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Kurt Sigl über BEM: Eine Reise von 15 Jahren

Kurt Sigl über BEM: Eine Reise von 15 Jahren

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Willkommen bei einer neuen Folge des Elektroauto-News.net-Podcast. In der aktuellen Folge habe ich Kurt Sigl zu Gast – der Präsident des Bundesverband eMobilität oder kurz BEM. Der Verein ist schon seit über 14 Jahren aktiv hier in Deutschland, aber auch darüber hinaus, wie er uns im Gespräch selbst erläutert. Alles begonnen mit einem Elektromotorrad, welches er nach Deutschland bringen wollte. Doch dann gab es hier so etwas wie Gesetze, Regularien und wenig Ahnung von Elektromobilität.

Schöne und vor allem unterhaltsame Geschichte, die Herr Sigl für uns bereithält. Von den Gründungstagen des Bundesverband eMobilität bis zur heutigen Zeit, mit Blick auf einzelne Mitglieder, Entwicklungen des Marktes, wie man diesen mit angetrieben hat und wo eben die Herausforderungen der aktuellen Situation liegen.

Nun aber genug der Vorworte. Wir gehen direkt rein ins Gespräch mit Kurt Sigl und ich bin mir sicher, es wird nicht bei der einen Folge bleiben. Wir müssen da noch eine Folge dran setzen, denn Herr Sigl ist in der Tat ein sehr unterhaltsamer, lehrreicher Gesprächspartner, mit dem man sich einfach unterhalten möchte. Jetzt geht’s los.

Gerne kannst du mir auch weitere Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Höre:innen des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

Transkript zu „Kurt Sigl über BEM: Eine Reise von 15 Jahren“

Sebastian

Hallo Herr Sigl, vielen Dank, dass Sie sich heute die Zeit nehmen, dass wir uns ein wenig über den Bundesverband der eMobilität unterhalten und da, ich sage mal, aus erster Hand erfahren, wie es denn dazu kam, dass der gegründet wurde, wie er sich entwickelt hat und wo er heute steht. Aber vielleicht stellen Sie sich für die Zuhörer:innen noch mal selbst vor, die Sie vielleicht einfach noch nicht kennen.

Kurt Sigl

Danke erst mal, dass ich dabei sein darf. Mein Name ist Kurt Sigl. Ich bin der Präsident des Bundesverbands eMobilität, gegründet 2009, also inzwischen schon ins 15. Jahr gehend. Wir haben wie jeder Verband unseren Sitz in Berlin. Da müssen wir hin. Aber wir haben auch eine Dependance mit dem Office für Mitglieder-Belange, Präsidenten-Assistenz in Ingolstadt, sodass wir praktisch zweigleisig fahren und sich somit auch meine Reisen nach Berlin auch durch die Pandemie bedingt etwas minimiert haben.

Wir sind ja relativ einfach aufgestellt, mit drei Vorständen in unseren Reihen, inklusive meiner einer. Dazu kommt ein Geschäftsleiter für das Hauptstadtbüro in Berlin. Dann meine beiden Mitarbeiterinnen hier in Ingolstadt, die sich um die Mitglieder kümmern und um die Buchhaltung.

So leiten wir eigentlich diesen Verband seit Jahren zu Anfangs und das ist das eigentlich Spannende, tatsächlich rein ehrenamtlich, ohne dafür einen Eurocent zu bekommen. Und zwar ging das tatsächlich über fünf Jahre so und ich musste in meiner Frau schon gelegentlich mal erklären, wie ich das denn mit meinem Gewissen unter Anführungsstrichen vereinbaren könnte.

Aber es ging ja um die gute Sache und nicht ums Geld in erster Linie. Und das ist bis heute auch so geblieben, auch wenn wir inzwischen von den Mitgliedern aufgefordert wurden, uns wenigstens eine Aufwandspauschale zu gönnen, von dem wir allerdings jetzt nicht unbedingt leben könnten. Aber das ist, wie zuvor besprochen, zweitrangig. Ja, das war so der Anfang dieses Verbandes und die Gründung war eigentlich spannend und auch in gewissen Teilen etwas amüsant.

Sebastian

Bevor wir da in diese amüsante Geschichte dann auch ein Stück weit mehr eintauchen, können Sie vielleicht denjenigen, die von euch noch nichts gehört haben, noch mal kurz umreißen, was denn so eure Aufgabe ist, was ihr euch da angenommen habt?

Kurt Sigl

Der Bundesverband ist in erster Linie dazu da, die Player im Bereich E-Mobilität zu verbinden, zu vernetzen. Die Dinge, die Projekte nach vorne zu tragen, nach vorne zu bringen. Und dazu benutzen wir mehrere Tools. Fangen wir von vorne an. Die wichtigste Aufgabe ist tatsächlich die Vernetzung. Es geht darum, den Leuten eine Plattform zu bieten, sich darzustellen, zu zeigen, ihre Ideen einzubringen und so weiter. Und das machen wir sehr praxisnah. Und wir sind auch kein Automobilverband, das möchte ich ausdrücklich betonen.

Der Bundesverband eMobilität hat zwar Mitglieder aus dem Automobilbereich, sowohl Automobilhersteller als auch Zulieferer. Aber wir sehen uns als Vernetzungsmodul im Bereich E-Mobilität, beginnend vom E-Bike bis hin zur Aviation. Also ob Maritim, ob Ladeinfrastruktur – alle diese Themen werden bei uns abgebildet.

Und das bilden wir in erster Linie ab in unseren 18 Arbeitsgruppen, an denen jeder teilnehmen kann, auch ohne Mitglied zu sein. Dann natürlich gegen eine gewisse Gebühr und für unsere Mitglieder dann zu einem etwas besseren Preis. Also E-Mobilität bedeutet für uns ein riesigen Portfolio und eben deswegen ist es so hoch spannend hier die Player zu vernetzen, damit die auch untereinander in Austausch kommen.

Es ist immer ganz einfach zu sagen: okay, ich bemühe mich um das Thema Auto. Aber wenn es dann um den Zulieferer geht, wenn es dann um die Ladeinfrastruktur dazu geht, wenn es um die Energieversorgung geht, merkt man sehr schnell: Elektromobilität ist wesentlich mehr als Autos, die da draußen herumfahren und in Zukunft vielleicht elektrisch herumfahren werden beziehungsweise ziemlich sicher elektrisch draußen rumfahren werden.

Aber da gehört auch das Zweirad dazu, das Dreirad, da gehört der öffentliche Nahverkehr dazu und und und vieles mehr. Und alle diese Themen haben wir uns zur Brust genommen und über die letzten Jahre sukzessive dieses Netzwerk ausgebaut, sodass wir inzwischen über 450 Mitglieder in unseren Reihen haben.

Und die sind nicht nur in Deutschland ansässig, sondern auch in benachbarten Ländern. Ich sage bewusst nicht Ausland, weil wir das nicht so sehen. Bei uns gehört zum festen Standard die Dachallianz zwischen Österreich, Schweiz und Deutschland, die wir vor zwei Jahren noch extra gegründet haben.

Bei uns gehören aber auch Nachbarländer dazu, wie Slowenien, die Tschechien, Holland sind wir seit über einem Jahrzehnt bestens verbunden und inzwischen aber auch internationale Partnerschaften mit Chile, Kolumbien mit einer eigenen Dependance in China, in Shanghai, aber auch natürlich Projekte in Indien et cetera.

Sebastian

Sehr spannend, das dann schon mal so zu hören und auch eine Einordnung zu bekommen, und vor allem auch von eurer Größe. Jetzt haben Sie es auch schon ganz gut angerissen. Das Thema ist eben nicht nur batteriebetriebene- oder wasserstoffbetriebene Mobilität im PKW oder, ich sage mal, auch Nutzfahrzeug-Bereich, sondern es geht ja generell um nicht einen Antriebswandel, sondern Mobilitätswandel, der auf vielfältige Art und Weise stattfinden kann.

Und das war ja auch, um da die Brücke mehr oder weniger schlecht zu schlagen, zu dem Beginn, glaube ich, auch so ein Teil Ihrer Gründungsgeschichte, weil da waren nicht E-PKW ausschlaggebend dafür, sondern ich habe mir erzählen lassen, dass da Elektromotorräder so eine Rolle gespielt haben. Und vielleicht holen Sie uns da mal zu den Gründungstagen dann so ab.

Kurt Sigl

Ich werde da zwei, drei Sätze dazu sagen, wo ich überhaupt herkomme. Ursprünglich komme ich ja aus der Automobilindustrie und war zuständig bei Audi für das Fahr- und Sicherheitstraining. Das ist sozusagen mein Baby. Heute nennt man das ja Driving Experience. Es war ein kleiner Laden damals, als wir angefangen haben, mit 600 Teilnehmern im Jahr. Verlassen habe ich das Unternehmen ’93 mit einer Teilnehmerzahl von 7000.

Über dieses Fahrsicherhheitstraining war ich natürlich angetickert zu allem, was Mobilität betrifft. Und meine Affinität galt immer schon seit meinem 18. Lebensjahr – darüber bin ich auch zur Audi AG gekommen damals – dem Motorrad, sprich dem Zweirad. Egal, ob Fahrrad oder Motorrad. Aber Motorrad ganz speziell.

Ich habe inzwischen 350.000 Motorradkilometer auf dem Buckel und jetzt kommt’s: Die letzten 4500 Kilometer rein elektrisch mit einem Tourenmotorrad. Was ja viele immer noch nicht glauben, dass es machbar ist, aber es funktioniert wirklich easy und es macht Spaß und stellt alles bisher Dagewesene in den Schatten, um das mal von vornherein sagen zu dürfen.

Ja, wie kam es zu der ganzen Geschichte dieser Gründung? Es ist eine relativ lustige Geschichte. Ich war mit Familie, meiner Frau, den Söhnen Max und Moritz in USA in Kalifornien und ich bin auch im Motorsport aktiv gewesen und wollte der Familie die Rennstrecke Laguna Seca zeigen. Und jeder, der Laguna Seca kennt, weiß, im Hintergrund sind da bereits Dünen, die schon ein Stückchen hoch sind.

Und als wir da waren vor Ort, fuhren in diesen Dünen Enduro Motorräder, die man zwar gesehen hat, aber nicht gehört. Und das hat mich stutzig gemacht. Da habe ich mir gedacht: okay, da muss man hoch. Das muss man sich anschauen. Ich bin von Haus aus ein extrem neugieriger Mensch. Hab die Buben gepackt, bin da hoch marschiert und dann haben wir gesehen: okay, tatsächlich, das sind Elektromotorräder. Das waren die allerersten Prototypen von Zero Motorrad.

Dann bin ich ins Gespräch gekommen mit den Leuten, hab dann auch die Firma besucht, ganz spontan. Die waren etwas überrascht, dass da plötzlich ein Deutscher in den gesegneten Hallen stand. Damals gab es so gut wie nichts. Das war ein Büro, eine Lagerhalle mehr oder weniger und ein paar Akkus, die da herumlagen. Ein paar Rahmen, ein paar Bremsscheiben und sonst was.

Und hab dann beschlossen, ich werde – nachdem ich aus dem Bereich Fahrsicherheitstraining komme und zu dieser Zeit zwei Trainingsgelände betrieben habe, einmal auf der Straße in der Nähe von Ingolstadt in Bergheim und dann in Großmehring offroad – ich werde eine „Elektro-Enduro-“ Schule gründen. Sehr zum Entsetzen meiner Frau. Schon wieder eine neue Idee. Kannte sie von mir ja.

Dann habe ich tatsächlich sechs dieser Motorräder bestellt. Das waren tatsächlich die Ersten, die nach Europa kamen, um dann hier mit Elektromotorrädern zu starten. Eine Enduro-Schule. Jetzt hat sich dann ziemlich schnell herausgestellt, dass das gar nicht so einfach ist.

In Deutschland werden Motorräder nach Hubraum versteuert. Jetzt hat natürlich ein Elektromotorrad wenig Hubraum, dafür jede Menge Batterie. Ich hab dann versucht, das dem Finanzamt klarzumachen. Das hat man nicht verstanden. Es gab auch damals keine Regelung dafür – tatsächlich nicht. Es gab gerade mal so eine vage Regelung für Elektroautos.

Das ist jetzt insgesamt 15 Jahre her, muss man dazu sagen. Da kam gerade der erste nationale Entwicklungsplan, Elektromobilität der damaligen Regierung unter Angela Merkel. Dieses Papier habe ich mir dann durchgelesen, also 129 Seiten oder so was waren das – ziemlich sinnfreies Papier. Da stand immer: könnte man, sollte man, wäre gut. Aber nichts Verbindliches. Und so was stört mich als Unternehmer.

Und dann war ich noch auf einem Stammtisch zum Thema Elektromobilität in Pforzheim. Und da waren so richtig paar Pioniere der Elektromobilität. Da ging es um Segways. Da ging es um die ersten Roller, die importiert wurden nach Deutschland und alle hatten die gleichen Probleme: keine rechtlichen Rahmenbedingungen. Man muss sich einmal das auf der Zunge zergehen lassen.

Damals war es tatsächlich so, dass ein Segway mit schmalen Rädern als einspuriges Fahrzeug geführt wurde in Deutschland – ist übrigens heute noch so – aber mit den dicken Rädern dann zweispurig eingestuft werden musste. In Österreich hat man, das einfach laufen lassen und gesagt: fahrt einfach, alles lustig, passt schon.

In Deutschland ging es dann los mit der Bürokratie. Und da hab’ ich gemerkt, da ist irgendwas faul an der Sache. Ich kann nicht einen Entwicklungsplan aufsetzen, parallel aber keinerlei rechtliche Rahmenbedingungen haben. Und so habe ich damals dann beschlossen, den Bundesverband eMobilität zu gründen.

Und das habe ich an diesem Stammtisch gesagt, nicht wissend, dass man das ernst nimmt. Und als ich heimgefahren bin aus Pforzheim, rief mich ein gewisser Herr Müller, heute unser Büroleiter in Berlin und Mitgründer des BEM, an und sagt zu mir: „Sind Sie der Herr Sigl?“ Sag ich: „Ja, der bin ich.“ „Sie waren gerade in Pforzheim auf einem Stammtisch. Das saß ein Spezi von mir und wir wollen in Berlin auch einen Bundesverband eMobilität gründen. Aber wir wissen nicht so recht, wie man das macht.“

Dann hat mich der Herr Müller zwei Stunden zugetextet mit seinen Erfahrungen in Berlin et cetera. Und ich hab’ gesagt: „Wissen Sie was, Herr Müller, wir in Bayern, wir reden manchmal ein bisschen weniger, machen dafür mehr. Ich komm nach Berlin und wir gründen zusammen den Verband.“ Ja, er hätte drei Mitstreiter – Sag ich: „Dann bringe ich vier mit, weil sieben brauchen wir. Dann kriegen wir das schon irgendwie hin.“

Eine Woche später bin ich tatsächlich mit einem sehr, sehr guten alten Freund im Auto gesessen, Richtung Berlin. Damals natürlich noch kein Elektroauto, ich darf gar nicht sagen, was es war. Das war dem sein Firmenfahrzeug, ein 7er BMW. Und haben dann uns mit diesen drei Leuten aus Berlin getroffen, wir vier aus Bayern. Und haben dann bei einem Inder im Biergarten im Juli – also es ist jetzt fast genau 14 Jahre her auf den Tag –den Bundesverband eMobilität gegründet.

Mehr oder weniger tatsächlich so nach der Art, wie es ja Merz immer ganz gern gemacht hat, nämlich auf dem Bierdeckel sozusagen.

Sebastian

Und wie startet dann die praktische Verbandsarbeit?

Kurt Sigl

Dazu braucht man natürlich auch ein Büro. In Berlin natürlich. Da kam dann unser jetziger Büroleiter, der Herr Müller, und hat gesagt: „Ja, ich hätte dort eine super coole Location in der Wallstraße. Da ist gerade ein neues Hotel gebaut worden, das Wallstreet Hotel. Und da könnten wir uns doch mal vorstellen. Und daneben ist eine Location, die ist super, die kostet nur 2500 € im Monat.“

Dann hab ich gesagt: „Ja, okay, wir haben jetzt gerade mal 1050, mit dem werden wir nicht weiterkommen. So, liebe Burschen, jetzt erkläre ich mal, wie Kaltakquise geht.“ Dann sind wir in das Hotel Wallstraße gestürmt. Ich hab mir den Geschäftsführer geben lassen, hab ihm dann erklärt, dass wir die neuen Nachbarn werden, natürlich in Zukunft viele Gäste haben werden, was aber dann auch so eingetroffen ist und gern ein Mitglied hätten, nämlich das Hotel Wallstraße.

Den Mitgliedsantrag hat man alles schon vorbereitet, hat alles unser lieber Herr Heep gemacht und haben den auf den Tisch gelegt und der hat prompt unterschrieben. So hatten wir die ersten 3.000 € an Bord und mit diesen 3.000 € haben wir die erste Miete bezahlt. Das ist alles kein Blödsinn, das ist die Wahrheit, das kann man auch prüfen.

Und im Nachhinein bin ich ein wenig stolz drauf, weil es gehört schon eine Portion Mut dazu, das einfach mal so zu machen. Aber es hat funktioniert und wir waren alle agil. Wir waren rege. Wir haben dem Wallstreet Hotel versprochen, eine Ladeinfrastruktur zu besorgen vor das Hotel. Haben wir auch umgesetzt, zwar ein Jahr später, aber es hat funktioniert.

Wir haben dann sehr viel mit dem Senat in Berlin gesprochen, haben uns dort vorgestellt und so sind wir dann nach und nach gewachsen. Und diese ersten Mitglieder sind natürlich jetzt nicht mehr heute alle unsere Mitglieder. Den einen oder anderen hat es zerlegt, der andere hat sich übernommen, aber sehr, sehr viele sind noch von der Basis da. Übrigens war eines unserer allerersten Mitglieder damals: Tesla.

Und zwar nicht Tesla als Folge, sondern der Tesla Store, damals geleitet von Craig Davis in München in der Blumenstraße. Und der hat gesagt: „Gut, hau diesen Vertrag her, ich unterschreibe.“ Das war dann zwar ein geringerer Mitgliedsbeitrag, ich hab’s nicht mehr im Kopf, wie viel es war, aber auf jeden Fall waren die dann auch mit integriert.

Und dann haben wir halt unsere Sachen verfeinert, haben uns transparenter gemacht, haben die Page verbessert und und und und und. Was halt alles dazugehört. Und waren halt immer ständig bei allen Veranstaltungen unterwegs, um Mitglieder zu finden, zu vernetzen, Projekte zu starten, Veranstaltungsreihen zu starten.

Wir haben damals, muss man sich mal vorstellen, in dieser Situation ganz zu Anfang schon zusammen mit der Stadt Stuttgart und EnBW, die Moped-Flotte vorgestellt mit 500… wie hieß das? Mir fällt der Name gerade nicht mehr ein…Elmoto hieß das Ding damals. Und solche Geschichten, da haben alle nur noch den Kopf geschüttelt und gesagt: „Was macht ihr da alles?“ Und so sind wir gewachsen und gewachsen und gewachsen und bis wir halt Stand heute waren, allerdings auch mit Höhen und Tiefen.

Wir hatten zwar anfangs mal eine riesige steile Kurve nach oben, dann kam das tiefe Tal der Tränen. Man hörte plötzlich nichts mehr von einem nationalen Entwicklungsplan. Es kamen die Zweifler, die wir ja in Deutschland grundsätzlich haben und in anderen Ländern auch: „Das wird alles nix werden und am Schluss wird es der Wasserstoff machen und wenn überhaupt. Und der Diesel hat Zukunft.“

Und dann kam uns nicht zuletzt eine Geschichte zu Gute und die hat es dann herausgerissen, wieder in die andere Richtung. Nicht von uns geplant, definitiv nein. Also, das hat sich einfach ergeben. Das war der Dieselskandal. Und der hat dann noch mal einen neuen Auslöser gebracht.

Sebastian

Vielen Dank, dass Sie uns da mal in die Geschichte reingeholt haben. Und ja, sehr amüsant und vor allem aber auch schön zu sehen, wie es dann trotz Regularien, Rahmenbedingungen hier in Deutschland auch immer funktioniert, dass man Dinge doch vorantreiben kann und das relativ zügig, wenn man nur will und mit genügend Nachdruck eben auch dabei ist.

Jetzt haben Sie ja schon gesagt, dass im ersten Jahr direkt 90 Mitglieder mit am Start waren. 450 sind wir aktuell, wie Sie vorhin erwähnt haben. Und es gab ja auch einen gewissen Wandel davon. Vielleicht können Sie uns auch mal so ein Stück weit abholen.

Wer waren denn so die ersten Mitglieder, abgesehen von dem Hotel und dem Tesla Store in München oder Hotel in Berlin, Tesla Store in München, die mit hereingekommen sind? Und wer ist denn heute mit dabei? Und gibt es auch sogenannte, ich sag mal Exoten, die jetzt vielleicht auch erst den Weg so in die E-Mobilität ein Stück weit suchen, einen Wandel vollziehen in ihrem Unternehmensalltag, um dann eben auch dort Fuß zu fassen?

Kurt Sigl

Ja, das ist tatsächlich eigentlich eine irre Entwicklung, weil wenn man denkt, wir hatten relativ schnell dann schon, zum Beispiel als größtes Mitglied zur damaligen Zeit, EnBW an Bord. Und da waren natürlich bei EnBW Gespräche im Hause EnBW, wo ich teilweise verwundert geschaut hat, als man mich fragte, wie ich denn die Entwicklung im automobilen Bereich sehe.

Gut, da hatte ich relativ viel Ahnung, weil ich aus der Automobilbranche komme und mich auch damals schon sehr intensiv mit Tesla beschäftigt habe. Ich bin auch rüber geflogen. Ich durfte in einem der ersten Tesla Prototypen schon auf dem Werksgelände fahren vom Model S, weil ich einen guten Freund hatte, der ist damals von Magna Steyr zu Tesla gewechselt, weil der Sitze-Spezialist ist und der hatte uns da eingeladen.

Und das war schon sehr beeindruckend. Und dann kam EnBW und fragt: „Ja, wie sehen Sie die Entwicklung? Wird es was mit dem Auto, oder?“ Da sag ich: „Entschuldigung, wenn jemand so anfängt wie der Mann da drüben, werden wir das nicht mehr aufhalten können.“ Das andere waren ja mehr oder weniger nichts anderes als Prototypen oder halbfertige Autos, die es damals gab. Und das war eigentlich nichts, muss man ja ganz ehrlich zu sagen.

Aber da war mir dann schon ziemlich schnell klar, da wird etwas passieren. Und wenn dann sich andere einklinken, was ja dann passiert ist, also Asien et cetera, dann wird es richtig ne Nummer werden. Und so war plötzlich EnBW Mitglied. Die haben uns dann leider vor fünf Jahren verlassen unter dem Motto: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen.

Das ist übrigens bei vielen Firmen auch passiert, die gesagt haben: „Ja, der BEM war jetzt ganz praktisch. Die haben jetzt einmal etwas bewegt, aber jetzt läuft es, jetzt brauchen wir die nimmer und dann treten wir wieder aus.“ Aber das ist normal, das ist Verbandsleben, das ist Geschäft. Damit können wir supergut leben, weil die Tendenz ist ja nicht negativ gewesen, sondern es ging ja weiter nach oben, plötzlich mit völlig neuen Playern.

Und auch kamen dann andere Energieversorger auch oder kleine Stadtwerke, die gesagt haben: „Mensch, wir müssen da was bewegen, wir haben das verstanden.“ Das waren die, die innovativ denken, wo auch ein Bürgermeister war, der einfach nicht auf dem alten Pferd geritten ist, sondern gesagt hat: „Mensch, lass meine Gemeinde da ein bisschen Vorreiter sein.“

Dann kamen die berühmten Fotos der Bürgermeister-Ladesäulen-Eröffnungen. Jeder kann sie noch erinnern. Jeder Bürgermeister hat irgendwann einen Stöpsel da hineingesteckt in diese Ladesäulen und sich fotografieren lassen. Alles das waren die Entwicklungen; die haben aber Spaß macht. Es war schön, es waren kleine Erfolge, aber es waren Erfolge und auf diesen muss man aufbauen.

Und da braucht man, wie ich es immer gerne nenne, den „Club der Willigen“ und nicht den „Club der Ewiggestrigen“. Wir brauchen den „Club der Willigen“. Die sagen: okay, da schließen wir uns an, da sind wir dabei, da kann man was bewegen und wir denken nicht rückwärts gerichtet. Das ist so eigentlich die Aussage, die ich dazu machen kann.

Weil da waren noch viele andere Mitglieder. Wir hatten Mitglieder aus Niederbayern, die sich vollkommen auf Photovoltaik konzentriert haben, die dann vom eigenen Geschäft überrollt wurden und einfach dem Bedarf nicht mehr gerecht wurden. Dann kam ja auch der Einbruch in der Solarbranche. Das gleiche hatten wir in der Windbranche erlebt. Die Politik hatte ja keinen Masterplan, den hat sie bis heute nicht.

Wenn wir einen Masterplan hätten, dann wäre das ein Masterplan, der Energie- und Mobilitätswende verbindet. Der fehlt gänzlich. Also den gibt es nicht. Sie finden den in keinem politischen Papier. Und diese leidigen Diskussionen jetzt, diese nur noch CO₂-Debatte, die wird uns keinen Millimeter weiterbringen, sondern im Gegenteil, die wird uns einbremsen und mehr zerstören, als es eigentlich gut macht.

Aber, und das ist das Schöne, wir durften diese Entwicklungen alle live miterleben, hautnah, direkt. Ich weiß nicht mehr, wie viele Kilometer ich heruntergerissen hab. Ich bin dann zum Bahnfahrer geworden, weil ich es einfach mit dem Auto nicht mehr ertragen konnte, diese ganzen Termine abzuarbeiten. Interessant auch, mir wurden in Hamburg und Frankfurt und Köln der rote Teppich ausgelegt für Podien, für Vorträge.

In meiner eigenen Heimatstadt wurde ich kritisiert. Das ist Ingolstadt: „Ja, der wird die Autoindustrie zerstören. Der wird unsere Stadt zerstören.“ Das waren die Aussagen hier. Ich musste mich von Bürgermeistern hier in meiner Heimatstadt angehen lassen, also wirklich auf übelste Art und Weise.

Als ich meinen ersten Tesla bekommen hab’, das ist jetzt sieben Jahre her, wurde das Auto beschmiert an der Scheibe mit Lippenstift: E-Arschloch! Entschuldigung, wenn das so sage und was alles sonst noch passiert ist, möchte ich hier gar nicht aufführen. Ich wurde von Vorstandsmitgliedern beim Essen in der Pizzeria angegangen: „Hören Sie auf mit diesem Mist, Herr Sigl. Das wird eh nix. Das ist alles Blödsinn.“

Das ist gerade einmal sieben Jahre her, das muss man sich mal vorstellen. Und jetzt wundert man sich, wenn man diese Unternehmen gerade direkt an die Wand fährt, ist es himmelschade. Ich bin in dieses Unternehmen reingerannt, jährlich, mehrere Male. Ich hab’ versucht, Leute zu überzeugen. Ich hab’s nicht geschafft. Es ist einfach nur traurig im Nachhinein.

Aber spannend. Und das ist es eigentlich und nie langweilig. Es waren, wenn ich die letzten 14 Jahre Revue passieren lasse in meinem wirklich, ja sehr abwechslungsreichen Leben, waren das die spannendsten und schönsten Jahre, die ich je erlebt habe. Und das kann einen ja… das kann dann keiner wirklich nachvollziehen und zurückgeben, was man da alles erleben durfte.

Also, es war das Portfolio auch so breit. Wir hatten ja nicht nur Autohersteller. Plötzlich kam der erste Autohersteller nach Tesla, das war damals Renault, die gesagt haben: „Da werden wir Mitglied, weil die sehen das Ganze und nicht nur einen Teil. Weil wir sehen das auch so, da wird die Energiewende eine riesen Rolle spielen.“ Dann kam Nissan mit ins Boot, dann kam Jaguar.

Witzigerweise halt alle, nur keine Deutschen. Und das war mir aber auch klar und ich hab das auch immer wieder betont. Ich hab gesagt: „Leute, die haben einen Verband, der heißt VDA. Das sollen sie gefälligst auch bleiben. Das passt ganz gut.“

Ich hatte mal ein Gespräch bei VW, werde ich nie vergessen. Da hat mir der VW-Mann gesagt: Ja Sie, ich glaube wir können bei Ihnen gar nicht Mitglied werden, weil wir haben ja Mitgliedschaft beim VDA. Und dann hab ich dem Herrn geantwortet: „Wissen Sie, ich will gar nicht Sie, weil ich weiß nicht, ob uns das Logo des VW-Konzerns gut tut im Verband. Aber ich hätte gerne Mitgliedschaften Ihrer Töchter. Und da haben Sie ja wunderbare.“

Ja, ich denke nur an Elli, oder was gab es damals im Sharing-Bereich dieses neue Unternehmen – mir fällt gerade der Name nicht ein – das sie gegründet haben. Das sind die Themen, die uns interessieren. Uns interessiert die Mobilitätswelt. Uns interessiert nicht das Auto als solches. Es ist ein Teil davon.

Wenn sich natürlich ein Jaguar im Taxi-Geschäft engagiert oder jetzt im Induktiven Laden am Unterboden, auf der Straße mit INTIS und so weiter, dann macht es Sinn. Dann ist es für uns interessant. Und irgendwann wird sich da der Spieß auch drehen und die Leute werden das erkennen, was wir ja jetzt auch schon auf Messen erleben.

Ich nehme nur als Beispiel die Leitmesse schlechthin für einen Energie- und Mobilitätsbereich, die Power2Drive, beziehungsweise Intersolar, kombiniert mit der Speichermesse in München. Und wenn da die ersten Autohersteller auftauchen und die großen Stände hinbauen, dann weiß man, das die Uhr geschlagen hat.

Und ich gebe einmal den Tipp jetzt gerade zum Beispiel für die IAA. Holt euch noch Karten, das könnten eventuell die letzten sein. Rahmt euch die ein, vielleicht werden die irgendwann mal wertvoll.

Sebastian

Das ist doch schön zu hören. Also auch noch mal von Ihnen. Was ich jetzt mitgenommen hab’, dass es Ihnen in den letzten 14 Jahren nie langweilig geworden ist. Das ist doch eine tolle Aussage, die man da treffen kann, wenn man so was ins Leben gerufen hat und dann auch vorantreibt. Das finde ich, das vermitteln Sie auch ganz gut mit Ihren Geschichten, die Sie uns hier erzählen oder mit der…Geschichte hört sich jetzt so abfällig an, aber einfach mit der Historie, die Sie uns jetzt dargelegt haben.

Und für mich wäre es noch interessant oder bestimmt auch für unsere Zuhörer:innen: haben Sie vielleicht noch so ein, zwei exotische Mitglieder jetzt in BW? Die Hersteller kann man alles nachvollziehen. Mir wurde im Vorfeld unter anderem Kreisel aus Österreich genannt, die ja eigentlich aus einem ganz anderen Feld kommen. Vielleicht können Sie da doch mal so den Ausblick drauf geben.

Kurt Sigl

Ja, alleine die Geschichte, wie wir zu Kreisel gekommen sind. Es beruht ja wieder auf meiner Affinität zum Zweirad, weil ich habe in einem österreichischen Motorradmagazin namens „Reitwagen“ – witziger Name, finde ich, für ein Motorradmagazin – die Geschichte von Johammer gelesen damals. Und dann hab ich mir gedacht: Was ist denn das? Dann sehe ich die Bilder, denk mir: Wow, wie abgespaced und abgefahren ist das.

Hat natürlich wieder meine Neugierde geweckt und ich bin sofort zu diesem Erfinder und Bauer dieses Motorrad gefahren, nämlich nach Oberösterreich in der Nähe von Freistadt, wo die Kreisel saßen. Hab mir dieses Ding angeschaut, war total verliebt. Man kann es hassen oder lieben, es gibt nichts dazwischen bei dem Teil. Es ist einfach jetzt noch der Zeit um zehn Jahre voraus. Sie haben keine Armaturen. Sie haben die Armaturen im Rückspiegel. Sie starten per WLAN mit einem Armband et cetera.

Damals, das muss ich vorstellen. Ich habe das Motorrad jetzt schon seit acht Jahren, weil ich hab mir dann eins bestellt und gekauft für mich privat, weil ich eben wie gesagt motorradaffin bin und hatte so viel Spaß mit dem Ding und auch mit dieser Truppe um den Hans Hammerschmid, der das erfunden hat.

Wir sind dann zum Faaker See gefahren, zum Harley-Treffen mit sieben Johammer, das muss man sich mal vorstellen. Jede in einer anderen Farbe und die Farben waren schon teilweise extrem verrückt, weil da war Lila genauso dabei wie Mint.

Und wir sind am Harley-Treffen am Faaker See und die auf den Pässen darüber gefeiert wurden. Die Harley-Fahrer haben die total open mind gehabt. Die haben gesagt: „Wow, was ist denn das? So werden wir vielleicht in zehn oder 15 Jahren auch mal fahren.“ Und das war Spaß pur.

Über diese Geschichte habe ich die Kreisel-Brüder entdeckt, weil die hatten zusammen am Anfang mit diesem Hans Hammerschmid eigentlich Akkus entwickelt und Akkus gebaut. Aber halt schon immer einen Ticken weiter vorn mit Kühlung, mit Kühlflüssigkeiten, mit spezieller Konfiguration.

Dann bin ich von diesen Kreisel’s nicht mehr weggekommen. Hab den Markus Kreisel persönlich kennengelernt, hab ihm erzählt, was wir machen. Er hat mir erzählt, was er machen will: Also Prototypen bauen in allererster Linie. Da geht es ja nicht um Serienfertigung von Akkus.

Einfach immer der Zeit ein Ticken voraus sein. Stationäre Anlagen, was sie halt alles machen und umsetzen und bereits in der Praxis immer wieder bewiesen haben, dass sie ein Ticken weiter sind als alle anderen. Ich muss dazu sagen, der Beweis dafür ist mein Akku in der Johammer, ist jetzt acht Jahre alt. Wir haben dem mal vor Kurzem gemessen. Der hat jetzt noch eine Leistung von 98,7 %. Und das ist schon schier unglaublich und ist völlig unkompliziert im Handling. Das komm da noch mit dazu.

Das Einzige, was da meine Schwäche war, war das Ladegerät als solches. Aber auch das ist händelbar. Aber dann haben mich diese Kreisel’s einfach nur noch fasziniert. Ich durfte dann auch beiwohnen bei der Eröffnung ihrer neuen Firma. Und da war mir klar, das ist Innovation pur. Da gibt’s nur komplett Verrückte, die einfach nicht nur denken und nicht nur ausdenken, sondern machen. Die setzen es um.

Und wenn man sieht, das Kundenportfolio heute von einer Firma Kreisel ist einfach sensationell. Ich vergleiche das auch gerne mit dem Mate Rimac in Istrien, den ich ja auf der Emilia kennenlernen durfte, als ich die erste E-milia gefahren bin, mit den [unverständlich 00:31:36], sondern E-milia. Das ist auch schon wieder 13 Jahre her; mit einem Tesla Roadster damals, den mir die Firma Juwi – auch so ein Exote als Mitglied, die haben damals Windanlagen und Solaranlagen gebaut – zur Verfügung gestellt hatte.

Die haben mir einfach mal das Autos so hingestellt und gesagt: „Ja, der Herr Sigl, der ist einmal Rallye gefahren und der kennt sich aus, den lassen wir mal da fahren.“ Hab ich dann auch gemacht. Und da finden dann diese Leute zusammen, diese Denkfabriken, diese Macher, die einfach nur umsetzen und nicht nur drüber quatschen. Und das ist ja das, was eigentlich die große Krux ist, dass viel zu viel gequatscht wird und viel zu wenig gemacht wird.

Das ist es, was mich animiert hat. Und das sind diese Exoten, wo ich meine, die aber inzwischen etabliert sind. Und da gab es aber auch Exoten wie die Firma e-Wolf damals, die fällt mir gerade spontan ein, die dann gleich mal einen Rennwagen hingestellt haben.

Kreisel übrigens hat ja das schnellste Renn-Car damals elektrisch gebaut. Es wurde ja dann, glaube ich, sogar in Ischgl demonstriert und vorgestellt und hat den Weltrekord aufgestellt. Und dann kam e-Wolf mit einer Palette an Fahrzeugen, die es dann sogar bis in den Nutzfahrzeuge-Bereich ging. Diese Firma war halt wie so oft in Deutschland: zu früh und zu schnell.

Und bei uns werden halt viele Innovationen durch die Regierung, den Lobbyisten geschuldet, ausgebremst. Wir haben es gerade erlebt, wieder vor Kurzem mit Sono Sion, wir haben das erlebt mit Streetscooter. Ja, und wer macht es jetzt? Jetzt machen es die Amis. Wer weiß, was da noch sonst passiert.

Und wir haben auch das erlebt bei unserem Mitglied Intake mit den Umrüstsätzen für Omnibusse. Ja, die gehen halt jetzt dann nicht nach Deutschland, sondern nach Afrika, nach Indien oder sonst irgendwohin. Die Wertschöpfung wird auch dann dort bleiben, was auch von uns gewünscht und gut ist, weil dort sollte man Arbeitsplätze schaffen, damit eben auch andere Dinge in den Griff bekommen werden.

Wir denken da schon sehr weit. Also wir sind da nicht beschränkt auf eine Insel Deutschland oder Europa. Sondern E-Mobilität muss einfach weltweit gedacht werden, weil die Welt tut es auch. Und ist es völlig egal ob Asien, Indien, Afrika oder Nord- oder Südamerika.

Das wird so kommen und es zeigt ja wieder ein Unternehmen, wie es geht. Die machen das nämlich. Die machen es in Asien, in Indien, zukünftig in Mexiko, also Amerika, Nordamerika ja sowieso. Das ist wieder mal unser Freund Elon, den sicher nicht jeder mag, aber er ist halt der Macher und die anderen sind die Schwätzer und die Schnarcher. Also so kann man es, glaube ich, ganz gut beschreiben.

Sebastian

Das sind doch schöne Worte zum Schluss. Der Folge. Vielen Dank für den Überblick über den BEM, über Ihren Werdegang sozusagen. Und wir werden es auf jeden Fall weiter beobachten von unserem Portal aus und freuen uns, das jetzt mal aus erster Hand alles so ein Stück weit erfahren zu haben.

Konserviert zu haben, wie Ihre Kollegin mir mitgeteilt hatte, dass es doch ganz schön wäre, wenn wir das mal so festhalten. Dass man einfach auch sich dran zurückerinnern kann vielleicht in weiteren zehn, 14 Jahren, um dann zu schauen, wohin die Reise gegangen ist. Danke für Ihre Zeit, Herr Sigl.

Kurt Sigl

Moment einmal, da wäre ich 80. Also das ist dann schon…muss man erst mal werden, sag ich mal so. Mir ist aber eines noch ganz wichtig zum Schluss zu sagen: Alles das geht nicht alleine, das geht immer nur mit einem Team. Und es geht nur mit diesem „Club der Willigen“ und den Unterstützern, die auch mal bereit sind, etwas zurückzustellen, um für die Sache zu kämpfen. Ansonsten ist es nicht möglich. Das beginnt im Büro, das endet draußen vor Ort. Ansonsten keine Chance.

Sebastian

Vielen Dank!

Kurt Sigl

Ja gerne!

Der Beitrag Kurt Sigl über BEM: Eine Reise von 15 Jahren erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

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