#renault #scenic #news #futur #mobility #drivethechange #electric #together

Mathias Knauer, TotalEnergies über Charge@Work

Mathias Knauer, TotalEnergies über Charge@Work

Warning: Undefined array key "use_custom_image" in /var/www/htdocs/web9/treffen/wp-content/plugins/custom-about-author/display-about-author-block.php on line 134

– Werbung –

In der aktuellen Folge habe ich Mathias Knauer zu Gast von TotalEnergies. Es geht um das Thema Ladeinfrastruktur und Laden in Gewerbeimmobilien als auch in den Themenfelder Company Charging und Mitarbeiterladen. Übrigens, ein Punkt, den das Unternehmen kostenfrei anbietet, also dem Arbeitnehmer/ Arbeitgeber wird dafür nichts in Rechnung gestellt, außer den Einmal-Versand der etwaigen Ladekarte, die zum Einsatz kommt, wie man es aber von jedem anderen Anbieter am Markt eben auch kennt. Ansonsten verdient TotalEnergies am Strom, der verkauft wird.

Insofern bestimmt ein interessantes Thema für Arbeitgeber, die sich mit dem Thema Ladeinfrastruktur-Ausbau oder Ladeinfrastruktur im eigenen Unternehmen beschäftigen, beziehungsweise beschäftigen müssen. Das wird immer mehr kommen. Wir reden hier von ungefähr 25 % der Ladepunkte, die 2030 auf der Arbeit vorzufinden sein werden.

Insofern kann ich es nur empfehlen, wenn ihr zuhört, ein wenig mehr erfahrt von Mathias, der hinter die Kulissen führt, wie man das Laden auf dem Mitarbeiterparkplatz oder auch für Lieferanten ganz einfach, simpel umsetzen kann, ohne da eigenen Kapazitäten oder Ressourcen zu binden. Wir gehen rein, direkt ins Gespräch mit Mathias.

Gerne kannst du mir auch weitere Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Höre:innen des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

Transkript zur Zukunft des E-Auto-Ladens am Arbeitsplatz

Sebastian

Servus Mathias, vielen Dank, dass du dir heute die Zeit nimmst, dass wir uns mal wieder zu dem Thema Ladeinfrastruktur austauschen. Heute mit Schwerpunkt auf Gewerbeimmobilien, aber auch mit dem Thema Abrechnung, beispielsweise beim Company Charging/ Mitarbeiterladen, aber auch bei der Bereitstellung von Strom und die Herausforderungen damit. Bevor wir da allerdings in das Gespräch tiefer eintauchen, stelle dich gerne unsere Zuhörer:innen selbst vor.

Mathias Knauer

Bin Mathias Knauer und leite bei TotalEnergies in Deutschland in der Gesellschaft Charging Solutions den Bereich, der für den Vertrieb zuständig ist als auch für das Produkt und die Produktentwicklung. Sebastian, wir hatten uns im Vorgespräch schon darüber uns unterhalten über das Thema Gewerbeimmobilien, was wir angeschnitten haben, wo ja auch Mieter immer mehr einfordern können oder auch einfordern, damit Ladeinfrastruktur aufgebaut wird. Als Vermieter hast du da vielleicht gar nicht so die Lust darauf, sage ich jetzt mal, oder die Freude, dich mit diesem Thema mehr zu befassen.

Sebastian

Das ist ein Thema, welchem ihr euch angenommen habt. Vielleicht kannst du erst mal auf das Problem eingehen, das sich darstellt im Alltag, warum es überhaupt ein Problem ist und dann aber auch gleichzeitig aufzeigen, welche Lösungen ihr denn beispielsweise hier anbietet in dem Bereich.

Mathias Knauer

Das ist ein mega spannendes Feld. Ich glaube auch in der Größenordnung eines der größten Felder überhaupt, wo Ladeinfrastruktur später aufgebaut wird, nämlich an Unternehmensstandorten. Und zwar ganz konkret dort, wo mehrere Mieter sind in einer Gewerbeimmobilie, die sich dann verschiedene Parkplätze auch teilen, dedizierte Parkplätze aber trotzdem haben.

Hier sehen wir zwei Seiten, die Probleme haben. Das eine ist der Mieter, der gerne für sein Unternehmen, für seine Gäste, für seine Mitarbeiter, für seine Dienstwagenfahrer Ladeinfrastruktur aufbauen möchte und vielleicht nicht immer bekommt.

Auf der anderen Seite der Vermieter, der kein Interesse hat, die gesamten Investitionen zu tragen – er möchte gleichzeitig auch kein Stromlieferant werden, die Ladekarten nicht handeln – und sich eigentlich mit diesem Thema überhaupt nicht beschäftigen möchte. Und das sind genau die beiden Felder, die wir heute schon sehen und wo wir unsere Lösungen den Unternehmen anbieten.

Sebastian

Gut, was wäre jetzt eure Lösung dann dafür? Also wie kann man dieses Problem dann auch lösen? Wie kann man das schlussendlich angehen, um da dem Vermieter sozusagen was an die Hand zu geben, damit er das leichter handeln kann, um auf der anderen Seite natürlich auch den Mieter zufriedenzustellen?

Mathias Knauer

Wir gehen auf beide zu. Das heißt, wir haben sozusagen für uns als Vertrieb haben wir sozusagen beide Parteien als unsere Targets identifiziert, weil es kann ja von beiden Seiten gesteuert oder initiiert werden.

Unsere Lösung ist genau genommen, dass wir dem Vermieter ein Modell anbieten, wo wir ein Schienen-System in etwa die Tiefgarage setzen. Dieses Schienen-System wird in der Regel dann bezahlt von dem Eigentümer der Immobilie. Und wir setzen dort einen Netzanschluss, haben einen eigenen Zähler.

Was uns dieses dann ermöglicht ist, dass wir standardisierte Abgänge haben zu den Parkplätzen, die dann vielleicht nur noch zehn Meter sind, und zwar zu jedem Parkplatz hin. Und dann bauen wir dort die Ladeinfrastruktur, mit individuellen Verträgen, die wir mit den einzelnen Unternehmen dann schließen, also mit den Mieteinheiten, bauen wir dann dort die Ladeinfrastruktur für diese Mieter auf.

Dafür haben wir dann Genehmigungen auch im Vorhinein eingeholt von dem Eigentümer, sodass wir da freie Hand haben und das schnell und auch sehr kostengünstig dann aufbauen und dann für die Kunden auch betreiben können.

Sebastian

Das heißt, ihr stellt zum einen erst mal die Infrastruktur her in Form dieser Schienen-Systeme, die dann eben vorhanden sein müssen, damit ich einzelne Parkplätze, Ladestationen dann anschließen kann an diese. Das ist der Schritt, den ihr mit dem Vermieter oder mit dem Inhaber, Eigentümer der Gewerbeimmobilie abschließt.

Und dann seid ihr aber zum nächsten Punkt der Ansprechpartner für den Mieter, der eben seinen Ladepunkt dort angeschlossen haben möchte, ohne allerdings dort noch mal den Vermieter einzubeziehen. Ihr macht einmal diesen Invest in die Grundinfrastruktur und dann springt ihr als Part dazwischen und klärt die Details mit dem jeweiligen Mieter.

Mathias Knauer

Genau so ist es. Das heißt, wir können am Ende, wenn da, ich sage mal, die Immobilie hat vielleicht, ich weiß nicht, 100 Parkplätze, zehn pro Unternehmen, sind zehn Unternehmen. Das heißt, unser Kunde wird dann einer von diesen zehn oder im besten Fall alle zehn Unternehmen, die sich dann dort untervermietet haben.

Ein Vorteil im Übrigen ist, dass der Vermieter nicht in das Strom-Thema einsteigt, weil ansonsten würde der Vermieter auch der Stromlieferant werden, weil in der Regel läuft so was über einen Hauszähler, der da aufgebaut wird und es ist sehr schwer dort individuelle Zähler auf anzubauen.

Gerade in größeren Parkgaragen sehr aufwendig dann da mit der Verkabelung. Und das Thema umgehen wir natürlich dann auch mit unserer Stromschiene, wo wir dann den Strom einkaufen und dann am Ende an die Unternehmen als Ladestrom verkaufen.

Sebastian

Sie nimmt da ja auch Probleme hinaus für den Eigentümer jetzt wieder, der dann eben auch nicht Stromlieferant werden muss, was ja auch mit entsprechender Regulatorik wieder einhergeht und ja auch mit einem gewissen Risiko des Stromeinkaufs, was man ja handhaben oder händeln muss.

Was ihr ja auch mit eurem Konstrukt, weil ihr ja da Profis seid in dem Umfeld und das ja nicht nur für einen Eigentümer macht, sondern für verschiedenste Eigentümer, könnt ihr das natürlich in einem größeren Spektrum bearbeiten, als wenn das jetzt einer nur vor Ort für seine eine Immobilie macht.

Da könnt ihr eben auch Risiko aus dem Betrieb hinausnehmen. Vielleicht kannst du darauf noch mal näher eingehen, warum das eben auch ein wichtiges Thema ist. Unabhängig von der Ladeinfrastruktur, die ja aufgebaut wird, ist das ja auch ein Thema, was man nicht beachten sollte.

Mathias Knauer

Nein, genau. Also wir haben halt auch viele Unternehmen, die einfach sagen, also viele Gewerbeimmobilien-Eigentümer sind das dann in dem Fall, die sagen: „Also ich habe überhaupt kein Interesse, mich mit diesem gesamten Thema zu beschäftigen. Ich möchte den Strom nicht zur Verfügung stellen, ich möchte da kein Risiko eingehen. Das ist für mich alles fremd und das ist irgendwie, da habe ich vielleicht auch Angst vor, ja“.

Vielleicht auch unbegründet im Übrigen, aber das ist trotzdem so, dass die Unternehmen da einfach nichts mit zu tun haben wollen, und genau dieses Thema umgehen wir dann genau mit dieser Lösung, um am Ende das sicher zu betreiben, kostengünstig und halt auch skalierbar für die einzelnen Mieteinheiten.

Sebastian

Dann sind wir ja bei dem Thema Kosten tatsächlich und auch Einnahmen für eure Seite, weil ihr möchtet E-Mobilität voranbringen und auch etwas Gutes tun damit, aber schlussendlich muss sich das Ganze auch finanzieren. Da gibt es jetzt dann zwei Wege, wenn ich das richtig eingeordnet bekomme.

Das eine ist diese Ladeinfrastruktur an sich, die über eine Einmalbetrag bezahlt wird von dem Eigentümer der Immobilie. Zum anderen verdient ihr dann wahrscheinlich an der Strombereitstellung sowie an der Ladeinfrastruktur. Vielleicht kannst du uns da noch ein Stück weit abholen, damit wir das Geschäftsmodell auch von eurer Seite aus dahinter verstehen.

Mathias Knauer

Ja, genau. Also natürlich, wir wollen wie jedes andere Unternehmen natürlich auch Gewinne erzielen, das ist natürlich klar. Und müssen wir im Übrigen auch und wollen wir auch. Und wie wir Geld verdienen, ist relativ einfach. Also natürlich verdienen wir über die Koordination der Installation, das ist natürlich auch ein großer Einmal-Teil, der da passiert. Und auf der anderen Seite wollen wir natürlich am Ende Strom verkaufen.

Das ist das, wo wir hinwollen, das ist das, was wir uns auf die Fahnen geschrieben haben. Ich habe es ja auch das letzte Mal im Podcast erzählt, wo wir gerade den Tender gewonnen hatten für Offshore-Windkraft hier in der Nord- und Ostsee. Das heißt, wir wollen Strom produzieren und verkaufen. Und das ist natürlich ein Geschäftsmodell, dem wir extrem stark hinterherlaufen.

Sebastian

Vielen Dank für die Einordnung. Das heißt, die Gewerbeimmobilie wird dann einfacher handelbar schlussendlich und ihr übernehmt da alle Punkte davon. Das wäre jetzt eher ein hardwarelastiges Thema, was natürlich auch Geschäftsfelder für euch öffnet.

Vielleicht gehen wir von da aus jetzt auch mal weiter zu dem Thema Unternehmen an sich, wie das von deren Seite ist, weil da gibt es ja auch Abrechnungsthematiken dann hinterher, wo wir zum einen natürlich mal unterscheiden müssen, wäre jetzt meine Einschätzung so: Mitarbeiterladen, da haben wir den klassischen Dienstwagenfahrer zum einen. Wir haben aber auch Mitarbeiter, die vielleicht mit ihrem Privat-PKW, E-Auto hinkommen und laden möchten.

Und dann haben wir auf der anderen Seite auch noch, ich sage mal, es werden ja auch immer mehr Lieferanten kommen, seien es jetzt die E-LKWs, die irgendwann mal auf dem Hof stehen werden, die vielleicht zwischenladen möchten. Wir haben Gäste, also Lieferanten, die zu Besuch sind, die laden wollen. Das sind ja auch verschiedenste Themen, die wir haben.

Vielleicht steigen wir da, wenn das für dich passt, ein, mit dem Thema, ich würde jetzt sagen Mitarbeiterladen, was für mich in meiner Unterscheidung der Dienstwagenfahrer plus eben der Mitarbeiter mit privatem PKW wäre, dass du da das Problem aufgreifst oder noch mal ein Stück weit einordnest, wie ihr das betrachtet.

Mathias Knauer

Genau. Nein, das ist eben nicht der Dienstwagenfahrer. Das ist der wirkliche Mitarbeiter. Also jetzt gehen wir mal kurz weg von der Gewerbeimmobilie. Wir sind jetzt bei einem Unternehmen und da gibt es nur einen Parkplatz und der ist für Mitarbeiter als auch möglicherweise Dienstwagenfahrer. Also da gibt es schon Doppel-Use-Case.

Aber jetzt hatte ein Unternehmen Ladeinfrastruktur dort selber aufgebaut, mit eigenem Geld, mit eigenen Mitteln, nicht öffentlich gestellt. Und jetzt haben die, die da stehen und jetzt sind ja die Dienstwagenfahrer, die da vielleicht laden sollen, für die das möglicherweise initial mal aufgebaut wurde, sind ja gar nicht jeden Tag da und müssen auch vielleicht nicht jeden Tag laden.

Und jetzt gibt es aber auf der anderen Seite die Mitarbeiter, die ja auch elektrisch zur Arbeit fahren, die hier dann laden wollen. Und da stellt sich die Frage: wie kann der Arbeitgeber den Mitarbeitern diese Ladeinfrastruktur zugänglich machen, ohne dass der Arbeitgeber dem Mitarbeiter den Strom zahlt?

Da haben wir im Moment noch, ich sage mal, auch was das Thema geldwerter Vorteil angeht, haben wir auch noch Freiheiten, nenne ich das jetzt einfach mal so. Aber auch das wird irgendwann ausgeschöpft sein, das wird weggehen. Und dann wird plötzlich der geldwerte Vorteil sowieso steuerrechtlich verfolgt. Und mal davon abgesehen, dass es halt auch viel Strom ist, der da verschenkt wird.

Wir haben jetzt eine Lösung erarbeitet, dass wir sagen: Okay, wir lösen das Problem, dass der Arbeitgeber das dem Mitarbeiter nicht irgendwie auf die Gehaltsabrechnung packt und da irgendwie riesen Gehässel hat mit dem Einfordern des Stroms, der da verbraucht wurde.

Da bieten wir, ich sage das jetzt mal vereinfacht, eine Ladekarte an, die halt im geschlossenen Segment nur für diesen Parkplatz funktioniert. Und wir kümmern uns dort vollumfänglich um die Abrechnung mit dem Mitarbeiter und treten dort in einem Dreiecksverhältnis mit dem Arbeitgeber auf, sammeln das Geld sozusagen von den Mitarbeitern ein und geben das dann an das Unternehmen weiter, sodass der keinen Nachteil hat, der Arbeitgeber.

Vorteil kann im Übrigen auch sein, dass der Arbeitgeber hier möglicherweise auch Strom subventionieren kann, wenn er okay sagt, von den 50 Cent, die der Strom kostet, subventioniere ich irgendwie 10 oder 20 Cent. Das könnte auch etwas sein, was möglicherweise den Arbeitgeber attraktiv macht. Aber vorwiegend löst es erst mal im Kern das Problem der Abrechnung mit dem Mitarbeiter.

Sebastian

Weil eben diese Tiefen-Integration beispielsweise in ein SAP-System oder auch ein anderes HR-System gar nicht gegeben sein muss, weil ja ich sage mal schlussendlich läuft das ja gar nicht mehr über das Unternehmen an sich, sondern ihr seid Ansprechpartner für den Mitarbeiter vor Ort und könnt die Probleme dann eben auch erläutern oder klären.

Aber du hast eben auch schon gesagt und das ist vielleicht auch noch mal wichtig zu betonen, der Preis wird von dem Unternehmen an sich bestimmt, den der Mitarbeiter für die Kilowattstunde zahlt.

Mathias Knauer

So ist es, ja. Der Arbeitgeber hat irgendein, also das Unternehmen hat irgendein Stromtarif, keine Ahnung, 50 Cent sage ich jetzt mal, brutto, also netto irgendwas um die 40 Cent, und er will das Geld irgendwie wieder haben.

Und dafür sorgen wir, dass er sozusagen diesen individuellen Stromtarif, der dort vor Ort halt herrscht, dann halt an die Mitarbeiter weiterverrechnet wird. Und das löst wirklich das ganz, ganz große Problem, was die Unternehmen halt heute haben. Und wir umgehen damit ganz, ganz viele Probleme.

Sebastian

Ihr greift damit ja auch ein Wachstumsmarkt auf. Also wir hatten ja auch im Vorgespräch von der NOW GmbH die Marktbetrachtung für 2030 betrachtet, sozusagen. Ich will gar nicht in absolute Zahlen hineingehen, aber rein prozentual gesehen wird hier halt auch gesagt, okay, die Ladepunkte werden sich 2030, zu 68 % im heimischen Umfeld bewegen, zu gut 25 %, ein wenig drüber, auf der Arbeit.

Wobei wir eben auch schon erörtert haben, dass die Energiemengen-Verbräuche wahrscheinlich eher auf der Arbeit stattfinden als jetzt im heimischen Umfeld. Und damit greift ihr ja dem schon vorweg, weil ihr ja eine Lösung mit an die Hand gebt, die ja dann auch, ich sage mal, mit dem Unternehmen, mit dem Wachstum an Ladepunkten vor Ort entsprechend skalieren kann.

Mathias Knauer

Ja, im Grunde haben viele heute schon einen Ladepunkt zu Hause, aber in Zukunft wird das ja nicht überall der Fall sein. Und es ist auch heute schon so. Ich habe gerade jetzt vor ein paar Tagen eine Pressemitteilung von der DAT gesehen. Dort wurde gesagt, dass 17 % der privaten Fahrzeughalter heute schon keine Ladeinfrastruktur zu Hause haben. Das heißt, die müssen irgendwo anders laden.

Und da bietet sich natürlich der Arbeitgeber an. Genau wie du sagst, die nationale Leitstelle für Ladeinfrastruktur in Deutschland hat hier eine Prognose herausgegeben für ungefähr, also für im Jahr 2030, dass 25 % aller Ladepunkte beim Arbeitgeber aufgebaut werden. Und da bietet sich das natürlich an, dass diese Ladeinfrastruktur dann genau dieser Gruppe zur Verfügung gestellt wird, ohne dass der Arbeitgeber einen Nachteil davon hat.

Sebastian

Das haben wir jetzt, glaube ich, relativ gut eingeordnet bekommen auf Mitarbeiterebene. Jetzt haben wir aber auch die Thematik, die … Bleiben wir einfach beim Lieferanten, der zu Besuch kommt oder der seine Ware abliefert, dann im Unternehmen, sein E-Auto laden möchte, während er einen Geschäftstermin hat oder während eben die Ware entladen wird, sozusagen. Das wäre das andere Thema, das fällt bei euch unter dem Schwerpunkt Company Charging, dass du uns das mal ein Stück weit einordnest.

Mathias Knauer

Ja, genau. Also jetzt müssen wir uns vorstellen, jetzt hat ja das Unternehmen Ladeinfrastruktur da an der Wand hängen. Und jetzt will das Unternehmen diese Ladeinfrastruktur ja auch allen möglichen Leuten anbieten.

Das können, wie du sagst, Gäste sein, das können Lieferanten sein, Subkontraktoren können das sein, oder einfach Unternehmen, die diese Parkplätze nutzen oder häufig diese Parkplätze nutzen. Und das Unternehmen will den Strom ja nicht verschenken.

Gleichzeitig sehen wir aber auch, dass die Unternehmen hier sagen: Passt auf, wir stellen die Ladestationen nicht öffentlich. Das heißt, die wird nicht im Roaming auftauchen. Warum? Wir sehen, dass viele Unternehmen zwei Probleme damit haben.

Das eine ist, dass die dann in irgendwelchen Apps angezeigt wird und da irgendwie Leute vor der Tür stehen und sagen: „Ich möchte oder muss hier laden und hier soll doch irgendwo eine Ladestation sein. Bitte lasst mich hier rein.“ Da haben die überhaupt gar kein Interesse dran.

Und das andere ist, dass Roaming einfach auch teuer ist. Das heißt, ich habe da Blockiergebühren beispielsweise, die MSPs nutzen oder einsetzen. Oder ist es einfach ganz grundsätzlich relativ teuer, und das muss natürlich, muss und soll nicht so sein.

Die Preise sollen vom Arbeitgeber halt bestimmt werden an der Stelle, dass das halt nicht an die Roaming-Anbieter gehen, die sicherlich ihre Berechtigung haben, aber in dem Konzept halt wirklich, glaube ich, benachteiligt sind in Anführungszeichen.

Genau und da kommt dann unser Produkt zum Tragen, wo wir sagen: Okay, wir bieten keine B2C-Ladekarte an, sondern eine B2B-Ladekarte und bieten das diesen Unternehmen, die ich gerade gesagt habe, Lieferanten, aber auch Gäste, bieten wir halt hier eine Ladekarte an, um die Ladeinfrastruktur nutzbar zu machen. Genau und das kann im Übrigen auch passieren bei Ladeinfrastrukturen in solchen Gewerbeimmobilien.

Jetzt sind wir ein wenig in der Überschneidung, wo wir da auch genau solche Use Cases haben, wenn ein Unternehmen dem anderen Unternehmen diese Ladeinfrastruktur zur Verfügung stellt. Das kann auch Inter-Company zum Beispiel sein, also zwischen Companies, ist bei uns im Übrigen in Berlin nicht anders.

Da haben wir auch ganz viele Companies, die zu einer Gruppe gehören. Aber das muss ja auch ursachergerecht abgerechnet werden zwischen den Unternehmen. Und das ist auch so ein Ding, wo dann genau diese B2B-Ladekarte zum Einsatz kommt.

Sebastian

Da ist aber schon der ausschlaggebende Punkt, damit es sich um regelmäßige Lieferanten handelt, weil ich gebe diesem Lieferanten ja gezielt die Ladekarte oder ihr schließt diesen Vertrag dann eben mit diesem Lieferanten ab, damit er auch die Möglichkeit hat, da immer zu laden, mit diesem Zugang.

Das würde ja jetzt nichts bringen, wenn das, ich sage mal, ein Einmal-Aufschlag vor Ort ist. Da kriegen wir das nicht abgebildet, weil du musst schon diese Regelmäßigkeit haben, damit sich der Aufwand da auch von beiden Seiten überhaupt lohnt.

Mathias Knauer

Genau. Der einfachste Fall ist es, ich sage mal, dieses Inter-Company-Charging, das ist ja auch ein Teil von dieser Ladekarte. Das ist, glaube ich, am einfachsten vorstellbar. Da hat, genau wie du sagst, der Einmal-Aufwand, so eine Ladekarte halt auch zu versenden und dann zu händeln, der ist natürlich relativ groß. Das heißt, das macht man nicht, wenn man einmal da überhaupt hinkommt, sondern das ist, wenn man regelmäßig kommt. Das wäre mal das Einfachste.

Jetzt gehen wir mal kurz in den E-Truck-Bereich, wo wir häufig das haben, dass … Wir haben das bei Kunden, die im Depot chargen für so, ich sage mal, Zuliefererverkehr, so bis 7,5-Tonner, vielleicht bis 16-Tonner, die die letzte Meile sozusagen beliefern. Und da haben wir häufig das, dass die Unternehmen nicht immer nur eine eigene Flotte haben, sondern halt externe Fahrer einsetzen. Aber die fahren regelmäßig, täglich für das Unternehmen.

Und genau da könnte auch so eine Ladekarte zum Einsatz kommen, wo sozusagen das Unternehmen mit diesem Subkontraktor, nenne ich den jetzt einfach mal, eine Ladekarte zur Verfügung stellen kann, beziehungsweise wir stellen die zur Verfügung, damit die Ladeinfrastruktur am Depot, das ist in der Regel dann DC-Ladeinfrastruktur, dann halt für diese Unternehmen genutzt werden kann.

Sebastian

Das leuchtet mir jetzt ein. Das kann man, denke ich, relativ gut nachvollziehen von der Lösung her, die ihr anbietet. Jetzt ist für mich die Frage: Gibt es auch eine Möglichkeit, das unternehmensübergreifend abzubilden? Weil sonst haben wir ja die Thematik, dass ich jetzt als … Bleiben wir bei dem Truck-Fahrer oder bei dem Speditionsfahrer mit dem 7,5-Tonner, der laden will.

Dann sind wir ja wieder am Anfang der E-Mobilität, dass ich gefühlt 500 Ladekarten zwar alle von euch dann habe, aber ich muss dann immer draufschreiben: Okay, für Unternehmen A, B, C, X, Y, Z. Gibt es da Entwicklungen in die Richtung hin oder nehmt ihr euch jetzt erst mal diesem Thema an und geht von da aus weiter?

Mathias Knauer

Okay, du hast jetzt ungefähr den schwersten Case aufgemacht, den es auf der Welt gibt. Also, natürlich, das funktioniert. Also wir haben etwa einen Automobilzulieferer unter Vertrag, wo wir an dutzenden Standorten Ladeinfrastruktur aufgebaut haben und dort betreiben.

Und da lässt sich so was natürlich machen, weil das alles unter unserem Schirm und mit diesem IT-System, auch was ich dir vorhin erklärt hatte, gehändelt wird. Da funktioniert das natürlich und da könnte man das einsetzen. In der Tat, und das tun wir im Übrigen auch, dass wir das dort anbieten, dass du sozusagen standortübergreifend diese Ladekarte nutzen kannst.

Also nehmen wir jetzt mal irgendwie so ein Logistikunternehmen, da ist die Wahrscheinlichkeit heute, dass dieser Fahrer, von dieses Mini-Transportunternehmens, das ist Ein-Mann-Unternehmen, dann plötzlich von einem Unternehmen, Depot-Unternehmen zum nächsten Depot-Unternehmen fährt oder Logistikunternehmen fährt und dann mit dieser einen Ladekarte laden kann, das ist heute nicht gegeben. Sehr wahrscheinlich jedenfalls.

Kann aber genauso ermöglicht werden, wenn wir alle diese Unternehmen, wo der hinfährt, halt zufälligerweise beliefern. Dann kann man das freischalten sozusagen. Und dann machen wir diese innerbetrieblichen Abrechnungen, das übernehmen wir dann. Genau, dann geht das.

Sobald das aber unterschiedliche Anbieter sind wie wir, dann wird es nicht möglich, außer du hast Roaming. Und dann hast du die besagten Nachteile, Blockiergebühr möglicherweise, hohe Kosten und all das. Und dieses Prinzip, mit diesem Company Charging, ist total bestimmt von den Preisen her, von dem Unternehmen, was diese Ladeinfrastruktur besitzt.

Sebastian

Vielen Dank Mathias. Da haben wir, glaube ich, einen guten Einblick bekommen, wo eure Entwicklungen im Moment hingehen, was ihr vorantreibt und vor allem, dass ihr ja auch tatsächlich vorhandene Probleme am Markt löst und nicht, ich sage mal, im stillen Kämmerlein euch Probleme ausdenkt, die es vielleicht so auf dem Markt gar nicht gibt, sondern das sind ja definitiv die Themen, die auch vorhanden sind, die man selbst mitbekommt, wenn man sich mit dem Thema Ladeinfrastruktur beschäftigt.

Und das auch in einem wichtigen Umfeld, weil wir hatten es vorhin kurz gesagt, 25 % der Ladepunkte und eine Vielzahl der Ladevorgänge wird am Arbeitsplatz entstehen. Ob es jetzt das Mitarbeiterladen ist, ob es das Company Charging ist in Form von Lieferanten, Dienstleistern, die eben vor Ort sind.

Spannend, da die Einblicke von dir zu bekommen und ich denke, wir werden das auch noch ein Stück weit weiter begleiten, um das dann vielleicht auch an konkreten Projekten, wenn ihr mehr Erfahrung gesammelt habt, beispielsweise in eurer Niederlassung in Berlin, dann auch noch mal mit Zahlen, Daten und Fakten aufzugreifen.

Mathias Knauer

Genau. Also wir haben vielleicht, um das auch noch mal zu sagen, wir haben, das sind nicht mehr nur Piloten, also wir haben wirklich auch Kunden dahinter. Wir sehen aber, dass das echt ein Feld ist, was wirklich jetzt wächst und wir haben jetzt auch die Probleme so verstanden, dass wir sie halt auch mit Vertragswerk und allem drum und dran, Regulatorik, sauber abbilden können und haben hier sehr, sehr viel dazugelernt in letzter Zeit.

Und haben auch verstanden, dass das ein riesengroßes Feld ist. Wie zuvor besprochen, 25 %, also ein Viertel aller Ladepunkte wird an Unternehmensstandorten stehen, und auf der anderen Seite nicht jeder wird zu Hause laden können. Und warum nicht diese Ladeinfrastruktur den Mitarbeitern, aber auch den Gästen, Lieferanten und so weiter zur Verfügung stellen? Die ist ohnehin da. Da musst du halt nur die Abrechnung lösen.

Und ich glaube, ich habe das letzte Mal die Analogie verwendet mit der Transition von einem Tankstellenunternehmen, dass wir heute an der Tankstelle ja zwei Parteien haben. Wir haben einmal die Pumpe, wo Benzin und Diesel herauskommt und daneben ein Kassenhäuschen haben.

Und bei Unternehmens-Laden fehlt uns das Kassenhäuschen in der Analogie. Und dieses Kassenhäuschen ersetzen wir im Grunde genommen mit diesen Abrechnungslösungen, weil es muss digital sein, da kann halt keiner sitzen, das geht halt nicht in der Tiefgarage. Und dieses Problem lösen wir und auch für Mitarbeiter ja genauso.

Und ich glaube, dass wir da als Branche genau in dem richtigen Feld unterwegs sind. Wir sind ja auch nicht die einzigen, die das anbieten, aber wir sehen, dass wir hier sehr weit vorne sind und da eine saubere Lösung haben, vorwiegend rechtlich eine saubere Lösung. Und ich bin gespannt, wie sich der Markt in den nächsten fünf Jahren entwickeln wird.

Sebastian

Ich war zwar jetzt schon am Ende, aber ich wollte es trotzdem noch mal aufgreifen. Ich finde eure Lösung insofern interessant, weil ihr diesen Part der Abrechnung herausnehmt, was ja auch wirklich ein Hässel ist, dann für die Personalabteilung, das dann abzubilden, in Systeme zu integrieren.

Du hast damit auch wieder Komplexität, die du in das Unternehmen mit hereinbringst, wo sich ja auch der Personalmitarbeiter/ -mitarbeiterin gar nicht beschäftigen möchte, weil das gar keine Kernaufgabe ist. Die haben wesentlich mehr zu tun, als dass die Kosten richtig verbucht sind. Und wo ihr dann ja einfach herausnehmt, vor allem seid ihr auch Experten für das Thema Laden.

Und der Mitarbeiter hat damit ja auch direkt den richtigen Ansprechpartner, weil der Personalsachbearbeiter/ -sachbearbeiterin wird ja auch nichts anderes machen, als das Thema aufzuschreiben und dann trotzdem an euch heranzutreten und damit habt ihr quasi diese Stufe schon herausgenommen.

Mathias Knauer

Ja, also ganz offen, das würde keine Personalabteilung machen. Also, es sei denn, es ist irgendwie ein Großkonzern oder so, die dann sagen, wir wollen das integrieren in unser System. Das funktioniert dann natürlich. Kann man alles sicherlich auch machen.

Aber in der Regel, das, was wir sehen, sind halt kleinere oder auch mittlere Unternehmen, die halt dann vielleicht nur fünf Mitarbeiter haben, die das dann nutzen würden. Und dafür machst du ja keine riesen Schnittstelle auf, zu welchem System auch immer. Und das lohnt sich ja gar nicht.

Bei größeren natürlich, auch die haben auch nicht gleich 1.000 Mitarbeiter, wo sich das lohnt. Das wird sicherlich in den nächsten, deswegen sage ich auch, es wird spannend, wie die nächsten fünf Jahre aussehen. Aber das muss ja erst mal anlaufen. Und warum nicht jetzt schon die Ladeinfrastruktur öffnen für Mitarbeiter, aber auch für Gäste und dauerhafte Subkontraktoren. Das macht ja Sinn. Also da ist die Utilization ja auch gegeben.

Im Übrigen, für dieses Company Charging kann das Unternehmen, das die Ladeinfrastruktur zur Verfügung stellt, auch dran verdienen. Das ist jetzt, wenn die einen supergünstigen Strom haben, können die natürlich auch an dem Strom mitverdienen. Es ist nicht nur subventionieren, was möglich wäre theoretisch, sondern auch das Gegenteil, mit dran verdienen für externe Partner, was immer noch günstiger ist als Roaming möglicherweise.

Sebastian

Das wird definitiv auch spannend, mit wachsendem, gerade der Elektrifizierung dann sozusagen. Vor allem, wenn wir dann an E-Trucks, E-Vans denken, wo ja auch entsprechend mehr geladen werden kann in so eine Batterie, gerade wenn die dann länger stehen bei Entladung oder Beladung.

Also insofern sehr spannend, was ihr da aufzieht und definitiv ein Feld, was bedient werden sollte oder wird in dem Fall von euch und auch früh erkannt wurde. Von meiner Seite aus vielen Dank, Mathias, für die Einblicke, die wir hier bekommen haben, in die verschiedenen Themen und bin gespannt und freue mich auf den nächsten Austausch mit euch.

Mathias Knauer

Vielen Dank für die Einladung, Sebastian. Ich komme sehr gerne wieder.

– Werbung –

Der Beitrag Mathias Knauer, TotalEnergies über Charge@Work erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Avatar


Avatar

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu. Datenschutzerklärung