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Tesla investiert in Polen, schafft aber auch Chaos

Tesla investiert in Polen, schafft aber auch Chaos

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Weltweit verfügt Tesla über eine Ladeinfrastruktur von mehr als 50.000 Ladestationen. Die Standorte werden bewusst ausgesucht und liegen in der Regel an Knotenpunkten, an denen sich viele Fahrzeuge zur selben Zeit bewegen.

Tesla hat sein Supercharger-Netz auch in Europa in den letzten 10 Jahren immer weiter ausgebaut. Inzwischen stehen den Fahrern mehr als 12.000 Ladestationen an mehr als 1000 Standorten zur Verfügung. Die Infrastruktur ist aber geografisch ungleichmäßig verteilt. Mittelosteuropa hat deutlich weniger Standorte als der Rest des Kontinents. Der Polnische Verband für alternative Kraftstoffe (PSPA) gab im Juli an, dass es in Polen lediglich zwölf von Teslas Superchargern gibt.

Tesla macht Ladestrom in Polen leistbar

Doch das soll sich ändern. Kürzlich feierte Tesla die Eröffnung des größten Superchargers in diesem Teil Europas. Der Standort in direkter Nähe zur polnischen Hauptstadt Warszawa im Vorort Ząbki ist bewusst gewählt worden. Der Standort befindet sich an der Ulica Radzyminska, wo sich in direkter Nachbarschaft der Warschauer Showroom des US-amerikanischen Autoherstellers befindet. Die 14 Ladestationen haben eine maximale Leistung von bis zu 250 kW und sollen den Komfort für die osteuropäischen Teslafahrer erheblich verbessern. Die Preise für den Ladestrom liegen in den Stoßzeiten bei umgerechnet 0,39 Euro pro kWh. Wird der Tesla außerhalb der Stoßzeiten geladen, beträgt der Preis nur 0,34 Euro je kWh.

Mit dieser Investition möchte Tesla vor allem den Markt für seine Elektroautos erweitern. Aktuell gehört Tesla zu den meistverkauften E-Autos in Polen. In Polen wurden in diesem Jahr zwischen Januar und August mehr als 3000 Teslas gekauft. Es ist wahrscheinlich, dass der E-Auto-Primus Mittelosteuropa nicht weiter vernachlässigen kann und der Region jetzt mehr Interesse widmet. Tesla hat nämlich lange gezögert mit der Eröffnung des ersten polnischen Showrooms in Polen. Erst 2021 wurde der Standort in Ząbki eröffnet. Der mittelosteuropäische Markt bietet Tesla viele Chancen. Den Amerikanern gelang es aber erst 2022, mehr Autos in Polen abzusetzen. Über Jahre war der Nissan Leaf das beliebteste E-Auto der Polen. Erst im letzten Jahr konnten 761 Tesla Model 3 abgesetzt werden. In Zukunft könnten es weitaus mehr werden.

“Im Juli 2023 waren in Polen insgesamt 47.018 vollelektrische Personen- und Nutzfahrzeuge (BEVs) zugelassen. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres stieg ihre Zahl um 13.293 Einheiten, d.h. 57,7 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2022”, heißt es im aktuellen Monatsreport der PSPA.

In puncto Service besteht Nachholbedarf bei Tesla

Dass Tesla aber in Polen mehr im Bereich Service machen muss, wird immer deutlicher, denn die Erfahrungsberichte von Kunden des Tesla Showrooms in Ząbki sind sehr ernüchternd und sorgen für eine schlechte Publicity in einem inzwischen heiß umkämpften Marktsegment. Es geht hierbei vor allem um die Abholung von neuerworbenen Tesla Model 3 – einem Elektroauto, das in Polen umgerechnet gut 43.000 Euro kostet, was rund einem Drittel einer passablen 3-Zimmer-Eigentumswohnung entspricht. Ein Tesla ist in Polen ein teures Auto. Für dieses Geld erwartet der polnische Klient entsprechend guten und soliden Service.

Wartezeiten von mehreren Wochen bis zur Anlieferung in Ząbki allerdings sind häufig schon kein guter Anfang. Dort werden täglich zwischen 30 bis 40 Teslas an die Käufer herausgegeben. Eigentlich ein freudiger Anlass, der keine Probleme bereiten sollte, doch kommt es häufig anders.

Die etwaige Standortalternative ist die im südlichen Polen gelegene Stadt Bytom, die allerdings 300 Kilometer von Warschau entfernt ist. Wenn es dann um die Entgegennahme des Fahrzeugs geht, gibt es erneut Unstimmigkeiten. Erfahrungsberichte beschreiben die Teslamitarbeiter als betont freundlich und sympathisch, nur etwas jung und unerfahren. Die Teslastandorte scheinen nicht gut organisiert zu sein. Wartezeiten, Missverständnisse und viel Durcheinander ist wohl üblich, wenn es um die Abholung eines ersehnten Teslas in Polen geht. Es handelt sich manchmal um Wartezeiten von mehreren Stunden.

Tesla will Top-Arbeitgeber in Polen werden

Anschließend läuft dann auch nicht alles glatt, da kleine Schäden am Lack der Fahrzeuge auch schon zu Unmut bei den Käufern geführt haben. Ein Problem, dass auch aus anderen Ländern bekannt ist.

Tesla versucht aber gerade, sich als sehr guter Arbeitgeber in Polen zu positionieren. Während bisher häufig Subunternehmer und Arbeitsvermittler, wie Manpower, im Auftrag von Tesla in Polen Personal für die Gigafabrik in Grünheide rekrutiert haben, versucht es der amerikanische Konzern jetzt mit direkter Ansprache bei der Jobmesse in Szczecin.

Die polnische Großstadt ganz im Nordwesten Polens liegt geografisch günstig und auch das Lohnniveau ist im Verhältnis zu Warschau und dem industriellen Süden Polens niedrig. Vielleicht werden dort nicht nur Ingenieure und Mechatroniker, sondern auch Servicekräfte für die polnischen Showrooms gesucht.

Aleksandra Fedorska ist polnisch-deutsche Politologin und Publizistin. Sie arbeitet als Korrespondentin für polnische und deutsche Medien in den Fachbereichen Energiepolitik und E-Mobilität. Fedorska lebt und arbeitet im schleswig-holsteinischen Jagel und in der polnischen Stadt Poznań.

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