es gelassen“

Dass die jungen Unternehmer sich ohne jegliches Know-how in der Automobilbranche an dieses Projekt gewagt haben, sei im Nachhinein vielleicht sogar ein Vorteil gewesen. „Wir waren richtige Grünschnäbel und sicherlich auch etwas naiv. Aber das war ein auch Vorteil: Hätten wir gewusst, was alles auf uns zukommt, hätten wir es vielleicht gelassen“, gab Ouboter gegenüber der HZ zu.

250 Fahrzeuge seien inzwischen an Kunden übergeben worden, derzeit vorwiegend in der Schweiz. Doch auch in Deutschland sollen demnächst die ersten Kunden ihren bestellten Microlino erhalten. „Schritt für Schritt werden weitere Märkte in Europa ausgerollt: Italien, Frankreich, die Niederlande, Spanien, Dänemark, Griechenland. Der Fokus liegt aktuell auf Europa“, führt der Gründer im Interview aus.

Derzeit würden in der Produktionsstätte in Turin täglich zehn Microlino zusammengesetzt, im Laufe des Jahres soll sich die Produktion um 150 Prozent bis auf 25 Stück am Tag erhöhen. Die Mitarbeiterzahl an der Produktionsstätte soll von 60 auf 100 steigen. Derzeit sei das Unternehmen noch zu hundert Prozent in Familienhand, das Hinzuholen eines Investors sei in der Zukunft aber nicht ausgeschlossen. Gewinn soll der Microlino in zwei Jahren abwerfen. In klassische Werbung investiere man derzeit nichts, allerdings träumt man im kleinen Unternehmen wohl insgeheim an einem prominenten Werbeträger wie die Schweizer Tennisikone Roger Federer.

Konkurrenz aus Deutschland

Zur deutschen Konkurrenz, die ein ganz ähnliches Produkt unter dem Namen „Evetta“ auf den Markt bringen will, sagt der Schweizer: „Ja, das ist im Prinzip eine Kopie unserer Idee, vom Nachfolgeunternehmen unseres ehemaligen Partners Artega.“ Gegen diesen hatte man zweimal geklagt, zweimal gewonnen – sich dann aber doch außergerichtlich geeinigt. Offenbar setzt man auf den Wettbewerbsvorteil, mit dem Microlino als erstes in die Produktion gestartet zu sein.

Das Leichtfahrzeug kostet als Pioneer-Sondermodel etwa 22.000 Euro – ein stolzer Preis für ein Fahrzeug, das aufgrund der Fahrzeugklasse auch nicht vom Umweltbonus profitieren darf. Das Basis-Modell ist ab etwa 14.500 Euro zu haben. Ein 17-PS-Motor (12,5 kW) ermöglicht bis zu 90 Stundenkilometer – damit darf der Microlino auch auf die Autobahn. Ob der Fahrer sich das traut oder das kleine Gefährt lieber als das nutzt, was er ist – als wendigen Stadtflitzer – bleibt ihm natürlich selbst überlassen.

Quelle: Handelszeitung – „Microlino – Wir waren richtige Grünschnäbel“

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