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Streit im BEM-Vorstand: Sigl-Mail sorgt für Unruhe im E-Mobility-Verband

Streit im BEM-Vorstand: Sigl-Mail sorgt für Unruhe im E-Mobility-Verband

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Im Bundesverband eMobilität (BEM) hängt aktuell der Haussegen schief. Im dreiköpfigen Vorstand gibt es offensichtlich grundsätzlich unterschiedliche Meinungen, wie es mit dem Verband künftig weitergehen soll. In einen großen Kreis getragen wurde dieser Konflikt nun durch den Verbandspräsidenten Kurt Sigl, der in einer Mail an alle BEM-Mitglieder Vorwürfe gegen die beiden anderen Vorstände erhebt, Vize-Präsident Christian Heep sowie Vorstand Markus Emmert. Diese Mail, die schnell interne Kreise verlassen hatte, liegt unserer Redaktion vor.

In der Nachricht greift Sigl vor allem Emmert massiv und mitunter persönlich an. Es geht um die Verwendung finanzieller Mittel, es geht um die Entscheidungshoheit. Tiefergehende Details zu den für uns nicht überprüfbaren Vorwürfen wollen wir auch aus Achtung interner Verbandsangelegenheiten an dieser Stelle nicht veröffentlichen. Eines macht die Mail aber klar: Kurt Sigl hat gänzlich andere Vorstellungen davon, wie der BEM sowie die angeschlossene Academy GmbH künftig aufgestellt sein sollten, als seine beiden Vorstandskollegen, zwischen ihm und seinen beiden Vorstandskollegen scheint jedenfalls das Tischtuch gründlich zerschnitten zu sein.

Sigl ist unzufrieden mit der Academy GmbH

„Manchmal muss man die Dinge beim Namen nennen“, sagt uns Kurt Sigl im persönlichen Gespräch, in dem er bestätigt, der Urheber der Nachricht zu sein. Er habe den Konflikt mit seiner Mail an alle Mitglieder gezielt eskalieren lassen und scheue auch eventuelle rechtliche Schritte durch Emmert und Heep nicht. Ihm gehe es darum, den von ihm einst initiierten Verband in eine bessere Zukunft zu steuern. „Wir wollen Champions League spielen und nicht zweite Liga“, sagt er. Vor allem mit der Entwicklung der Academy GmbH, die Weiterbildungen und Zertifizierungen rund um die Elektromobilität anbieten soll, ist Sigl unzufrieden. Emmert ist dort Geschäftsführer.

Auch Emmert und Heep, die sich gemeinsam Zeit für ein Gespräch mit unserer Redaktion genommen haben, wollen ihren Aussagen nach für den Verband nur das Beste. Den von Sigl eingeschlagenen Weg der emotionalen Mail an alle Mitglieder bezeichnen sie als „sehr schade“. Allerdings möchten sie sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht an inhaltlichen Diskussionen in der Öffentlichkeit beteiligen. „Das sind Interna, die zuallererst die Mitglieder etwas angehen“, sagen sie. Sie wollen sich intern zu gegebener Zeit zur Thematik äußern und weisen die Vorwürfe Sigls grundsätzlich zurück.

Mitgliederversammlung muss nun entscheiden

Ein weiterer Streitpunkt sind zuletzt offenbar Abstimmungen innerhalb des Vorstandes geworden. Laut Kurt Sigl sei erst durch eine Satzungsänderung möglich, dass eine 2:1-Mehrheit für Entscheidungen ausreiche – dabei fühlt er sich offenbar zunehmend von Emmert und Heep ausgebootet. Diese verweisen hingegen darauf, dass die Satzung seit Gründung des Verbands mehrheitliche Vorstandsbeschlüsse vorsehe und dieser Vorstand in seiner heutigen Zusammensetzung von der Mitgliederversammlung auf regulärem Weg demokratisch gewählt worden sei.

Die Mitglieder werden nun wohl auch entscheiden müssen, welcher der beiden im Raum stehenden Kurse weiter verfolgt werden soll. Sowohl Sigl als auch Emmert und Heep gehen davon aus, dass es zeitnah eine außerordentliche Mitgliedsversammlung geben wird. Diese soll dann letztendlich entscheiden, welcher Weg für den BEM der richtige ist, meinen alle drei Vorstandsmitglieder. Den Wahlkampf hat Urgestein Kurt Sigl mit einem Paukenschlag eröffnet, Emmert und Heep wollen die Kommunikation mit den Mitgliedern offenbar besonnener angehen.

Wie auch immer der interne Konflikt ausgeht: Für die gesamte E-Mobilitäts-Szene ist zu hoffen, dass der für die Antriebswende so wichtige Verband danach wieder in ruhigere Fahrwasser zurückfindet. Ideen für zukunftsträchtige Projekte hätten offenbar alle Vorstände – bloß sehen diese Vorstellungen wohl mitunter sehr unterschiedlich aus. Es scheint, als bräuchte der BEM ein reinigendes Gewitter, um sich wieder vorwiegend mit Inhalten beschäftigen zu können, anstatt mit internen Meinungsverschiedenheiten und Missstimmungen.

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