Citroën ë-C4 X: Probefahrt des E-Crossover
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Citroën peppt den ë-C4 X auf und spendiert dem E-Crossover mehr Power und eine Batterie mit mehr Energiekapazität sowie weniger Kobalt und Mangan. Auch wenn die Veränderungen auf den ersten Blick marginal erscheinen, resultieren sie in deutlich mehr Reichweite.
Technologie-Update im Stellantis-Konzern
Eigentlich scheint die Hackordnung im Stellantis-Konzern klar. Erst kommen die französischen Marken, dann lange nichts und letztendlich dürfen die Italiener und Opel die neue Technik nutzen. Weit gefehlt. Während der Astra Electric bereits in den Genuss des effizienteren und stärkeren 115 kW / 156 PS Elektromotors (vorher 100 kW / 136 PS) und der 54-Kilowattstunden fassenden Batterie (vorher 50 kWh) kommt, rüstet Citroën jetzt das Brüderpaar e-C4 und den e-C4 X mit dem Antriebs- und Reichweiten Update aus. Im Falle des Stromer-Crossovers bedeutet das eine größere WLTP-Reichweite von 420 Kilometern (bisher 360). Allerdings ist die Zusatzpower nur in den Ausstattungslinien ë-Series und Shine erhältlich und kosten gegenüber der 100-kW-Version, die weiterhin angeboten wird, 1000 Euro Aufpreis.
Für den ein oder anderen mag es sich seltsam anhören, für ein paar Pferdestärken mehr so viel Geld auszugeben. Zumal die Verbesserungen überschaubar sind. Doch sie kommen mit einer veränderten Zellchemie der Batterie zustande. Während der Stromspeicher bislang zu 60 Prozent aus Nickel und jeweils zu 20 Prozent aus Kobalt und Mangan bestanden, lautet die Aufteilung jetzt 80 Prozent Nickel und jeweils zehn Prozent Mangan und Kobalt. Also durchaus eine erwähnenswerte Veränderung.
Lade- und Verbrauchsoptimierung des Citroën ë-C4 X
Beim Optimieren des Ladens tun sich die Franzosen offenbar auch nicht ganz leicht. Während die dreiphasigen 11-kW beim AC-Tanken völlig in Ordnung sind, bedeuten die maximal 100 kW an einer DC-Schnellladesäule nur unteres Mittelfeld. Mit einer 400-Volt-Plattform sollte mittlerweile mehr drin sein. Immerhin sind so die Akkus laut Citroën in weniger als einer halben Stunde von 20 auf 80 Prozent gefüllt.
Das bringt uns zum Verbrauch, den der französische Autobauer mit 14,9 kWh/100 km angibt. Wir kamen bei unserer Testfahrt, während der wir auch mal etwas flotter unterwegs waren, auf 15,1 kWh/100 km. Bei der Effizienz hilft auch die Wärmepumpe, die serienmäßig an Bord ist. Da der Citroën ë-C4 X nach wie vor auf der e-CMP Plattform steht, haben sich die Fahrprogramme ebenso wenig geändert wie der Getriebeschaltstummel in der Mittelkonsole.
Die Spreizung der Fahrprogramme Eco, Normal und Sport bleibt hoch, wobei Eco locker zum Mitschwimmen im Verkehr reicht. Falls man dennoch einmal mehr Leistung abrufen muss, reicht es, das Gaspedal über einen definierten Druckpunkt komplett durchzutreten, um die Reserven aus dem Antriebsstrang zu kitzeln. Damit ist der Citroën ë-C4 X maximal 150 km/h schnell. Nicht zwingend rekordverdächtig, aber genug, um auf der Autobahn auch mal etwas flotter unterwegs zu sein.
Fahrerlebnis und Komfort – Eindrücke
Beim ë-C4 X setzt Citroën weiterhin auf die Advanced Comfort Federung, bei der die mechanischen Anschläge der Dämpfer durch hydraulische ersetzt werden, die sowohl bei Druck also auch bei Zug arbeiten. Die Idee dahinter ist nach wie vor gewitzt, da diese Technik deutlich günstiger ist als adaptive Dämpfer. Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt und gleicht Schlaglöcher ordentlich aus. Allerdings kann es das Gewicht des E-Crossovers von 1659 Kilogramm nicht gänzlich kaschieren, was aber in Ordnung ist, da das Fahrgefühl sonst zu entkoppelt wäre. Zum Komfort gehört auch die Geräuschentwicklung – und da gibt der Citroën E-Crossover den Leisetreter.
Die Komfortsitze sind für die entspannte Reise konzipiert und genau diesen Zweck erfüllen sie auch. Im Fond kommt zwar nicht zwingend Business Class Feeling auf, aber die Beinfreiheit ist für ein 4,60 Meter langes Auto mit einem Radstand von 2,67 Metern akzeptabel. Anders ist es um das Haupt bestellt, bei dem es deutlich weniger luftig zugeht. Das Kofferraumvolumen beträgt 510 Liter, legt man die Rücklehnen der Rückbank um, wächst es auf 1360 Liter. Allerdings erschweren dann eine schmale Luke und eine deutliche Stufe im Ladeboden das Befüllen des Gepäckabteils.
Innenraum und Infotainment – das geht besser
Der dunkle Innenraum des Testwagens hält nicht ganz mit dem expressiven Äußeren des Citroën ë-C4 X mit. Hier würde ein wenig mehr Farbenfreude helfen. Dafür sind die Bedienelemente klar angeordnet. Also hat die Klimaautomatik eine eigene Bedienleiste und man muss sich nicht durch Menüs klicken, um sie einzustellen. Gut! Der zehn Zoll Touchscreen ist die Kommandozentrale des Infotainments, bei dem die Menüstruktur des Homescreens etwas verschachtelt ist und man sich erst durch verschiedene Seiten wischen muss. Sobald man sich mit diesem Konzept angefreundet hat, findet man sich schnell zurecht.
Das digitale Kombiinstrument ist 5,5 Zoll groß und wird durch ein Head up-Display mit einer aufklappbaren Plexiglasscheibe ergänzt. Nichts für Hightech-Nerds, aber das System erfüllt seinen Zweck und ist günstiger als die Windschutzscheibenvariante. Das Smartphone tankt in einer induktiven Ladeschale Strom und kann per Apple CarPlay sowie Android Auto drahtlos in das Infotainment eingebunden werden. Wer die klassische Verbindung zwischen Smart Device und Auto bevorzugt, für den gibt es USB-A- und USB-C-Anschlüsse.
Dass die e-CMP-Plattform schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, merkt man an der Rückfahrkamera. Beim 360 Grad Bild werden die Ultraschallsensoren des Totwinkel-Assistenten verwendet, was die Darstellung nicht ganz so detailgetreu macht, als wenn Kameras in den Spiegeln verbaut wären. Außerdem kann es zu dem Phänomen kommen, dass sich nach einer längeren Standzeit die Sensorik den Weg erst ertasten muss und deswegen die Bereiche links und rechts vom Auto zunächst „ausgegraut“ sind und man beim Rangieren auf den guten alten Schulterblick verlassen muss.
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