Analyst: Elektrifizierte Fahrzeuge als Gewinner der Halbleiter-Krise
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Zum Ende des Jahres zieht Automobil-Analyst Matthias Schmidt ein Fazit und gibt zu verstehen, dass bis Ende 2021 jedes vierzigste Fahrzeug auf Deutschlands Straße elektrifiziert unterwegs ist. Damit sind Plug-In-Hybride und E-Autos die Gewinner der Halbleiter-Krise. Denn während der gesamte Pkw-Markt in Europa nicht aus dem „ersten Gang“ herauskam – mit einem geschätzten Gesamtabsatz von 10,85 Mio. Fahrzeuge – ist der Absatz von PHEV und Stromer verhältnismäßig gestiegen.
Hohe Kauf- und Steueranreize für elektrifizierte Fahrzeuge und paradoxerweise die Konzentration der OEMs auf profitable Modelle mit höheren Emissionen, welche eben durch diese Modelle kompensiert werden müssen, lassen den Absatz wachsen. Während Verbrenner im Absatz rückläufig sind oder zumindest stark ausgebremst werden. Am besten zeigt sich dies am Beispiel von Tesla, welcher es als Hersteller verstanden hat ein vertikal integriertes Unternehmen aufzubauen, dass nicht zu stark von anderen Zulieferer abhängig ist. Dies trug dazu bei, dass der Anteil von Tesla am gesamten westeuropäischen Pkw-Markt zwei Prozent des westeuropäischen Pkw-Gesamtmarktes beigetragen hat. Somit bewegt sich der amerikanische Hersteller, in Bezug auf sein Marktanteil zwischen JLR und Volvo Cars.
Im Januar prognostizierte Matthias Schmidt für das Jahr 2021 einen Stand von 1,05 Millionen, welche in Europa abgesetzt wurden. Betrachtet man jedoch die Veränderung der E-Auto-Durchdringung, so ist der Unterschied deutlich. Bei einem ausgerufenen prognostizierten Anteil von nur 8,5 Prozent im Januar und einem Gesamtmarkt von 12,3 Millionen, zeichnet sich nun Ende 2021 ein tatsächlicher Marktanteil von 11 Prozent in Europa ab. Der ausschlaggebende Faktor ist der anhaltende Abwärtsdruck der Halbleiter auf die Pkw-Produktion, der zu einer Verknappung auf der Angebotsseite führt und die OEMs zwingt, ihre begrenzten Chips in Modellen mit geringeren Stückzahlen und höherem Gewinn zu verwenden. Dies muss kompensiert mit E-Autos kompensiert werden, um die CO2-Gesetzgebung einzuhalten.
Würde man die derzeitigen Absatzzahlen auf ein „normales Jahr“ anwenden, läge der Marktanteil bei um die acht Prozent. Dies lässt auf der anderen Seite vermuten, dass wenn wir uns aus der Halbleiterkrise herausbewegen, das Absatzwachstum von elektrifizierten Fahrzeugen langsamer voranschreitet, als es eigentlich der Fall sein sollte. Dies führt dazu, dass Automobilhersteller wohl die Möglichkeit erhalten mehr Geld in effizientere, umweltfreundliche Verbrenner-Modelle zu investieren. Um die CO2-Ziele in 2025 zu erreichen. Die Wartzeiten auf neue E-Autos dürfte sich im gleichen Atemzug verlängern; zumindest für die Modelle europäischer Hersteller. Der Absatz reiner E-Autos aus China dürfte jedoch wachsen.
Quelle: Matthias Schmidt – European Electric Car Market Intelligence Study November 2021
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