Jedes zweite E-Auto fährt in China
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Es ist eine unter Klima-Bequemen gängige Redensart, dass Deutschland ja kaum etwas gegen den Klimawandel anrichten könne und erst einmal die großen Klimasünder wie China damit anfangen sollten. Dass dies bei allen Schwierigkeiten und kritikwürdigen Vorgängen im Land aber längst passiert und China den europäischen Ländern auch bei der Transformation zu klimafreundlicheren Techniken zunehmend den Rang abläuft, scheinen viele zu übersehen. Nicht nur das größte vollelektrische Containerschiff der Welt kommt aus China, inzwischen sind auch mehr als die Hälfte aller Autos mit Elektromotor im Reich der Mitte unterwegs, berichtet das „Handelsblatt“.
27,7 Millionen Autos mit vollelektrischem Antrieb oder Plug-in-Hybride sind inzwischen weltweit zugelassen – und 14,6 Millionen davon in China. Das entspricht 53 Prozent. Auf Platz zwei folgt sehr weit abgeschlagen die USA mit 3,4 Millionen E-Pkw, auf Rang drei das zugegebenermaßen deutlich kleinere Deutschland mit 1,9 Millionen Elektroautos und Plug-in-Hybriden. Frankreich und Großbritannien können immerhin noch jeweils 1,1 Millionen E-Fahrzeuge vorweisen. Das erklärte politische Ziel in Deutschland ist es, dass hier im Jahr 2030 insgesamt 15 Millionen Elektroautos unterwegs sind.
In China bald mehr E-Autos als Verbrenner?
Wie das „Handelsblatt“ betont, wächst der Vorsprung der Chinesen bei der Elektromobilität sogar: 2022 wurden mehr als 60 Prozent aller E-Autos weltweit in China zugelassen. Es ist also kein Wunder, dass die deutschen Hersteller auch massiv versuchen, mit ihren Elektroautos auf dem chinesischen Markt Fuß zu fassen, wobei sie sich gegen die starke Konkurrenz der chinesischen Autobauer schwer tun. Offenbar haben die Chinesen die E-Mobilität als Chance erkannt, den alteingesessenen Herstellern ein Schnippchen zu schlagen. In der Branche geht man davon aus, dass in China bald mehr Elektroautos als Verbrenner verkauft werden dürften – und deren Anteil auf den Straßen somit weiter deutlich steigen dürfte.
„Die Zahlen zeigen eindeutig, dass der weltweite Trend zur nachhaltigen Mobilität trotz vieler Krisen 2022 weiter ungebrochen ist“, wird Andreas Püttner vom Stuttgarter Forschungsinstitut ZSW zitiert, das die Daten analysiert hatte. Keines der weltweit zehn am meisten zugelassenen Elektroautos sei von einem deutschen Hersteller. „Wenn Deutschland nicht abgehängt werden will, dürfen sich die deutschen Autobauer nicht nur im Premiumsegment bewegen, zumal chinesische Unternehmen sukzessive auf den außerchinesischen Markt drängen“, gibt Püttner zu bedenken – und kritisiert damit unter anderem Mercedes-Benz, das unter Ola Källenius vor allem auf Luxus setzt.
Quelle: Handelsblatt – „Jedes zweite Auto mit Elektroantrieb fährt in China“
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