Wolfgang Ufer über smart #1 Erfolg und #3 Ambitionen
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In dieser Podcast-Folge spreche ich mit Wolfgang Ufer, dem CEO von smart Deutschland, über die E-Mobilität und insbesondere über die Modelle smart #1 und den kommenden smart #3. Wolfgang beschreibt den erfolgreichen Start des smart #1 in Deutschland, die Anpassungen, die aufgrund von Kundenfeedback vorgenommen wurden, und die Vorbereitungen für den Marktstart des smart #3 im Dezember, mit ersten Auslieferungen im Januar.
Im gemeinsamen Gespräch betont er die positive Resonanz auf den smart #1 und die daraus resultierenden Verkaufszahlen. Er erklärt, dass smart auf ein Omnichannel-Vertriebsmodell setzt, bei dem Kunden online oder offline kaufen können, ohne Preisunterschiede. Offline bietet man ein breites Netzwerk. So hat die Marke smart in Deutschland ein Netzwerk von 94 Verkaufsstellen und 160 Werkstätten aufgebaut. Wobei es keine Preisunterschiede gibt, egal wo der Kunde kauft.
Bezüglich des smart #3, einem Coupé-Design auf der gleichen Plattform wie der smart #1, berichtet Wolfgang von einer sehr positiven Aufnahme und einem großen Interesse seitens der Kunden, nach der Vorstellung im Rahmen der IAA 2023. Er hebt hervor, dass der smart #3 eine bessere Aerodynamik und dadurch eine höhere Reichweite bietet. Der Verkauf wird zunächst mit den Premium- und BRABUS-Varianten starten, wobei der smart #1 das Volumenmodell bleibt und der smart #3 voraussichtlich etwa 30 % des Gesamtvolumens ausmachen wird. Wir gehen rein, direkt ins Gespräch mit Wolfgang Ufer.
Gerne kannst du mir auch weitere Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Höre:innen des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.
Transkript zu Wolfgang Ufer, CEO smart Deutschland, im Interview: smart #1 Erfolgsgeschichte und Vorschau auf smart #3
Sebastian
Servus, Wolfgang. Vielen Dank, dass du dir heute die Zeit nimmst, dass wir uns ein wenig über smart unterhalten, über den smart #1, wo wir ja schon mal im Gespräch waren, aber auch den Ausblick in die Zukunft, smart #3, der jetzt dann auch Ende des Monats, also Ende November für erste Testfahrten dann zur Verfügung steht. Aber wir wollen jetzt erst mal noch mal den Blick in die Vergangenheit wagen und wollen einfach mal sehen: Wie hat es denn bisher mit der Neuausrichtung eurer Marke hier geklappt, in Deutschland insbesondere?
Wolfgang Ufer
Erst mal herzlich willkommen hier in Leinfelden-Echterdingen. Du bist nämlich heute bei uns zu Gast in unserem smart-Office. Freut mich sehr, weil das letzte Mal, als wir gesprochen haben, ausgestrahlt wurde es, glaube ich, Anfang des Jahres, da hatten wir das ja wirklich komplett remote gemacht und deswegen freuen wir uns, dass wir dich heute bei uns haben.
Der Marktstart und wie wir von damals auf heute unterwegs sind, das ist tatsächlich, es war sehr ambitioniert. Allein schon, wenn du dir vorstellst, drei Jahre lang auf einen Moment hinzuarbeiten und das dann auch wirklich zu schaffen. Im Januar beziehungsweise Anfang Februar dann an den Markt zu gehen, das haben wir geschafft. Wir wurden erst mal überwältigt, das hast du auch mitbekommen. Das heißt, wir hatten viel zu wenig Autos für die erste Nachfrage der Kunden und haben natürlich dann auch andere Themen gehabt, wie beispielsweise, dass unsere IT entsprechend aufgesetzt wurde, unsere Logistikprozesse. Und haben da aber wirklich Tag für Tag seither daran gearbeitet, dass es besser wird, und haben auch historisch jeden Monat im Prinzip hier ein Wachstum gezeigt.
Gleichzeitig haben wir aber auch den Kunden zugehört. Das bedeutet, Bedürfnisse, die die Kunden hatten, beispielsweise noch mal ein weiteres Einstiegsmodell und so ein Pro+ haben wir dann mit ins Angebot genommen, oder dass Kunden gesagt haben, sie wollen ein Allradfahrzeug, das aber nicht der BRABUS ist. Dann haben wir den Pulse gestartet.
Und so sind wir seitdem unterwegs, haben irgendwie jeden Monat noch mal eine Neuigkeit dabei, die uns natürlich auch hilft, unsere Ziele zu erfüllen, und sind ganz positiv überrascht auch über das letzte Highlight. Das ist nämlich unser Pro, das ist der kleine Bruder des Pro+. Ein Fahrzeug, das im Prinzip wie der Pro+ eine sehr gute Ausstattung hat, nicht ganz voll ausgestattet wie der smart #1 Premium, aber wirklich anständige Assistenzsysteme hat. Er hat eine tolle Reichweite, der Pro+, und eine 360-Grad-Kamera et cetera.
Jetzt haben wir davon eine kleine Variante im Angebot, seit einer Woche etwa, die im Prinzip genau die gleiche Ausstattung umfasst, nur kleinere Batterie und ein bisschen ein schwacherer Lader. Und wir sind wirklich überrascht, wie wahnsinnig groß das Interesse ist. Und so bewegen wir uns im Prinzip und sind eigentlich bis heute sehr zufrieden für die Tatsache, dass wir da komplett frisch gestartet sind, mit komplett frischen Produkten, die vorher nicht am Markt waren.
Sebastian
Dann habt ihr aber jetzt auf einmal doch eine gewisse Komplexität mit hineingebracht in die ganze Geschichte, weil, wenn ich mich daran erinnere, gerade auch bei der Weltpremiere, war ja der Ansatz der: Ausgewählte Varianten, spezielle Lackierungen, die am besten schon auf dem Schiff unterwegs sind von China nach Deutschland sozusagen. Und habt das erkennen müssen: War das dann eben auch so simpel, wie es sich anhört, das dann komplett zu verändern und zu drehen? Weil ich sage mal, ihr stellt ja damit auch dann die komplette Produktion in China noch mal auf den Kopf.
Wolfgang Ufer
Ja, das ist richtig. Wir haben das damals so vorgestellt, dass wir sehr überschaubar sind, dass wir sehr begrenzt nur Klicks haben bis zur Bestellung. Aber wir sind eigentlich von unserem Portfolio, was wir damals in Aussicht gestellt haben, gar nicht weit weg. Wir haben damals schon die Einstiegsvarianten gezeigt. Die hatten wir nur zu Anfang nicht im Angebot.
Deswegen würde ich sagen, sind wir da gar nicht wirklich komplizierter geworden. Man hat heute ein Fahrzeug, smart #1, und hat hier verschiedene Lines, die im Prinzip die Ausstattungen umfassen, die man aussucht. Und dann geht es aber wirklich relativ zügig zum Verkauf und man kann das, wie zuvor erwähnt, wirklich in Minuten abwickeln, wenn man will. Deswegen ist die Komplexität da nicht wirklich größer oder schwieriger geworden.
Sebastian
Von der Kommunikation her war ja der Ansatz der, dass man sagt, ihr fahrt diesen Omnichannel-Ansatz, das heißt, Vertrieb offline wie auch online von der Geschichte her. Das heißt, ich als User, wenn ich Interesse an einem smart #1 habe, kann mit der Konfiguration online beginnen, kann in den Handel gehen vice versa, und kann das dann eben dort zu Ende führen oder rein online. Wie wird das denn angenommen?
Wolfgang Ufer
Also da bin ich wahnsinnig stolz drauf, weil wir das ja, wie zuvor erwähnt, vor drei Jahren angedacht haben. Und wir haben es jetzt umgesetzt und sehen, wie es wirkt. Und ich will das auch noch mal erklären, weil ich finde, das Wort Omnichannel ist ein wenig sperrig, das versteht nicht jeder.
Da geht es im Prinzip darum, dass es überhaupt keinen Unterschied macht, ob ich jetzt ins Autohaus komme, wo wir natürlich tolle Autohäuser haben, mit wirklich tollen smart-Experten, die zur Verfügung stehen, die auch mal Elektromobilität als solches erklären. Dann aber auch unsere Fahrzeuge, die einfach auch Hochtechnologie-Träger sind, auch eine Probefahrt vereinbaren oder nach dem Kauf auch die Auslieferung, sage ich mal, was wir hochprofessionell durchsetzen. Das ist ein Thema.
Das andere ist aber, wenn ich sage, ich weiß, was ich da kaufe, ich kann es von zu Hause aus tun und ich kann auch sehr einfach den nächsten Vertriebspartner auswählen und muss nicht irgendwohin fahren, weil ich womöglich das Gefühl habe, ich bekomme es da günstiger, um einen besseren Preis, oder habe andere Vorteile. Das ist komplett ausgeschlossen über unseren Ansatz.
Das heißt, jeder kann in aller Ruhe sagen: „Ich nehme das Auto, weil ich in Stuttgart wohne, in Stuttgart“, oder „Ich wohne sogar in Esslingen“, dann kann ich es in Esslingen bestellen. Und das ist eigentlich dieser große Vorteil, den wir haben. Es muss also niemand irgendwo hinfahren und denken, er bekommt da irgendwie einen anderen Preis, weil wir einen Preis Gesamtdeutschland anbieten über unsere Plattform und das zum einen, ob ich online oder offline das Auto bestelle oder kaufe. Und das finde ich ein ganz großer, toller Vorteil für den Kunden, und da haben wir auch wirklich nur sehr positive Rückmeldungen an der Stelle.
Sebastian
Ich glaube, das ist ein wichtiges Argument. Das wurde mir auch erst vor ein paar Wochen bewusst sozusagen, dass es da dann doch bei Marktbegleitern von euch auch andere Ansätze dafür gibt. Wenn ich dann etwa das gleiche Fahrzeug in München oder im Münchner Umfeld kaufe oder bei uns in Heidelberg in der Gegend, dass wir dann doch zwei deutlich unterschiedlichere Preisschilder dran heften können, ist es einfach der transparentere Ansatz, den ihr eben auch gewählt habt, da für den Kunden ein Preis in Gesamtdeutschland.
Du hast gesagt, die Fahrzeuge an sich, klar kann ich mir online anschauen, kann das konfigurieren, ich kann das aber auch bei Händlern machen. Aber ihr hattet eben auch mal diese smart-Stores in Aussicht gestellt, die aufgebaut werden. Gibt es die schon? Wie viele? Und wie ist der Weg? Verfolgt ihr das weiter oder konzentriert ihr euch lieber auf das Händlernetzwerk?
Wolfgang Ufer
Ja, das ist im Prinzip eigentlich für uns dasselbe, weil wir eine strategische Entscheidung haben, dass wir innerhalb des Mercedes-Benz-Vertriebsnetzes unsere Fahrzeuge anbieten. Und da haben wir an den richtigen Stellen über Deutschland verteilt, circa immer eine Stunde voneinander entfernt, 94 Verkaufsstellen Stand heute aufgebaut.
Das sind sogenannte smart-Stores, weil wir in den Autohäusern eigene exklusive smart-Stores eingebaut haben, mit dort ganz exklusiven smart-Verkäufern, die auch wirklich 100 % von uns geschult sind. Die steuern wir regelmäßig hier an, die bekommen alle Updates. Wir haben da ganz viel Kontakt zu denen, sodass die auch wirklich fit in den Themen sind über die komplette Zeit.
Wenn wir uns jetzt gerade nur vorstellen, wie viele Neuigkeiten die pro Monat da auch ihren Kunden mitgeben müssen. Es ist ja neben dem, dass wir neue Fahrzeug-Lines haben, haben wir auch immer wieder neue Software-Updates. Das ist ja im Prinzip so ähnlich, dass das Auto immer hochwertiger wird oder zusätzliche Funktionen anbietet, und da müssen die natürlich topfit sein. Und da haben wir wirklich tolle Kollegen in diesen Verkaufsstellen. Das ist das eine.
Das Zweite, das finde ich genauso wichtig, dass wir neben den knapp 100 smart-Stores jetzt auch bei 160 Werkstätten sind. Das heißt, der Kunde, 160 Werkstätten hat er zur Verfügung. Das bedeutet, wir haben da das Ziel, so zwischen 30 und 40 Minuten Fahrzeit, um einen Fahrzeugservice anzubieten, hat er auch sehr komfortabel die Möglichkeit einen Werkstattzugang zu organisieren. Und das finde ich sehr, sehr stark, dass wir das jetzt in diesem hochwertigen Netzwerk von Mercedes-Benz herstellen. Und da sind wir natürlich von Moment eins gut dabei und können da auch nur Positives vermelden.
Sebastian
Dann ist es ja aber auch so, rein von der, ich sage mal Außenwirkung, dann diese smart Stores sind, wie du gesagt hast, integriert in bestehenden Autohäusern, Konzepten sozusagen. Und es ist nicht zu verwechseln mit den Houses, Spaces und so weiter, die es ja auch von Marktbegleitern gibt, die dann eben genau das Thema auch wieder hinterher haben, mit Service, Instandhaltung, Wartung.
Wolfgang Ufer
Genau. Da sind wir anderer Meinung insofern, als wir sagen, wir sind ja als smart schon 25 Jahre bekannt in diesen Standorten. Das bedeutet, für uns ist das ja kein neues Netzwerk, sondern wir führen ja unser Netzwerk nur auf eine moderne Form weiter. Und brauchen deshalb auch keine Inner-City-Stores, die jetzt meiner Meinung nach auch nachhaltig nicht wirklich funktionieren können. Also da sind wir aus unserer Sicht auch zusammen mit unserem Vertriebsmodell auf einem, sage ich mal, wirtschaftlich sinnvolleren Weg unterwegs. Und der Zugang des Kunden zum Autohaus ist auch viel einfacher möglich.
Auch die ganzen Prozesse danach, wie zum Beispiel eine Probefahrt oder eine Auslieferung, das vollzieht sich alles dort und ist natürlich eingebettet in einen wunderschönen Verkaufsraum, der von Mercedes Benz ja schon mal so in der Form gestaltet ist und dann noch zusätzlich von uns in der Exklusivität. Also da sind wir sehr überzeugt, dass wir hier den richtigen Weg gehen, integriert in dieses Vertriebsnetz zu agieren.
Sebastian
Wenn wir jetzt noch mal betrachten, Anteil Online-Offline-Bestellungen: Habt ihr da eine Auswertung dafür? Gibt es da eine Trennschärfe, wo man sagt, fifty-fifty online oder offline bestellt?
Wolfgang Ufer
Wir sind mal gestartet mit einem Wert von 25 %, das war so unsere kalkulatorische Größe. Ich sage mal, da sind wir auf jeden Fall deutlich drüber. Aber es ist so, dass ich glaube, wenn wir jetzt sagen, wir sind zwischen 25 % und größer Richtung 50 % unterwegs, dann ist das aber eigentlich keine echte Zahl, weil ich weiß, dass die Kunden vorher schon mal irgendwo im Autohaus waren.
Und das ist genau das, wo wir auch gar nicht so sehr tracken und sagen, was ist jetzt online, was ist offline? Weil am Ende des Tages jemand im Autohaus war, hat sich hineingesetzt, hat gesprochen und hat noch mal ein Wettbewerbsfahrzeug angeschaut und geht dann nachher zu Hause hin und bestellt das Fahrzeug.
Ist es dann ein echter Online-Sale? Womöglich rein faktisch ja, weil er hat es online gekauft und jetzt haben wir wirklich sehr, sehr viele Onlinebestellungen, aber am Ende hat unser physisches Netz da funktioniert und hat genau das, sage ich mal, präsentiert, was der Kunde in dem Moment erwartet hat.
Sebastian
Und am Ende vom Tag, fairerweise ist es euch ja wahrscheinlich auch eher zweitrangig, wie dann der Verkauf zustande kommt, weil ihr habt ja ebendieses Konzept online wie offline, wo ihr gemeinsam anbietet. Und ich sage mal, Hauptsache ein smart-Fahrer:in auf der Straße, das ist ja dann der ausschlaggebende Punkt schlussendlich dafür. Du hattest zu Beginn gesagt, dass ihr eben von den Bestellungen auch ein Stück weit überrascht worden seid, von der puren Nachfrage, die da eben aufgekommen ist. Das müsste sich ja jetzt auch in den dauerhaften Absatzzahlen dann widerspiegeln.
Und kannst du uns das ein Stück weit einordnen? Hat diese Anfrage standgehalten? Ist sie weiter gewachsen? Und wie ist der Ausblick für die kommenden Monate oder für den kommenden Zeitraum, den ihr vielleicht auch euch schon dazu äußern könnt?
Wolfgang Ufer
Also wie wir vorher schon darüber gesprochen haben, es ist so: Zum Marktstart, als wir im Februar gestartet sind, da hatten wir wirklich einen Peak und waren da überrascht, hatten teilweise auch zu wenig Fahrzeuge für die Kunden, die eines bestellen wollten. Das haben wir jetzt mehr und mehr ausgebaut. Das heißt, von Monat zu Monat auch zusätzlich, mit dem Pro+ und dem Pulse, haben wir neben dem Premium und BRABUS das Angebot erweitert und damit natürlich auch den Absatz erhöht.
Was ich vielleicht hier den Hörer:innen sagen will, ist, dass wir mehrheitlich bis heute Premium – ist unsere stärkste Line, das ist also wirklich der voll ausgestattete smart #1 – verkaufen, dicht gefolgt von dem BRABUS, unserem Top-Modell, wo auch, sage ich mal, die Performance noch zusätzlich zur Vollausstattung kommt.
Und wir sind da wirklich auch in einer sehr, sehr guten Premium-Positionierung und verkaufen auch mehrheitlich an Endkunden, oder sage ich mal Kleingewerbe, Small-Medium-Businesskunden, haben also jetzt keine künstlichen Absatzinstrumente drin in unseren Absatzzahlen. Und deswegen freuen wir uns eigentlich, dass das von Monat zu Monat wächst. Wir haben im August das erste Mal dann auch fast schon 2000 Einheiten ausliefern können.
Das sieht man auch an dem Zulassungsbericht. Ich glaube, wenn ich zurückschaue, die letzten vier Meldungen in den KBA-Meldungen war smart immer die Marke, die mit am stärksten gewachsen ist. Natürlich, das ist eine Prozentrechnung. Absolut gesehen kann ich aber trotzdem sagen, dass wir da, sage ich mal, erfolgreich das Jahr bisher spielen. Jetzt kommt zusätzlich zu dieser Premium-Positionierung einfach auch noch die Möglichkeit mit dem Pro, mit der kleinen Batterie, wo wir auch noch mal ein Marktsegment erschließen können, was das Thema Volumen und Nachfrage besser bedienen kann.
Wo wir auch wirklich einen großen Auftragseingang sehen, sodass ich auch davon ausgehe, dass wir die Zahlen, die wir 2023 jetzt in Summe schaffen, dass wir die ’24 deutlich übersteigen können, weil wir einfach jetzt auch das volle Portfolio in einem echten Jahr zeigen können. Und 2023 ist für mich ein Anlaufjahr.
Sebastian
Vielen Dank schon mal, dass du uns das ein Stück weit eingeordnet hast. In dem Zusammenhang noch eine Frage, bevor wir auf den smart #3 zu sprechen kommen. Im Moment bietet ihr Kauf, Leasing und Finanzierung an, wenn ich es richtig weiß. Spielt Abo bei smart auch eine Rolle, dass ihr das inhouse macht oder über Händler? Weil das ist etwas, was wir auch von unserer Community zu hören bekommen, dass das auch immer mehr eine Rolle spielt für die E-Auto-Anschaffung sozusagen.
Wolfgang Ufer
Ja, auch interessante Situation. Wir bei smart haben eine sehr hohe Kaufquote, also wirklich sehr hoch. Und zweiter Kanal ist natürlich Leasing, was wir anbieten über unseren Finanzpartner ALD. Und dann gibt es natürlich auch das Thema Abo. Abo haben wir selber nicht im Angebot. Wir haben jetzt auch aktuell keinen Plan, das jetzt kurzfristig zu tun, aber wir haben Partner.
Und das ist, wie du sagst: Zum einen haben wir Partner, mit denen wir zusammenarbeiten, die das in Deutschland anbieten, und da muss ich sagen, das sieht sehr positiv aus. Sie sind also sehr begeistert von dem Angebot unserer Fahrzeuge im Abo. Die werden gut nachgefragt.
Dann haben wir natürlich auch – und das ist uns auch wichtig – unser eigenes Vertriebsnetz, was Abos anbietet. Das heißt, ich kann in den ganzen Mercedes-Benz-smart-Autohäusern natürlich auch unser Fahrzeug als Abo nachfragen und kriegte da größtenteils auch ein Angebot dafür. So ist es aktuell eigentlich aufgestellt.
Sebastian
Kommen wir jetzt mal auf den smart #3 zu sprechen – den durfte ich ja auch im Vorfeld der IAA schon kennenlernen. Das heißt – wir sind Anfang oder Ende Oktober, Anfang November hier bei der Aufnahme –, der ist im Markt auch schon ein Stück weit bekannt jetzt. Wie wurde er denn angenommen? Wie war denn so die Resonanz, die ihr darauf bekommen habt vom Markt?
Wolfgang Ufer
Es war ja zur IAA, das Fahrzeug jetzt hier in der Europa-Premiere. Und da muss ich sagen, waren wir alle sehr, sehr positiv überrascht, wie gut das Fahrzeug ankommt und wie viel Interesse dann auch da ist. Es ist ein Schwestermodell von dem smart #1, der smart #3, aber wirklich an allen Stellen. Wir hatten ja verschiedene Möglichkeiten das Auto zu zeigen, entweder in einem Studio, Pressevertretern oder auch Großkunden, VIP-Kunden, aber dann auch selber am Odeonsplatz den Menschen, die einfach vorbeigelaufen sind.
Wir hatten wirklich Menschentrauben an dem Fahrzeug und die natürlich a, an der Stelle auch das erste Mal womöglich mit smart in Verbindung kommen und einfach auch gesehen haben: Wow, da passiert wirklich was. Aber jetzt mit dem zweiten Auto, glaube ich, wird da auch unsere Vorhaben sehr ernst genommen. Und die sehen, dass das zweite Auto jetzt nicht schlechter ist als das erste. Und vor dem Hintergrund, glaube ich, sind wir da super zufrieden, wie das Auto eigentlich aufgenommen wurde.
Sebastian
Du sagst eben schon selbst, es ist ein Schwestermodell zum smart #1. Ich gehe davon aus, dass ihr davon ja auch gelernt habt und das dann eben auch transferiert auf das Fahrzeug. Das heißt, wenn ihr in den Markt startet, also wann startet ihr in den Markt? Und werdet ihr dann auch eher erst mal im Premium-Segment, also Premium BRABUS starten sozusagen, weil ihr das schon gemerkt oder gelernt habt, dass es am stärksten nachgefragt wird und verjüngt euch dann nach unten hin mit weiteren Modellen? Was ist da der Plan dafür?
Wolfgang Ufer
Also der smart #3 ist ja ein Schwestermodell, ja, aber es ist vor allem ein Coupé-Design, das im Prinzip auf der gleichen Plattform wie der smart #1 aufgebaut wurde. Da hatten unsere Designer wirklich einen Riesenspaß, das Auto sportlicher zu stellen, flacher.
Das heißt, es ist auch für ein Elektroauto ein sehr flaches, sportliches Fahrzeug, was auch wirklich breit auf der Straße sitzt. Es hat 13 Zentimeter mehr Länge als der smart #1. Dadurch ist der Kofferraum auch noch mal deutlich gewachsen an der Stelle. Ich habe aber trotzdem einen sehr tollen Innenraum zur Verfügung.
Das denkt man bei Coupé oft nicht, aber ich kann auch hinten wirklich top sitzen mit drei Leuten beispielsweise, auch jetzt eine Familiensituation darstellen. Und habe natürlich über dieses Coupé-Design einen Riesenvorteil noch mal zusätzlich zu allem, was der smart #1 mir auf der Plattform ja schon gibt, dass ich die Aerodynamik noch mal deutlich verbessern kann. Das heißt, wir sind da bei 0,27 CW-Wert.
Und alle Werte gehen quasi dann auch noch mal hoch. Das heißt, ich habe noch mal eine deutlich höhere Reichweite mit 455 Kilometern jetzt bei der Premium-Ausstattung. Aber auch jetzt in der Performance-Variante, die den gleichen BRABUS-Antrieb hat wie der smart #1, schaffe ich dann die 100 Kilometer sogar in 3,7 Sekunden und das sind natürlich unfassbare Werte an der Stelle.
Was heißt das jetzt in der Positionierung? Der smart #3 ist natürlich wie auch der #1 ein sehr sportliches Fahrzeug, aber er zeigt das auch nach außen hin. Und deswegen ist es vor allem für die Zielgruppe, die entsprechend mit dem Auto auch erkannt werden wollen als sportliche Fahrer, dynamisch, ist es natürlich ein tolles Fahrzeug, sich da auch zu zeigen. Vor allem auch, weil einerseits die Shark Nose oder die Fronts sehr ähnlich sind zum #1, aber auch das Heck und alles wirklich athletisch und dynamisch rüberkommen und man da schon einen tollen Auftritt hat.
Sebastian
Und das heißt aber im Umkehrschluss tatsächlich auch, dass ihr mit der Premium-Variante und mit der BRABUS-Variante dann zuerst auch an den Start gehen werdet?
Wolfgang Ufer
Also wir haben auf jeden Fall Premium und BRABUS im Start und werden mit den Autos jetzt im Dezember auch einsteigen. Man kann die Autos dann auch in den Showrooms schon sehen. Und es ist auch geplant, dass wir mit dem Bestellstart im Dezember starten, sodass wirklich das Auto Anfang 2024 schon bei Kunden sein kann. Das ist unser Ziel. Und wir starten wie beim #1 auch mit den Premium-Varianten, genau.
Sebastian
Aber auch mit der Option dann eben nach unten, wenn die Nachfrage vom Markt da ist, das Angebot zu erweitern?
Wolfgang Ufer
Richtig, genau. Aber im ersten Moment, muss ich ganz ehrlich sagen, – wir haben ja da mittlerweile ein Gefühl dafür – ist die Nachfrage schon relativ hoch. Viele fragen uns schon nach der IAA natürlich: „Wie kann ich das kaufen? Wann kann ich das kaufen?“ Und von dem her glaube ich, die Kunden, die jetzt nachfragen, die freuen sich auf den BRABUS und den Premium als Einstieg.
Sebastian
Wenn ihr jetzt sagt, von den Stückzahlen her, also du musst ja keine absoluten Stückzahlen nennen, aber auf mittelfristige bis lange Sicht ist da dann eher der smart #3 gefragt, der #1? Also bewegen die sich auf einem Level oder hat der eine ein wenig die Vorhut dann?
Wolfgang Ufer
Nein, also unser Volumenmodell bleibt weiter der smart #1. Das ist ganz klar der Fall. Und wir planen – Stand heute – heute mit etwa 30 % Anteil des zukünftigen Volumens, was dann der #3 hat. Das bedeutet, ein Drittel des Gesamtvolumens, würden wir sehen, hat dann der #3.
Es kann aber auch mehr werden. Ich weiß aus unserem größten Markt, da war es mal relativ schnell schon die Hälfte und das müssen wir hier beobachten. Also tatsächlich von dem Feedback, was wir jetzt von der IAA haben, ist es, denke ich, auf jeden Fall 30 %, so positiv, wie der aufgenommen wurde.
Sebastian
Der größte Markt ist bei euch jetzt aktuell?
Wolfgang Ufer
Also China ist natürlich weltweit der größte Markt und dann ist es Deutschland.
Sebastian
Habt ihr noch eine Besonderheit? Ihr habt ja jetzt zusätzlich zu der Premium- und BRABUS-Variante noch mal eine Sonder-Edition zum 25-jährigen Jubiläum von smart selbst. Magst du dazu ein paar Worte verlieren, was da den Käufer erwartet?
Wolfgang Ufer
Wir wollten natürlich dieses Fahrzeug, den #3, auch mit einer Edition starten, wie wir es damals mit dem #1 auch gemacht haben. Und hier haben wir also die 25-Jahres-Edition am Start. Das wird auch im Dezember dann verfügbar sein, das Fahrzeug. Um es ganz einfach zu erklären: Das ist ein Premium-Fahrzeug, also was die Premium-Spezifikation hat. Zusätzlich zu dieser Vollausstattung geben wir hier noch mal BRABUS-Designelemente, vor allem Exterieur, und eine Farbkombination, die so exklusiv ist. Das heißt, wir haben ein wunderschönes Weiß, was wir mit roten Zierelementen im Prinzip noch mal kontrastseitig betonen.
Und mit diesem Look außen geben wir innen noch mal etwas ganz Fantastisches, nämlich in dem Glasdach eingelassene LEDs. Wir nennen das Panorama-Galaxy-Dach, wo man wirklich ganz wunderschön einmal ein offenes Feeling hat, wenn man fährt, und gleichzeitig aber auch nachts auch diese LED-Lichter da drin. Das ist schon etwas Einzigartiges und der Aufpreis ist relativ dezent.
Also das ist ein Auto, was sehr schnell vergriffen sein wird, da bin ich sicher. Wir haben auch eine relativ kleine Zahl nur für dieses Fahrzeug in Deutschland, aber machen da jetzt kein Riesending. Das wird also relativ schnell, sage ich mal, bei den Kunden sein, die 25-Jahres-Edition.
Sebastian
Du hast eben schon gesagt, es wird ein Absatzunterschied zwischen dem #1 und #3 stattfinden, weil es ja wahrscheinlich auch eben unterschiedliche Zielgruppen dafür gibt. Wie würdest du die dann noch mal einordnen, dass wir da einfach ein Gefühl dafür bekommen? Wann ist der #1 für mich das richtige Fahrzeug oder eher das richtige Fahrzeug, wann der #3?
Wolfgang Ufer
Also der #1 ist genauso wie der #3 super performant und ein super Elektroauto. Ich glaube, darüber müssen wir nicht reden. Wir haben eine tolle Reichweite. Wir haben eine super starke Ladegeschwindigkeit, sei es AC, da sind wir wirklich Benchmark mit den 22 KW in der Serie und die 150 Kilowatt DC, die wir da bieten.
Und jetzt ist es einfach, liegt es an jedem, der sagt: „Hey, ich will eher Komfort, Platz, praktisch, auch familienfreundlich, ein bisschen eine höhere Sitzposition haben“, dann ist er aus meiner Sicht mit dem smart #1 richtig bedient.
Und der, der sagt: „Hey, ich will diese Sportlichkeit, die in beiden Autos steckt, auch nach außen zeigen und will da diese Dynamik auch rüberbringen“, der ist definitiv in dem smart #3 richtig unterwegs. Er hat 13 Zentimeter mehr Fahrzeuglänge. Das heißt, der Kofferraum ist an der Stelle schon auch ordentlich.
Ich kann ja beim #1 auch den Kofferraum vergrößern, indem ich einfach die Sitzbänke ein wenig nach vorn schiebe. Aber da hat der #3, sage ich mal, einfach 13 Zentimeter mehr. Ansonsten ist es ein unfassbar schönes Fahrgefühl, auch Innensitze, mit einem richtig langen Dach innen. Also so würde ich das Ganze unterscheiden. Da ist der #1 vielleicht das etwas dezentere Fahrzeug und der #3, der auch dann mit 20-Zoll-Felgen übrigens kommt, hat ein wenig den sportlicheren Auftritt.
Sebastian
Die Einordnung erleichtert es dann schon mal, sich zu entscheiden. Jetzt natürlich noch die Frage zum Ende: Für wen ist dann der kommende smart fortwo, der jetzt ja auch in den Medien publik gemacht wird, dass der denn da auch gefühlt schon im übernächsten Jahr vom Band läuft, gedacht? Oder handelt es sich tatsächlich nur um Gerüchte? Gib mir da eine Einschätzung von dir.
Wolfgang Ufer
Damals hast du mich schon gefragt in dem ersten Podcast und ich bin ein smart-fortwo-Fan nach wie vor. Ich kann nur eins sagen: Es ist kein Fahrzeug bestätigt. Bestätigt heißt, dass man immer sagen kann, das Auto ist quasi in dem und dem Jahr da und ist 100 % in der Entwicklung.
Was wir aber, glaube ich, als Firma und deswegen wurde das auch dort präsentiert an der Stelle, ich glaube in China auf einer smart-Times, dass wir das wirklich als Ziel sehen und da auch wirklich daran arbeiten, so ein Fahrzeug bestätigen zu können. Ich wiederhole, das ist kein einfaches Projekt ein fortwo zu bauen, vor allem nicht wie wir es machen würden, nämlich den besten fortwo aller Zeiten. Und deswegen müsst ihr euch da alle noch gedulden, bis es dann ganz konkret wird.
Ich freue mich über das große Interesse und der fortwo wäre dann für alle Menschen, so wie er auch bis heute ist, von 18 bis 80 ein Auto für komplett alle, die quasi urban durch die Gegend heizen wollen. Wir feiern jetzt erst mal den #3 und werden natürlich auch weitere Fahrzeuge bei smart sehen, bis dann irgendwann hoffentlich auch ein fortwo dazu kommt.
Sebastian
Vielen Dank, Wolfgang, für deine Einschätzung. Und dann warten wir mal oder harren mal der Dinge, was da noch so kommt. Vielen Dank.
Wolfgang Ufer
Danke schön. Danke schön für das Gespräch.
Der Beitrag Wolfgang Ufer über smart #1 Erfolg und #3 Ambitionen erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.