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Wie VW in China wieder erfolgreicher werden will

Wie VW in China wieder erfolgreicher werden will

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Der Volkswagen-Konzern will sein Entwicklungs-Know-how „in China für China“ stärken. Um diese Strategie voranzutreiben, erweitert Volkswagen seinen Standort in Hefei im Osten Chinas zu einem laut eigener Aussage „hochmodernen Produktions-, Entwicklungs- und Innovationszentrum“. Im Mittelpunkt stehe die Volkswagen China Technology Company (VCTC), das größte Entwicklungszentrum des Konzerns außerhalb Deutschlands – und mit einem klaren Fokus auf intelligente, voll vernetzte Fahrzeuge.

VCTC ziele darauf ab, die Markteinführungszeit für Fahrzeuge und Komponenten durch effiziente Entwicklungsprozesse und den Einsatz moderner Technologien um 30 Prozent zu reduzieren. So will die VW-Gruppe die Wachstumsdynamik des chinesischen Marktes besser nutzen. Der Hub übernehme auch wichtige Entwicklungsaufgaben, einschließlich der Entwicklung einer lokalen elektrischen Plattform für das Einstiegssegment.

Die neue Plattform, die vom modularen elektrischen Baukasten (MEB) des Konzerns abgeleitet werde, soll weitere Marktsegmente in China eröffnen. Ab 2026 bereits soll die neue Plattform die Grundlage für Elektroautos bilden, die speziell auf die Wünsche chinesischer Kunden zugeschnitten seien. Die Entwicklungszeit von 36 Monaten sei gut ein Drittel kürzer als der bisherige Zeitrahmen der Volkswagen Gruppe.

Mit unserer Strategie ‚in China, für China‘ integrieren wir uns vollständig in Chinas industrielles Ökosystem. Dies ermöglicht es uns, unsere Produkte noch schneller anzupassen, um die Bedürfnisse chinesischer Kunden zu erfüllen“, sagt Ralf Brandstätter, Vorstandsmitglied der Volkswagen AG für China. In einem dynamischen Marktumfeld wie China sei „ein hohes Entwicklungstempo entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit“. Die VCTC in Hefei sei die zentrale Schnittstelle zwischen allen Joint-Venture-Unternehmen und den chinesischen Partnern von Volkswagen. Das ermögliche es dem Hersteller, alle Entscheidungen über Produkte für China direkt in China zu treffen und sie schnell auf den Markt zu bringen. „Dies steigert die Effizienz, erhöht die Geschwindigkeit der Entwicklung und optimiert unsere Kostenstruktur“, so Brandstätter.

Im Rahmen seiner Strategie „in China für China“ verfolgt Volkswagen eine umfassende Lokalisierung in der Entwicklung und Beschaffung für seine erste China-spezifische elektrische Plattform. China-spezifische Lösungen für die Batterie, den elektrischen Antrieb und den Elektromotor sollen für die E-Plattform verwendet werden, um eine hohe Kosteneffizienz und eine schnelle Marktbereitschaft zu gewährleisten. Das Produktportfolio der Gruppe in China, das durch die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Hersteller Xpeng auf die Mittelklasse ausgeweitet werde, könne jetzt auch im Einstiegssegment ergänzt werden.

Das Produktions-, Entwicklungs- und Innovationszentrum in Hefei soll es der Gruppe ermöglichen, marktbestimmende Trends in China frühzeitig anzugehen und die Wachstumsdynamik und Innovationskraft des chinesischen Marktes besser zu nutzen. Eine weitere wichtige Säule sei das Volkswagen Anhui Joint Venture mit einem Werk, das in den kommenden Wochen mit der Produktion beginnen werde, sowie die VW Anhui Component Company mit ihrer Produktionsstätte für Hochspannungs-Batteriesysteme.

Mit der VCTC bündelt Volkswagen alle Entwicklungseinheiten und Entscheidungsprozesse in Hefei für Fahrzeuge, die für den chinesischen Markt bestimmt sind. Dies reduziere die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Bereichen und erhöhe die Effizienz, so der Hersteller in seiner Mitteilung. Die Koordination zwischen den Teams erfolge in der gleichen Zeitzone und habe einen alleinigen Fokus auf den lokalen Markt.

Weitere Synergien sollen realisiert werden durch eine enge Vernetzung der Entwicklungsarbeit mit den Joint-Venture-Unternehmen SAIC-Volkswagen, FAW-Volkswagen und Volkswagen Anhui sowie mit Gotion (Batterien) und dem chinesischen Hersteller Xpeng. Die Partner Horizon Robotics (autonomes Fahren), ARK (Benutzererfahrung) und Thundersoft (Infotainment) seien ebenfalls beteiligt, in enger Zusammenarbeit mit Cariad, der Softwareeinheit von Volkswagen.

Frühzeitige Einbindung von Zulieferern soll Kostenvorteile schaffen

VCTC versucht zudem durch eine Einbindung von lokalen Zulieferern schon in der frühen Produktentwicklungsphase noch mehr von der Innovationskraft des Marktes zu profitieren. Zu diesem Zweck werde in Hefei ein 450.000 Quadratmeter großer Lieferantenpark gebaut. Rund 1100 lokale Zuliefer-Unternehmen stellen sowohl Hardware als auch Software zur Verfügung. Die Lokalisierungsrate soll schrittweise auf bis zu 100 Prozent erhöht werden. Dies gelte auch für die Qualitätsprüfung von Lieferantenteilen, die weitere Kostenvorteile schaffen sollen.

Indem wir unsere Entwicklungs- und Beschaffungsteams eng miteinander verbinden und lokale Lieferanten und Partner frühzeitig in die Produktentwicklung einbeziehen, steigern wir die Produktivität. Wir werden agiler und schneller“, sagt Marcus Hafkemeyer, CTO der Volkswagen Group China. Klar sei auch: „Wir bewahren unsere Volkswagen-DNA und gehen keine Kompromisse bei Qualität und Sicherheit ein.“

Derzeit arbeiten gut 1200 Spezialisten bei VCTC in Hefei, so VW. Bis Ende 2024 soll die Zahl der Mitarbeitenden auf gut 3000 steigen. Ihre Arbeit konzentriere sich auf drei klare Ziele: Hohe Entwicklungsgeschwindigkeit, hohe Kosteneffizienz und gleichzeitig die Stärkung der Qualitäts- und Sicherheitsstandards.

Testphase für Fahrzeuge soll von drei Monaten auf einen sinken

Bei der VCTC soll die Testphase für Elektroautos in bestimmten Bereichen von drei Monaten auf ein Monat verringert werden, basierend auf Entwicklungstests in einer E-4 genannten Testkammer. Das System könne erstmals ein Fahrzeug in einem Indoor-Ausdauertest mit einer aktiven Batterie höchsten Belastungen aussetzen und einen gesamten Fahrzeuglebenszyklus simulieren, einschließlich des Ladens und Entladens der Batterie. Dabei handle es sich um ein Novum in der Autoindustrie, derartige Tests seien bisher nur auf Strecken unter freiem Himmel möglich gewesen.

China

Dabei komme schon in frühen Designprozessen auch Virtual Reality (VR) zum Einsatz, um potenzielle Verbesserungen an der Fahrzeugkarosserie, der Steuerung und der Ergonomie zu identifizieren, noch bevor die ersten Prototypen erstellt werden. Dies spare eine kostspielige Nachbearbeitung in der Designphase.

Herstellungsprozesse sollen beschleunigt werden

Auch die Herstellungsprozesse im Werk Volkswagen Anhui sollen deutlich beschleunigt werden. Dazu gehöre etwa der Einsatz von Lasertechnologie und Computertomographie, um die gesamte Karosserie oder einzelne Teile in nur wenigen Minuten auf Qualität, Sicherheit und Haltbarkeit zu analysieren. Detaillierte und zeitaufwendige Analysen seien nicht mehr notwendig, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen.

Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 29.11.2023

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