VW-Sparplan im Verzug
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Der Autokonzern Volkswagen ist mit der Festlegung seiner Sparmaßnahmen in Verzug. Die Schlüsselmaßnahmen zur Kostenreduzierung, planmäßig um knapp 10 Milliarden Euro, sind einem Bericht von Automotive News Europe zufolge nicht nach dem ursprünglichen Zeitplan festgelegt worden. Nun sollen die wichtigsten Sparmaßnahmen bis zum Jahresende festgelegt werden.
Derzeit befindet sich der Volkswagenkonzern in einem Strategiewechsel, weshalb die Verzögerung der Kostenreduzierung einen Rückschlag darstellt. Zu dem Umbruch in der Unternehmensstrategie gehören unter anderem gesenkte Fixkosten und eine erhöhte Produktivität, um die Margen zu erhöhen. Derzeit gestaltet sich die Entwicklung des Autoherstellers an der Börse eher schwach.
Um die Kosten innerhalb des Konzerns zu senken, hat sich VW unter anderem das Ziel gesetzt, sich auf weniger Modelle mit hohem Absatz zu reduzieren sowie die Produktion zu rationalisieren, sowohl der Fahrzeuge von VW, als auch von den Konzernmarken Seat, Cupra und Skoda. Trotz der Tatsache, dass die Marke VW den mit Abstand größten Absatz innerhalb des Konzerns hat, bleiben die Margen der Fahrzeuge hinter den Luxusmarken Audi und Porsche zurück. Was darin begründet liegt, dass die Marge auf Fahrzeugebene, bei Premium-Hersteller meist deutlich besser ausfällt. Ein Fakt, der trotz geringerer Stückzahlen weiterhin greift.
Bis Ende des Jahres sollen für Arno Antlitz, den Finanzchef des Konzerns, die Fortschritte der Sparmaßnahmen sichtbar werden. Ähnliche Maßnahmen werden außerdem für alle Marken unter dem Namen „performance programs“ geplant.
Volkswagen im Umbruch: Reduzierung und Rationalisierung
Ursprünglich hat der VW-Konzern im Juni erklärt, dass die Maßnahmen bis Oktober dieses Jahres umgesetzt werden sollen, um bis 2026 das Ziel einer Umsatzrendite von 6,5 Prozent zu erreichen, die als Kennzahl für die Bewertung der betrieblichen Effizienz eines Unternehmens gilt. Auch der VW-Markenchef Thomas Schäfer sagte letzten Monat, das Unternehmen arbeite bis zum Herbst an einem konkreten Maßnahmenpaket.
Als Grund für die zeitliche Verzögerung werden verspätete, derzeit stattfindende Gespräche mit Vertreter:innen der Arbeitnehmenden genannt, denn das erste Treffen dahingehend fand erst Anfang Oktober und damit sehr spät statt. Nun gibt es einen neuen Zeitplan: Die wichtigsten Maßnahmen sollen bis zum Jahresende festgelegt werden.
Entsprechend dem deutschen Gesetz für Corporate Governance innerhalb großer Unternehmen besteht die Hälfte des Betriebsrats von Volkswagen aus Vertreter:innen der Arbeitnehmenden. Dazu gehört auch die VW-Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo, die im vergangenen Monat kritisierte, dass die Unternehmensleitung noch immer keine genaueren Informationen über den Inhalt des Sparprogramms geliefert habe.
Aus dem Betriebsrat von Volkswagen wurde bekannt, dass keine Einschnitte in Tarifverträge oder Bedrohungen der Arbeitsplatzsicherheit akzeptiert würden.
Quelle: Automotive News Europe – VW brand cost-cutting plan running behind schedule, report says
Der Beitrag VW-Sparplan im Verzug erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.